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Bundesrats-Karussell

Neue Hoffnung dank Doppelvakanz: Politologen sehen wieder mehr Chancen für Männer

Politologen sehen mit der Doppelvakanz von CVP und FDP wieder mehr Möglichkeiten im Rennen um die Nachfolge der beiden frei werdenden Bundesratssitze. Vor allem männliche Kandidaten könnten sich nun wieder Hoffnungen machen.

So glaubt etwa der Berner Politologe Mark Balsiger, dass freisinnige Männer mit der Doppelvakanz wieder mehr Chancen auf einen der beiden Bundesratssitze hätten, wie er im Video sagte.

Da zuerst die Nachfolge für Leuthard bestimmt werde, könnten - falls eine Frau gewählt wird - "freisinnige Männer Morgenluft wittern". Aufgrund der Amtsdauer der abtretenden Bundesräte wird der CVP-Sitz zuerst besetzt.

Laut Politikexperte Louis Perron gibt es allerdings nicht viele Frauen in der CVP-Fraktion, die für die Nachfolge von Leuthard in Frage kämen. Zu den wenigen gehören etwa die Walliser Nationalrätin Viola Amherd und die Baselbieter Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter, sagte Perron auf Anfrage.

Die aussichtsreichsten Bundesratskandidaten von der FDP:

Einige CVP-Parlamentarier würden daher nun ihre Chance wittern. Als mögliche Kandidaten nennt er in erster Linie die Ständeräte Pirmin Bischof (SO) und Stefan Engler (GR). Möglich seien aber auch Kandidaten ausserhalb des Parlaments wie etwa der St. Galler Benedikt Würth und die Zürcherin Silvia Steiner. Engler hat am Donnerstagnachmittag bekannt gegeben, dass er für eine Kandidatur nicht in Frage kommt.

Die aussichtsreichsten Bundesratskandidaten von der CVP:

"Gute Verkäuferin"

Die Politologen attestieren der scheidenden Bundesrätin ein gutes Zeugnis. "Frau Leuthard war eine sehr beliebte Bundesrätin und an der Urne oft erfolgreich", sagte Perron. Dabei sei die Energiestrategie sicher einer ihrer grössten Erfolge gewesen.

Der Lausanner Politologe Georg Lutz hält Leuthard für eine "gute Verkäuferin" komplexer Themen. Sie habe auch komplexe Vorlagen stets kompetent erklärt, sagte Lutz am Donnerstag im "Tagesgespräch" von Schweizer Radio SRF. Auch deshalb habe sie eine rekordhohe Zahl an Abstimmungen gewonnen.

Doris Leuthard weist von allen amtierenden Regierungsmitgliedern die beste Abstimmungsbilanz aus. Von 18 Volksabstimmungen hat sie nur zwei verloren: diejenige über die Zweitwohnungsinitiative und jene über die Erhöhung des Vignettenpreises.