21:04 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Netanyahu: Israel kann alle Nuklearanlagen im Iran erreichen
Israel ist nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu in der Lage, alle Atomanlagen des Irans zu erreichen. «Ich habe festgelegt, dass wir alle unsere Ziele erreichen und alle ihre Nuklearanlagen. Wir haben die Fähigkeit, das zu tun», sagte der Regierungschef im Interview des israelischen TV-Senders Kan auf die Frage, ob ein erfolgreicher Angriff auf die wichtige unterirdische Atomanlage Fordo auch ohne Hilfe der USA möglich ist.
Weitere Details nannte Netanyahu nicht. Seit Tagen richtet sich der Fokus auf die Frage, wie sich die USA in dem Krieg verhalten werden. Israel wäre nach Auffassung von Beobachtern auf die Unterstützung der USA angewiesen, um den Nuklear-Komplex in Fordo auszuschalten. Unter den westlichen Staaten verfügen nur die USA mit ihren «Bunkerbrecher»-Bomben über eine Waffe, um die tief in einen Berg eingegrabene Anlage (dpa)
20:59 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Iran: UN-Sicherheitsrat muss israelische Angriffe verurteilen
Der Iran hat den UN-Sicherheitsrat zur Verurteilung der israelischen Angriffe auf Atomanlagen in dem Land aufgerufen. «Die internationale Gemeinschaft, vor allem der Sicherheitsrat, darf nicht schweigen, während bei helllichtem Tage Verbrechen der Aggression begangen werden», schrieb der iranische Vertreter bei den Vereinten Nationen, Amir Saeid, am Donnerstag in einem Brief an das höchste UN-Gremium. (dpa)
20:23 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Netanyahu: Umsturz im Iran muss von Bevölkerung ausgehen
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat einen Umsturz im Iran nicht als unmittelbares Ziel Israels im Krieg gegen den Erzfeind Iran ausgerufen. «Der Sturz des Regimes ist zuallererst eine Angelegenheit des iranischen Volkes», sagte der Regierungschef am Abend dem israelischen TV-Sender Kan. Deswegen habe er dies nicht als Kriegsziel ausgerufen. Ein Umsturz im Iran könne aber ein Ergebnis des Krieges sein, so Netanyahu weiter.
Zuletzt gab es Spekulationen, Israel könne mit seinen gezielten Angriffen auf Symbole der iranischen Regierung einen Umsturz im Iran herbeiführen wollen. Verteidigungsminister Israel Katz betonte zuletzt etwa, dass im Laufe des Krieges weitere staatliche Symbole angegriffen würden. «So brechen Diktaturen zusammen», schrieb Katz auf X. Zuletzt griff Israel während einer Live-Sendung etwa den iranischen Staatssender IRIB an. (dpa)
20:13 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
US-Kriegseintritt? Trump will innert zwei Wochen entscheiden
US-Präsident Donald Trump will innerhalb der nächsten zwei Wochen darüber entscheiden, ob die USA an der Seite Israels in den Krieg gegen den Iran eingreifen. Dies geschehe vor dem Hintergrund, dass es eine «beträchtliche Chance» für Verhandlungen gebe, die in naher Zukunft mit dem Iran stattfinden könnten oder auch nicht, zitierte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt den Präsidenten bei einer Pressekonferenz.
Der Präsident habe deutlich gemacht, dass er immer Diplomatie anstrebe. Er scheue sich allerdings auch nicht, Stärke zu zeigen, falls nötig. Iran und die gesamte Welt sollten wissen, dass das US-Militär das stärkste der Welt sei.
Seit Tagen richtet sich der Fokus im Krieg zwischen Israel und dem Iran auch auf die Frage, wie sich die USA verhalten werden. Israel wäre auf die Unterstützung des US-Militärs angewiesen, um den unterirdischen Nuklear-Komplex in Fordo - das mutmasslich wichtigste Ziel des israelischen Militärs - auszuschalten. Unter den westlichen Staaten verfügen nur die USA mit ihren präzisionsgelenkten «Bunkerbrecher»-Bomben über eine geeignete Waffe, um die tief in den Berg eingegrabene Anlage zur Urananreicherung zu zerstören.
USA unterstützen Israel bislang nur bei Verteidigung
In den vergangenen Tagen betonte Trump auffällig häufig, sein Ziel sei keine Waffenruhe, sondern, dass der Iran keine Atomwaffe bekomme. Sollten sich die USA dazu entscheiden, aktiv in den Krieg einzusteigen, wäre eine neue dramatische Eskalationsstufe erreicht. Bislang beteiligen sich die USA nach Regierungsangaben nicht an den Kämpfen, das US-Militär unterstützt Israel allerdings bei seiner Verteidigung.
Für den morgigen Freitag sind europäische Verhandlungen mit dem Iran geplant. Die Aussenminister von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien wollen im schweizerischen Genf mit ihrem Kollegen aus Teheran über das iranische Atomprogramm verhandeln. (dpa)
20:08 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Neue israelische Angriffe in Teheran
Israels Luftwaffe greift wieder in der iranischen Millionenmetropole und Hauptstadt Teheran an. Die Luftverteidigung wurde aktiviert, wie Irans staatliche Medien berichteten. In einem Video der Staatsagentur Teheran ist das dumpfe Grollen der Flugabwehr zu hören. Zu den Zielen gab es zunächst keine Details.
Ein Journalist des französischen Auslandssenders France 24 bestätigte die Angriffswelle. «Luftabwehrsysteme in Teheran aktiv, Einschläge bei Marsdaran sind verheerend», schrieb der Teheran-Korrespondent Saeed Azimi auf der Plattform X. Marsdaran Boulevard mit seinen Wohn- und Geschäftsvierteln ist eine bekannte Verkehrsachse nördlich des Zentrums der Megacity.
Inzwischen dringen immer weniger Videos und Berichte vom Krieg nach aussen, nachdem Irans Behörden das Internet weitgehend gesperrt haben. Anders als in Israel gibt es im Iran zudem weder Warnsysteme für Luftangriffe noch Schutzbunker für die Zivilbevölkerung. (dpa)
19:50 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Netanyahu: Etwa Hälfte iranischer Raketenabschussrampen getroffen
Israel hat nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu etwa die Hälfte aller iranischer Raketenabschussrampen getroffen. Es sei nicht so wichtig, über wie viele Raketen der Iran verfüge, sondern wie viele Abschussrampen das Land habe, sagte der Regierungschef am Abend dem israelischen TV-Sender Kan. «Ich glaube, wir haben bereits die Hälfte der Raketenabschussrampen, die sie haben, erreicht», erklärte Netanyahu.
Vor fast einer Woche hatte Israel den Iran angegriffen. Erklärtes Kriegsziel Israels ist es, die Islamische Republik an der Entwicklung von Atomwaffen und Raketen zu hindern. Die Erzfeinde überziehen sich seit Tagen mit heftigen Angriffen. Auf beiden Seiten gibt es seit Kriegsbeginn Tote und Verletzte.
Netanyahu sagte, das Militär sei bei seiner Operation im Iran «dem Zeitplan, den wir uns gesetzt haben, voraus». Der Frage, in welchem genauen Stadium des Krieges man sich derzeit befindet, wich Netanyahu aus. «Wir befinden uns im Krieg. Ich werde der Presse unsere Zeitpläne nicht verraten. Und ich werde ihnen (den Iranern) nicht sagen, was wir planen. Wir überfordern sie mit unseren Angriffen und überhäufen sie mit Überraschungen», sagte der Politiker weiter. (dpa)
17:32 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Europäische Verhandlungen mit Iran zu Atomprogramm in Genf
Die Aussenminister von Deutschland, Frankreich und Grossbritannien wollen an diesem Freitag im schweizerischen Genf mit ihrem Kollegen aus Teheran über das iranische Atomprogramm verhandeln. Vor dem Hintergrund eines möglichen Eingreifens der USA an der Seite Israels in den Krieg mit dem Iran ist es ein Ziel der europäischen Minister, den Iran zum Einlenken bei seinen Atomvorhaben zu bewegen und so zur Deeskalation beizutragen. Auch die EU-Aussenbeauftragte Kaja Kallas soll an dem Treffen mit dem iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi teilnehmen.
Aussenminister Johann Wadephul (CDU) hatte dem Iran bei einem gemeinsamen Telefonat mit seinem französischen Kollegen Jean-Noël Barrot, dem britischen Aussenminister David Lammy und Kallas am Montagabend erneut Verhandlungen angeboten. Lammy wollte sich am Donnerstag in Washington mit US-Aussenminister Marco Rubio treffen. Dabei dürfte es auch um die Abstimmung mit den USA vor dem Treffen in Genf gehen. (dpa)
17:28 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Regierungskritischer Rapper inhaftiert
Der bekannte iranische Rapper Tumadsch Salehi ist einem Bericht zufolge inhaftiert worden. Er sei auf der Insel Kisch am Persischen Golf festgenommen worden, hiess es auf seinem Telegram-Kanal. Es lagen demnach keinerlei Informationen darüber vor, welche Behörde ihn festgenommen hat, wo er sich in Gewahrsam befindet oder wie es um seinen Gesundheitszustand steht.
Der 35-jährige Salehi war während der Protestwelle im Herbst 2022 festgenommen worden. Der Rapper hatte in der Vergangenheit mit seinen kritischen Texten soziale und politische Missstände im Land angeprangert. In den sozialen Medien solidarisierte er sich früh mit den Demonstranten, die gegen den repressiven Kurs der Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem protestierten.
Die Justiz hatte ihn zunächst zum Tode verurteilt, dieses Urteil jedoch später aufgehoben. Wegen Beleidigung islamischer Heiligtümer und Aufrufs zu Unruhen in den sozialen Medien musste er ins Dastgerd-Gefängnis in der Stadt Isfahan in Zentraliran, wo er seine Haftstrafe verbüsste und im Dezember 2024 entlassen wurde.
Im Zusammenhang mit Salehis Fall hatte die EU im Juni 2023 Verantwortliche mit Sanktionen belegt. Betroffen war unter anderem der Generalstaatsanwalt Isfahans. Dieser hatte nach EU-Angaben damals Anklage gegen den Musiker erhoben. Der Rapper sei unter grausamen Bedingungen inhaftiert gewesen. (dpa)
16:12 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Irakischer Milizenführer droht mit Angriffen auf US-Bürger
Ein irakischer Milizenführer hat den USA mit Angriffen auf amerikanische Staatsbürger gedroht, sollte Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei attackiert werden. «Wenn ihr dem Hüter der Nation, Imam Chamenei, auch nur ein Haar krümmt, werdet ihr, eure Verbündeten und eure schmutzigen Handlanger Ziel unserer Jagd und unseres Feuers in der gesamten islamischen Region sein», erklärte Akram al-Kaabi, Chef der vom Iran unterstützten schiitischen Miliz Harakat al-Nudschaba, auf der Plattform X.
US-Staatsbürger werden zum Ziel
Er drohte weiter, dass kein amerikanischer Soldat oder Diplomat in Sicherheit sei. «Tatsächlich wird jeder, der eure Staatsangehörigkeit trägt, und jedes eurer direkten oder indirekten Interessen in unserer Region für uns ein legitimes Ziel sein», so al-Kaabi in Richtung US-Präsident Donald Trump.
Die von den USA als Terrororganisation eingestufte Gruppe ist Teil des sogenannten «Islamischen Widerstands im Irak» - ein Zusammenschluss verschiedener vom Iran im Nachbarland unterstützter Milizen. Trump hatte Chamenei zuletzt als «leichtes Ziel» bezeichnet.
«Achse des Widerstands» gilt als geschwächt
Die Miliz Kataib Hisbollah - ebenfalls Teil des Widerstandszusammenschlusses - warnte die USA erneut vor einem Eingreifen in den Krieg zwischen Israel und dem Iran. Die USA würden «Katastrophen und beispiellose Zerstörung» erleiden, sollte sie sich Israel anschliessen.
Im Kampf gegen Erzfeind Israel gilt die von Teheran geführte «Achse des Widerstands» für den Iran eigentlich als wichtiges, strategischer Schutzschild - insbesondere, um militärische Auseinandersetzungen vom eigenen Staatsgebiet fernzuhalten. Die irakischen Milizen sind neben der Hisbollah im Libanon, den Huthi im Jemen und der Hamas im Gazastreifen Teil der Achse. Sie wurde durch die Kriege Israels in Gaza und gegen die Hisbollah und durch den Sturz des syrischen Langzeitmachthabers Baschar al-Assad jedoch stark geschwächt. (dpa)
16:07 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Mehr als zehn iranische Raketen auf Israels Norden abgefeuert
Der Iran hat heute Nachmittag nach israelischen Militärangaben erneut Raketen auf Israel abgefeuert. Nach Angaben des Zivilschutzes heulten im Norden des Landes, unter anderem in der Hafenstadt Haifa, die Warnsirenen. Der TV-Sender Kan berichtete von mehr als zehn abgefeuerten Raketen. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, es gebe zunächst keine Informationen zu Verletzten oder Einschlägen. Der Iran hatte schon bei früheren Angreifen auf Haifa gezielt und dabei auch eine Raffinerie getroffen. Dabei waren auch drei Mitarbeiter getötet worden. (dpa)
14:46 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
China fordert «insbesondere Israel» zu Ende der Kämpfe auf
China hat im Krieg zwischen Iran und Israel zu einem schnellen Ende der Kämpfe aufgerufen. Beide Länder, «insbesondere Israel», sollten das Feuer einstellen, um eine weitere Eskalation zu verhindern, sagte der chinesische Präsident Xi Jinping laut Angaben des Pekinger Aussenministeriums in einem Telefonat mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin.
Die Lage im Nahen Osten sei äusserst kritisch. Dies zeige einmal mehr, dass die Welt in eine neue Phase der Unruhe und des Wandels eingetreten sei, so Xi weiter. Sollte sich der Konflikt weiter zuspitzen, würden nicht nur die unmittelbar beteiligten Parteien grössere Verluste erleiden, sondern auch die Länder der Region schwer betroffen sein.
China bietet sich als Vermittler an
Ohne die USA direkt zu nennen, sagte Xi, dass sich Grossmächte mit besonderem Einfluss auf die am Konflikt beteiligten Parteien um eine Deeskalation der Lage bemühen und «nicht das Gegenteil bewirken» sollten. Auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen sollte in diesem Zusammenhang eine grössere Rolle spielen. China sei bereit, die Kommunikation und Koordination mit allen Parteien weiter zu verstärken.
Peking und Teheran pflegen enge Beziehungen. Die Volksrepublik ist ein Hauptabnehmer iranischen Öls und wird verdächtigt, den Iran mit für die Rüstung wichtigen Rohstoffen zu beliefern. Zudem üben die Marinen beider Länder gemeinsam. (dpa)
14:32 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Verhaftungswelle im Iran gegen mutmassliche Kollaborateure
Mitten im Krieg mit Israel haben iranische Sicherheitsbehörden eine Verhaftungswelle eingeleitet. Iranische Medien berichteten über Dutzende Festnahmen in den vergangenen Tagen. Dabei handelte es sich nach Darstellung der iranischen Behörden um mutmassliche Spione und Kollaborateure mit dem Erzfeind Israel.
In der nordöstlichen Millionenmetropole und Pilgerstadt Maschhad seien mindestens 18 «illegale» Ausländer festgenommen worden, die Drohnen hergestellt und operiert haben sollen, berichtete die mit den Revolutionsgarden verbundene Nachrichtenagentur Tasnim. Bei den Verdächtigen dürfte es sich um Afghanen handeln. Sie seien abgeschoben worden. Maschhad liegt nahe der Grenze zu Afghanistan.
In der zentraliranischen Stadt Jasd wurden acht Menschen verhaftet, die nach Darstellung der Polizei «Falschmeldungen» verbreitet haben sollen, berichtete Tasnim weiter. Die Sicherheitsbehörden warfen ihnen vor, die öffentliche Meinung durch Beiträge im Netz gestört und sich auf die Seite des Feindes Israel gestellt zu haben.
Internet bleibt weiter gesperrt
Bereits in den vergangenen Tagen gab es Berichte über Dutzende Festnahmen angeblicher Mossad-Spione. Irans Justizchef hatte Kollaborateuren mit dem Erzfeind Israel mit Strafen im Schnellverfahren gedroht. Kooperation mit dem Feind oder mit ausländischen Geheimdiensten wird im Iran oft mit der Todesstrafe geahndet.
In den sozialen Medien berichteten zahlreiche Nutzer von Einschüchterungen und Repressionen. Das Internet bleibt unter nahezu vollständiger Sperre durch die Behörden. Viele Iranerinnen und Iraner im Ausland kritisierten die Sperre, die viele Menschen mitten im Krieg im Ungewissen lässt. (dpa)
14:27 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Iran setzte Streumunition gegen Israel ein
Irans Streitkräfte haben Israel mit mindestens einer ballistischen Rakete angegriffen, die einen Sprengkopf mit Streumunition enthielt. Dies berichtet das Heimatfrontkommando der israelischen Armee.
Der Sprengkopf zerbrach in etwa 7 Kilometern Höhe und verstreute dadurch 20 kleinere Sprengkörper in einem Radius von rund 8 Kilometern.
Einer dieser kleineren Sprengkörper schlug in einem Wohnhaus in der Stadt Azor im Zentrum Israels ein und verursachte Schäden, wie sie von einer kleinen Rakete zu erwarten wären. (watson)
13:40 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Kreml warnt USA vor Einmischung im Iran
Russland hat die USA vor einem militärischen Eingreifen in den Krieg zwischen Israel und dem Iran gewarnt. Eine solche mögliche Einmischung könne die «Eskalationsspirale» weiterdrehen und den Konflikt insgesamt geografisch ausweiten, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow beim St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum. Präsident Wladimir Putin führte nach Kremlangaben auch ein Telefonat mit Chinas Partei- und Staatschef Xi Jinping über die Lage im Nahen Osten. Demnach sprach sich Xi für eine mögliche Vermittlerrolle Putins zwischen Israel und dem Iran aus, was Moskau selbst auch angeboten hatte.
Putin will China am 2. September besuchen. Russland wird auch die Arbeiten am iranischen Atomkraftwerk Buschehr nicht verlassen, wie Putin in der Nacht bei einem Treffen mit Vertretern grosser Nachrichtenagenturen gesagt hatte. Demnach arbeiten dort noch rund 600 Spezialisten aus Russland. «Wir werden nicht gehen», sagte Putin. Moskau unterstützt die friedliche Nutzung der Atomenergie im Iran, lehnt aber Nuklearwaffen dort ab.
Der Chef des russischen Atomriesen Rosatom, Alexej Lichatschow, warnte in St. Petersburg vor einer möglichen Bombardierung der Nuklearanlage Buschehr. Es drohe dort bei einem Angriff eine Nuklearkatastrophe wie im Fall des 1986 havarierten sowjetischen Atomkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine. Das Unglück vor fast 40 Jahren gilt als das schwerste in der zivilen Nutzung der Atomkraft. (dpa)
13:38 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
US-Gesandter warnt Hisbollah vor Beteiligung am Krieg
Der US-Botschafter in der Türkei und Sondergesandte für Syrien, Thomas Barrack, hat die Hisbollah im Libanon ausdrücklich vor einem Eingreifen in den aktuellen Krieg zwischen Israel und dem Iran gewarnt. Es wäre eine «sehr schlechte Entscheidung», sollte die Hisbollah in den Krieg einsteigen, sagte Barrack bei einem Besuch in der Hauptstadt Beirut.
Die schiitische Organisation hat die Angriffe Israels auf den Iran und auch die Tötungsdrohungen gegen Irans obersten Führer Ajatollah Ali Chamenei scharf verurteilt. Bisher hielt sie sich aber mit eigenen Aktionen zurück. (dpa)
12:27 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Israels Verteidigungsminister: Irans Führer Chamenei «darf nicht länger existieren»
Nach den jüngsten iranischen Raketenangriffen unter anderem auf ein Krankenhaus hat der israelische Verteidigungsminister Israel Katz eine kaum verhüllte Todesdrohung gegen den Obersten Iranischen Führer Ajatollah Ali Chamenei ausgesprochen. «Ein Diktator wie Chamenei , der an der Spitze eines Landes wie dem Iran steht und die Zerstörung Israels zu seiner Aufgabe gemacht hat, darf nicht weiter existieren», sagte Katz. Die Streitkräfte seien «angewiesen und wissen, dass dieser Mann absolut nicht länger existieren darf, damit sie alle ihre Ziele erreichen».
