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Kommentar

Angestellt und Millionen schwer

Unter den 300 reichsten Schweizern finden sich auch Manager. Das ist irgendwie stossend.
Reiche Manager: Paul Bulcke, Daniel Vasella, Colm Kelleher (von links).
Bild: Bilder: Keystone

Jetzt ist sie also wieder da, die Liste der 300 reichsten Schweizer. Und wir schauen uns das Ranking an wie Kinder, die ihre Nase an die weihnachtlich geschmückte Schaufensterscheibe drücken: Aha, die Blochers gehören zu den Absteigern. Oho, die Reederfamilie Aponte, die wohl den wenigsten ein Begriff ist, ist noch vier Milliarden reicher als vor zwölf Monaten. Es ist eine Mischung aus Schlüssellochgucken, Staunen und Neid, bei manchen wohl auch Empörung.

Etwas an dieser Liste ist allerdings irritierend: dass sich darauf nicht nur Unternehmerfamilien finden, sondern auch Angestellte. Wenngleich es sich bei Novartis-Präsident Giovanni Caforio, Zurich-CEO Mario Greco und Amrize-Chef Jan Jenisch um Top-Manager von grossen Konzernen handelt, so ist es doch leicht stossend, dass man mit dem Lohn aus unselbstständiger Arbeit derartigen Reichtum anhäufen kann. Ex-Novartis-Mann Daniel Vasella kann 350 bis 400 Millionen Franken sein Eigen nennen, bei UBS-Präsident Colm Kelleher ist es mit 200 bis 250 Millionen nicht ganz so viel. Auch der kürzlich bei Nestlé geschasste Paul Bulcke schafft es mit einem Vermögen von 100 bis 150 Millionen Franken auf die Liste.

Es ist schon irgendwie störend: Die Blochers oder Alpontes tragen als Unternehmer immerhin das volle unternehmerische Risiko – fahren sie ihre Firmen an die Wand, ist der Reichtum dahin. Das grösste Risiko für einen Manager besteht darin, entlassen zu werden. Mit mehr als 100 Millionen Franken auf der hohen Kante.

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