Dies berichtete die Zeitung "Le Monde" am Samstag. Das Blatt stützt sich auf Untersuchungsergebnisse von zwei Spezialisten von Google sowie der Firma FireEye.
Die Hacker hätten zunächst in zwei Phasen E-Mails verschickt, um an Passwörter und andere Daten von Mitarbeitern im Team Macron zu kommen. Zwei Tage vor der zweiten Runde der Präsidentschaftswahl am 5. Mai 2017 seien dann massenhaft Dokumente aus dem Wahlkampf-Team von Macron im Internet veröffentlicht worden. Macron hatte damals von einer "Operation zur Destabilisierung" gesprochen mit dem Ziel, "Zweifel und Desinformation" zu verbreiten. Er gewann aber letztlich die Wahl gegen die Rechtspopulistin Marine Le Pen.
Die brisanten Informationen veröffentlichte "Le Monde" just kurz vor dem Ukraine-Gipfel, der am Montag in Paris im sogenannten Normandie-Format geplant ist. Macron und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel wollen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj zusammentreffen, um nach Lösungen für einen Frieden in der Ost-Ukraine zu suchen. Es ist der erste Ukraine-Gipfel in dieser Zusammensetzung seit drei Jahren.
Eingriffe ausländischer Staaten in nationale Wahlen werden immer wieder aufgedeckt. So sollen die Russen zugunsten von Donald Trump 2016 in den US-Wahlkampf eingegriffen haben. Umgekehrt soll Präsident Bill Clinten 1996 Boris Jelzin zum Sieg im russischen Präsidentschaftswahlkampf geführt haben.