Es sei nicht sehr wahrscheinlich, dass noch weitere Opfer unter den Trümmern begraben seien, aber die Suche werde dennoch fortgesetzt, sagte Innenminister Süleyman Soylu am Samstag CNN Turk zufolge.
Das Haus im Stadtteil Kartal auf der asiatischen Seite der türkischen Grossstadt, das unterschiedlichen Angaben zufolge sieben oder acht Etagen hatte, war am Mittwochnachmittag aus unbekannten Gründen in sich zusammengefallen.
Lehren aus Unglück ziehen
Am Samstag waren drei Leichen geborgen worden, darunter die eines 44 Jahre alten Mannes und eines einjährigen Mädchens. Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan besuchte am Samstag zunächst den Unglücksort und später einige der Opfer in einem Krankenhaus. Aus dem Vorfall müssten Lehren gezogen werden, sagte er zu Reportern.
Zehn Gebäude in der Nachbarschaft seien aus Sicherheitsgründen evakuiert worden, sagte der Minister für Umwelt und Stadtplanung, Murat Kurum, am Samstag. Die Einsturzursache werde noch untersucht. Erste Untersuchungen hätten aber den Gebrauch qualitativ schlechter Baumaterialien ans Licht gebracht, sagte Kurum. Er rief die Anwohner auf, den Behörden mögliche Risiken zu melden.
Bauen ohne Genehmigung
Türkischen Medien zufolge zeigte das Unglück Probleme mit illegalen Konstruktionen. Zudem wiesen Medienberichte auf die Gefährdung des Landes durch Erdbeben hin. Die Türkei hat in der Vergangenheit schwere Erdbeben erlebt. Bei einem Beben in der Nähe von Istanbul waren 1999 mehr als 17'000 Menschen ums Leben gekommen.
Erdogan bestätigte am Samstag, dass die oberen fünf Stockwerke des Gebäudes ohne Baugenehmigung entstanden seien. Seine Regierung werde die notwendigen Massnahmen treffen, sagte der Präsident. (sda/dpa)