US-Medien hatten berichtet, dass Israel Pläne zur Tötung Chamenei habe. US-Präsident Donald Trump habe jedoch sein Veto dagegen eingelegt. Am Dienstag schrieb Trump dann in sozialen Medien, die USA wüssten, wo Chamenei sich aufhalte. «Er ist ein leichtes Ziel, aber dort ist er sicher - wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest nicht im Moment», fügte er hinzu. (dpa)
11:19 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Britischer Aussenminister reist zu Gesprächen nach Washington
Der britische Aussenminister David Lammy reist heute zu Gesprächen nach Washington. Bei einem geplanten Treffen mit seinem US-Amtskollegen Marco Rubio (ca. 20 Uhr MESZ) soll es auch um die Situation im Krieg zwischen Israel und Iran gehen, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete. Am Freitag wird Lammy zu Gesprächen zwischen den Aussenministern der E3-Staaten (Deutschland, Frankreich, Grossbritannien) und des Irans in Genf erwartet. Die Europäer wollen Teheran wieder zurück an den Verhandlungstisch über dessen Atomprogramm bringen.
Die USA erwägen nach Angaben von US-Präsident Donald Trump, sich an den israelischen Luftschlägen zu beteiligen. Britische Medien spekulieren, dass sie dabei auf britische Luftwaffenstützpunkte im Indischen Ozean und im Mittelmeer zurückgreifen könnten. Die notwendige Zustimmung aus London gilt jedoch wegen möglicher völkerrechtlicher Bedenken hinsichtlich der israelischen Luftschläge als heikel. Eine Weigerung hingegen könnte das Verhältnis zwischen Grossbritannien und den USA belasten. (dpa)
10:59 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Israel tötet Hisbollah-Kommandeur im Libanon
Israels Militär hat nach eigenen Angaben einen Kommandeur der Hisbollah im Südlibanon getötet. Er soll in der Panzerabwehreinheit tätig gewesen sein, teilte die Armee mit. Der Angriff erfolgte demnach in der vergangenen Nacht in der Region Nabatija.
Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass das Opfer zum Zeitpunkt des Angriffs auf einem Motorrad unterwegs gewesen sei. Eine weitere Person sei durch Splitter verletzt worden. Die Hisbollah äussert sich seit längerem nicht mehr zu Opferangaben in den eigenen Reihen.
Eigentlich gilt seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Hisbollah. Beide Seiten werfen sich jedoch gegenseitige Verstösse vor. Das israelische Militär greift nahezu jeden Tag weiter im Libanon an. Dazu kommt es fast täglich zu Toten oder Verletzten. (dpa)
10:44 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Iranische Staatsmedien wohl gehackt
Unbekannte haben mutmasslich das iranische Staatsfernsehen gehackt und ein Video ausgestrahlt, das Aufnahmen der Proteste von Herbst 2022 unter dem Motto «Frau, Leben, Freiheit» zeigte – verbunden mit einem Aufruf zu neuen Protesten. Dies berichtet das iranische Exilmedium Iran International. (watson.ch)
10:38 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Schweizer Botschafter entgeht Luftschlag
Iran hat heute Vormittag weitere Raketen auf Tel Aviv abgefeuert. Eine schlug ganz in der Nähe der Residenz des Schweizer Botschafters ein. Das schreibt Botschafter Simon Geissbühler auf der Social-Media-Plattform Linkedin. «Wir sind sicher», teilt er in einer auf englisch verfassten Beitrag mit, über den zuerst «20 Minuten» berichtete. Der Raketeneinschlag sei heftig gewesen. «Wir konnten die Druckwelle sogar in unserem massiven Bunker spüren», so Geissbühler.
Als er später auf die Strasse ging, habe er das Ausmass gesehen: «völlige Zerstörung». Dutzende Ambulanzfahrzeuge seien vor Ort. «Mein aufrichtiges Beileid den Familien der Opfer und der Verletzten», schreibt Geissbühler.
Das Aussendepartement (EDA) kann sich auf Anfrage von CH Media derzeit nicht weiter zum Geschehenen äussern. Die Armee hatte Anfang Woche Elitesoldaten der Sondereinheit AAD 10 nach Tel Aviv beordert, um die Sicherheit des Botschaftspersonals sicherzustellen. Zwei Begleitpersonen von Mitarbeitenden sind ausgereist.
In Teheran hat die Schweiz inzwischen einen Teil des Botschaftspersonals abgezogen. Fünf Mitarbeitende und sechs Angehörige haben das Land verlassen, teilte das EDA gestern mit. Weiterhin vor Ort ist Botschafterin Nadine Olivieri Lozano, die im Rahmen des Schutzmachtmandats der Schweiz einen Kommunikationskanal zwischen Iran und USA aufrechterhält. (lha)
10:04 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Sachschaden nach Drohnenabsturz in Jordanien
Eine abgestürzte Drohne hat in Jordanien ein Fahrzeug und eine Bushaltestelle beschädigt. Verletzte habe es bei dem Vorfall nördlich der Hauptstadt Amman nicht gegeben, meldete die jordanische Nachrichtenagentur Petra unter Berufung auf die Generaldirektion für öffentliche Sicherheit. In dem am vergangenen Freitag ausgebrochenen Krieg zwischen Israel und dem Iran sind bereits mehrfach Flugobjekte in benachbarten Ländern abgestürzt. (dpa)
09:29 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Netanyahu droht mit Rache für iranischen Angriff auf Spital
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat Vergeltung für den iranischen Angriff auf ein Krankenhaus im Süden des Landes angekündigt. «Wir werden von den Tyrannen in Teheran den vollen Preis verlangen», sagte Netanyahu am Donnerstag. Bei dem Raketenangriff sind nach Krankenhausangaben in Beerscheva grosse Schäden entstanden. Die genaue Zahl der Verletzten war noch offen. Das Soroka-Krankenhaus verfügt laut seiner Webseite über mehr als 1000 Betten und versorgt rund eine Million Einwohner im Süden Israels. (dpa)
07:37 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Donald Trump: «Niemand weiss, was ich tun werde»
US-Präsident Donald Trump hat Medienberichten zufolge Angriffspläne gegen den Iran bewilligt, den Befehl zur Umsetzung jedoch bisher nicht erteilt, das berichtet das «Wall Street Journal» . Ein Bericht von Bloomberg aus gut informierten Kreisen deckt sich mit dieser Information. Demnach soll der Militärschlag am Wochenende bevorstehen. Trump wolle abwarten, ob der Iran doch noch ein Angebot zur Aufgabe des Atomprogramms vorlege, um ein militärisches Eingreifen der USA zu verhindern. Trump sagte: «Niemand weiss, was ich tun werde». (rem)
07:24 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Iranisches Staatsfernsehen: Israel greift Atomanlage bei Arak an
Israel hat nach Angaben des iranischen Staatsfernsehens den Schwerwasserreaktor nordwestlich der Stadt Arak angegriffen. In dem Bericht hiess es, es bestehe «keinerlei Strahlungsgefahr» und die Anlage sei bereits vor dem Angriff evakuiert worden. Israel hatte am frühen Donnerstagmorgen zur Evakuierung des Gebiets aufgerufen.
Der Reaktor befindet sich etwa 250 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Teheran. Schweres Wasser dient zur Kühlung bestimmter Atomreaktoren und erzeugt dabei als Nebenprodukt Plutonium – einen Stoff, der potenziell zur Herstellung von Atomwaffen genutzt werden kann. Neben der Anreicherung von Uran würde dies dem Iran einen Weg zum Bau einer Atomwaffe ebnen. (dpa)
07:21 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Berichte: Klinik in Israel bei iranischem Angriff getroffen
Bei einem massiven iranischen Raketenangriff auf Israel ist nach Medienberichten auch ein Krankenhaus im Süden des Landes getroffen worden. In der Soroka-Klinik in der Wüstenstadt Beerscheva sei eine Rakete eingeschlagen, berichteten mehrere Medien übereinstimmt. Auch in anderen Orten Israels, auch im Grossraum Tel Aviv, gab es demnach Einschläge. Insgesamt seien mindestens 25 Menschen verletzt worden. Zwei seien schwer verletzt aus Trümmern geborgen worden. Die israelische Armee rief die Menschen vorübergehend auf, sich in Schutzräume zu begeben. Sie sprach auf Telegram von herabgefallenen Trümmern, Such- und Rettungskräfte seien an mehreren Orten im Land im Einsatz. (dpa)
05:52 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Europäische Aussenminister wollen mit Iran verhandeln
Inmitten des Kriegs zwischen Israel und dem Iran startet Bundesaussenminister Johann Wadephul eine diplomatische Initiative zur Deeskalation. Gemeinsam mit seinen Kollegen aus Frankreich und Grossbritannien will er den iranischen Aussenminister Abbas Araghtschi am Freitag zu einem Gespräch in Genf treffen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Diplomatenkreisen in Berlin erfuhr. Mit seinem französischen Kollegen Jean-Noël Barrot, dem britischen Aussenminister David Lammy sowie der EU-Aussenbeauftragten Kaja Kallas habe er Araghtschi zuletzt ein Verhandlungsangebot gemacht, sagte Wadephul bei einem Treffen mit dem jordanischen Chefdiplomaten Aiman al-Safadi in Berlin.
Man sei weiterhin bereit, über eine Lösung zu verhandeln. Dazu müsse sich der Iran aber dringend bewegen und «vertrauensbildende und nachprüfbare Massnahmen ergreifen, etwa indem die Führung in Teheran glaubhaft macht, dass sie keine Atomwaffen anstrebt». Wadephuls Botschaft: «Es ist nie zu spät, an den Verhandlungstisch zu kommen, wenn man in ehrlicher Absicht kommt.» (dpa)
05:36 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Israel ruft Anwohner rund um den Arak-Atomreaktor zur Evakuierung auf
Die israelische Armee hat die iranische Bevölkerung in der Nähe des Kernreaktors nordwestlich der Stadt Arak zur Evakuierung aufgerufen. Die Warnung des israelischen Militärs wurde auf X geteilt. In dem Beitrag war ein Satellitenbild des Schwerwasserreaktors zu sehen, der rot eingekreist war. Der Reaktor befindet sich etwa 250 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Teheran.
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat Israel dringend aufgefordert, keine iranischen Atomanlagen anzugreifen. Berichten zufolge besuchten IAEA-Inspektoren Arak zuletzt am 14. Mai. Der Iran hatte sich im Rahmen seines Atomabkommens von 2015 mit den Weltmächten bereit erklärt, die Anlage bei Arak umzugestalten, um Bedenken auszuräumen. (dpa)
05:40 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Israels Streitkräfte melden Raketenangriff aus dem Iran
Die iranischen Streitkräfte haben nach israelischen Angaben erneut Raketen auf Israel abgefeuert. Es werde versucht, die Geschosse abzufangen, teilte das Militär mit. In mehreren Teilen des Landes wurde Luftalarm ausgelöst. Die Bevölkerung war aufgerufen, sich in Schutzräumen in Sicherheit zu bringen. Kurz nach dem Angriff konnten die Menschen in den betroffenen Gebieten die Schutzräume wieder verlassen. Zunächst gebe es keine Berichte über Verletzte, zitierte die Zeitung «The Times of Israel» den Rettungsdienst Magen David Adom. (dpa)
05:42 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
Putin: Können friedliche Atomkraft-Nutzung im Iran sichern
Russland bietet nach Worten von Präsident Wladimir Putin an, die friedliche Nutzung von Atomkraft des Irans zu sichern. So solle Israel die Furcht vor einer nuklearen Bewaffnung des Irans genommen werden. Das sagte der Kremlchef vor Vertretern grosser Nachrichtenagenturen in St. Petersburg. Dies habe er Israel und den USA vorgeschlagen. Es sei ein «möglicher Ausweg», die Entscheidung liege aber bei Israel und dem Iran. Einen Sturz der iranischen Führung wegen der israelischen Luftangriffe befürchtete Putin nicht. «Die Gesellschaft schart sich doch um die politische Führung», sagte er bei dem Treffen am Rande des St. Petersburger Wirtschaftsforums (SPIEF). Russland ist ein Verbündeter des Irans. (dpa)
05:43 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
USA fliegen einen Teil ihrer Diplomaten aus Israel aus
Die USA haben vor dem Hintergrund des Krieges mit dem Iran einen Teil ihrer Diplomatinnen und Diplomaten und deren Familien aus Israel ausgeflogen. Mit einem Regierungsflieger seien am Mittwoch jene ausser Landes gebracht worden, die in der US-Botschaft nicht unbedingt gebraucht würden und die um eine Ausreise gebeten hätten, erfuhr die Nachrichtenagentur AP aus US-Regierungskreisen. Wie viele Diplomaten an Bord der Maschine waren, blieb unklar. Das Aussenministerium teilte lediglich mit, dass angesichts der aktuellen Lage nicht-essentielles Personal zur Ausreise autorisiert worden sei. Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, kündigte auf der Plattform X zudem an, dass die Botschaft Evakuierungen per Flugzeug und Schiff für Privatpersonen mit US-Staatsbürgerschaft vorbereite. (dpa)
05:45 Uhr
Donnerstag, 19. Juni
«Drecksarbeit»: Botschafter in Teheran nach Merz-Aussage einbestellt
Wegen der «Drecksarbeit»-Äusserung von Bundeskanzler Friedrich Merz hat der Iran den deutschen Botschafter Markus Potzel einbestellt. Dieser sei infolge der «beschämenden Äusserungen» des Kanzlers ins Aussenministerium zitiert worden, berichtete der staatliche Rundfunk im Iran. Diplomatenkreise in Berlin bestätigten die Einbestellung, die als scharfe Form des diplomatischen Protests gilt.
Merz hatte in einem ZDF-Interview am Rande des G7-Gipfels auf eine Frage der Moderatorin Diana Zimmermann reagiert, die mit Blick auf Israels Angriffe im Iran das Wort «Drecksarbeit» verwendet hatte. Merz griff es auf und sagte: «Frau Zimmermann, ich bin Ihnen dankbar für den Begriff Drecksarbeit. Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle.» Aliresa Jussefi, Generaldirektor im iranischen Aussenministerium, habe Botschafter Potzel mitgeteilt, Merz’ Äusserungen hätten dem Ansehen Deutschlands im Iran und international geschadet, hiess es. Auch in der deutsch-iranischen Community sowie unter Gegnern der repressiven Staatsführung lösten die Äusserungen Empörung aus. (dpa)
22:57 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Israel: 20 Ziele bei jüngsten Angriffen im Iran attackiert
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge eine weitere Angriffswelle auf die iranische Hauptstadt Teheran abgeschlossen. Die israelische Luftwaffe habe in den vergangenen Stunden auf mehr als 20 Stellungen gezielt, teile das Militär am späten Abend mit. Darunter seien Fertigungsanlagen für Uran-Zentrifugen, «Standorte für Atomwaffenentwicklungsprojekte» und Raketenfabriken gewesen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Israel und andere Staaten wie die USA wollen den Iran am Bau einer Atombombe hindern. Teheran bestreitet, dieses Ziel überhaupt zu verfolgen - und beharrt darauf, Kernenergie allein für zivile Zwecke nutzen zu wollen.
Seit Beginn des Krieges wurden im Iran laut dem Menschenrechtsnetzwerk HRANA mit Sitz in den USA insgesamt 585 Menschen getötet, davon mindestens 239 Zivilisten. Die Organisation beruft sich auf offizielle Angaben und lokale Berichte. In Israel kamen bislang 24 Menschen ums Leben, allesamt Zivilisten. (dpa)
22:29 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Bei Kriegseintritt: Irans Vizeaussenminister droht USA mit Vergeltung
Irans Vizeaussenminister Madschid Tacht-Rawantschi hat den USA für den Fall eines Kriegseintritts an der Seite Israels mit Vergeltung gedroht. «Wenn die Amerikaner beschliessen, sich militärisch einzumischen, haben wir keine andere Wahl, als Vergeltung zu üben, wo immer wir Ziele finden, auf die wir reagieren müssen», sagte Tacht-Rawantschi in einem Interview des US-Senders CNN. Der Iran würde sich dann selbst verteidigen, betonte er.
Wenn sich die Amerikaner direkt einmischen würden, seien dem Iran nicht die Hände gebunden. «Wir werden alles tun, was nötig ist, um unser Volk und unsere Interessen zu schützen», betonte der Vizeaussenminister.
Die USA unterstützen Israel bei seiner Verteidigung. An den Kämpfen zwischen Israel und dem Iran beteiligt sich das Land nach Regierungsangaben allerdings bislang nicht. (dpa)
22:32 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Augenzeugen berichten von neuen Angriffen auf Teheran
Augenzeugen haben mehrere weitere Angriffe auf Teheran am Mittwochabend gemeldet. Gegen 20 Uhr Ortszeit hätten mehr als zehn Explosionen das Zentrum der Hauptstadt erschüttert, berichteten die Augenzeugen. Mindestens ein Angriff galt offenbar dem Viertel Hakimije, in dem die Revolutionsgarde eine Akademie betreibt. Von offizieller iranischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung der Angriffe. (dpa)
22:11 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Palästinenser: 69 Tote bei Angriffen Israels im Gazastreifen
Bei Angriffen der israelischen Armee sind palästinensischen Angaben zufolge im Laufe des Tages 69 Menschen ums Leben gekommen. 29 der Opfer hätten auf humanitäre Hilfe gewartet, hiess es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die israelische Armee geht eigenen Angaben zufolge weiter gegen die Hamas und andere Terrorgruppen im Gazastreifen vor. Das Militär teilte mit, ein israelischer Soldat sei im Kampf im Süden des Küstenstreifens ums Leben gekommen. Zudem sei ein Reservist schwer verletzt worden. Das Militär meldete zugleich einen Angriff aus dem Gazastreifen. Ein Geschoss sei auf offener Fläche niedergegangen. Verletzt wurde demnach niemand. (dpa)
22:10 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Trump: Habe noch keine Entscheidung getroffen
Auf Social Media hat sich US-Präsident Trump erneut zur Lage im Iran geäussert. Er habe bald erneut ein Treffen im «Situation Room», wo er sich bereits am Dienstag mit dem Nationalen Sicherheitsrat getroffen hatte. Ausserdem fügt er an: «Ich habe noch keine finale Entscheidung getroffen.» (watson.ch)
22:06 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Trump zu Iran: «Wollen einen totalen, vollständigen Sieg»
Präsident Donald Trump hat bekräftigt, dass die USA im Krieg zwischen Israel und dem Iran nicht auf eine Waffenruhe aus sind. «Wir wollen einen totalen, vollständigen Sieg», sagte er im Weissen Haus. «Wissen Sie, was der Sieg ist? Keine Atomwaffe.»
Er sei nicht darauf aus, zu kämpfen. Wenn man allerdings die Wahl zwischen Kämpfen und einer iranischen Atomwaffe habe, müsse man tun, was man tun müsse. «Vielleicht werden wir nicht kämpfen müssen», schob er nach.
Trump verkündete zudem, dass es heute ein weiteres Treffen im «Situation Room», dem streng gesicherten Lagezentrum der US-Regierungszentrale in Washington geben solle. Dort war er bereits gestern mit seinem Team für nationale Sicherheit für Beratungen zusammengekommen.
Wie sich die USA verhalten werden, gilt für den weiteren Verlauf des Kriegs zwischen dem Iran und Israel als entscheidend. Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung. Bislang betont die US-Regierung aber, dass sie sich nicht an den Kämpfen zwischen Israel und dem Iran beteilige. (dpa)
21:57 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Flugzeugträger «USS Ford» macht sich auf den Weg nach Europa
US-Präsident Donald Trump hat bald einen dritten Flugzeugträger zur Verfügung, sollte er sich für ein militärisches Eingreifen im Krieg mit dem Iran entscheiden. Die «USS Gerald R. Ford» soll von der US-Ostküste Richtung Europa aufbrechen, wie die US-Marine mitteilte. Die Fahrt über den Atlantik war zwar schon länger geplant, aber die Präsenz des Flugzeugträgers würde Trump im Fall des Falles weitere militärische Optionen geben.
