notifications
Café fédéral

Ohne Blut kein Grillgut: SVP-Stettler wirft sich für das Fleisch in die Schlacht

Es wird wieder landauf landab gebrutzelt was das Zeug hält. Darüber was alles eine Wurst sein kann, wird mindestens so leidenschaftlich gestritten.

Die Schweiz wird am Grill verteidigt. Seit sich all die woken Vegi-Würste, Planted-Güggeli und Tofu-Plätzli auf dem Rost ausbreiten, geht es mit dem Land langsam, aber sicher bachab. Doch Hilfe naht in der Person von Thomas Steller. Der jurassische SVP-Nationalrat wirft sich für das Fleisch in die Schlacht.

Wurst solle künftig nur noch Wurst genannt werden dürfen, wenn auch tatsächlich Fleisch drin ist. Ebenso das Steak, das Plätzli, das Filet, der Hackbraten, der Schinken und die Salami sowieso. Mindestens ein kleines Tier muss extra für das Produkt geschlachtet worden sein. Sonst darf es nicht unter einem solch fleischheiligen Namen im Kühlregal auf einen Käufer warten. Ohne Blut kein Grillgut.

Stettler fürchtet «unlauteren Wettbewerb», wenn es wurst sei, was alles Wurst heissen dürfe. Zudem wirft er den Pflanzenesserinnen kulturelle Aneignung vor. Da sie mit ihren veganen Würstchen am Ende doch nur «traditionelle Gerichte» wie unser aller Bratwurst-Rösti kopieren.

Doch das Ende der Vegi-Wurst ist nur der Anfang. Laut Stettler dürfen Tiernamen für Produkte nur noch verwendet werden, wenn tatsächlich Tier drin ist. Bei strenger Auslegung geht es also auch gleich den Gummibärchen, dem Colafrosch und dem Osterhasen an den Kragen. Ausser es wird künftig etwas Bär, Frosch oder Hase reingewurstet.

Dem Vernehmen nach arbeitet Stettler schon am nächsten Vorstoss: Dem Verbot der Raketenglace - weil sie keine Rakete enthält.