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Todesfall

"Playboy"-Gründer Hefner ist tot

Der Gründer des "Playboy"-Magazins Hugh Hefner ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Hefner sei Zuhause eines natürlichen Todes gestorben, teilte das Unternehmen Playboy Enterprise am Mittwochabend (Ortszeit) mit.
Hugh Hefner mit seiner dritten Frau Crystal Harris (Archiv)
Bild: KEYSTONE/EPA/DANIEL DEME

Hefner "starb friedlich und unter natürlichen Umständen in seinem Haus "The Playboy Mansion" im Kreis geliebter Menschen", heisst es in der Mitteilung des "Playboys".

Der Pionier der Mainstream-Erotikpresse lebte auch selbst die sexuelle Freizügigkeit aus. In seiner "Playboy Mansion" in Los Angeles feierte er ausschweifende Sex-Partys; stets zeigte er sich in Begleitung junger Frauen. Legendär ist sein roter Samt-Bademantel, in dem er häufig für Fotos posierte.

Die Twitter-Mitteilung zum Tode Hefners enthielt ein Foto von ihm und den Satz: "Das Leben ist zu kurz, um den Traum von jemand anderem zu leben."

Hefner hatte vor mehr als 60 Jahren den "Playboy" gegründet. Das Magazin mit Ablegern in zahlreichen Ländern setzt bis heute auf eine Mischung aus Erotikfotos und Berichten über Mode, Kultur und Politik. Immer wieder lassen sich prominente Frauen nackt für den "Playboy" ablichten.

Drei Ehefrauen

Hefner war drei Mal verheiratet. Sein letztes Jawort gab er mit 86 Jahren der 60 Jahre jüngeren Crystal Harris. Hefner ist Vater von vier Kindern und hatte nach eigenen Angaben über 1000 Liebschaften.

Als Hefner 1953 seine erste "Playboy"-Ausgabe in die Schreibmaschine tippte, ahnte er noch nicht, dass die Mischung aus Nacktaufnahmen, Artikeln, Interviews, deftigen Herrenwitzen und Tipps für den Umgang mit dem anderen Geschlecht einen derartigen Erfolg haben würde. Ihm selbst ging es auch darum, dem puritanischen Teil Amerikas eine Antwort zu liefern.

Marilyn Monroe zierte das erste Titelbild, später liessen Ikonen wie Jayne Mansfield, Ursula Andress, Kim Basinger, Sharon Stone, Nancy Sinatra, Katarina Witt und Madonna für das Hochglanzmagazin mit der Ausklappseite die Hüllen fallen.

Politisch engagiert

Hefner war aber auch politisch engagiert, so hatte er sich in den 60er Jahren etwa für die Gleichbehandlung von Schwarzen und Weissen eingesetzt. Er liess afroamerikanische Jazz-Grössen wie Ella Fitzgerald, Sammy Davis Jr., Dizzy Gillespie und Dick Gregory in seinen TV-Shows und in den "Playboy"-Clubs auftreten.

Schwarze Paare mischten sich - wenn auch in begrenzter Zahl - unter die weissen "Bunnies" in einer Zeit, als so ein Nebeneinander eher selten war. Mit Model Jennifer Jackson wurde in einer Ausgabe von 1965 erstmals eine Afroamerikanerin zum "Playmate".

Erst in den letzten Jahren war es um den legendären Lebemann ruhiger geworden. Seine für ausgelassene Partys bekannte "Playboy Mansion" hatte Hefner 2016 für 100 Millionen Dollar an einen Nachbarn verkauft. Sein langjähriges Luxusdomizil gab er damit aber nicht auf, er handelte ein lebenslanges Wohnrecht aus. (sda/dpa)