Die «USS Ford» war nach dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 bereits für einen Sondereinsatz im östlichen Mittelmeer gewesen. Damit wollten die USA militärische Stärke signalisieren und dem Verbündeten Israel den Rücken stärken. Die US-Marine hat bereits den Flugzeugträger «USS Carl Vinson» im Arabischen Meer und schickt die «USS Nimitz» vom Indopazifik aus in die Region. (dpa)
21:53 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Schweizer Botschafterin in Teheran einbestellt
Die Schweizer Botschafterin, Nadine Olivieri Lozano, in Teheran ist ins iranische Aussenministerium einbestellt worden, schreibt der Blick. Wie das iranische Staatsfernsehen laut europäischen Agenturen berichtet, sei ihr dort als Vertreterin auch der US-amerikanischen Interessen der Protest gegen «unverantwortliche und bedrohliche Äusserungen» von US-Präsident Donald Trump übermittelt worden, heisst es weiter. (cam)
21:23 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Iran meldet israelischen Angriff auf Polizeizentrale in Teheran
Israel hat nach iranischen Angaben die Zentrale der Polizei in der Hauptstadt Teheran angegriffen. Dabei seien mehrere Beamte verletzt worden, teilte die Polizei am Mittwoch mit. In einer Stellungnahme wurde die Attacke als «feig und blind» verurteilt. Berichte über Todesopfer lagen nicht vor. (dpa)
21:03 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Irans Luftabwehr am Kaspischen Meer im Einsatz
In der iranischen Stadt Rascht am Kaspischen Meer ist die Luftabwehr im Einsatz. Wie iranische Medien übereinstimmend berichteten, werden nach Einbruch der Dunkelheit kleine Flugobjekte und Kampfdrohnen bekämpft. Weitere Details lagen zunächst nicht vor.
Rascht, auch bekannt als «Stadt des Regens», liegt am Kaspischen Meer und ist eine beliebte Urlaubsregion. Sie liegt nur etwa vier Autostunden von der Hauptstadt Teheran entfernt. Nach Kriegsausbruch sind Tausende Iranerinnen und Iraner vor den israelischen Angriffen dorthin geflüchtet. (dpa)
21:01 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Trump blockt Frage zu Sorge vor US-Einsatz gegen Iran ab
US-Präsident Donald Trump hat eine Frage zur Sorge mancher Unterstützer vor einem möglichen militärischen Eingreifen der USA im Iran abgeblockt. Als eine CNN-Reporterin ihn auf den Graben innerhalb seiner Anhängerschaft ansprach, sagte er über den Sender: «Fake News, zum Glück schaut das niemand.»
Eine inhaltliche Frage liess er nicht zu, sondern unterbrach die Reporterin und erklärte genervt, seine Anhänger seien ihm heute noch stärker verbunden als zum Zeitpunkt seines Wahlsiegs im November. (dpa)
20:40 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Berichte: Hackerangriff auf Irans Staatsfernsehen
Das iranische Staatsfernsehen ist Medienberichten zufolge Ziel von Hackerangriffen geworden. Ein Moderator informierte die Bevölkerung über Programmstörungen, wie iranische Medien berichteten.
«Wenn Sie beim Fernsehen verschiedener Sender Störungen oder unpassende Meldungen sehen, liegt das an feindlicher Störsendung über Satellitenfrequenzen», wurde der Moderator zitiert.
In den sozialen Medien kursierten Videos des Staatsfernsehens, die den Hack belegen sollten. Sie zeigten Aufnahmen aus der Zeit der Massendemonstrationen im Herbst 2022. Damals brachte die Protestbewegung «Frau, Leben, Freiheit» Irans Führung an den Rand des Kontrollverlusts. Die Beiträge liessen sich zunächst nicht verifizieren.
Am Montag hatte Israels Militär die Zentrale des Staatssenders bombardiert. Zwei Journalisten wurden dabei getötet, das Gebäude schwer beschädigt.
Irans Sicherheitsapparat hat das Internet unterdessen gesperrt. Auch Telefonverbindungen in das Land sind derzeit nicht möglich. Irans staatlich kontrollierte Medien können ihre Nachrichten jedoch weiter verbreiten, auch über soziale Medien. (dpa)
20:30 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Grösste Raffinerie Israels soll Betrieb bald wieder aufnehmen
Die grösste Raffinerie Israels könnte nach einem Raketenschlag durch den Iran bald wieder in Betrieb gehen. Israels Energieminister Eli Cohen rechne damit innerhalb eines Monats, meldete die «Times of Israel».
Die Anlage in Haifa war am Sonntag wegen grosser Schäden durch den Angriff stillgelegt worden. Dabei wurden auch drei Mitarbeiter der Raffinerie getötet.
Die Raffinerie produziert einen Grossteil der zivilen und militärischen Ölprodukte Israels. Auch Kerosin für Kampfflugzeuge wird dort hergestellt. Medienberichten zufolge verarbeitet die Raffinerie rund 200.000 Barrel Rohöl pro Tag, was in etwa 80 Prozent der gesamten israelischen Produktion entspricht. Betreiber der Raffinerie ist der israelische Öl- und Petrochemiekonzern Bazan.
Auch die zweite Raffinerie des Landes sei derzeit wegen einer Wartung geschlossen, habe aber ausreichend Treibstoffreserven, um die lokale Wirtschaft weiter zu versorgen, hiess es unter Berufung auf Cohen weiter. Der Energieminister habe bislang keinen Bedarf gesehen, auf die Notreserven des Landes zurückzugreifen. (dpa)
20:26 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Huthi-Miliz: Werden Palästinenser im Gazastreifen weiter unterstützen
Auch nach den israelischen Angriffen auf den Iran bleibt die mit Teheran verbündete Huthi-Miliz im Jemen auf Konfrontation mit Israel. Die Huthi würden sich so lange weiter für die Palästinenser im Gazastreifen einsetzen, bis Israels Angriffe aufhörten und die Blockade der Region aufgehoben werde, sagte der Vorsitzende des Hohen Politischen Rats und De-Facto-Staatschef der Huthi-Regierung, Mahdi al-Maschat, am Mittwoch. «Unsere Operationen zur Unterstützung des Gazastreifens werden nicht aufhören, egal wie gross die Opfer sind.» (AP)
20:03 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Iran: Erstmals moderne «Sedschil»-Raketen eingesetzt
Irans Revolutionsgarden haben bei ihrem jüngsten Angriff auf Israel eigenen Angaben zufolge einen der modernsten Raketentypen aus ihrem Arsenal abgefeuert. Die Elitestreitmacht habe erstmals sogenannte «Sedschil»-Raketen mit einer Reichweite von mindestens 2000 Kilometern abgefeuert, hiess es in einer Erklärung der Revolutionsgarden, die iranische Medien verbreiteten.
Der Raketentyp gehört zur modernsten Generation des iranischen Raketenarsenals. Wegen ihres Feststoffantriebs sind die Raketen deutlich schneller einsatzbereit und schwerer zu orten als flüssig betriebene Systeme. Sie können Gefechtsköpfe mit einem Gewicht von bis zu einer Tonne tragen. (dpa)
19:42 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
UN-Chef: Keine weitere militärische Intervention in Nahost
UN-Generalsekretär António Guterres stellt sich gegen weitere Angriffe im Konflikt zwischen Israel und dem Iran und wirbt für eine diplomatische Lösung. «Jede weitere militärische Intervention könnte enorme Folgen haben, nicht nur für die Beteiligten, sondern für die gesamte Region und für den internationalen Frieden und die Sicherheit insgesamt», liess Guterres in New York mitteilen. Er rief dazu auf, «eine weitere Internationalisierung des Konflikts zu vermeiden». Der 76-Jährige nannte die Trump-Regierung oder die Vereinigten Staaten dabei nicht beim Namen.
Guterres bekräftigte seine Forderung nach einer unverzüglichen Deeskalation, die zu einem Waffenstillstand führen solle: «Diplomatie bleibt der beste und einzige Weg, um Bedenken hinsichtlich des iranischen Atomprogramms und regionaler Sicherheitsfragen zu begegnen.» (dpa)
18:49 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Israel meldet neuen Raketenangriff aus dem Iran
Der Iran hat nach Angaben der israelischen Armee erneut Raketen auf Israel gefeuert. «Verteidigungssysteme sind in Betrieb, um die Bedrohung abzufangen», hiess es in einer Mitteilung. Der Iran bestätigte den Angriff.
In mehreren Gegenden des Landes, darunter im dicht besiedelten Grossraum Tel Aviv, heulten Warnsirenen. Die Menschen in den betroffenen Regionen waren angewiesen, in Schutzräumen auszuharren. (dpa)
18:40 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Trump: Habe Netanyahu gesagt, «mach weiter»
US-Präsident Donald Trump hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu nach eigenen Angaben dazu ermuntert, mit Blick auf den Iran an seiner Linie festzuhalten. Auf die Frage, was er Netanyahu mitgeteilt habe, sagte Trump vor Journalisten: «Ich sagte: Mach weiter.» Er spreche jeden Tag mit Netanyahu. «Er ist ein guter Mann», betonte Trump.
Die Frage, ob er Netanyahu zu verstehen gegeben habe, dass er vorhabe, Israel mehr zu helfen als bislang, beantwortete Trump mit: «Nein.» Israels Ministerpräsident würde seine Sache bislang gut machen. Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung. Bislang betont die US-Regierung aber, sich nicht an den Kämpfen zwischen Israel und dem Iran zu beteiligen.
Mit Blick auf sein Vorgehen gegenüber dem Iran wurde Trump zudem gefragt, ob er dem Land ein Ultimatum gestellt habe. Der US-Präsident erwiderte daraufhin nach kurzem Überlegen, dass man das so sagen könne. «Man könnte es vielleicht das ultimative, das ultimative Ultimatum nennen, oder?» (dpa)
18:06 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Iranische Rakete tötete siebenjährige ukrainische Krebspatientin
Die siebenjährige Nastia aus der Ukraine und weitere Familienmitglieder sind beim Einschlag einer iranischen Rakete in Israel getötet worden. Das kleine Mädchen, das an Leukämie litt, war einem Bericht des Nachrichtenportals ynet zufolge vor zweieinhalb Jahren aus ihrer Heimatstadt Odessa zur Behandlung nach Israel gekommen.
Bei dem Einschlag der Rakete am Sonntag in der Stadt Bat Jam südlich von Tel Aviv starben auch Nastias Grossmutter Lena sowie ihre zwei kleinen Cousins. Nach Nastias Mutter Maria werde weiter unter den Trümmern gesucht, schrieb ynet. Auch sie gilt als tot. Nastias Vater war in der Ukraine geblieben. Er kämpfe als Soldat gegen die russischen Invasoren.
Israels Präsident Izchak Herzog drückte in einer Mitteilung auf der Plattform X dem Vater sein Mitgefühl aus. «Sie kam auf der Suche nach Leben. Stattdessen wurde sie ermordet – zusammen mit ihrer Mutter Maria, ihren jungen Cousins Konstantin und Ilja und ihrer Grossmutter Lena – von einer tödlichen iranischen Rakete», schrieb Herzog. Die Welt müsse Irans unentschuldbare Verbrechen verurteilen – und an der Seite Israels gegen «Teherans Reich des Bösen» stehen.
Israel hatte am Freitag vergangener Woche mit seiner Luftwaffe einen Grossangriff auf den Iran gestartet. Damit sollte nach Darstellung Israels verhindert werden, dass der Iran eine Atombombe baut. Israel sieht im iranischen Atom- und Raketenprogramm die grösste existenzielle Bedrohung des jüdischen Volkes.
Seit Beginn des Krieges sind in Israel nach offiziellen Angaben 24 Menschen durch die Angriffe ums Leben gekommen sowie mehr als 800 verletzt worden. Im Iran sollen nach Angaben des Menschenrechtsnetzwerks HRANA mit Sitz in den USA 224 Zivilisten getötet und 188 verletzt worden sein (Stand Dienstag). (dpa)
17:14 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Regierungsflüge aus dem Iran lösen Spekulationen aus
Ein Flug zweier iranischer Regierungsmaschinen in den Oman hat inmitten des Kriegs Spekulationen ausgelöst. Laut dem Tracking-Portal Flightradar landeten am Abend (Ortszeit) zwei Linienflugzeuge der Airline «Meradsch» auf dem Flughafen der omanischen Hauptstadt Maskat. In den sozialen Medien löste dies Diskussionen über eine mögliche Reise iranischer Regierungsmitglieder in den Golfstaat aus. Der Oman hatte zuletzt vor Kriegsausbruch im Atomstreit zwischen den USA und Iran vermittelt.
Iranischen Medien berichteten nicht über die Flüge der Maschinen, die Teil der Regierungsflotte sind. Aussenminister Abbas Araghtschi hatte am vergangenen Wochenende erklärt, er sei zu Verhandlungen bereit, falls Israel die Angriffe auf das Land einstellt. Beobachter sehen aktuell wenige Chancen für Diplomatie. (dpa)
16:41 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Trump zu Iran: «Niemand weiss, was ich tun werde»
US-Präsident Donald Trump will sich nicht auf einen klaren Kurs mit Blick auf den Iran festlegen. «Niemand weiss, was ich tun werde», sagte der Republikaner vor dem Weissen Haus auf die Frage, ob er einen US-Schlag gegen iranische Nuklearanlagen erwäge. «Ich könnte es tun. Ich könnte es nicht tun», sagte Trump - und wenn, dann werde er das auch nicht im Vorhinein verkünden.
Der US-Präsident wiederholte einerseits seine bereits an den Iran gestellte Forderung einer «bedingungslosen Kapitulation», schloss andererseits aber weitere Verhandlungen auch nicht komplett aus. Es sei noch nicht zu spät. Teheran habe «eine Menge Ärger», sagte Trump. Er monierte, eine Lösung hätte bereits früher gefunden werden können. Es sei «ein grosser Unterschied zwischen jetzt und vor einer Woche», betonte Trump. Die iranische Seite habe sogar vorgeschlagen, ins Weisse Haus zu kommen, gab Trump an. «Das ist (...) mutig, (...) es war nicht leicht für sie, das zu tun», sagte er. (dpa)
16:21 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Palästinenser: 14 Tote bei Gaza-Hilfszentrum
Im Gazastreifen sind nach Angaben aus medizinischen Kreisen mindestens 14 Menschen in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfsgüter von israelischen Soldaten erschossen worden. Dies hätten Überlebende erzählt. Die Schüsse seien in der Nähe einer Verteilstelle der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gefallen. Insgesamt seien seit dem Morgen in verschiedenen Teilen des Küstenstreifens 37 Palästinenser von der Armee getötet worden.
Die Angaben aus dem abgeriegelten Gazastreifen liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen, da die israelische Armee ausländischen Journalisten nur Zutritt im Rahmen von ihr organisierter kurzer Besuche gewährt. Die GHF betonte auf Anfrage, es gebe keine Toten oder Verletzten in der Nähe ihrer Verteilstellen.
UNWRA-Chef: Tötung Hungernder inzwischen «Routine»
Der Leiter des UN-Hilfswerks für die Palästinenser UNRWA, Phillipe Lazarrini, übte in einem Post auf der Plattform X scharfe Kritik an den Zuständen. «Das Leben von Palästinensern ist derart entwertet worden. Es ist inzwischen zur Routine geworden, verzweifelte und hungernde Menschen zu erschiessen, während sie versuchen, ein wenig Essen von einer Truppe aus Söldnern zu bekommen», schrieb er, ohne Israel ausdrücklich zu erwähnen.
Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung hatte ihre Arbeit im Mai nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen begonnen. Die Verteilung soll eine Alternative zum Einsatz der UN und internationaler Hilfsorganisationen sein.
Hilfslieferungen sind nicht ausreichend
Allerdings gelangen immer noch zu wenige Hilfsgüter zu den Bedürftigen. Nach Angaben der für Palästinenserangelegenheiten zuständigen israelischen Behörde Cogat fuhren am Dienstag 85 Lastwagen mit Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Insgesamt stünden damit Ladungen von 380 Lkw für die Verteilung durch die UN bereit. UNRWA hat jedoch wiederholt beklagt, die humanitäre Hilfe könne wegen der Kämpfe und wegen Treibstoffmangels nicht schnell genug verteilt werden.
Auslöser des Gaza-Krieges war der Überfall der Hamas und anderer islamistischer Extremisten auf Israel am 7. Oktober 2023. Dabei waren etwa 1200 Menschen getötet und mehr als 250 als Geiseln nach Gaza verschleppt worden.
Seither kämpft Israels Militär in dem - inzwischen grossflächig zerstörten - Küstengebiet gegen die Hamas. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden bereits mehr als 55'600 Palästinenser getötet. Die Zahlen der Behörde unterscheiden nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten. (dpa)
16:21 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Internet im Iran fast vollständig abgeschaltet
Mitten im Krieg ist das Internet im Iran fast vollständig abgeschaltet. Echtzeitdaten bestätigten einen «fast vollständigen nationalen Internet-Blackout», berichtete die Organisation Netblocks, die vor allem für die Beobachtung von Internetsperren bekannt ist. Bewohner der Hauptstadt Teheran bestätigen den Ausfall des Internets per Telefon. (dpa)
16:19 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Israels Armee rät besorgten Iranern zu Kontakt mit Mossad
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge viele Nachrichten von besorgten Iranern erhalten und den Menschen empfohlen, den israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad zu kontaktieren. «Vielleicht finden Sie dort einen neuen Weg, Ihre Situation zu verbessern», hiess es in einer auf Persisch auf der Plattform X veröffentlichten Stellungnahme. Israels Militär verwies per Link auf die Webseite des Mossad.
Israels Armee verstehe die schwierige Lage der Menschen im Iran, hiess es weiter. In den letzten Tagen habe Israels Militär viele Nachrichten von Menschen erhalten, die sich Sorgen um die ungewisse Zukunft ihres Landes machten. Selbst Mitglieder der Sicherheitsbehörden der iranischen Regierung hätten ihre Angst, Verzweiflung und Wut über die Geschehnisse im Iran zum Ausdruck gebracht und die Armee gebeten, israelische Behörden zu kontaktieren, damit dem Iran nicht das gleiche Schicksal wie dem Libanon und Gaza drohe. Die Armee sei aber nicht zuständig für derlei Anfragen.
Die Armee riet den Menschen zudem, geschützte Netzwerkverbindungen (VPN) zu nutzen, wenn sie israelische Behörden kontaktierten. VPN-Tunnel können es so aussehen lassen, als wäre ein Nutzer in einem anderen Land. Diese Tunneldienste funktionieren derzeit im Iran aber nicht besonders gut. (dpa)
16:08 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Hauptquartier des iranischen Sicherheitsministeriums offenbar zerstört
Auf X meldete der israelische Verteidigungsminister Israel Katz, dass die israelische Luftwaffe das Hauptquartier des iranischen Sicherheitsministeriums zerstört haben soll. Katz schreibt weiter, dass Israel weiter «Symbole der Herrschaft angreifen und das Ayatollah-Regime überall treffen» will. (cam)
16:01 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Überlebenskampf im Bunker: Wie Irans Revolutionsführer sich selbst und sein Regime über den Krieg mit Israel retten will
Ajatollah Ali Chamenei ist buchstäblich abgetaucht. Tief unter der Erde der iranischen Hauptstadt fürchtet er um seine klerikale Diktatur – und droht den Amerikanern. (chm)
15:39 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Chamenei weist Trumps Forderung nach Kapitulation zurück
Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei hat der Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer bedingungslosen Kapitulation seines Landes eine Absage erteilt. Gleichzeitig warnte er die Vereinigten Staaten vor einem militärischen Eingreifen in den Konflikt.
In der iranischen Hauptstadt Teheran waren auch am sechsten Tag des Kriegs zwischen Israel und Iran Explosionen zu hören. Augenzeugen berichteten von mehreren Explosionen im Nordosten der Millionenmetropole und von schwerem Flugabwehrfeuer. Berichte über Opfer oder Schäden gab es zunächst nicht. Israels Armee bestätigte, dass die israelische Luftwaffe «derzeit militärische Ziele des iranischen Regimes in Teheran» angreife.
