notifications
Humanitäre Hilfe

Rotes Kreuz will Hilfe für Vertriebene verstärken

Mit weltweit 26 Millionen sind die im eigenen Land vertriebenen Menschen die häufigsten Opfer von militärischen Konflikten. IKRK-Präsident Jakob Kellenberger rief dazu auf, den Vertriebenen ausserhalb der Lager mehr zu helfen.

In einem Bericht lenkt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) die Aufmerksamkeit besonders auf die Tatsache, dass 85 Prozent der Vertriebenen nicht in einem Lager wohnten. Sie würden vielmehr von Familien und lokalen Gemeinschaften aufgenommen.

Die lokale Bevölkerung sei oft sehr arm. "Es ist eine doppelte Herausforderung: Wir müssen nicht nur den Vertriebenen helfen, sondern auch jenen, die sie aufnehmen", sagte der IKRK-Direktor.

Das Ziel des Berichts sei es, die Regierungen, die Kriegsparteien sowie die humanitären Organisationen dazu zu bringen, sich nicht nur für die Camps zu interessieren. Im letzten Jahr hat das IKRK 3,7 Millionen Vertriebenen in 36 Ländern direkt geholfen, vor allem im Sudan, in Pakistan, Afghanistan, Kongo-Kinshasa, Kolumbien, Georgien und auf den Philippinen.

Die Vertriebenen können sich in den Flüchtlingslagern in Sicherheit fühlen, andere zögen es jedoch vor, aus Gründen der Würde bei Familien Unterschlupf zu finden, fügte Kellenberger an. Laut dem Bericht sind diese Personen häufig die Verletzlichsten, sie lebten in extrem schwierigen Verhältnissen.

Kellenberger rief alle Parteien dazu auf, die humanitären Rechte besser zu respektieren. Die Bestimmungen der Genfer Konventionen zum Schutz der Zivilbevölkerung seien weitreichend genug, deren Durchsetzung sei aber problematisch. Dies vor allem in nationalen bewaffneten Konflikten.