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Portugal

Spanien: Regen hilft gegen Waldbrände

Langersehnte Regenfälle haben die Lage bei den verheerenden Waldbränden in der spanischen Urlaubsregion Valencia am Donnerstag vorerst stabilisiert. Die Ausbreitung der Brände habe gestoppt werden können, teilte der Zivilschutz auf Twitter mit. Vielerorts seien die Flammen sogar erloschen.
Bild: Keystone/Consorci Provincial de Bombers de Castelló/-

Zwei grosse Brände in der Region Bejís im Norden und Vall d'Ebro im Süden der autonomen Gemeinschaft Valencia haben den Angaben zufolge seit Samstag rund 21 000 Hektar Wald- und Buschland vernichtet. Angesichts der abflauenden Waldbrände konnten die ersten von etwa 2000 Evakuierten wieder nach Hause zurückkehren, wie die Zeitung "La Vanguardia" und der staatliche TV-Sender RTVE berichteten.

Auch in Portugal gab es bei einem Waldbrand in Caldas da Rainha rund 80 Kilometer nördlich von Lissabon Entwarnung. Das Feuer habe am frühen Morgen unter Kontrolle gebracht werden können, meldete die staatliche portugiesische Nachrichtenagentur Lusa unter Berufung auf den Zivilschutz. Rund 500 Feuerwehrleute seien dort weiter im Einsatz.

In Spanien war es in der Region Bejís am Vortag zu einem gefährlichen Zwischenfall mit einem Zug gekommen. Mehrere der insgesamt 49 Passagiere wurden verletzt, als die Flammen wegen einer geänderten Windrichtung den Gleisen zu nahe kamen. Der Zug stoppte und einige Passagiere gerieten in Panik. Sie sprangen auf offener Strecke aus dem Zug, fünf erlitten erhebliche Verbrennungen, wie die Nachrichtenagentur Europa Press meldete. Der Zug kehrte schliesslich zur letzten Haltestelle zurück. Das Bahnunternehmen teilte mit, es habe keine Warnung für die Strecke gegeben.

2022 ist für Spanien das verheerendste Waldbrand-Jahr seit Beginn der Erfassungen. Seit Jahresbeginn wurde nach Messungen des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus bei Hunderten von Waldbränden schon eine Fläche grösser als die des Saarlands vernichtet. Experten führen die Entwicklung auf den Klimawandel zurück.

Einen direkten Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und einzelnen Waldbränden nachzuweisen, ist laut Experten zwar schwierig. Fest stehe aber, dass es durch den Klimawandel mehr heisse Tage gebe. Hohe Temperaturen, Trockenheit, geringe Luftfeuchtigkeit und Wind erhöhen das Risiko von Waldbränden. In Südeuropa, dem Norden Eurasiens, in den USA und Australien haben die Wahrscheinlichkeit von Bränden sowie die verbrannten Flächen wegen des Klimawandels zugenommen. (sda/dpa)