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Sexueller Missbrauch

Papst hat Hirtenbrief zu Missbrauchsfällen unterzeichnet

Papst Benedikt XVI. hat den mit Spannung erwarteten Hirtenbrief zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche unterzeichnet. Das Schreiben, das vor allem an die irische Kirche wegen der dortigen tausendfachen Missbrauchsfälle gerichtet ist, wird diesen Samstag veröffentlicht.

Missbrauchsfälle wurden inzwischen auch in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz bekannt. In Deutschland sind die Erwartungen hoch, dass sich Benedikt in dem Brief auch konkret zu den zahlreichen Fällen in seinem Heimatland äussert. In Rom hiess es, der Papst wolle klare Wege aufzeigen, wie Pädophilie in der Kirche ausgemerzt werden soll.

Joseph Ratzinger hatte am Mittwoch angekündigt, das Dokument an seinem Namenstag - dem Heiligen Josef gewidmet - zu unterschreiben. "Meine Hoffnung ist, dass der Hirtenbrief euch hilft auf dem Weg der Reue, der Heilung und Erneuerung", hatte er gesagt.

Vor einer Woche hatte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, dem Papst von den vielen Fällen sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Geistliche in Deutschland berichtet.

Der im Dezember für die irischen Katholiken angekündigte Brief auf Italienisch und auf Englisch verzögerte sich offenbar wegen der jüngsten Skandalwelle auch in anderen europäischen Ländern. Der Vatikan will am Samstag auch kurze Zusammenfassungen in anderen Sprachen veröffentlichen, was dafür spricht, dass der Hirtenbrief eine gewisse Länge hat.

Im Februar hatte Benedikt die gesamte irische Bischofskonferenz zu einem Krisengipfel nach Rom zitiert, um seine Forderung nach "null Toleranz", Aufarbeitung und Vorbeugung von Missbrauch zu bekräftigen.