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Hannover

Piloten können Cockpit-Türen blockieren

Nach den Terror-Anschlägen vom 11. September 2001 sind die Cockpit-Türen in Flugzeugen besonders gesichert worden,
Die Türe zum Cockpit einer Swiss-Maschine ist mit einem Code gesichert.
Bild: Keystone

Die Türen halten Schüsse ins Cockpit ab und können von der Crew nur mit einem bestimmten Code geöffnet werden.

Jede Airline hat diesbezüglich ihre speziellen Regelungen. Zudem zeigt nach Angaben des Flugzeugherstellers Airbus eine Video-Kamera der Besatzung, wer gerade Einlass begehrt. Bei einer Bedrohungslage können die Piloten die Tür schliesslich auch dann blockieren, wenn aussen der korrekte Code eingegeben wird.

In besonderen Notfällen besteht nach Angaben der deutschen Pilotengewerkschaft Cockpit technisch zwar die Möglichkeit, auch von aussen die Cockpit-Tür zu öffnen. Die Möglichkeit ist aber hauptsächlich für Fälle gedacht, in denen der Pilot im Cockpit nicht bei Bewusstsein ist.

Bei der Lufthansa gibt es laut Konzernchef Carsten Spohr für den Fall von Bewusstlosigkeit im Cockpit einen eigenen Code und dann ein Klingelzeichen. Wenn auch dann keine Antwort komme, gehe die Tür auf. Der Kollege im Cockpit könne dies durch Umstellen des Schalters auf 'lock' verhindern. Dann sei die Tür für fünf Minuten verschlossen.

Im Fall des Absturzes des Germanwings-Flugzeuges könnte es genau dieser Mechanismus gewesen sein, der schliesslich zum Verhängnis führte. Zur Erhöhung der Sicherheit gedacht, ermöglichte es diese Funktion dem Co-Piloten, den Flugkapitän aus dem Cockpit auszusperren. Nach Erkenntnissen der Ermittler hatte der Co-Pilot das Flugzeug absichtlich abstürzen lassen.

sda dpa apa