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Kriminalität

Grossrazzia: Schmugglerring für Antiquitäten in Europa zerschlagen

Strafverfolgungsbehörden mehrerer Länder haben mit einem gemeinsamen Einsatz einem europäischen Schmugglerring für Antiquitäten das Handwerk gelegt.
Mehr als 3000 Artefakte wurden beschlagnahmt, darunter antike goldene und silberne Münzen sowie andere Antiquitäten.
Bild: AP

Das hochentwickelte kriminelle Netzwerk handelte in ganz Europa mit gestohlenen Kulturgütern, wie die bulgarischen Behörden am Donnerstag mitteilten. Der gemeinsam mit Eurojust und Europol ausgeführte internationale Einsatz erstreckte sich über sieben Länder hinweg und führte zur Festnahme von 35 Verdächtigen. Rund 20 Personen stehen wegen Antiquitätenschmuggels und Geldwäsche unter Anklage, sagte der bulgarische Staatsanwalt Angel Kanev.

Der Ring habe versucht, Tausende Artefakte zu verkaufen, die aus Museen in ganz Europa gestohlen worden waren. Kanev erklärte, dass die kriminelle Gruppe seit über 16 Jahren in Westeuropa, auf dem Balkan, in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern aktiv sei. Die Geldwäscheermittlungen hätten bislang mehr als eine Milliarde US-Dollar an illegalen Finanzströmen aufgedeckt.

Am Mittwoch führten Justiz- und Strafverfolgungsbehörden aus Albanien, Bulgarien, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Italien und dem Vereinigten Königreich koordinierte Massnahmen in ihren jeweiligen Ländern durch. Laut einer Mitteilung von Europol umfasste der Einsatz 131 Durchsuchungen von Häusern, Fahrzeugen und Banksafes in den genannten Ländern. Mehr als 3000 Artefakte wurden beschlagnahmt, darunter antike goldene und silberne Münzen sowie andere Antiquitäten mit einem geschätzten Wert von über 100 Millionen Euro. Weitere beschlagnahmte Gegenstände waren Kunstwerke, Waffen, Dokumente, elektronische Geräte, grosse Mengen Bargeld und Anlagegold.

Die Balkanregion und Italien – Heimat unschätzbarer griechischer und römischer archäologischer Schätze – haben seit Langem kriminelle Netzwerke angezogen. Trotz strenger nationaler Gesetze bleiben solche Artefakte auf dem internationalen Schwarzmarkt äusserst begehrt. (dpa)