Bei Angriffen in der Nacht wurden nach israelischen Angaben Uran-Zentrifugen und mehrere Waffenfabriken ins Visier genommen. Zudem seien mehr als 40 militärische Ziele im Westen des Irans angegriffen worden. Die israelische Armee gab erstmals jedoch auch den Abschuss einer ihrer Drohnen zu. (dpa)
15:04 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Mehr als 400 EU-Bürger aus Israel evakuiert
Die Europäische Union hat rund 400 ihrer Staatsbürger über Jordanien und Ägypten aus Israel evakuiert. Die Ausreisen seien über einen Katastrophenschutzmechanismus der EU erfolgt, teilte die Sprecherin der EU-Kommission, Eva Hrncirova, am Mittwoch mit. Die EU reagiere derzeit auf Anfragen der Slowakei, Litauens, Griechenlands und Polens, die um Unterstützung bei der Evakuierung aus dem Nahen Osten gebeten hätten. «Die Mitgliedstaaten koordinieren die Liste, und wir kofinanzieren diese Flüge bis zu 75 Prozent der Transportkosten», sagte Hrncirova. (dpa)
14:50 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Israel fliegt neue Angriffe auf Ziele in Teheran
Israels Luftwaffe hat eine neue Angriffswelle auf Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran geflogen. Augenzeugen berichteten von mehreren Explosionen im Nordosten der Millionenmetropole und von schwerem Flugabwehrfeuer. Berichte über Opfer oder Schäden gab es zunächst nicht.
In der Nacht hatte Israel am sechsten Kriegstag besonders intensive Angriffe auf Ziele in der Hauptstadt geflogen, die vielen Bewohnern den Schlaf raubten. Anders als in Israel gibt es in Teheran weder Warnsysteme vor Luftangriffen noch Schutzbunker für die Zivilbevölkerung. (dpa)
14:36 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Israel lockert Beschränkungen für Bevölkerung leicht
Am sechsten Tag des Krieges zwischen Israel und dem Iran hat das israelische Heimatfrontkommando einige Beschränkungen für die Bevölkerung leicht gelockert. In weiten Teilen des Landes geht die Stufe erhöhter Alarmbereitschaft zur Stufe eingeschränkter Aktivität über, wie Israels Militär mitteilte. Die Lockerung greift am Abend und gilt bis Freitagabend.
Demnach wird es in dem Zeitraum wieder für Israelis erlaubt sein, ihre Arbeitsstätten zu besuchen. Die Voraussetzung ist jedoch, dass ein Schutzraum im Falle eines Raketenalarms rasch erreichbar ist. Versammlungsbeschränkungen bestehen weiterhin, werden jedoch gelockert, so dass Versammlungen von bis 30 Menschen in dem Zeitraum möglich sind.
Verteidigungsminister Israel Katz betonte, den Markt wieder öffnen und die Bevölkerung schrittweise von Einschränkungen befreien zu wollen. Das Heimatfrontkommando gibt jedoch keine grundsätzliche Entwarnung. Die Anweisungen des Militärs zum Schutz der Bevölkerung angesichts der Raketenangriffe aus dem Iran sollten weiter berücksichtigt werden, hiess es. (dpa)
14:15 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
US-Medien: Israels Abfangraketen werden knapp
Abfangraketen für das israelische Abwehrsystem Arrow könnten US-Medienberichten zufolge bald knapp werden. Die USA seien sich der Kapazitätsprobleme seit Monaten bewusst, zitierte das «Wall Street Journal» einen US-Beamten. Deshalb habe Washington Israels Verteidigung mit Systemen am Boden, zu Wasser und in der Luft verstärkt und seit Juni weitere Raketenabwehrsysteme in die Region geschickt.
Mit Angriffen zwischen Israel und dem Iran hat der Nahost-Konflikt im Juni eine weitere Eskalationsstufe erreicht.
Sorge um die Verteidigungsfähigkeit Israels äusserte auch eine über die Einschätzungen US-amerikanischer und israelischer Geheimdienste informierte Quelle in der «Washington Post». Israels Abwehrfähigkeit sei nur noch zehn oder zwölf weitere Tage auf bisherigem Niveau zu halten. Schon im Verlauf dieser Woche könne Israel wegen der Rationierung seiner Munition womöglich nur noch kleinere Raketenmengen abfangen, so die anonym bleibende Quelle: «Sie werden auswählen müssen, was sie abfangen wollen.»
Israel habe zwar viele iranische Raketen abgefangen oder vor Ort zerstört, und auch die Intensität des iranischen Beschusses habe in den vergangenen Tagen deutlich nachgelassen, so die Einschätzung. Allerdings ist unbekannt, welche Mengen an Munition der Iran noch in der Hinterhand hat. (dpa)
14:17 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Russland warnt USA vor direkten Angriffen auf Iran
Das russische Aussenministerium hat die USA vor einem direkten Eingreifen an der Seite Israels im Krieg gegen den Iran gewarnt. «Das wäre ein die gesamte Lage radikal destabilisierender Schritt», sagte Vizeaussenminister Sergej Rjabkow auf dem Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Selbst Spekulationen in diese Richtung seien sehr gefährlich, sagte der Diplomat.
Zuletzt hatte Moskau bereits Israel scharf für dessen Angriffe auf den eigenen strategischen Partner Iran verurteilt und der israelischen Führung vorgeworfen, die Welt in Richtung einer nuklearen Katastrophe zu treiben. ( dpa )
14:16 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Lufthansa verlängert Flugstreichungen in den Nahen Osten
Angesichts des Kriegs zwischen Israel und dem Iran setzt die Lufthansa Flüge in den Nahen Osten noch länger aus. Die Verbindungen nach Beirut (Libanon) würden bis 30. Juni nicht mehr bedient und Amman (Jordanien) sowie Erbil (Irak) würden bis 11. Juli nicht mehr angeflogen, teilte die Airline in Frankfurt mit. Bisher waren die Flüge zu diesen Zielen bis 20. Juni gestrichen.
Die Flüge der Lufthansa Group von und nach Teheran sowie nach Tel Aviv bleiben «aufgrund der aktuellen Situation» zudem bis 31. Juli ausgesetzt, wie es hiess. Israel fliegt die Lufthansa-Gruppe aus Sicherheitsgründen bereits seit Anfang Mai nicht an. Zudem verzichte die Lufthansa Gruppe «bis auf weiteres» auf das Überfliegen des Luftraums aller betroffenen Staaten.
Evakuierungsflug für gestrandete Bundesbürger am Mittwoch
Die Flugstreichungen gelten demnach für die Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian Airlines, Eurowings, ITA Airways, Brussels Airlines sowie Lufthansa Cargo. Die Schweizer Lufthansa-Tochter Swiss habe zudem entschieden, ihre Flüge von und nach Tel Aviv bis Ende des Sommerflugplans am 25. Oktober auszusetzen sowie von und nach Beirut bis 31. Juli. Eurowings fliege Tel Aviv ebenfalls bis 25. Oktober nicht an und setze die Verbindung nach Beirut bis 11. Juli aus.
Deutsche Bürger, die in Israel festsitzen und das Land wegen der gestrichenen Flüge nicht verlassen können, will das Auswärtige Amt per Charterflug über Jordanien ausfliegen. ( dpa )
13:41 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Israel meldet Zerstörung iranischer Kampfhubschrauber
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben iranische Kampfhubschrauber zerstört. Fünf Helikopter vom Typ AH-1 seien bei einem Angriff auf einen Militärstützpunkt im Westen des Irans zerstört worden, teilten die Streitkräfte am Mittwoch mit. Sie veröffentlichten ein Schwarz-Weiss-Video des Angriffs. Die iranische Seite äusserte sich nicht zu den Angaben. Der Iran kaufte unter dem 1979 gestürzten Schah Mohammed Resa Pahlawi rund 200 Bell AH-1 SuperCobras, die weiterhin im Einsatz sind. Das Land ist international mit Sanktionen belegt und kann sich nur schwer neue militärische Ausrüstung beschaffen. ( dpa )
13:38 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Chamenei warnt USA vor «irreparablen Folgen»
Der Oberste Führer des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, hat die USA vor einem Eingreifen in den Krieg seines Landes mit Israel gewarnt. «Jegliche militärische Beteiligung der USA auf diesem Gebiet wird ihnen zweifellos irreparablen Schaden zufügen», hiess es in einer am Mittwoch im Fernsehen verlesenen Erklärung Chameneis. In der Sendung war lediglich ein Bild des 86-Jährigen zu sehen. Unklar blieb, weshalb Chamenei die Erklärung nicht selbst abgab. (dpa)
12:32 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Israels Armee: Mehr als 1100 Ziele im Iran angegriffen
Israels Armee hat seit Beginn ihrer Offensive nach eigenen Angaben mehr als 1100 Ziele im Iran attackiert. Die Luftwaffe habe seit Freitag Hunderte Angriffe geflogen, sagte Armeesprecher Effie Defrin. «Wir agieren systematisch, um die nukleare Bedrohung zu neutralisieren.» Defrin fügte hinzu, die Angriffe hätten auch einen «bedeutenden Schaden» an der Infrastruktur ballistischer Raketen angerichtet.
Der Iran feuert seinerseits täglich mehrere Raketen in Wellen in Richtung Israel ab. In der vergangenen Nacht seien es etwa 30 ballistische Raketen in zwei Salven gewesen, sagte Defrin. Die meisten Geschosse seien abgefangen worden, und es habe keine Verletzten gegeben. Seit Beginn des Krieges sind nach israelischen Angaben 24 Menschen durch die Angriffe ums Leben gekommen sowie mehr als 800 verletzt worden. ( dpa )
12:20 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Iran weist Trumps Kapitulationsforderung entschieden zurück
Der iranische Botschafter in Genf hat Forderung von US-Präsident Donald Trump nach einer bedingungslosen Kapitulation Teherans zurückgewiesen. Ali Bahreini sagte am Mittwoch, die Äusserung Trumps sei feindselig und nicht gerechtfertigt.
Der Botschafter erklärte, die israelischen Angriffe hätten den iranischen Atomanlagen keinen grossen Schaden zufügen können, weil Vorkehrungen zu deren Schutz getroffen worden seien. Der Iran habe aber gar nicht die Absicht, Atomwaffen zu produzieren, wie von Israel befürchtet. «Wir werden weiterhin angereichertes Uran produzieren, soweit wir es für friedliche Zwecke benötigen», sagte Bahreini. Er wies Angaben über einen Rückschlag für die iranische Atomforschung durch die israelischen Angriffe zurück. «Unsere Wissenschaftler werden ihre Arbeit fortsetzen», sagte er. ( dpa )
12:01 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Israel räumt Abschuss einer seiner Drohnen über dem Iran ein
Die israelische Armee hat mit eher ungewöhnlicher Offenheit den Abschuss einer ihrer Drohnen durch die iranische Luftabwehr bestätigt. «Während eines Einsatzes wurde eine Boden-Luft-Rakete auf eine Drohne der israelischen Luftwaffe abgefeuert. Die Drohne stürzte im Iran ab», teilte die Armee mit. Es ist das erste Mal seit Beginn der israelischen Luftangriffe am vergangenen Freitag, dass die Armee den Abschuss einer ihrer Drohnen bestätigt.
Es seien keine sicherheitsrelevanten Informationen verloren gegangen, betonte die Armee. Um welchen Typ es sich bei dem unbemannten Fluggerät handelte sowie Zeit und Ort des Abschusses, wurden nicht genannt. Israel verfügt über verschiedene Drohnen, die mit grosser Reichweite entweder zur Aufklärung oder bewaffnet über dem Iran eingesetzt werden können.
Anders als die relativ simplen Schahed-Drohnen, die der Iran in grosser Zahl Richtung Israel startet, explodieren Israels grössere Drohnen nicht im Ziel, sondern kehren nach einem Einsatz zu ihrem Stützpunkt zurück und können wieder verwendet werden.
Iranische Staatsmedien hatten am Dienstag berichtet, die Luftabwehr habe eine israelische Aufklärungsdrohne vom Typ Hermes abgeschossen, während sie über strategisch bedeutsame Gebiete geflogen sei. Frühere offizielle Angaben aus dem Iran über den Abschuss von zwei israelischen Kampfjets und der Gefangennahme einer Pilotin sowie Angaben zu zahlreichen weiteren Abschüssen bestätigten sich indes nicht. ( dpa )
11:50 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Iran warnt vor «totalem Krieg» bei US-Intervention in Nahost
Ein Sprecher des iranischen Aussenministeriums hat für den Fall einer amerikanischen Intervention im Nahen Osten vor einem «totalen Krieg» in der Region gewarnt. Eine solche Einmischung in den Krieg zwischen Israel und dem Iran hätte schlimme Folgen für die gesamte internationale Gemeinschaft, sagte Ministeriumssprecher Esmail Baghaei in einem Live-Interview mit dem Sender Al-Dschasira English. Es war sein erstes Interview in dem Konflikt.
Baghaeis Äusserungen deuten darauf hin, dass der Iran glaubt, die Golfstaaten würden den USA keine Angriffe von ihren Stützpunkten aus erlauben. Die USA verfügen jedoch über Flugzeugträger und Langstreckenbomber, die sie für Angriffe einsetzen könnten. Auf die Frage, ob er glaube, dass die USA Israel kontrollieren könnten, verzog Baghaei das Gesicht und sagte: «Nicht wirklich.» ( dpa )
11:12 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Iran zeigt mutmasslich abgeschossene israelische Drohne im TV
Das iranische Staatsfernsehen hat Aufnahmen einer mutmasslich abgeschossenen israelischen Drohne veröffentlicht. In den am Mittwoch gezeigten Bildern steht ein Reporter des Staatsfernsehens neben der Drohne, die er als Hermes 900 identifiziert. Weitere Videos zeigten, wie die Drohne offenbar ins Trudeln gerät und dann auf einem Feld abstürzt. Auf Teilen des Fluggeräts sind hebräische Schriftzeichen zu erkennen.
Die gezeigten Wrackteile stimmten überein mit Fotos der Hermes 900, einer Drohne mit hoher Reichweite. Das israelische Militär antwortete nicht auf Fragen zu einem mutmasslichen Drohnenabschuss im Iran. ( dpa )
10:49 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
China holt Hunderte Landsleute aus Iran
Im Nahostkonflikt hat China bislang knapp 800 seiner Landsleute aus dem Iran gebracht. Mehr als 1000 weitere Bürger der Volksrepublik seien auf dem Weg, evakuiert zu werden, sagte Aussenamtssprecher Guo Jiakun in Peking. Chinas Botschaften in Irans Nachbarstaaten Aserbaidschan und Turkmenistan hätten den chinesischen Staatsbürgern bei der Ein- und Weiterreise geholfen.
Chinas diplomatische Vertretungen in Israel und Iran hatten zuvor geraten, so schnell wie möglich wegen der sich zuspitzenden Lage auszureisen. Laut Guo verliessen auch einige Chinesen bereits Israel. Berichte über chinesische Verletzte oder Opfer lägen nicht vor, sagte er.
Chinas Präsident Xi Jinping äusserte sich am Vortag besorgt über die Zunahme der Spannungen, die durch Israels Militäraktion gegen den Iran verursacht worden sei, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Er rief alle Seiten auf, eine weitere Eskalation zu vermeiden. China sei bereit, mit allen Parteien für eine Wiederherstellung der Stabilität im Nahen Osten zusammenzuarbeiten, hiess es weiter. ( dpa )
10:45 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Zypern bestätigt Ankunft von US-Militärflugzeugen
Der zyprische Verteidigungsminister Vassilis Palmas hat bestätigt, dass US-amerikanische Militärflugzeuge auf dem Luftwaffenstützpunkt der zyprischen Stadt Paphos angekommen sind. Es handele sich dabei nicht um Kampfflieger, sondern um Transportflugzeuge, sagte er im Fernsehen. Zyprische Medien berichteten ausserdem von Tankflugzeugen, die Kampfjets in der Luft betanken können. Um wie viele Maschinen es sich handelt, wurde zunächst nicht bekannt.
Zypern spielt «humanitäre Rolle»
Palmas reagierte auch auf die Sorgen der Menschen auf Zypern, die von der Südküste der Insel aus nachts die iranischen Angriffe und die israelische Luftabwehr sehen können - das EU-Land liegt nur rund 250 Kilometer Luftlinie von Israel entfernt. Die Raketen seien zwar deutlich sichtbar, aber weit entfernt, versicherte Palmas. Ausserdem spiele Zypern in dieser Situation eine humanitäre Rolle, das Land stehe ausserhalb des Konflikts.
Am Wochenende hatte es Berichte in US-Medien gegeben, wonach das Militär Dutzende Tankflugzeuge nach Europa verlegt hat, um sie im Bedarfsfall schnell im Nahen Osten einsetzen zu können. Tankflugzeuge sind wichtig für die Logistik grosser Kampfeinsätze - sie erlauben Kampfjets, deutlich länger in der Luft zu bleiben, oder auch grössere Distanzen zu Angriffszielen zurückzulegen. ( dpa )
10:26 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Atmosphäre in Teheran angespannt – vereinzelt «Dachproteste»
Die Atmosphäre in der iranischen Hauptstadt Teheran ist am sechsten Tag des Kriegs mit Israel nach Angaben von Augenzeugen angespannt.
Zwar sind Autobahnen und Landstrassen inzwischen wieder etwas leerer - viele Einwohner hatten versucht, die Millionenmetropole zu verlassen - doch es gibt noch immer lange Schlangen an Tankstellen. Menschen übernachten demnach sogar in ihren Autos, um ihren Platz in der Schlange nicht zu verlieren.
Das Leben in Teheran steht unterdessen weitgehend still. Geschäfte bleiben geschlossen. Banken sind zwar geöffnet, können aber kein Bargeld auszahlen, so ein dpa-Reporter vor Ort.
Spekulationen über Umsturz wohl verfrüht
Vereinzelt kommt es demnach auch zu Protestaufrufen gegen die Regierung. Die Bewohner grösserer Wohnblöcke gehen nach israelischen Bombardements oft auf die Dächer, um zu sehen, wo sich die Einschläge ereigneten. Dann erschallen immer wieder Rufe wie «Marg bar Chamenei» (Tod dem Revolutionsführer Ali Chamenei). Beim Eintreffen von Sicherheitskräften ziehen sich die Menschen schnell nach solchen «Dachprotesten» in ihre Wohnungen zurück.
Spekulationen über einen baldigen Umsturz sind nach Einschätzungen von Beobachtern vor Ort aber verfrüht. Zwar habe ein Aufruf dazu von dem im Exil lebenden Sohn des letzten Schahs von Persien, Reza Pahlewi, Aufmerksamkeit erregt. Dieser sei wegen seines Vaters aber auch umstritten und Proteste auf den Strassen seien bislang ausgeblieben.
Staatliche Medien versuchen, die Menschen mit überschwänglichen Erfolgsmeldungen der iranischen Raketenangriffe auf Israel zum Durchhalten zu motivieren. ( dpa )
10:01 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Verteidigungsminister: «Ein Tornado zieht über Teheran hinweg»
Der israelische Verteidigungsminister befeuert mit einer neuen Äusserung Spekulationen, dass Israel im Krieg gegen den Iran nicht nur auf das Atomprogramm des Landes zielt. «Symbole der Regierung werden bombardiert und brechen zusammen - von der Rundfunkanstalt bis zu bald weiteren Zielen», schrieb Israel Katz auf der Plattform X. Ein Tornado ziehe über Teheran hinweg. «So brechen Diktaturen zusammen.»
Vor wenigen Tagen hatte Israels Armee während einer Live-Sendung den iranischen Staatssender IRIB angegriffen. Dem Sender zufolge gab es dabei Tote und Verletzte. Israels Armee teilte mit, der Luftschlag habe einem «Kommunikationszentrum des iranischen Regimes» gegolten. Ein Video der Sendung während des Angriffs wurde in den sozialen Medien vielfach geteilt. ( dpa )
09:14 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Erste Rückführungsflüge bringen Israelis nach Hause
Erste Rückführungsflüge mit im Ausland gestrandeten Israelis sind am Mittwoch in Tel Aviv gelandet. Zwei Maschinen aus Larnaca in Zypern landeten am Morgen auf dem Flughafen Ben Gurion, wie Flughafensprecherin Lisa Dvir mitteilte. Es waren die ersten Flüge, die seit Beginn des Krieges zwischen Israel und dem Iran israelische Staatsbürger aus dem Ausland in ihre Heimat brachten.
