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Finanzmärkte

Schweizer Börse reagiert besser als befürchtet auf Trumps Zölle

Der Swiss Market Index eröffnet mit einem Minus von 1,83 Prozent, Titel wie Richemont und Swatch verlieren zunächst stark. Doch dann beruhigt sich die Börse. Am Ende schliesst der SMI nur 0,15 Prozent tiefer.
Schon beim ersten Zollschock im April ging es bergab: Bildschirm im Eingangsbereich der Schweizer Börse in Zürich.
Bild: Karin Hofer / NZZ (16.4.25)

Der neue Zollhammer aus den USA traf die Schweiz ausgerechnet am 1. August und damit am Nationalfeiertag. Wichtige europäische Indizes gaben bereits am Freitag nach, die Schweizer Börse blieb indes geschlossen. Am Montagmorgen um 9 Uhr ging der Handel wieder los.

Bereits die Vorbörsenkurse stimmten die Händler auf einen roten Tag ein: Gemäss den von der Bank Julius Bär angezeigten Vorbörsenkurse standen alle 21 SMI-Titeln im Minus - mit Abschlägen zwischen 1 und knapp 5 Prozent.

Am Montagmorgen eröffnete der Leitindex SMI mit einem Minus von 1,83 Prozent auf 11619,20 Punkte. Alle SMI-Titel verloren zunächst an Terrain, nur Swisscom nicht. Die Nebenwerteindizes SPI und SLI folgten der Tendenz des Swiss Market Index.

Einzelne Titel an der Schweizer Börse verloren mehr als andere. Die Aktien der Luxusgüterhersteller Richemont und Swatch lagen schon nach wenigen Minuten mit über 2 Prozent im Minus. Auch Industrietitel wie ABB waren stark betroffen.

Doch gegen Mittag erholte sich die Schweizer Börse, der SMI lag nur noch leicht im Minus. Am Ende schloss der SMI nur 0,15 Prozent tiefer. Damit halten sich die Einbussen im Vergleich zu den europäischen Indizes vom Freitag in Grenzen. (mim)

Von «falschen» Zahlen und schlagfertigen Beamten

Die Entlassung schlug hohe Wellen. Weil ihm die aktuellen Daten zum US-Arbeitsmarkt nicht passten, hat US-Präsident Donald Trump Ende vergangener Woche die Chefin des Amts für Arbeitsmarktstatistik gefeuert. Sie habe Zahlen manipuliert, warf Trump Erika McEntarfer vor. Beweise für den happigen Vorwurf liefert er keine. McEntarfers Behörde hatte zuvor die Zahlen zu neu geschaffenen Stellen in den letzten Monaten erheblich nach unten korrigiert. Was auch eine Folge der erratischen Zollpolitik Trumps sein dürfte.
Was, wenn diese nun auch die Schweizer Wirtschaft schmerzhaft zu spüren bekommt? Die Lösung liegt für Komiker Viktor Giacobbo auf der Hand: Ganz nach dem Vorbild Trumps sollte man dann über die Entlastung des Direktors des Bundesamts für Statistik (BFS) nachdenken, schreibt er auf X. Ein kleiner Scherz zu einem Thema, das so gar nicht zum Lachen ist. BFS-Chef Georges-Simon Ulrich reagiert prompt: «Aber nur, wenn wir auch den Thermometer rauswerfen, wenn es draussen gefühlt zu heiss ist…», antwortet er. Gut, behält man in der Schweiz einen kühlen Kopf – und auch in Krisenzeiten etwas Humor. (lha)