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Beizensterben

Ottfried Fischer sieht München bedroht

Der deutsche Kabarettist und Schauspieler Ottfried Fischer (64, "Der Bulle von Tölz") vermisst München kein bisschen. Er macht sich angesichts des mutmasslichen Beizensterbens Sorgen um die Stadt.
"München geht den Bach runter": Schauspieler Ottfried Fischer. (Archivbild)
Bild: KEYSTONE/AP dapd/LUKAS BARTH

Seit einem Jahr lebt er in Passau, wo er das Stadthaus seiner Grosseltern geerbt und renovieren lassen hat. Die Landeshauptstadt entwickelt sich aus seiner Sicht nicht zu ihrem Vorteil. "Wenn ich mich mit Münchnern treffe, erfahre ich als erstes, welche Kneipe wieder zugemacht wird."

Mit jeder Kneipe fehle wieder ein Stück, wo man zu Hause war. München bestehe zunehmend aus Heimatlosen, weil die Plätze, die eine Heimat waren, vernichtet würden. "Es ist nun einmal so, dass unser München den Bach runtergeht. Es entsteht ein neues München, aber das ist nicht mehr unser München."

Nach Passau gezogen zu sein, habe er nicht bereut. Dieser "Back to the roots"-Gedanke spiele auch in seinem neuen Buch eine Rolle. "Das Zurückgehen dahin, wo man nie gedacht hätte, dass man wieder hin will. Und dann muss man auch die Erfahrung machen, dass es die richtige Entscheidung war." Zudem kämen immer wieder Leute aus München zu Besuch oder Kollegen schauten nach einem Auftritt in der Stadt auf einen Umtrunk vorbei, sagte er. "Ich freue mich, wenn jemand kommt. Das war immer sehr komisch, witzig und unterhaltsam." (sda/dpa)