Die israelische Verkehrsministerin Miri Regev begrüsste die Piloten vom Kontrollturm des Flughafens. «Wir warten hier mit grosser Vorfreude auf Sie», sagte sie auf Hebräisch. «Sehr aufgeregt, der erste Rettungsflug.» Israel hat seinen Luftraum für kommerzielle Flüge gesperrt, weil der Iran jeden Tag mehrfach Raketen auf das Land abfeuert.
Zehntausende Israelis sitzen laut israelischen Medienberichten weiterhin im Ausland fest. ( dpa )
07:38 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Fabriken für Zentrifugen und Waffen im Iran angegriffen
Bei neuerlichen Luftangriffen im Iran hat das israelische Militär eigenen Angaben nach in der Nacht eine Produktionsstätte für Zentrifugen und mehrere Waffenfabriken ins Visier genommen. Zum Ausmass der Schäden in der Gegend von Teheran machte die Armee zunächst keine Angaben. Mehr als 50 Kampfjets seien im Einsatz gewesen, hiess es.
Die angegriffene Fertigungsanlage für Zentrifugen in Teheran diente der iranischen Führung nach israelischer Darstellung, den Umfang und die Geschwindigkeit seiner Urananreicherung für die Entwicklung von Atomwaffen auszuweiten. Zu den anderen Angriffszielen gehörte den Angaben nach auch eine Anlage zur Herstellung von Rohstoffen und Komponenten für den Zusammenbau von Boden-Boden-Raketen, die bereits gegen Israel eingesetzt würden. Auch Standorte, die Teile für Boden-Luft-Raketen herstellten, seien ins Visier genommen worden. ( dpa )
06:17 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Menschenrechtsaktivisten gehen von fast 600 Toten im Iran aus
Die israelischen Angriffe auf den Iran haben nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation mindestens 585 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 1.300 weitere seien verletzt worden, teilte die in Washington ansässige Organisation Human Rights Activists mit. Die Gruppe erklärte am Mittwoch, sie habe 239 der Toten als Zivilisten und 126 als Sicherheitskräfte identifiziert.
Die iranische Regierung aktualisiert die Zahl der Opfer der israelischen Angriffe nur unregelmässig. Zuletzt hatte die Regierung am Montag 224 Tote gemeldet. Weitere 1.277 sind den Regierungsangaben zufolge verletzt worden.
Die Organisation Human Rights Activists, die auch während der Anti-Regierungsproteste im Iran 2022 Opferzahlen veröffentlicht hatte, gleicht Berichte in der Islamischen Republik mit einem Netzwerk von Quellen ab, das sie im Land aufgebaut hat. ( dpa )
06:05 Uhr
Mittwoch, 18. Juni
Nach Raketen aus Iran: Israels Militär greift Teheran an
Inmitten der Spekulationen über einen möglichen Kriegseintritt der USA haben Israel und Iran ihre wechselseitigen Angriffe fortgesetzt. Die israelische Luftwaffe attackierte nach eigenen Angaben erneut Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran. Zuvor hatten die iranischen Revolutionsgarden - die Elitestreitmacht der Islamischen Republik - innerhalb von weniger als einer Stunde zwei Raketensalven auf den jüdischen Staat abgefeuert. Berichte über Opfer der jüngsten Angriffe gab es aus beiden Ländern zunächst nicht.
Wenige Stunden zuvor hatte US-Präsident Donald Trump mit seinem Team für nationale Sicherheit über das weitere Vorgehen beraten. Für den Verlauf des Kriegs zwischen Iran und Israel gilt es als entscheidend, wie sich die USA verhalten. Das US-Militär unterstützt Israel zwar bei seiner Verteidigung. Bislang aber betonte die US-Regierung stets, dass sie sich nicht an den Kämpfen zwischen Israel und dem Iran beteilige. Falls sich die USA doch entscheiden sollten, aktiv in den Krieg einzusteigen, wäre eine neue dramatische Eskalationsstufe erreicht.
US-Militär zieht offenbar Kräfte zusammen
Medienberichten zufolge schickt das US-Militär einen zweiten Flugzeugträger in den Nahen Osten. Zudem sollen die USA zuletzt Dutzende Tankflugzeuge nach Europa verlegt haben, um sie im Bedarfsfall schnell im Nahen Osten einsetzen zu können. Wegen der angespannten Sicherheitslage bleibt auch die US-Botschaft in Jerusalem bis einschliesslich Freitag geschlossen.
Israel könnte Uran-Anlage wohl nur mit US-Hilfe zerstören
Um den unterirdischen Nuklear-Komplex in Fordo - das mutmasslich wichtigste Ziel des israelischen Militärs - auszuschalten, wäre Israel allerdings auf die Unterstützung der US-Armee angewiesen. Denn unter den westlichen Staaten verfügen nur die USA mit ihrem präzisionsgelenkten «Bunkerbrecher»-Bomben über eine geeignete Waffe, um die tief in den Berg eingegrabene Anlage zur Urananreicherung zu zerstören.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) sagte in einem ZDF-Interview am Rande des G7-Gipfels, er vermute, dass in Washington derzeit über den Einsatz solcher bunkerbrechenden Waffen im Iran beraten wird. «Ob die amerikanische Regierung sich dazu entschliesst, das zu tun, vermag ich im Augenblick nicht zu sagen.»
Irans oberster Führer Chamenei droht Israel
Inmitten der sich weiter zuspitzenden Lage richtete Irans oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei erneut eine Drohung an den Erzfeind Israel. «Wir müssen dem zionistischen Terror-Regime eine starke Antwort geben», schrieb er auf der Nachrichtenplattform X. «Wir werden gegenüber den Zionisten keine Gnade walten lassen.»
Zuvor hatte sich US-Präsident Trump mit einer indirekten Drohung an Chamenei gewandt, dem die iranische Verfassung als Staatsoberhaupt in allen strategischen Belangen das letzte Wort gewährt. «Wir wissen genau, wo sich der sogenannte «Oberste Führer» versteckt hält», schrieb Trump auf der Plattform Truth Social. «Er ist ein leichtes Ziel.» Vorerst sei Chamenei dort aber sicher. «Wir werden ihn nicht ausschalten (töten!), zumindest nicht im Moment.» ( dpa )
22:59 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Bericht: Iranische Cyberpolizei widerruft Sperr-Entscheid
Nach Berichten über eine bevorstehende massive Beschränkung des Internets im Iran hat die Polizeieinheit für Cyberdelikte die Sperre widerrufen. Das Internet werde bald wieder normal funktionieren und es werde keine Blockade ausländischer Internetseiten geben, sagte ein Sprecher der Behörde der Tageszeitung «Shargh».
Verschiedene Medien hatten zuvor unter Berufung auf Experten und Internetaktivisten berichtet, der freie Internetzugang drohe, gesperrt zu werden. Der Zugriff auf Seiten aus dem Ausland könne in den nächsten Stunden erheblich eingeschränkt werden. (dpa)
21:08 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Trump berät mit Team für nationale Sicherheit zu Nahost
US-Präsident Donald Trump ist inmitten des Kriegs zwischen Israel und dem Iran mit seinem Team für nationale Sicherheit zusammengekommen. Aus dem Weissen Haus hiess es, Trump habe das Team im «Situation Room», dem streng gesicherten Lagezentrum der US-Regierungszentrale in Washington, für Beratungen versammelt.
Für den weiteren Verlauf des Kriegs zwischen Iran und Israel gilt es als entscheidend, wie sich die USA verhalten werden. Das US-Militär unterstützt Israel bei seiner Verteidigung. Bislang betonte die US-Regierung aber, dass sie sich nicht an den Kämpfen zwischen Israel und dem Iran beteilige. Falls sich die USA entscheiden würden, aktiv in den Krieg einzusteigen, wäre eine neue dramatische Eskalationsstufe erreicht. (dpa)
20:42 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Irans Generalstabschef: Menschen sollen Tel Aviv und Haifa verlassen
Der Generalstabschef der iranischen Streitkräfte hat Menschen zum Verlassen der Grossstädte Tel Aviv und Haifa aufgefordert. Die Bewohner seien angehalten, «diese Gebiete zu verlassen, um ihr Leben zu retten», sagte Abdolrahim Mussawi laut der iranischen Nachrichtenagentur Fars. Es stünden «Strafaktionen» bevor. Aus Israel wurde der Aufruf zunächst nicht kommentiert.
Der Iran hat auch heute mehrere Salven von Raketen auf Israel abgefeuert. Im Gegenzug griff auch Israel in Teheran und anderen iranischen Städten erneut an. Bisher beträgt die Zahl der seit Freitag bei Angriffen in Israel getöteten Menschen 24. Mehr als 600 Menschen seien seitdem verletzt worden, hiess es zuletzt von einer israelischen Sprecherin. Im Iran sind bisher mehr als 200 Menschen gestorben. (dpa)
19:07 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Trump fordert Kapitulation Irans
US-Präsident Donald Trump hat den Iran zur bedingungslosen Kapitulation aufgefordert. Die USA wüssten genau, wo sich der Oberste Führer des Landes, Ajatollah Ali Chamenei, aufhalte, erklärte Trump am Dienstag in sozialen Medien. «Im Moment» wollten sie ihn aber nicht töten. (dpa)
18:26 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Iran verbietet Regierungsvertretern Handynutzung
Der Iran hat Regierungsvertretern und ihren Leibwächtern die Nutzung aller mit dem Internet verbundenen Kommunikationsgeräte untersagt. Das am Dienstag verkündete Verbot umfasse Mobiltelefone, Smartwatches und Laptops, meldete die halbstaatliche Nachrichtenagentur Fars. Nähere Gründe wurden nicht genannt. Das Verbot legt jedoch nahe, dass iranische Stellen die digitalen Signaturen der Geräte für einen Ansatzpunkt Israels bei Angriffen auf Führungskräfte halten.
Bei den israelischen Angriffen sind seit Freitag zahlreiche iranische Spitzenmilitärs und Atomwissenschaftler getötet worden. (dpa)
18:15 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Merz: «Israel macht die Drecksarbeit für uns alle»
Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat Israel für den Angriff auf Iran gelobt. Gegenüber ZDF sagte er: «Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle.» Er habe «grössten Respekt» davor, dass Israel den Mut für die Angriffe gehabt habe. «Wir hätten sonst möglicherweise Monate und Jahre weiter den Terror dieses Regimes gesehen», sagte Merz weiter. (fan)
17:28 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Israels Verteidigungsminister droht Chamenei
Israels Verteidigungsminister hat Irans oberstem Führer Ajatollah Ali Chamenei mit dem Tod gedroht, sollten die iranischen Raketenangriffe auf Israel weitergehen. «Er sollte sich daran erinnern, welches Schicksal den Diktator des iranischen Nachbarlands ereilt hat, der auf diese Weise gegen Israel vorgegangen ist», sagte Israel Katz in Anspielung auf den irakischen Diktator Saddam Hussein, der im Jahr 2003 gestürzt und später hingerichtet wurde.
Während des Zweiten Golfkriegs 1991 feuerte der Irak unter Saddam Hussein Scud-Raketen auf Israel ab. Ziel der Angriffe war es, Israel in den Konflikt hineinzuziehen und die von den USA geführte Koalition zu spalten. Im Jahr 2003 wurde Hussein nach dem Einmarsch von US-Truppen in den Irak gestürzt. Drei Jahre später wurde er wegen Massakern an Kurden und Schiiten hingerichtet. (dpa)
17:21 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Droht dem iranischen Revolutionsführer jetzt das Schicksal von Saddam Hussein?
Nach der vorzeitigen Abreise von Donald Trump vom G7-Gipfel in Kanada wird im Nahen Osten ein Kriegseintritt der USA befürchtet. Aber auch andere Szenarien sind denkbar. (chm)
15:35 Uhr
Dienstag, 17. Juni
«Die Amerikaner haben einen grossen Anreiz, in den Krieg gegen Iran einzutreten»
Militärexperte Fabian Hoffmann sagt, was eine US-Intervention bedeuten würde – und welche hochrelevante Lehre der Schlagabtausch zwischen Israel und dem Iran für uns in Westeuropa hat. (chm)
16:46 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Israel holt ab morgen Bürger aus dem Ausland zurück
Die ersten wegen des Kriegs mit dem Iran im Ausland gestrandeten Israelis sollen ab Mittwoch nach Hause geflogen werden. «Morgen (Mittwoch) werden wir voraussichtlich Rettungsflüge von folgenden Zielen aus durchführen: Larnaka, Athen, Rom, Mailand und Paris», teilte El Al, die grösste Fluggesellschaft des Landes, mit. Laut «Jerusalem Post» sitzen derzeit knapp 150'000 Israelis im Ausland fest.
Auch die Fluggesellschaft Air Haifa kündigte an, ab Mittwoch «Rettungsflüge» von Zypern in die israelische Küstenstadt Haifa anzubieten. Die Airline wird eigenen Angaben nach in den kommenden Tagen voraussichtlich etwa neun Verbindungen pro Tag auf dieser Strecke fliegen.
Wegen des Kriegs mit dem Iran gab es in den vergangenen Tagen keine Flüge von und nach Israel. (dpa)
15:53 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Trump will «echtes Ende»
US-Präsident Donald Trump will nach eigenen Worten ein «echtes Ende» für das iranische Atomprogramm. Es gehe ihm nicht um eine Waffenruhe, sagte Trump nach Angaben mitreisender Reporter auf seiner vorzeitigen Rückreise vom G7-Gipfel in Kanada: «Ein Ende, ein echtes Ende, nicht eine Waffenruhe, ein Ende.» Laut Experten bräuchte Israel eine spezielle bunkerbrechende Bombe, wie sie nur die USA besitzen, um die tief im Berg liegende iranische Atomanlage Fordo zerstören zu können. (dpa)
15:19 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Verteidigungsminister Katz droht mit neuen Angriffen im Iran
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat neue massive Angriffe im Iran angedroht. «Wir werden heute sehr bedeutsame Ziele in Teheran angreifen», sagte der Minister beim Besuch eines Ortes im Zentrum Israels, wo es am Morgen bei einem iranischen Raketenangriff Schäden gegeben hatte. Der persischsprachige israelische Armeesprecher werde in Kürze erneut die Einwohner Teherans zur Evakuierung aufrufen, sagte Katz.
«Wir werden dem Iran weiter schwere Schläge versetzen», kündigte er an. Man greife die gesamte nukleare Infrastruktur des Landes an, sagte der Minister weiter. Auf die Frage, welche Hinweise es darauf gebe, dass nukleare Fähigkeiten des Irans beschädigt wurden, sagte Katz, es gebe «sehr positive Indikatoren». Die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage in Fordo sei «ein Thema, um das man sich gewiss noch kümmern wird», sagte er weiter.
Katz sprach ausserdem von «mehr als zehn nuklearen Zielen im Bereich von Teheran». Man stehe kurz vor der Zerstörung dieser Stätten. Es war zunächst unklar, welche Ziele er damit meinte.
Auf die Frage, ob er mit einem Einstieg der USA in den Krieg rechne, sagte Katz: «Der Staat Israel führt diesen Kampf mit eigenen Kräften.» Gegenwärtig seien die USA nur an der Verteidigung Israels beteiligt. Man werde jede Entscheidung der USA respektieren und danke für jede Unterstützung. (dpa)
14:32 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Schwere Explosion im Norden Teherans
Israels Luftwaffe hat erneut den Norden der iranischen Hauptstadt Teheran angegriffen. Augenzeugen berichteten von einer schweren Explosion in einem dicht besiedelten und wohlhabenden Stadtteil mit bekannten Einkaufszentren. Das genaue Ziel des Angriffs war zunächst unklar.
Zuvor hatte Israel seine Luftangriffe auf Teheran laut Augenzeugen bis Mitternacht fortgesetzt. Das Internet ist stark eingeschränkt, die Versorgungslage verschärft sich. Die Bewohner der Millionenmetropole sind in grosser Sorge vor einer weiteren Eskalation der Angriffe auf die Stadt. (dpa)
14:34 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Mutmassliche israelische Drohnenfabrik im Iran hochgenommen
Die iranische Polizei hat eine mutmassliche israelische Drohnen- und Sprengstofffabrik im iranischen Isfahan entdeckt. Sie soll zum israelischen Geheimdienst Mossad gehört haben, wie das Onlineportal Iran Nuances berichtete. Demnach wurde ein Verdächtiger, der in der Werkstatt Sprengstoff hergestellt und getestet haben soll, von der Polizei festgenommen. Ein Video soll Material aus der Werkstatt zeigen.
Den Grossangriff Israels gegen den Iran haben Berichten zufolge Agenten des Auslandsgeheimdienstes Mossad unterstützt und vorbereitet. Dabei sollen sie auch tief im Inneren des Irans im Einsatz gewesen sein. Unter anderem platzierten und bedienten sie demnach Präzisionswaffen und Drohnen mitten im Land, um Luftabwehrstellungen und Raketensilos zu zerstören. (dpa)
14:35 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Trump: Nicht in Stimmung für Verhandlungen mit Teheran
US-Präsident Donald Trump hat wenig Gesprächsbereitschaft gegenüber dem Iran signalisiert. Die Führung in Teheran hätte sich wie von ihm gefordert auf ein neues Atomabkommen einlassen sollen, sagte Trump an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One auf dem vorzeitigen Rückflug vom G7-Gipfel nach Washington zu den mitreisenden Journalisten. «Ich habe ihnen gesagt, sie sollen den Deal eingehen», sagte Trump. «Also ich weiss es nicht. Ich bin nicht gerade in der Stimmung zu verhandeln.»
Trump wies auch die Äusserungen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zurück, wonach er völlig überraschend vom Treffen mit den anderen G7-Staats- und Regierungschefs in Kanada abgereist sei, weil er an einer Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und dem Iran arbeite. Er strebe keine Waffenruhe an, sondern etwas Besseres, sagte Trump. Spekuliert wird darüber, dass sich die USA direkter in den Konflikt einbringen könnten. Verteidigungsminister Pete Hegseth sagte bei Fox News, der Präsident wolle den Iran nach wie vor zu einem Atomabkommen bewegen. (dpa)
12:30 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Beteiligen sich die USA am Krieg gegen den Iran?
11:53 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Iranische Bank von Cyberangriff betroffen
Eine iranische Bank ist Ziel einer Cyberattacke geworden. Der Angriff störe das Online-Banking der Sepah-Bank, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Fars. In den kommenden Stunden könnte es demnach auch Probleme an Tankstellen geben, da die Infrastruktur an das Banksystem angebunden ist. Im Iran kann an Zapfsäulen direkt bezahlt werden. Die Bank Sepah ist mit internationalen Sanktionen belegt und zählt zu einer der ältesten im Iran. Zum Ursprung des Cyberangriffs gab es zunächst keine Informationen. (dpa)
11:52 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Teheran gleicht vielerorts einer Geisterstadt
Die iranische Millionenmetropole Teheran gleicht am fünften Kriegstag vielerorts einer Geisterstadt. In der Hauptstadt am Fuss des Albors-Gebirges herrschen Anspannung, Hoffnungslosigkeit und Angst - auch wegen einer Drohung von US-Präsident Donald Trump, der die Bevölkerung der Stadt zur Flucht aufgerufen hat. Der Krieg begann am Freitag mit Israels Angriffen. Seither stehen beide Länder im offenen Konflikt.
Viele Bewohner sind inzwischen geflohen - in den Norden ans Kaspische Meer, in kleinere Städte auf dem Land oder in Richtung der Grenzen. Auf den Strassen der sonst pulsierenden Metropole herrscht vielerorts Stille. Supermärkte haben teilweise noch geöffnet, sind aber fast leergekauft. Es kommt zu Stromausfällen, die Wasserversorgung ist unterbrochen, Restaurants bleiben geschlossen. Die Klimaanlagen sind vielerorts ausgefallen - und das bei Temperaturen über 35 Grad.
