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Humanitäre Hilfe

Schluss mit schnelleren Visa für Erdbebenopfer aus der Türkei und Syrien

Die Schweiz hat Betroffenen aus den Erdbebengebieten mit schnelleren Reisevisa geholfen. Nun wird die prioritäre Behandlung eingestellt. Obwohl die Lage immer noch «schwierig» sei.

Bei den Beben in der Türkei und in Syrien sind wohl über 50'000 Menschen gestorben.
Bild: Keystone

Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien im Februar hatte die Schweiz den Opfern eine prioritäre Behandlung von Visumsgesuchen versprochen. Nun wird dieses Programm eingestellt, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Dienstag mitteilt. Die Zahl der Gesuche sei in den letzten Wochen stetig zurückgegangen.

Über 300 Betroffene haben bis Ende April von einem beschleunigten Verfahren profitiert. Laut SEM haben sie teils «innerhalb weniger Tage» ein Reisevisum erhalten. Mit diesem dürfen sie sich 90 Tage bei direkten Verwandten in der Schweiz aufhalten.

Viele Anträge sind noch hängig

Ersucht wurden dagegen fast doppelt so viele Visa: Insgesamt 647 Anträge wurden eingereicht. 96 davon wurden abgelehnt, 241 sind noch hängig. «In den meisten hängigen Fällen fehlt die für die Visumserteilung notwendige Bestätigung der Verwandten in der Schweiz, dass sie diese Personen aufnehmen und für sie aufkommen können», so das SEM.

Laut der Migrationsbehörde «scheint die Dringlichkeit nicht mehr gegeben zu sein» – und dies, obwohl «die Lage vor Ort in vielen Fällen für die Betroffenen noch immer schwierig ist», wie es in der Mitteilung heisst. Alle Anträge, die bis am 12. Mai eingereicht werden, würden weiterhin prioritär behandelt werden. Auch danach ist es möglich, dass bei nachgewiesener Dringlichkeit ein Gesuch beschleunigt behandelt wird. (mg)