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Verkehr

Rund ein Viertel mehr: Die Staustunden nehmen in der Schweiz rasant zu

Wer in der Schweiz mit dem Auto auf dem Nationalstrassennetz unterwegs ist, steht immer öfters und länger im Stau. Das zeigen neue Zahlen des Bundes. 
Vor dem Gotthard bilden sich regelmässig lange Staus.
Bild: Keystone

39'863 Stunden – das entspricht 4,5 kompletten Jahren – staute sich der Verkehr in der Schweiz auf dem Nationalstrassennetz 2022. Das meldet das Bundesamt für Strassen (Astra) am Dienstag. «Es ist der höchste je gemessene Wert», heisst es in der Mitteilung.

Und es ist eine riesige Zunahme gegenüber dem Vorjahr: Die Staustunden nahmen um 22,7 Prozent zu. Das habe aber auch mit einer Reduktion des Verkehrs im Zusammenhang mit den Massnahmen gegen die Covid-19-Pandemie zu tun, schreibt das Astra. Nun stelle sich auf dem Strassennetz wieder eine Normalisierung ein.

29,3 Milliarden Fahrzeugkilometer

Mehr als die Hälfte der Staustunden wurden in den Regionen Zürich/Aargau, Basel, Bern/Solothurn, Luzern, Tessin und in der Region Genfersee gemessen. Zudem ist der grösste Teil der Staustunden auf Überlastung zurückzuführen, wie das Astra schreibt. Das zeige, dass das Nationalstrassennetz «vielerorts derart stark belastet ist, dass bereits kleine Störungen im Verkehrsablauf zu länger anhaltenden Staus führen».

Gesamthaft wurden in der Schweiz 29,3 Milliarden Fahrzeugkilometer zurückgelegt. «Damit erreicht das Verkehrsaufkommen fast wieder das Niveau von 2019», schreibt das Bundesamt. Die Statistik deckt dabei nur das Nationalstrassennetz ab. Wie zentral dieses für die Schweiz ist, zeigen andere Zahlen: Obwohl das Netz weniger als 3 Prozent des gesamten Strassennetzes abdeckt, wurde 2022 gut 41 Prozent des Strassenverkehrs darauf abgewickelt.

Damit der Verkehr künftig flüssiger läuft, seien zahlreiche Massnahmen umgesetzt worden. Aber ohne Bauprojekte gehe es nicht, findet das Astra: «Ausbauprojekte zur Behebung von Stauschwerpunkten sind daher punktuell zwingend.»

Ähnlicher Meinung ist auch der Nutzfahrzeugverband Astag. Die Zahlen seien «ein Alarmsignal und ein Weckruf». Die Verkehrspolitik sei gefordert, «die fällige Modernisierung der Strasseninfrastruktur energisch voranzutreiben». (mg)