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Erdbeben

Suche nach Erdbebenopfern im Iran gestoppt

Nach dem Erdbeben im Iran haben die Behörden offensichtlich keine Hoffnung mehr auf weitere Überlebende unter den Trümmern. Die schweren Erdstösse in der westiranischen Provinz Kermanschah haben nach neuen Angaben 436 Menschen getötet und mehr als 10'000 verletzt.
Trümmer nach dem Erdbeben im Westen Irans. (Archiv)
Bild: KEYSTONE/EPA/ABEDIN TAHERKENAREH

Es gebe über 1000 Schwerverletzte, einige von ihnen seien immer noch in Lebensgefahr. Laut Medienangaben vom Freitag gibt es keine Hoffnung mehr auf Überlebende. Daher wurden die Bergungsarbeiten nach fünf Tagen endgültig eingestellt.

Laut offiziellen Angaben sind 30'000 Wohnkomplexe beschädigt worden, über 15'000 von ihnen wurden demnach komplett zerstört. Daher sind nach Schätzung der örtlichen Behörden mehr als 100'000 Menschen obdachlos. Dies sei angesichts der eisigen Temperaturen in der Provinz besonders problematisch. Die meisten Betroffenen seien erstmal in Zelten untergebracht.

Die Behörden in Kermanschah sind der Ansicht, dass die Zahl der Opfer weitaus höher liegen kann als vom Innenministerium in Teheran angegeben. Viele Tote wurden demnach in einigen Dörfern sofort begraben, daher sei ihr Tod nicht offiziell registriert. Örtliche Behörden haben nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA die Dorfbewohner aufgefordert, sie darüber in Kenntnis zu setzen.

Wieder Strom und Wasser

Nach anfänglichen Problemen laufen die Hilfsleistungen in der Zwischenzeit weitaus organisierter und schneller als in den ersten drei Tagen. Überall in der Provinz soll es wieder Strom, sauberes Wasser und Gas geben. Auch die Banken, Universitäten und Schulen sollen ab Samstag wieder geöffnet werden.

Viele Iraner - und auch Nicht-Iraner - haben mit Spendenaktionen den Erdbebenopfern geholfen, darunter Sportler und Künstler. Irans Fussballlegende und ehemaliger Bundesliga-Profi Ali Daei hat durch eine Sammelaktion Millionen für die Opfer gesammelt.

Ähnliche Hilfe versprach auf seiner Instagram-Seite auch der deutsche Nationalspieler Emre Can. Der Gewichtheber Kianoush Rostami, der in Kermanschah geboren wurde, will sogar seine olympische Goldmedaille von Rio 2016 versteigern und den Erlös den Opfern seiner Heimatstadt übergeben.

Nach dem schweren Erdbeben der Stärke 7,3 an der Grenzregion zum Irak hatte es auch einige Lichtblicke gegeben. Ein kleines Baby konnte in der Grenzstadt Sare Pole Sahab nach drei Tagen lebendig geborgen werden.

Genauso wurde eine schwangere Frau von ihrem überglücklichen Ehemann gerettet. Ausserdem kamen in den Erdbebengebieten in den ersten drei Tagen nach dem Erdstoss drei Babys gesund zur Welt. (sda/dpa)