Zugleich stecken viele Menschen in Teheran fest oder haben sich bewusst entschieden, zu bleiben. «Die meisten Wohnungen sind leer», sagt Ramin (34), der ein kleines Geschäft im Basar führt. Seine Eltern hat er aufs Land geschickt. «Ich bin geblieben, um auf das Haus aufzupassen.» Am Telefon sagt er: «Ich habe ein seltsames Gefühl, weder froh noch traurig. Ich bin mit dem Regime unzufrieden, aber ich will auch keinen Krieg.» (dpa)
11:40 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Iran kritisiert G7-Erklärung
Teheran hat die G7-Erklärung zum Krieg zwischen Israel und Iran scharf verurteilt. Die Erklärung habe die «eklatante Aggression Israels» gegen den Iran ignoriert, ebenso wie die «rechtswidrigen Angriffe auf unsere friedliche nukleare Infrastruktur sowie die wahllose Zielerfassung von Wohngebieten und die Tötung unserer Bürger», schrieb Aussenamtssprecher Ismail Baghai in einer Mitteilung.
Israel habe einen unprovozierten Angriffskrieg gegen den Iran begonnen, schrieb Baghai weiter. Er verwies in dem Zusammenhang auch auf Artikel 2(4) der UN-Charta, der Angriffe auf ein anderes Land untersagt. Hunderte Zivilisten seien getötet worden, schrieb der Aussenamtssprecher.
In dem Text der Gipfelerklärung wird der Iran als «die Hauptquelle regionaler Instabilität und des Terrors» bezeichnet und Israels Recht auf Selbstverteidigung betont. Weiter erklären die Staats- und Regierungschefs der G7, man habe stets unmissverständlich klargestellt, dass der Iran niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen dürfe. (dpa)
11:07 Uhr
Dienstag, 17. Juni
China nach Trumps Iran-Post: Kein Öl ins Feuer giessen
China fordert nach einem Online-Post von US-Präsident Donald Trump zum Krieg zwischen Israel und dem Iran mehr Einsatz einflussreicher Länder zur Entschärfung des Konflikts. Öl ins Feuer zu giessen, werde nicht helfen, die Lage zu entspannen, sondern Konflikte verschärfen, sagte Aussenamtssprecher Guo Jiakun in Peking angesprochen auf Trumps Beitrag.
Dieser hatte geschrieben: «Jeder sollte Teheran sofort verlassen». Weiter erklärte Trump, Teheran hätte im Streit um das iranische Atomprogramm das von ihm vorgeschlagene Abkommen unterschreiben sollen. (dpa)
10:02 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Iran greift Israel mit Drohnen an
Der Iran hat nach seinen Raketenattacken auf Israel in der Nacht eine neue Angriffswelle mit Drohnen gestartet. Die Angriffe mit den sogenannten Kamikazedrohnen sollten intensiviert werden, sagte Kiumars Heydari, Kommandeur der iranischen Bodenstreitkräfte, laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. «Der Feind soll wissen, dass eine neue Welle massiver Angriffe durch die Streitkräfte (...) mit neuen und fortschrittlichen Waffen begonnen hat und sich in den kommenden Stunden noch verstärken wird», zitierte die Staatsagentur den Kommandeur. (dpa)
07:41 Uhr
Dienstag, 17. Juni
Israels Armee: Dutzende Raketenstellungen im Iran attackiert
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben in der Nacht «umfassende» Angriffe auf militärische Ziele im Westen des Irans geflogen. Dutzende Lagerstätten und Abschussanlagen für Boden-Boden-Raketen seien getroffen worden, teilte die Armee am Morgen mit. Ausserdem seien Boden-Luft-Raketenwerfer und Lagerstätten für Drohnen im Westen des der Islamischen Republik attackiert worden. Die Angriffe seien beendet, hiess es. (dpa)
05:39 Uhr
Dienstag, 17. Juni
G7 einigt sich überraschend auf Erklärung zum Krieg zwischen Iran und Israel
US-Präsident Donald Trump und die anderen G7-Chefs haben sich unerwartet auf eine gemeinsame Erklärung zum Krieg zwischen Israel und dem Iran verständigt. In dem von Gastgeber Kanada veröffentlichten Text wird der Iran als «die Hauptquelle regionaler Instabilität und des Terrors» bezeichnet und Israels Recht auf Selbstverteidigung betont. Weiter erklären die Staats- und Regierungschefs der G7, man habe stets unmissverständlich klargestellt, dass der Iran niemals in den Besitz einer Atomwaffe gelangen dürfe.
Die Einigung auf die Erklärung am Montagabend (Ortszeit) erfolgte wenige Stunden nach der Ankündigung des Weissen Hauses, dass Trump wegen der Nahost-Krise vorzeitig nach Washington zurückkehrt und auf den zweiten Gipfeltag verzichtet.
Direkte Kritik am israelischen Vorgehen gegen den Iran findet sich in der Erklärung der Gruppe führender demokratischer Wirtschaftsmächte nicht. Es wird lediglich die Bedeutung des Schutzes der Zivilbevölkerung in dem Konflikt betont und gefordert, dass die Lösung der Iran-Krise zu einer umfassenderen Deeskalation der Feindseligkeiten im Nahen Osten führen sollte - einschliesslich eines Waffenstillstands im Gazastreifen. (dpa)
01:18 Uhr
Dienstag, 17. Juni
«Jeder sollte Teheran sofort verlassen»: Trump fordert zur Evakuierung auf
Angesichts des Krieges zwischen Israel und dem Iran hat US-Präsident Donald Trump die Einwohner der Millionenstadt Teheran zur Flucht aufgefordert. «Jeder sollte Teheran sofort verlassen», schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. In der iranischen Hauptstadt, die seit Tagen von israelischen Angriffen erschüttert wird, leben schätzungsweise rund neun Millionen Menschen. Bereits seit dem Wochenende gibt es Berichte über lange Staus auf Ausfallstrassen, weil viele Einwohner fliehen. Im Grossraum Teheran sollen insgesamt um die 15 Millionen Menschen leben.
Es blieb unklar, was der Beweggrund für Trumps Evakuierungsaufruf war. In seinem Post schrieb Trump, Teheran hätte im Streit um das iranische Atomprogramm das von ihm vorgeschlagene Abkommen unterschreiben sollen. Das sei eine «Verschwendung von Menschenleben». In Grossbuchstaben ergänzte Trump: «Der Iran darf keine Atomwaffe besitzen.» (dpa)
22:54 Uhr
Montag, 16. JUni
Iranische Medien: Neue Raketensalve auf Israel gefeuert
Der Iran hat Medienberichten zufolge erneut Raketen auf Israel abgefeuert. «Eine neue Welle iranischer Raketenangriffe» habe begonnen, meldete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Aus Israel gab es bisher keine Bestätigung der Angriffe.
Israel hatte am Nachmittag zunächst zur Evakuierung eines Teheraner Stadtteils mit rund 300'000 Einwohnern aufgerufen. Kurz darauf wurde das Hauptgebäude des Staatssender IRIB getroffen. Israels Armee teilte mit, der Luftschlag habe einem «Kommunikationszentrum des iranischen Regimes» gegolten. Der Iran kündigte daraufhin Vergeltung an. (dpa)
22:07 Uhr
Montag, 16. JUni
Iran ruft zwei israelische Sender zur Evakuierung auf
Nach dem Angriff auf einen iranischen Staatssender hat der Iran eine Evakuierungswarnung an zwei israelische Sender herausgegeben. Diese betreffe den regierungsnahen Sender Channel 14 sowie den in Israel beliebten Sender Channel 12, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim, die als Sprachrohr der iranischen Revolutionsgarden gilt. (dpa)
20:36 Uhr
Montag, 16. JUni
Netanyahu: «Angriffe haben iranisches Atomprogramm weit zurückgeworfen»
Die israelischen Angriffe auf iranische Anlagen haben nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu das Atomprogramm der Islamischen Republik um eine «sehr, sehr lange Zeit» zurückgeworfen. Israel versuche nicht, die iranische Regierung zu stürzen, versicherte Netanyahu am Montag. Falls dies als Folge der Angriffe aber doch geschähe, wäre es für sein Land keine Überraschung. «Das Regime ist sehr schwach», sagte Netanyahu. Er stehe täglich in Kontakt mit US-Präsident Donald Trump.
Israelische Streitkräfte attackieren seit Freitag militärische Ziele und Atomanlagen im Iran - nach Angaben der Regierung in Jerusalem um zu verhindern, dass der langjährige Erzfeind dem Bau einer Atomwaffe näher kommt. Dabei wurden auch hohe iranische Kommandeure und Atomwissenschaftler getötet. Die Gegenangriffe des Iran haben mittlerweile mehr als 20 Menschen in Israel das Leben gekostet. (dpa)
20:21 Uhr
Montag, 16. JUni
Netanyahu: «Tötung Chameneis könnte Konflikt beenden»
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu scheint eine gezielte Tötung von Irans Oberstem Führer Ajatollah Ali Chamenei nicht auszuschliessen. «Das wird den Konflikt nicht eskalieren lassen, das wird den Konflikt beenden», sagte Netanyahu im Interview mit dem US-Sender ABC auf die Frage, ob er die Sorge der US-Regierung teile, dass eine Tötung Chameneis den Konflikt ausser Kontrolle geraten lassen könnte. Das iranische Regime terrorisiere den Nahen Osten seit einem halben Jahrhundert mit Sabotage-Akten und Terrorismus, sagte er.
An einer anderen Stelle in dem Interview mit dem ABC-Journalisten Jonathan Karl sagte Netanyahu auf eine direkte Frage, ob Israel plane, Chamenei zu töten: «Wir tun, was wir tun müssen. Ich werde da keine Details erörtern.» Am Wochenende hatte es Berichte gegeben, wonach US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Tagen Einspruch gegen israelische Pläne für die Tötung des iranischen Staatsoberhaupts eingelegt haben soll. (dpa)
19:45 Uhr
Montag, 16. JUni
Iranischer Staatssender: Tote und Verletzte nach Angriff
Bei einem Angriff auf den iranischen Staatsfunk in der Millionenstadt Teheran sind dem Sender zufolge Menschen getötet und verletzt worden. Genauere Angaben machte die der iranischen Führung unterstellte Sendeanstalt IRIB nicht. (dpa)
19:21 Uhr
Montag, 16. JUni
Israels Armee: Neuer Raketenangriff aus dem Iran
Der Iran hat Israel nach Armeeangaben erneut mit Raketen angegriffen. «Verteidigungssysteme sind im Einsatz, um die Bedrohung abzufangen», hiess es in einer Mitteilung des israelischen Militärs. In weiten Teilen Nordisraels hätten die Sirenen geheult, darunter in der Küstenstadt Haifa.
Die Menschen in den betroffenen Gebieten durften die Schutzräume kurze Zeit später wieder verlassen. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Unbestätigten Berichten zufolge soll es einen Raketeneinschlag gegeben haben. Zuvor hatte Israel auch wieder Ziele im Iran angegriffen. (dpa)
18:22 Uhr
Montag, 16. JUni
Libanon mahnt Iran-Verbündeten Hisbollah zum Stillhalten
Die libanesische Regierung hat die schiitische Hisbollah-Miliz indirekt aufgefordert, sich aus dem Konflikt zwischen Israel und dem Iran herauszuhalten. Der Libanon dürfe in keiner Form in den Krieg verwickelt werden, sagte Ministerpräsident Nawaf Salam in einer Kabinettssitzung am Montag, wie Informationsminister Paul Morkos mitteilte. Präsident Josef Aoun forderte alle Seiten im Libanon auf, Ruhe zu bewahren und die Stabilität des Landes zu erhalten.
Die Äusserungen von Aoun und Salam kamen einer Botschaft an die vom Iran finanzierte und bewaffnete Hisbollah-Miliz gleich, die seit langem als der mächtigste Verbündete Teherans in der Region gilt und im Libanon lange eine Art Staat im Staat bildete. Die Hisbollah hatte einen Tag nach dem Angriff der militant-islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 eigene Angriffe auf Israel begonnen, erlitt jedoch bei israelischen Gegenschlägen erhebliche Verluste.
Im November trat eine von den USA vermittelte Waffenruhe in Kraft. Seither versucht die libanesische Regierung, ihre Autorität im ganzen Land wiederherzustellen, insbesondere im Süden an der Grenze zu Israel. (dpa)
17:56 Uhr
Montag, 16. JUni
Explosion in Livesendung: Israel greift Staatssender in Teheran an
Eine Livesendung des iranischen Staatsfernsehens ist einem Bericht zufolge nach einem israelischen Angriff ausgefallen. Die Liveübertragung sei plötzlich unterbrochen worden, meldeten andere Staatsmedien am Montag. Eine Reporterin sagte während der Sendung, das Studio fülle sich mit Staub, nachdem das «Geräusch der Aggression» zu hören gewesen sei. Plötzlich gab es eine Explosion, die das Bild hinter ihr zerschnitt, während die Reporterin aus dem Bild lief. Der Sender schaltete schnell auf voraufgezeichnete Programme um.
Zuvor hatte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu Menschen in Teilen des Zentrums der iranischen Hauptstadt Teheran aufgefordert, die Gegend zu verlassen. In dem Gebiet befinden sich neben dem Staatsfernsehen die Polizeizentrale des Landes sowie drei grosse Krankenhäuser. Eines davon gehört der paramilitärischen Revolutionsgarde. (dpa)
17:20 Uhr
Montag, 16. JUni
Bericht: Iran bietet Verhandlungen über Atomprogramm an
Die iranische Führung will einem Bericht des «Wall Street Journals» zufolge nach Tagen der militärischen Auseinandersetzung mit Israel an den Verhandlungstisch zurückkehren. Teheran habe Vermittlern aus arabischen Staaten mitgeteilt, dass es zu Gesprächen über sein Atomprogramm bereit sei, solange die USA sich nicht an den Angriffen beteiligten, so das Blatt.
Zudem soll der Iran einen Appell an die Regierung in Israel gerichtet haben, das Ausmass der Gewalt zu begrenzen. Die stets gut informierte US-Zeitung zitierte nicht näher genannte arabische Diplomaten, wonach Teheran darauf spekuliere, dass Israel keinen klaren Plan hat, wie der Krieg enden soll und ohne US-Hilfe das iranische Atomprogramm nicht nachhaltig schädigen kann. Es gebe jedoch keine Anzeichen, dass Iran zu neuen Zugeständnissen in Gesprächen mit den USA bereit sei. (dpa)
15:51 Uhr
Montag, 16. JUni
Neue israelische Angriffe in Teheran
Israels Luftwaffe greift erneut Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran an. Wie Augenzeugen berichteten, waren im Westen der Millionenmetropole Explosionen zu hören.
Auch im Osten der Stadt kam es laut übereinstimmenden Medienberichten zu Luftangriffen. Die Ziele der Angriffe waren zunächst unklar.
Aus Sorge vor einer noch grösseren Eskalation haben viele Bewohner inzwischen versucht, die Megacity zu verlassen. Geschäfte haben kaum noch geöffnet. Die Versorgungslage spitzt sich zu. (dpa)
15:44 Uhr
Montag, 16. JUni
Netanyahu ruft Einwohner von Teheran zur Evakuierung auf
Die Einwohner Teherans sind nach den Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu dazu aufgerufen, während der israelischen Angriffe die iranische Hauptstadt zu verlassen. Bei einem Besuch auf einem israelischen Luftwaffenstützpunkt sagte Netanyahu: «Wir sind auf dem Weg, unsere beiden Ziele zu erreichen: die Beseitigung der nuklearen Bedrohung und die Beseitigung der Raketenbedrohung.»
Der 75-Jährige sagte weiter: «Wenn wir den Luftraum über Teheran beherrschen, treffen wir diese Ziele – Ziele des Regimes.» Dem Iran warf er vor, Zivilisten in Israel anzugreifen. «Wir sagen den Bürgern Teherans: «Verlasst die Gegend!» – und wir handeln.» Teheran hat mehr als 15 Millionen Einwohner. Auch bei Angriffen Israels im Iran sind bereits viele Zivilisten ums Leben gekommen. (dpa)
14:41 Uhr
Montag, 16. JUni
130 Schweizer wollen Israel und den Iran verlassen
Beim Aussendepartement EDA sind seit Freitag gemäss eines Berichts von SRF rund 130 Anfragen von Schweizerinnen und Schweizern eingegangen, die aus Israel oder dem Iran ausreisen möchten. 70 Anfragen betrafen Ausreisen aus Israel, die restlichen 60 Fälle betreffen Ausreisen aus dem Iran. Die Schweiz führt allerdings keine organisierte Ausreise durch.
Der Entscheid, eine Krisenregion zu verlassen, erfolge auf eigenes Risiko und auf eigene Kosten, schreibt das EDA auf Anfrage von SRF. Der Flugverkehr aus und nach Israel und dem Iran ist unterbrochen. Die beiden Länder können aber auf dem auf dem Landweg verlassen werden. (fan)
14:38 Uhr
Montag, 16. JUni
Russischer Botschafter ruft Landsleute zum Verlassen Israels auf
Der russische Botschafter Anatoli Wiktorow hat seine Landsleute zum Verlassen Israels aufgerufen. Russische Staatsbürger könnten auf eigene Faust die Grenze Israels nach Ägypten überqueren, um einen kommerziellen Flug nach Russland zu nehmen, sagte Wiktorow am Montag in russischen Staatsmedien. «Sofern nötig», könnte auch eine staatlich organisierte Evakuierung aus Israel erfolgen, ergänzte er. «Die Gefahr, die für das Leben und die Gesundheit von sowohl Diplomaten als auch russischen Staatsbürgern in Israel besteht, ist ziemlich real», sagte Wiktorow. (dpa)
11:50 Uhr
Montag, 16. JUni
Polen evakuiert seine Staatsbürger aus Israel
Wegen des Kriegs zwischen Israel und dem Iran will Polen seine Staatsbürger aus Israel in Sicherheit bringen. Geplant sei ein Konvoi auf dem Landweg ins benachbarte Jordanien, sagte die stellvertretende Aussenministerin Henryka Moscicka-Dendys in Warschau. Von der jordanischen Hauptstadt Amman sollen die Polen dann mit dem Flugzeug zurück in ihr Heimatland gebracht werden. Man haben sich für diese Route entschieden, da der Luftraum über Israel derzeit gesperrt sei. Den Angaben zufolge haben sich rund 200 Menschen für die Aktion gemeldet.
Den genauen Zeitplan liess die Regierung in Warschau offen. «Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten paar Dutzend Stunden bereit sein werden und, dass die Evakuierung nur diejenigen betreffen wird, die als Touristen oder mit einem Kurzzeitaufenthalt in Israel festsitzen», sagte Moscicka-Dendys. Es sei nicht geplant, polnische Staatsbürger aus der gesamten Region des Nahen Ostens auszufliegen. (dpa)
11:27 Uhr
Montag, 16. Juni
Israelisches Militär meldet Luftüberlegenheit über Teheran
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die Luftüberlegenheit über der iranischen Hauptstadt erlangt. Die Streitkräfte teilten am Montag mit, die iranische Luftabwehr und die Raketensysteme seien so weit geschwächt worden, dass israelische Flugzeuge nun ohne grössere Bedrohungen über Teheran hinwegfliegen könnten. Israel kontrolliere den iranischen Luftraum vom Westen des Landes bis Teheran. (dpa)
11:20 Uhr
Montag, 16. Juni
Israel: Ein Drittel der iranischen Abschussrampen zerstört
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht ein Drittel der Abschussrampen für Boden-Boden-Raketen im Iran zerstört. Der Sprecher Effie Defrin sagte, an dem Angriff seien mehr als 50 Kampfjets und Flugkörper beteiligt gewesen. Sie hätten mehr als 120 iranische Abschussrampen zerstört. Es seien auch Raketenlager und Einrichtungen zur Raketenherstellung getroffen worden.
Defrin sagte zudem, in der Nacht seien 65 Raketen und Dutzende Drohnen vom Iran auf Israel abgefeuert worden. Dies sei aber nur die Hälfte dessen, was das iranische Militär abschiessen wollte, die Angriffe seien aber vereitelt worden, sagte er. «Man kann jetzt sagen, dass wir volle Luftüberlegenheit im Himmel über Teheran erreicht haben», sagte Defrin weiter. Man greife Einheiten an, die dabei seien, Raketen auf Israel und auf israelische Flugzeuge abzufeuern.
