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Kreisel

Obersiggenthal will keinen Kreisel für 1,3 Millionen

Die Stimmberechtigten von Obersiggenthal zeigen dem Projekt des Kantons die kalte Schulter. Der Ausbau der Landstrasse in Kirchdorf mit einem Kreisel für 1,3 Millionen Franken wurde knapp verworfen. Die Strasse wird nun ohne Kreisel und Mittelzone, aber mit neuer Busspur saniert.

Andreas Tschopp

«Wir sind froh, dass es etwas genützt hat, dass wir uns gewehrt haben», sagt Simon Rüede aus Kirchdorf den Ausgang der Referendumsabstimmung von gestern Sonntag in Obersiggenthal. Die 4654 Stimmberechtigten der Gemeinde waren aufgerufen, über das Ausbauprojekt für die Landstrasse in Kirchdorf zu befinden. 1547 oder nur knapp ein Drittel der Stimmberechtigten (32,32%) nahmen daran teil.

Leitungen nochmals vor EWR

Sie lehnten mit 706 gegen 773 Stimmen das Projekt ab, das vom Kanton zusammen mit der Gemeinde ausgearbeitet worden war. Dieses sah im Wesentlichen eine Pförtnerung mittels einer von Untersiggenthal her in der Strassenmitte verlaufenden Busspur vor, die bei der Einmündung der Brühlstrasse in einen Kreisel hätte münden sollen.

Dieser wird nun nicht erstellt, ebenso die anschliessend bei der Wiedackerstrasse vorgesehene Mittelzone, da die (gebundenen) Kreditanteile der Gemeinde daran abgelehnt wurden. Gleich erging es auch den für neue Leitungen und Beleuchtung beantragten 1,3 Millionen. Dieser Kredit muss nach Auskunft von Gemeindeammann Max Läng nochmals dem Einwohnerrat vorgelegt werden.

700 Unterschriften gesammelt

Dort war die nun verworfene Vorlage im Dezember 2009 gutgeheissen worden. Gegen den Widerstand von Manuel Tejero, Einwohnerrat aus Kirchdorf der CVP. Dieser ergriff darauf das Referendum und brachte dieses im Januar mit fast 700 Unterschriften zustande. «Es war eine schlechte Lösung für Kirchdorf», sagte gestern ein zufriedener Manuel Tejero. Er habe sich im Namen der Dorfvereinigung schon bei Ausarbeitung des Gestaltungskonzepts für eine Variante ohne Kreisel eingesetzt, habe aber bei Kanton und Gemeinde kein Gehör gefunden.

Die Kantonsstrasse wird nun in bisheriger Form saniert, was die Gemeinde gut eine halbe Million Franken günstiger kommt. Die auf 1,76 Millionen Franken veranschlagte Busspur wird wie geplant realisiert. Da diese ausserorts liegt, übernimmt der Kanton die Kosten voll. Sie ist auch Teil der Vorlage fürs Verkehrsmanagement der Region Baden.