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Konflikt

Rekordzahl von chinesischen Militärflugzeugen vor Taiwan beobachtet

Gemäss der taiwanischen Regierung sollen China innerhalb von 24 Stunden 91 Militärflugzeuge und zwei Kriegsschiffe in der Nähe des Inselstaats gesichtet worden sein.  Als Reaktion auf Chinas Muskelspiel haben Taiwans Streitkräfte Flugzeuge, Marineschiffe sowie landgestützte Raketensysteme mobilisiert.

Bei den chinesischen Manövern um Taiwan ist nach Angaben des taiwanischen Verteidigungsministeriums eine Rekordzahl von Militärflugzeugen der Volksbefreiungsarmee in der Nähe der Inselrepublik entdeckt worden. In den 24 Stunden bis Dienstagmorgen seien 91 Flugzeuge und zwölf Kriegsschiffe beobachtet worden. 54 Flugzeuge hätten die früher respektierte Mittellinie in der Meerenge der Taiwanstrasse überquert und seien in die taiwanische Luftüberwachungszone (ADIZ) eingedrungen. Taiwans Streitkräfte hätten die Lage beobachtet und als Reaktion Flugzeuge, Marineschiffe sowie landgestützte Raketensysteme mobilisiert.

Auf diesem Bild aus einem Video, das der chinesische Fernsehsender CCTV am Sonntag, den 9. April 2023, veröffentlicht hat, nehmen chinesische Marineschiffe an einer militärischen Übung in der Strasse von Taiwan teil.
Bild: AP

Als Antwort auf den Besuch von Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen in den USA und ihre Gespräche mit dem Vorsitzenden des amerikanischen Abgeordnetenhauses, Kevin McCarthy, hatte China bis Montag drei Tage lang gross angelegte Manöver um die demokratische Inselrepublik abgehalten. Die Zahl der zuletzt dabei an einem Tag nahe Taiwan eingesetzten Flugzeuge überstieg noch den bisherigen Rekord von 71. Die Übungen dienten nach offiziellen Angaben aus Peking als Warnung an die Unabhängigkeitskräfte in Taiwan und ausländische Einmischung.

Die kommunistische Führung in Peking betrachtet das seit mehr als 70 Jahren unabhängig regierte Taiwan als Teil der Volksrepublik und droht mit einer Eroberung. China versucht, Taiwan international zu isolieren. Peking lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taipeh entschieden ab. Schon der Besuch von McCarthys Vorgängerin Nancy Pelosi im August in Taiwan hatte eine ähnliche Krise ausgelöst. Auch hielt China damals als Reaktion die grössten Militärmanöver seit Mitte der 90er Jahre ab. (dpa)