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Festakt

Party auf der Bundesmeile: Das sind die Highlights

Der moderne Bundesstaat feiert bald sein 175-jähriges Bestehen. Dafür öffnen Parlament, Bundesrat und Verwaltung ihre Türen und gewähren ungewöhnliche Einblicke. Die Highlights des Festaktes an diesem Wochenende.
Kernstück der Bundesmeile: links das Bundeshaus West, in der Mitte das Parlamentsgebäude und rechts das Bundeshaus Ost.
Bild: Bild: Peter Klaunzer/Keystone

Die moderne Schweiz feiert am 12. September Geburtstag. Die Grundlage für 175 Jahre Stabilität und Prosperität legte die Bundesverfassung, die 1848 in kürzester Zeit verfasst, angenommen und umgesetzt wurde. Die Bundeskanzlei beschreibt die neue Verfassung als «revolutionäres Meisterwerk für einen europaweit einzigartigen demokratischen Bundesstaat».

Ausserordentlich ist zudem die ständige Weiterentwicklung der Verfassung als «lebendigen Textes», der sich den veränderten gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen anpassen kann. Dazu gehören das Frauenstimmrecht sowie Referendum und Initiative.

Die Behörden wollen das Ereignis feiern und öffnen am 1. und 2. Juli die Türen zum Bundesratszimmer, zu den Büros des Nationalratspräsidenten Martin Candinas und der Ständeratspräsidentin Brigitte Häberli-Koller sowie zur Nationalbank. Das sind einige Highlights der zweitägigen Feier auf der Bundesmeile, auf den paar Hundert Metern zwischen Bernerhof und Bellevue Palace.

Aussenbereich: Essen wie im Militär

Rund um die ehrwürdigen Gebäude des Parlaments, der Verwaltung und auf dem Bundesplatz finden Konzerte für Kinder und Militärfreunde statt. Zollbeamte zeigen Interessierten, wie Hunde nach Verbotenem suchen, die Armee zeigt, wie sie Soldaten verpflegt, und die Spitzensportförderung lädt zum Biathlon-Laser-Schiessen ein.

Das «Chalet» für die Landesregierung

Was nicht direkt aus der Architektur der Bundesmeile hervorgeht: Das Bundeshaus West ist das älteste Gebäude des dreiteiligen Komplexes. 1857 ziehen Parlament und Regierung in das «Bundes-Rathaus». Bereits damals hält der Bundesrat immer mittwochs seine Sitzungen im darin versteckten Saal ab. Wegen des 1889 eingebrachten Täfers und des Mobiliars heisst das Sitzungszimmer auch «Chalet fédéral». Der sagenumwobene Saal kann besichtigt werden. Auch erfährt der Besucher, wie die Sitzungen ablaufen.

Die beiden Nobelhotels in der Linie

Flankiert werden die Bundeshäuser von zwei Nobelhotels, dem bis heute bestehenden Bellevue Palace, das immer noch im Besitz des Bundes ist und Staatsoberhäupter sowie Künstlerinnen und Schauspieler beherbergt. Vor den Bundesratswahlen trifft sich die Politelite hier zur berüchtigten «Nacht der langen Messer». Am Wochenende wird im Bellevue ein Staatsbankett im Salon Royal simuliert.

Am westlichen Ende der Bundesmeile befindet sich das ehemalige Hotel Bernerhof, 1859 eröffnet. Nach erfolgreichen ersten Jahren bleiben während des Ersten Weltkriegs die Gäste weg, 1924 geht es in Bundesbesitz über. Seither residiert das Finanzdepartement im eleganten Gebäude. Hier können Besucherinnen und Besucher lernen, wofür der Bund die Steuergelder ausgibt oder was gerne geschmuggelt wird.

Vergünstigte Anreise und Stadttour durch Bern

Das Programm am Wochenende ist vielfältig und teilweise spezifisch auf Kinder ausgerichtet. Die SBB bieten für die Feierlichkeiten Sonderbillette ab Fr. 17.50 an – unabhängig von der Länge des Reisewegs. Auch die Stadt Bern macht mit und öffnet die Türen zum Rathaus sowie zum Erlacherhof und bietet einen kurzen Stadtrundgang an.

Die Angebote der offenen Bundesmeile sind zu folgenden Zeiten zugänglich:
Samstag: 13.00 bis 21.00 Uhr
Sonntag: 9.00 bis 18.00 Uhr
Der letzte Einlass in die Gebäude erfolgt jeweils eine Stunde vor der offiziellen Schliessung. Besucherinnen und Besucher über 16 Jahren müssen einen amtlichen Ausweis mitbringen, um Zutritt zu den Gebäuden zu erhalten.
Die SBB bieten günstigere Sonderbillette für die An- und Rückreise nach Bern an.