Israel attackiert seit Freitag Ziele im Iran - darunter Atomanlagen, Verteidigungsstellungen, Ziele in Städten und Öl- und Erdgasfelder. Führende Militärs und Atomwissenschaftler wurden bei den Angriffen getötet. Das erklärte Hauptziel sei es, die Islamische Republik an der Entwicklung von Atomwaffen und Raketen zu hindern, bekräftigte Defrin. Er kündigte Angriffe auch weiter im Osten des Irans an. «Es liegen noch harte Tage vor uns, aber wir werden sie gemeinsam durchstehen und siegen.» (dpa)
10:56 Uhr
Montag, 16. Juni
UN: Regierungen müssen wegen Gaza aufwachen und etwas tun
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, will Regierungen in aller Welt wegen der verzweifelten Situation der Menschen im Gazastreifen wachrütteln.
«Jeder, der Regierungsverantwortung trägt, muss aufwachen und sehen, was in Gaza geschieht», sagte Türk zum Auftakt der Sitzung des UN-Menschenrechtsrats in Genf. «Alle, die Einfluss haben, müssen maximalen Druck auf Israel und die Hamas ausüben, um diesem unerträglichen Leid ein Ende zu setzen.» Nur eine Zwei-Staaten-Lösung mit dem Gazastreifen als Teil eines Palästinenserstaates könne für nachhaltigen Frieden sorgen.
Scharfe Kritik an Israel
Türk kritisierte Israel wegen des Kriegs gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen erneut scharf. «Israels Mittel und Methoden der Kriegsführung fügen den Palästinensern im Gazastreifen entsetzliches, unvorstellbares Leid zu», sagte Türk. Er warf Mitgliedern der Regierung «beunruhigende, entmenschlichende Rhetorik» vor und verurteilte, dass Israel die Einfuhr von humanitärer Hilfe durch die Vereinten Nationen seit März blockiert.
Er verlangte eine Untersuchung der Todesfälle rund um die Lebensmittelverteilung, die Israel und die USA über die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) zu organisieren versuchen. Um die wenigen GHF-Verteilzentren zu erreichen, müssen Menschen teils kilometerweit durch Kriegsgebiete zu laufen. Dutzende sind dabei schon umgekommen.
Israel und USA lehnen UN-Menschenrechtsrat ab
Israel hat wie die USA dem Menschenrechtsrat den Rücken gekehrt. Beide Länder werfen dem Gremium und dem Büro von Türk vor, gegen Israel voreingenommen zu sein.
Der Rat kann sich aber unabhängig von der Haltung einzelner Regierungen mit Menschenrechtsfragen in aller Welt befassen, auch in Israel oder den USA. Es handelt sich um ein Organ der UN-Vollversammlung, die 47 Länder für jeweils drei Jahre in den Rat wählt. Nur diese Länder können über Resolutionen abstimmen, aber alle Länder der Welt können an den Sitzungen teilnehmen, sich äussern oder Gegenstand von Untersuchungen werden. Deutschland ist noch bis Ende des Jahres Mitglied. (dpa)
10:38 Uhr
Montag, 16. Juni
Tschechien startet Evakuierung seiner Bürger aus Israel
Wegen der Eskalation im Nahen Osten hat Tschechien damit begonnen, seine Bürger aus Israel in Sicherheit zu bringen. Ein Konvoi habe am Morgen auf dem Landweg die Hafenstadt Tel Aviv verlassen und die Grenze eines israelischen Nachbarlandes erreicht, sagte die tschechische Botschafterin in Israel, Veronika Kuchynova-Smigolova der Nachrichtenagentur CTK. Von dort soll es mit einem Regierungsflugzeug weiter nach Prag gehen. Es werde mit rund 80 Passagieren an Bord gerechnet. Um welches Nachbarland es sich handelt, wurde aus Sicherheitsgründen nicht genannt. (dpa)
08:53 Uhr
Montag, 16. Juni
Israels Verteidigungsminister: Einwohner Teherans werden Preis zahlen
Nach neuen tödlichen Raketenangriffen des Irans auf israelische Städte hat Verteidigungsminister Israel Katz Teheran mit Vergeltung gedroht. «Der grossmäulige Diktator aus Teheran ist zu einem feigen Mörder geworden, der gezielt auf die israelische Zivilbevölkerung schiesst, um die israelische Armee von der Fortsetzung der Offensive abzuschrecken, die seine Fähigkeiten zum Einsturz bringt», schrieb Katz in einem Post auf der Plattform X. «Die Einwohner Teherans werden den Preis zahlen – und zwar bald.»
Israel attackiert seit der Nacht zu Freitag Ziele im Iran - darunter Atomanlagen, führende Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Ziele in Städten und Öl- und Erdgasfelder. Das erklärte Hauptziel ist es, die Islamische Republik an der Entwicklung von Atomwaffen und Raketen zu hindern. (dpa)
08:47 Uhr
Montag, 16. Juni
Iranische Raketenangriffe: Acht Menschen sterben
Bei den neuen iranischen Raketenangriffen auf israelische Städte sind in der Nacht nach Angaben von Sanitätern acht Menschen getötet und 92 verletzt worden. Eine Sprecherin bestätigte, damit sei die Zahl der seit Freitag bei Angriffen in Israel getöteten Menschen auf 23 gestiegen.
Nach Angaben des Rettungsdienstes gab es im Grossraum Tel Aviv insgesamt vier Einschläge. Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, berichtete auf X von leichten Schäden am Gebäude der Zweigstelle der Botschaft in Tel Aviv durch Erschütterungen durch einen Raketeneinschlag in der Nähe. Verletzt worden sei niemand. In der Hafenstadt Haifa im Norden des Landes wurden in Trümmern drei Menschen tot geborgen. Aus einem am Vortag in Bat Jam getroffenen Gebäude wurden zwei weitere Leichen geborgen.
In Petach Tikva bei Tel Aviv seien drei Menschen durch einen direkten Treffer in dem Schutzraum getötet worden, in dem sie Zuflucht gesucht hatten, berichtete das israelische Nachrichtenportal «ynet». Die Armee ruft die Menschen stets dazu auf, sich bei Angriffen in privaten Schutzräumen oder öffentlichen Luftschutzbunkern in Sicherheit zu bringen, weil dies Leben rette. (dpa)
08:19 Uhr
Montag, 16. Juni
US-Konsulat in Tel Aviv durch Raketeneinschlag in der Nähe beschädigt
Erschütterungen durch den Einschlag einer iranischen Rakete in der Nähe des US-Konsulats in Tel Aviv haben leichte Schäden an dem Gebäude verursacht. Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee, teilte am Montag auf der Plattform X mit, niemand sei verletzt worden. Das Konsulat in Tel Aviv und die Botschaft in Jerusalem blieben aber als Vorsichtsmassnahme den ganzen Tag geschlossen. Der Schaden entstand während einer neuen Welle iranischer Raketenangriffe auf Israel. (dpa/AP)
07:47 Uhr
Montag, 16. Juni
Israel: Kommandozentralen der Al-Kuds-Brigaden attackiert
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Kommandozentralen der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden in Teheran angegriffen. Es handelt sich dabei um die Auslandseinheit der Elitestreitmacht des Irans, deren offizielle Aufgabe es ist, im Ausland verdeckte Operationen auszuführen.
In den angegriffenen Kommandozentralen in der iranischen Hauptstadt seien Terroranschläge gegen den Staat Israel mit Hilfe der Stellvertreter der iranischen Führung im Nahen Osten geplant worden, erklärte die israelische Armee. Details wurden nicht genannt. Von iranischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.
Die Al-Kuds-Brigaden der Revolutionsgarden sind dem obersten iranischen Führer, Ajatollah Ali Chamenei, unterstellt, dem die Verfassung in allen strategischen Belangen das letzte Wort gibt.
Der militärische Arm der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, die vom Iran gefördert wird, nennt sich ebenfalls Al-Kuds-Brigaden. Al-Kuds ist der arabische Name Jerusalems und bedeutet «die Heilige». Nach Mekka und Medina ist Jerusalem die drittheiligste Stadt im Islam. (dpa)
06:13 Uhr
Montag, 16. Juni
Schläge gegen Irans Machtapparat, Raketen auf Israel – der Überblick
Während Israel im Krieg mit dem Iran dem Machtapparat der Islamischen Republik einmal mehr schwere Schläge versetzt, feuert Israels Erzfeind weitere Raketen auf den jüdischen Staat ab. Obwohl die Verteidigungssysteme in Israel aktiviert wurden, gab es nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom mehrere Einschläge im Zentrum des Landes. Wie die «Times of Israel» unter Berufung auf den Rettungsdienst meldete, wurden drei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.
Bereits zuvor waren durch iranische Angriffe mehr als ein Dutzend Menschen in Israel getötet und Hunderte weitere verletzt worden. Im Iran wurden seit dem Beginn der israelischen Grossoffensive in der Nacht zu Freitag nach offiziellen Angaben mindestens 224 Menschen getötet. Fast 1300 Menschen seien verletzt, teilte ein Vertreter des iranischen Gesundheitsministeriums auf X mit.
Geheimdienstchef der Revolutionsgarden getötet
Die Bevölkerung in Israel könne die Schutzräume inzwischen wieder verlassen, teilte das Militär auf Telegram mit. Such- und Rettungskräfte waren nach Armeeangaben an mehreren Orten im ganzen Land im Einsatz. Zuvor hatte die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben erneut Abschussrampen für Boden-Boden-Raketen im Landesinneren des Irans angegriffen - anscheinend mit dem Ziel, einem erneuten Angriff des Erzfeindes zuvorzukommen.
Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim bestätigte den Tod des Chefs des Geheimdienstes der mächtigen Revolutionsgarden - Irans Elitestreitkräfte - und seines Stellvertreters. Mohammed Kasem und Hassan Mohaghegh seien bei den Angriffen auf die Hauptstadt Teheran getötet worden. Schon zuvor waren führende Militärs und Atomwissenschaftler gezielt von Israel getötet worden.
Medienberichten zufolge wurden in Teheran auch das Ölministerium, die Polizeidirektion sowie andere staatliche Einrichtungen angegriffen. Zuvor war bereits von Angriffen auf das Verteidigungsministerium, auf eine staatliche Atom-Forschungsorganisation und auf ein Öllager in der Millionenmetropole berichtet worden. Gemeldet wurden aus dem Iran aber auch israelische Angriffe auf Wohnviertel.
Will Israel Sturz der iranischen Führung?
Auf die Frage, ob letztlich auch die iranische Führung gestürzt werden solle, entgegnete der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu im Gespräch mit dem US-Sender Fox News: «Es könnte sicherlich das Ergebnis sein. Das iranische Regime ist sehr schwach.» Eine Mehrheit der Iraner würde die islamistische Staatsführung gerne loswerden, sagte er.
Einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Tagen Einspruch gegen israelische Pläne für die Tötung des iranischen Staatsoberhaupts Ajatollah Ali Chamenei eingelegt haben soll, wollte Netanyahu auf Nachfrage nicht näher kommentieren. Es gebe «viele falsche Berichte über Gespräche, die nie stattgefunden haben», sagte er bloss.
Die als Sprachrohr der iranischen Revolutionsgarden geltende Nachrichtenagentur Tasnim verbreitete unterdessen Bilder von Häusern in Trümmern. Auf den Strassen, die aus Teheran hinausführten, bildeten sich Staus. Viele Menschen verlassen die Stadt aus Angst vor den israelischen Angriffen.
Israel will nach eigener Darstellung mit den Angriffen verhindern, dass der Iran eine Atombombe bauen kann. Die Führung in Teheran betont dagegen, dass das Atomprogramm zivilen Zwecken diene.
Bei den Angriffen wurde nach israelischen Angaben unter anderem die Uran-Anreicherungsanlage Natans getroffen. Ein israelischer Beamter sagte dem «Wall Street Journal», es gebe Anzeichen dafür, dass der unterirdische Teil der Atomanlage «implodiert» sein könnte. Er wies aber darauf hin, dass weitere Untersuchungen erforderlich seien.
Expertin: Irans Atomprogramm nicht entscheidend beschädigt
Israel habe auch wichtige Teile der Lieferkette für die Herstellung einer Atombombe angegriffen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Beamte in Israel sowie Mitarbeiter der UN-Atomenergiebehörde. So seien in der Atomanlage in der Stadt Isfahan vier Gebäude zerstört worden, von denen zwei für die Herstellung einer Atomwaffe unverzichtbar seien. Nach Einschätzung der israelischen Iran-Expertin Sima Shine, die einst für den Auslandsgeheimdienst Mossad arbeitete, sind dem iranischen Atomprogramm bisher aber keine entscheidenden Schäden zugefügt worden.
Die grösste Herausforderung für Israel bleibe die Zerstörung der tief in einem Berg gelegenen und damit am besten gesicherten iranischen Atomanlage in Fordo, wo Uran angereichert wurde, schrieb das «Wall Street Journal». Viele Experten glaubten, dass die Atomanlage Fordo nur mit einer sogenannten Bunkerbrecher-Bombe zerstört werden könne. Anders als der Verbündete USA verfügt Israel übereinstimmenden Medienberichten zufolge jedoch weder über diese schweren Bomben noch über die zum Abwurf notwendigen grossen Militärflugzeuge.
Der weitere Kriegsverlauf werde darüber entscheiden, ob Israel das angestrebte Ziel erreichen wird, das iranische Atomprogramm zu zerstören oder um Jahre zurückzuwerfen, schrieb die US-Zeitung. Ein Scheitern könne den Iran dazu veranlassen, seine - von Teheran immer wieder bestrittenen - Bemühungen zum Bau einer Atombombe zu beschleunigen.
Irans Raketenprogramm ebenfalls Ziel
Als weiteren Grund für die Angriffe im Iran hatte Israels Regierungschef Netanjahu das Raketenprogramm der Islamischen Republik genannt. Die israelische Luftwaffe begann nach eigenen Angaben eine Serie von Angriffen auf Dutzende Ziele im Westen des Irans, wo Boden-Boden-Raketen stationiert sein sollen.
Nach israelischen Medienberichten verfügt der Iran schätzungsweise noch über rund 2000 solcher Raketen. Inzwischen hat Israels Militär aber nach Angaben eines Sprechers die Luftüberlegenheit vom Westen des Irans bis nach Teheran erlangt. Das könnte es dem Iran immer schwieriger machen, Israel anzugreifen.
US-Präsident Trump hat sich derweil offen gezeigt für die Idee, dass Kremlchef Wladimir Putin in dem Krieg als Vermittler agieren könnte. «Ich wäre offen dafür», sagte Trump dem Fernsehsender ABC dazu. Putin habe ihn deswegen angerufen. Russlands Präsident, der vor dreieinhalb Jahren den Überfall auf die Ukraine befohlen hatte, bot sich nach Angaben des Kremls in einem Telefonat mit Trump am Samstag selbst als Vermittler im Konflikt zwischen Israel und dem Iran an. Russland hat enge Beziehungen zum Iran und von dort unter anderem massenhaft Drohnen für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine bezogen. (dpa)
06:00 Uhr
Montag, 16. Juni
Israels Armee: Wieder Raketenbeschuss aus Iran
Israel ist nach Angaben des Militärs in der Nacht erneut vom Iran aus mit Raketen angegriffen worden. Die Verteidigungssysteme wurden aktiviert, nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom gab es dennoch mehrere Einschläge im Zentrum des jüdischen Staates. Mehrere Menschen wurden demnach verletzt. Die Bevölkerung könne die Schutzräume inzwischen aber wieder verlassen, teilte das Militär auf Telegram mit.
Such- und Rettungskräfte waren nach Armeeangaben an mehreren Orten im ganzen Land im Einsatz. Während des iranischen Angriffs waren im Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv Explosionen zu hören, anschliessend die Sirenen mehrerer Krankenwagen. Zuvor hatte die israelische Luftwaffe nach eigenen Angaben Abschussrampen für Boden-Boden-Raketen im Landesinneren des Irans angegriffen - anscheinend mit dem Ziel, einem erneuten Angriff des Erzfeindes zuvorzukommen. (dpa)
05:55 Uhr
Montag, 16. Juni
Iran: Mehr als 220 Tote seit Beginn israelischer Angriffe
Seit dem Beginn der israelischen Grossoffensive sind im Iran nach Behördenangaben mindestens 224 Menschen getötet worden. Mindestens 1277 Menschen seien bei den Angriffen verletzt worden, teilte ein Beauftragter des Gesundheitsministeriums auf der Plattform X mit.
Israel hat auch am Sonntag weiter Angriffe auf die iranische Hauptstadt geflogen. Gemeldet wurden Angriffe auf Regierungseinrichtungen, aber auch auf Wohnviertel. «Teheran brennt», schrieb Israels Verteidigungsminister Israel Katz auf der Plattform X. Erklärtes Kriegsziel Israels ist es, die Islamische Republik an der Entwicklung von Atomwaffen zu hindern.
Auf den Strassen, die aus Teheran hinausführten, staute es sich auch am Abend noch. Viele Menschen verlassen die Stadt aus Angst vor den Angriffen. Der Militäreinsatz werde voraussichtlich «Wochen, nicht Tage» dauern, zitierte CNN US-Beamte und Vertreter in Israel. (dpa)
21:12 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Netanyahu: Irans Geheimdienstchef und Stellvertreter «gekriegt»
Israel hat nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu einen weiteren militärischen Angriff gegen Vertreter des iranischen Staatsapparats ausgeführt. Man habe «den Chef des Geheimdienstes und dessen Stellvertreter in Teheran gekriegt», sagte Netanyahu dem US-Sender Fox News.
Im Iran gibt es mehrere Geheimdienste. Auf welchen genau sich Netanyahu bezog, blieb offen. Er nannte keine Namen, sondern lediglich die Titel der Personen. Aus dem Iran gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme.
Auf die Frage des Interviewers, ob ein Ziel der israelischen Angriffe auch der Sturz der iranischen Führung sei, antwortete Netanyahu: «Es könnte sicherlich das Ergebnis sein. Das iranische Regime ist sehr schwach.» Eine Mehrheit der Iraner würde sie gerne loswerden, meinte er. «Die Entscheidung, sich aufzulehnen, liegt beim iranischen Volk.»
Einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach US-Präsident Donald Trump in den vergangenen Tagen Einspruch gegen Pläne für die Tötung des iranischen Staatsoberhaupts Ajatollah Ali Chamenei eingelegt haben soll, wollte Netanyahu auf Nachfrage nicht näher kommentieren. Er sagte lediglich, es gebe «viele falsche Berichte über Gespräche, die nie stattgefunden haben». Er werde darauf nicht eingehen. Israel tue, was es tun müsse. Die USA wüssten, was für sie selbst das Beste sei. (dpa)
18:48 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Menschenrechtsaktivisten gehen von mehr als 400 Toten im Iran aus
Die israelischen Angriffe auf den Iran haben nach Angaben einer Menschenrechtsorganisation mindestens 406 Menschen das Leben gekostet. Mehr als 650 weitere seien verletzt worden, teilte die in Washington ansässige Gruppe Human Rights Activists mit. Die Angaben bezögen sich auf den gesamten Iran.
Die iranische Regierung hat keine Gesamtzahl der bisherigen Opfer der israelischen Angriffe genannt, die die militärische Führung des Landes dezimiert haben und auf seine Atomanlagen abzielten. Behördenvertreter nannten lediglich Opferzahlen von einzelnen Angriffen.
Die Organisation Human Rights Activists, die auch während der Anti-Regierungsproteste im Iran 2022 Opferzahlen veröffentlicht hatte, gleicht Berichte in der Islamischen Republik mit einem Netzwerk von Quellen ab, das sie im Land aufgebaut hat. Demnach wurden bislang mindestens 197 Zivilisten, 90 Militärangehörige und 119 weitere nicht identifizierte Personen getötet. Unter den Verwundeten waren laut der Gruppe 100 Zivilisten, 71 Militärangehörige und 483 weitere, die nicht identifiziert werden konnten. (dpa)
17:54 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Gegenseitige Raketenschläge und Zerstörungen: Szenarien der Eskalation
Seit drei Tagen tragen Israel und Iran einen immer intensiveren Luftkrieg aus. Die folgende Übersicht zeigt, welche Ziele beide Parteien verfolgen – und welche Optionen ihnen verbleiben.
