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Botanik

Rätsel der Safran-Domestikation geknackt

Safran wurde erstmals im antiken Griechenland domestiziert, wie genetische Untersuchungen und antike Kunstwerke nahelegen. Alle Safrankrokusse, die heute auf der ganzen Welt angebaut werden, haben denselben Ursprung.
Safrankrokusse sind die Quelle des teuersten Gewürzes der Welt. Anders als die meisten anderen Nutzpflanzen sind sie für klassische Züchtungsansätze unzugänglich.
Bild: KEYSTONE/DPA/DANIEL KARMANN

Safrankrokus ist die Quelle des teuersten Gewürzes der Welt. Über drei Jahrtausende lang wurde er im Mittelmeerraum angebaut und verbreitete sich später über die ganze Welt. Auch in Mund im Oberwallis wird Safran seit dem Mittelalter nach alter Tradition angebaut. Wo das Edelgewürz seinen Ursprung hat, ist Gegenstand einer jahrhundertealten Debatte.

Forschende um Tony Heitkam von der Technischen Universität Dresden scheinen der Lösung des Rätsels nun einen grossen Schritt nähergekommen zu sein: Sowohl antike Kunstwerke als auch genetische Analysen deuten demnach auf das bronzezeitliche Griechenland als Ursprungsregion für die Domestizierung von Safran hin. Das berichten sie in einer im Fachmagazin "Frontiers in Plant Science" erschienenen Studie.

Die Kunstwerke aus der minoischen Zivilisation des antiken Griechenlands sind den Forschenden zufolge wahrscheinlich die ältesten, die einen Anbau von Safran nahelegen. Auf den Inseln Kreta und Santorini finden sich demnach die bedeutendsten Fresken.

Auf das antike Griechenland als Ursprungsort deuten auch genetische Untersuchungen hin, die zeigen, dass der engste wilde Verwandte des Safrans nur auf den ägäischen Inseln und dem griechischen Festland vorkommt.

Laut den Forschenden sind fehlende genetische Variation zwischen Safran-Sorten ein Hinweis, dass das Edelgewürz nur einmal entstanden ist. Alle Safrankrokusse auf der Welt sind heute demnach Klone, die aufs antike Griechenland zurückgehen.

doi.org (sda)