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Flugzeugabsturz

Pilot startet trotz Herzinfarkts

Ein 78-jähriger Kleinflugzeug-Pilot ist beim Absturz wegen Kontrollverlusts Anfang 2020 bei Schongau LU nach acht Minuten in der Luft abgestürzt und ums Leben gekommen. Der Pilot hatte gemäss Untersuchungsbericht vor dem Start einen Herzinfarkt erlitten.
Bild: Screenschot aus Sust-Bericht

Der Pilot war auf dem nahen Flugplatz Buttwil AG am 7. Januar 2020 zu einem Schulungsflug gestartet, wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Schlussbericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (Sust) hervorgeht. Der Schweizer Pilot verlor die Kontrolle über das zweisitzige Schulungsflugzeug des Typs Cessna und stürzte um 15.19 Uhr ab.

Er hatte gemäss Obduktionsbericht rund 20 bis 30 Minuten vor dem Unfall einen Herzinfarkt erlitten. Als Folge der früher aufgetretenen, stummen Herzinfarkte mit wenigen oder geringen Beschwerden sei es denkbar, dass der Pilot allfällige Symptome als bekannt und harmlos wahrgenommen habe, hält die Sust fest.

Eingeschränkte Handlungsfähigkeit

Mit dem Antreten des Fluges seien jedoch die Anforderungen an die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit gestiegen. Die Wetterbedingungen seien anspruchsvoll gewesen. Gemäss Sust ist es wahrscheinlich, dass der Pilot während des Flugs zumindest zeitweise in seiner Handlungsfähigkeit eingeschränkt gewesen sei.

Dies könne auch der Grund sein, weshalb er während des Flugs nicht mehr in der Lage gewesen sei, auf die mehreren Aufrufe des Fluglehrers auf der Flughafenfrequenz zu antworten. Das Flugzeug stürzte in den Rüedikerwald in Schongau ab. (sda)