Frankreich

Präsident Macron forciert die Atomkraft, weil das wichtigste Argument dafür intakt ist

Nach einer massiven Bauverzögerung und Kostenexplosion geht in Frankreich das erste neue Atomkraftwerk seit 20 Jahren ans Netz. Der EPR-Reaktor von Flamanville ist erst der Anfang des französischen Nuklearschubs.
Das neue AKW, betrieben von Electricite de France SA (EDF): Geht nach 17 Jahren Bauzeit in Betrieb. 
Foto: Bild: Nathan Laine / Bloomberg

Die Nuklearbranche atmet hörbar auf. Die französische Atomsicherheitsbehörde ASN hat die Inbetriebnahme des Druckwasserreaktors von Flamanville (Normandie) abgesegnet. Geschlagene 17 Jahre hatte der pharaonische Bau gedauert. Die stolzen französischen Nuklearingenieure, Herren über einen AKW-Park von 56 Reaktoren, mussten einsehen, dass sie nach 20 Jahren Unterbruch das Know-how für den Bau neuer Meiler verloren hatten. Fragile Schweissnähte, Risse im Betondeckel und gar undichte Stellen in der Reaktorhülle riefen die ASN immer wieder auf den Plan. Schliesslich kostete der Bau laut dem französischen Rechnungshof 19,2 Milliarden Euro – fünfmal mehr als veranschlagt. Seriöse Planung sieht anders aus.

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