15:29 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Erneut Raketenalarm in Israel
In Tel Aviv und anderen Orten in Zentralisrael ist erneut Raketenalarm ausgelöst worden. Auch im Norden des Landes schrillten die Sirenen.
Der Iran hatte zuvor eine weitere Welle von Raketen auf Ziele in Israel abgefeuert, wie die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtete.
Der israelische Heimatschutz veröffentlichte am Sonntagnachmittag Anweisungen für die Menschen im ganzen Land. Sie sollten in der Nähe von Schutzräumen und Bunkern bleiben, hiess es. Alle Bewegungen im öffentlichen Raum sollten auf ein Minimum beschränkt werden, so ein Militärsprecher. Öffentliche Versammlungen müssten vermieden werden. Diese Anordnungen gelten den Angaben zufolge so lange, bis eine Aktualisierung veröffentlicht wird.
Bei den nächtlichen iranischen Raketenangriffen waren in der Nacht zu Sonntag mehrere Menschen getötet worden. (dpa)
15:01 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Israels Armee bestätigt Angriff auf Jemens Hauptstadt
Israels Militär hat einen Angriff der Luftwaffe auf die Hauptstadt des Jemens in der vergangenen Nacht bestätigt. Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe hätten in Sanaa Angriffe geflogen, sagte Israels Armeesprecher Effie Defrin.
Zuvor gab es Medienberichte über laute Explosionen in der Nacht in der Stadt. Der arabische Nachrichtensender Al-Arabija berichtete, dass ein mutmasslich von Israel geführter Angriff eine Zusammenkunft ranghoher Huthi-Funktionäre getroffen haben könnte.
Die «Times of Israel» berichtete unter Berufung auf israelische Beamte, der Angriff habe dem Militärchef der proiranischen Huthi-Miliz, Mohammed Al-Ghamari, gegolten. Israels Militär äusserte sich auf Anfrage nicht dazu und erklärte lediglich, über die Ergebnisse des Angriffs berichten zu wollen. (dpa)
13:27 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Israelische Airline El Al: Keine neuen Buchungen bis Ende Juni
Die israelische Fluggesellschaft El Al nimmt bis Ende Juni keine Buchungen für Flüge nach und aus Israel entgegen. Das teilt das Unternehmen auf seiner Webseite mit. Diese Regelung gelte, bis sich die Sicherheitslage gebessert habe.
«Wir bereiten uns darauf vor, unseren Flugplan schrittweise wieder aufzunehmen und, wo immer möglich, Rückholflüge hinzuzufügen, um möglichst vielen Passagieren die Heimreise zu ermöglichen», schrieb das Unternehmen mit Blick auf gestrandete Israelis im Ausland und Besucher Israels, die derzeit den Heimflug nicht antreten können. Buchungen für diese Flüge sollen über eine spezielle Webseite möglich sein, sobald es eine Genehmigung für die Wiederaufnahme des Flugbetriebs gibt.
Seit Beginn des israelischen Angriffs auf den Iran waren alle Flüge bis einschliesslich Sonntag ausgesetzt. Zudem haben israelische Fluggesellschaften bereits am Freitag ihre Maschinen überwiegend ausser Landes gebracht. ( dpa )
13:22 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Iran meldet Tod sechs weiterer Generäle
Irans Revolutionsgarden haben den Tod sechs weiterer Generäle gemeldet. Betroffen sind erneut ranghohe Kommandeure des iranischen Militärs, wie die Elitestreitmacht mitteilte. Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer unter der Militärführung auf mindestens 14. Unter ihnen waren auch der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden, Hussein Salami, und der Generalstabschef Mohammed Bagheri.
Israel attackiert seit der Nacht zu Freitag Ziele im Iran - darunter Atomanlagen, führende Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Städte und Berichten zufolge auch Öl- und Erdgasfelder. Der Iran wertete die Luftattacken als Kriegserklärung und feuerte Hunderte Raketen und Drohnen auf Israel ab.
Eine Beisetzung Salamis, Bagheris und weiterer Getöteter soll voraussichtlich am Dienstag erfolgen, wie die als Sprachrohr der iranischen Revolutionsgarden geltende Nachrichtenagentur Tasnim schrieb. ( dpa )
13:21 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Iran nutzt Bahnhöfe und Moscheen als Schutzräume
Im Iran sollen U-Bahnhöfe und Moscheen ab Sonntagabend als Luftschutzräume genutzt werden. Das iranische Staatsfernsehen berichtete unter Berufung auf Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani, die Einrichtungen würden für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Der Iran und Israel setzten am Sonntag ihre gegenseitigen Raketenangriffe fort. ( dpa )
12:43 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Iranischer Aussenminister: Teheran strebt nicht nach Atomwaffen
Der Iran strebt nach Angaben von Aussenminister Abbas Araghtschi nicht den Bau von Atomwaffen an. Man sei weiterhin offen für ein Abkommen, das dies gewährleistet, sagte der Minister am Sonntag bei einem Treffen mit Diplomaten.
«Aber wenn der Zweck eines Abkommens darin besteht, den Iran seiner nuklearen Rechte zu berauben, dann sind wir natürlich nicht bereit, ein solches Abkommen zu akzeptieren», erklärte Araghtschi. Der Minister sollte eigentlich am Sonntag an einer sechsten Runde indirekter Gespräche mit den USA über das umstrittene iranische Atomprogramm teilnehmen. Die Gespräche im Oman wurden jedoch nach dem israelischen Angriff auf iranische Militär- und Atomanlagen vom Freitag abgesagt. ( dpa )
12:42 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Israels Verteidigungsminister kündigt weitere Angriffe im Iran an
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat weitere Angriffe der Armee im Iran angekündigt. Nach einem Evakuierungsaufruf des Militärs an Menschen in der Nähe von Rüstungsfabriken im Iran sagte Katz: «Das Militär wird die Ziele angreifen und die iranische Schlange in Teheran und sonst wo von nuklearen Fähigkeiten und Waffensystemen enthäuten. Der iranische Diktator verwandelt Teheran in Beirut und die Einwohner Teherans in Geiseln für das Überleben des Regimes.»
Die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon hatte Israel seit dem Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 mehr als ein Jahr lang mit Raketen beschossen, woraus sich ein niedrigschwelliger Konflikt mit gegenseitigem Beschuss entwickelte. Im Herbst vergangenen Jahres eskalierte der Konflikt: Israel flog massive Luftangriffe, auch auf die Hauptstadt Beirut und startete im Süden des Landes eine Bodenoffensive. Die Hisbollah-Miliz wurde dabei massiv geschwächt. Seit November gilt eine Waffenruhe. Israel hat seitdem dennoch mehrfach Ziele im Libanon angegriffen. Dabei gab es auch Tote. ( dpa )
12:16 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Oman ruft zu internationalem Druck gegen Israel auf
Omans Aussenminister Badr al-Busaidi hat in Gesprächen mit Amtskollegen aus «brüderlichen und freundlichen» Ländern zu internationalem Druck gegen Israel aufgerufen. Er bezeichnete die Angriffe Israels als brutal, unverantwortlich und illegal, wie das Aussenministerium auf X erklärte.
Er warnte vor schwerwiegenden sicherheitspolitischen Folgen für die gesamte Region. Al-Busaidi forderte, dass internationales Recht durchgesetzt werden müsste, um Sicherheit, Stabilität und Frieden wiederherzustellen. ( dpa )
12:14 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Konflikt zwischen Israel und Iran treibt Benzinpreis
Die Preise für Benzin und Diesel legen infolge des Kriegs im Nahen Osten jeden Tag etwas zu. Am Sonntagmorgen um 8.20 Uhr kostete ein Liter Super E10 nach Zahlen des ADAC im deutschlandweiten Schnitt 1,749 Euro, ein Liter Diesel 1,639 Euro. Am Vortag um die gleiche Uhrzeit war es jeweils knapp ein Cent weniger. Am Freitag hatten sie sogar noch fünf beziehungsweise sechs Cent unter den Samstagpreisen gelegen.
Dabei handelt es sich nur um Momentaufnahmen. Die untersuchte Uhrzeit ist laut ADAC ein eher teurer Zeitpunkt während der abklingenden Morgenspitze. Der Tagesdurchschnitt war jeweils etwas geringer: Am Samstag kostete ein Liter Super E10 laut ADAC im Tagesschnitt 1,671 Euro, Diesel 1,551 Euro. Das waren jeweils 1,3 Cent mehr als am Freitag. Der Tagesdurchschnitt für Sonntag liegt erst am Montag vor.
Sprit derzeit trotzdem vergleichsweise günstig
Der Mineralölwirtschaftsverband Fuels und Energie (en2x) weist darauf hin, dass die Spritpreise derzeit relativ niedrig sind. Der Verband verzeichnete zwar nach dem israelischen Angriff auf den Iran am Freitag einen ähnlichen Anstieg der Tagesdurchschnittspreise wie der ADAC, merkt aber an, dass der Donnerstag «der bis dato günstigste Tank-Tag des Jahres» gewesen sei. Super E10 und Diesel seien weit entfernt von ihren bisherigen Jahreshöchstpreisen. Diesel habe seinen Rekord in diesem Jahr mit 1,70 Euro im Januar erreicht, Super E10 mit 1,76 Euro je Liter im Februar.
Der ADAC legt Wert darauf, dass es sich noch um einen moderaten Anstieg handelt. Die Richtung sei aber klar: «Tendenziell wird es wohl weiter nach oben gehen», heisst es vom ADAC. «Allerdings sollten wir diese Gefahr auch nicht überstrapazieren und den Konzernen damit keine Steilvorlage liefern, die Preise noch kräftiger zu erhöhen.» ( dpa )
12:13 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Mehrere Menschen in Israel noch unter Trümmern verschüttet
Nach den iranischen Raketenangriffen sind noch immer mehrere Menschen in einem getroffenen Gebäude in Zentralisrael verschüttet. Spezialkräfte der Armee und Hundestaffeln mit Rettungshunden seien im Einsatz, um sie zu bergen, berichtete die Zeitung «Haaretz» unter Berufung auf den israelischen Heimatschutz. Der ungefähre Ort der Verschütteten sei bekannt, aber es habe noch kein Kontakt aufgenommen werden können. Es werde davon ausgegangen, dass diejenigen, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Bunker im Untergeschoss des Gebäudes aufgehalten hatten, überlebt haben. ( dpa )
11:07 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Pipelines israelischen Ölkonzerns bei iranischem Angriff beschädigt
Die Anlage des israelischen Öl- und Petrochemiekonzerns Bazan im Norden Haifas ist in der Nacht bei einem iranischen Raketenangriff beschädigt worden. Wie das Unternehmen mitteilte, wurden Pipelines und Transferleitungen getroffen. Verletzt wurde niemand.
Die Raffinerie sei weiterhin in Betrieb, während andere Teile der Industrieanlage stillgelegt worden seien, hiess es. Die Auswirkungen auf den Betrieb und die Dauer notwendiger Reparaturen würden noch geprüft.
Der Grossraum der Hafenstadt Haifa wurde in der Nacht zu Sonntag mit etwa 40 Raketen angegriffen, wie die Zeitung «Times of Israel» berichtete. ( dpa )
09:58 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Iran stellt Ende der Gegenangriffe in Aussicht
Irans Aussenminister hat im Krieg mit Israel ein Ende der Raketenangriffe in Aussicht gestellt. Die Attacken dienten «einzig der Selbstverteidigung und der Reaktion auf Aggression», sagte Aussenminister Abbas Araghtschi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. «Wenn die Aggression aufhört, wird auch unsere Reaktion enden», sagte der Minister bei einem Treffen in Teheran mit Botschafter aus zahlreichen Ländern.
Eigentlich war für heute eine neue Verhandlungsrunde mit den USA im Streit über Irans Atomprogramm geplant. «Heute hätten wir unseren eigenen Vorschlag für ein Atomabkommen mit den USA vorlegen sollen – das hätte den Weg für eine Einigung ebnen können», klagte Araghtschi. Die Absage des Treffens hatte der Vermittler Oman bereits am Samstag bekanntgegeben. ( dpa )
09:57 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Israel warnt Menschen im Iran vor möglichen neuen Angriffen
Die israelische Armee hat die Bevölkerung des Irans vor möglichen bevorstehenden Angriffen gewarnt. «Dringende Warnung an alle Personen, die sich jetzt oder in der Zukunft innerhalb oder im Umkreis von Rüstungsfabriken und ihrer unterstützenden Einrichtungen im Iran befinden», hiess es in einer Mitteilung eines Militärsprechers auf Farsi. Die Menschen sollten «zum Schutz Ihres Lebens und Ihrer Sicherheit, diese Gebiete schnellstens verlassen und nicht zurückkehren». Weiter hiess es, die Anwesenheit dort sei lebensgefährlich. ( dpa )
08:16 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Trump: USA nicht an Israels Angriff auf Iran beteiligt
Das US-Militär war nach Aussagen von US-Präsident Donald Trump an Israels nächtlichen Angriffen im Iran nicht beteiligt. «Die USA hatten nichts mit dem Angriff auf den Iran heute Abend zu tun», schrieb Trump auf der Plattform Truth Social. Zugleich warnte er die Führung der Islamischen Republik vor Angriffen auf US-Einrichtungen. Sollten die USA in irgendeiner Form vom Iran angegriffen werden, würden die US-Streitkräfte in noch nie dagewesenem Ausmass zuschlagen. Zudem rief Trump den Iran erneut auf, ein Abkommen rund um sein Atomprogramm abzuschliessen.
«Wir können jedoch leicht ein Abkommen zwischen dem Iran und Israel erzielen und diesen blutigen Konflikt beenden!!!», schrieb Trump. Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels und unterhalten in der Region Stützpunkte, darunter in Katar und in Bahrain, auf denen laut Berichten rund 40.000 Soldaten stationiert sind.
Israel habe die Trump-Regierung in den vergangenen 48 Stunden gebeten, sich dem Krieg gegen den Iran anzuschliessen, berichtete die US-Nachrichtenseite «Axios» unter Berufung zwei israelische Beamte.
Israel verfügt dem Bericht zufolge jedoch nicht über die sogenannten Bunkerbrecher-Bomben und grossen Bomber, die nötig wären, um die iranische Urananreicherungsanlage in Fordo zu zerstören. Diese liegt rund 100 Kilometer südwestlich der iranischen Hauptstadt Teheran tief in einem Berg.
Die USA verfügten dagegen in Flugweite zum Iran sowohl über diese schweren Bomben als auch die hierfür nötigen Bomber, berichtete die US-Nachrichtenseite. Sollte Fordo auch nach dem Ende der Grossangriffe in Betrieb bleiben, hätte Israel sein Ziel, das iranische Atomprogramm zu «eliminieren», verfehlt, schrieb «Axios». ( dpa )
06:12 Uhr
Sonntag, 15. Juni
Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen
Israel und der Iran haben sich in der Nacht erneut mit heftigen Angriffswellen überzogen. In Israel wurden mindestens acht Menschen getötet, darunter mehrere Kinder, wie örtliche Medien unter Berufung auf die Rettungskräfte berichteten. Rund 200 Menschen seien verletzt. Aus mehreren Städten wie der Hafenmetropole Tel Aviv sowie Jerusalem und Bat Jam gab es Berichte über getroffene Gebäude. Israels Luftwaffe wiederum bombardierte in der iranischen Hauptstadt Teheran nach eigenen Angaben das Verteidigungsministerium sowie «Infrastruktureinrichtungen des iranischen Atomwaffenprojekts» und Öllager.
Zu den Angriffszielen in Teheran habe auch das Hauptquartier einer staatlichen Atom-Forschungsorganisation gehört, erklärte die Armee. Hinzu kämen Attacken auf weitere Ziele, mit denen - vom Iran dementierte - Bemühungen zum Bau von Atomwaffen unterbunden werden sollten, darunter das Versteck des staatlichen Atomarchivs.
Die als Sprachrohr der iranischen Revolutionsgarden geltende Nachrichtenagentur Tasnim hatte zuvor berichtet, eine militärische Forschungseinrichtung im Norden der Metropole mit ihren rund 15 Millionen Einwohnern sei getroffen worden. Die Revolutionsgarden sind die Elitestreitkräfte der Islamischen Republik.
«Teheran brennt»
Auch die Angriffe auf das Kommando des Verteidigungsministeriums wurden im Iran gemeldet. Im Nordwesten Teherans gerieten zudem Teile eines Öllagers in Brand. Die Lage sei unter Kontrolle, meldete das Portal SNN. Auch aus anderen Teilen der Stadt berichteten Augenzeugen von heftigen Explosionen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz schrieb auf der Plattform X: «Teheran brennt».
Tote und Verletzte auch in Israel
Beim Einschlag einer iranischen Rakete in ein Wohnhaus kamen am frühen Morgen in der israelischen Stadt Bat Jam nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom mindestens vier Menschen ums Leben. Örtlichen Medienberichten zufolge sind unter den Opfern zwei 8 und 13 Jahre alte Kinder. Die Rettungskräfte suchten am Morgen weiter fieberhaft nach noch etwa 35 Vermissten. Das Gebäude drohte komplett einzustürzen.
Bei einer vorherigen Angriffswelle aus dem Iran waren in dem Ort Tamra im Norden Israels neuesten Berichten zufolge vier Frauen getötet worden, die alle zur selben Familie gehören. Am frühen Morgen gab die israelische Armee dann bekannt, dass die Menschen die Schutzräume in einer Reihe von Gebieten in Zentral- und Nordisrael wieder verlassen dürfen. Die Such- und Rettungskräfte seien an mehreren Orten im ganzen Land im Einsatz, wo Geschosse eingeschlagen sein sollen.
Oman: Am Sonntag keine Atom-Gespräche zwischen USA und Iran
Eigentlich hätten Delegationen des Irans und der USA als Israels wichtigstem Verbündeten am Sonntag im Oman Gespräche über das iranische Atomprogramm führen sollen - diese Runde in der Hauptstadt Maskat wurde jedoch wegen der militärischen Eskalation abgesagt. Diplomatie und Dialog seien dennoch «der einzige Weg zu dauerhaftem Frieden», teilte Omans Aussenminister Badr al-Bussaidi auf X mit. Das Sultanat fungiert als Vermittler.
In den seit rund zwei Monaten laufenden Verhandlungen zwischen Washington und Teheran über das umstrittene Atomprogramm gab es zuletzt keine Fortschritte mehr. Nach der Absage ist fraglich, ob es nun überhaupt noch zu einer weiteren Runde kommen wird.
Israel ist die einzige Atommacht in der Region. Seit Jahrzehnten folgt die israelische Regierung der Doktrin, dass feindliche Länder in der Region nicht in den Besitz von Atomwaffen gelangen und damit die Existenz des jüdischen Staates gefährden dürfen.
Israel fliegt auch Angriffe gegen Huthi-Miliz im Jemen
Der Iran unterstützt auch andere islamistische Kräfte wie die Huthi-Miliz im Jemen, die palästinensische Terrororganisation Hamas und die Hisbollah-Miliz im Libanon - sie alle gehören der von Teheran geführten «Achse des Widerstands» gegen den Erzfeind Israel an. In Jemens Hauptstadt Sanaa, die von den Huthi kontrolliert wird, kam es ebenfalls zu lauten Explosionen.
Der arabische Nachrichtensender Al-Arabija berichtete unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass ein mutmasslich von Israel geführter Angriff eine Zusammenkunft ranghoher Huthi-Funktionäre getroffen haben könnte. Weder die Huthi noch das israelische Militär äusserten sich zunächst dazu. ( dpa )
22:23 Uhr
Samstag, 14. Juni
Iran feuert neue Raketenwelle auf Israel ab
Der Iran hat eine neue Welle von Raketen auf Israel abgefeuert. Das berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim, die als Sprachrohr der iranischen Revolutionsgarden gilt. Auch das israelische Militär teilte am Abend mit, iranische Raketen seien in Richtung Israel gestartet.
«Verteidigungssysteme sind in Betrieb, um die Bedrohung abzufangen», teilte das israelische Militär mit. In vielen Gegenden im Norden des Landes heulten Sirenen, darunter in der Küstenstadt Haifa. Die Menschen in den betroffenen Gebieten sollen laut Armee Schutzräume aufsuchen und diese erst auf Anweisung hin wieder verlassen.
Ziel sei eine Raffinerie in der israelischen Hafenstadt Haifa gewesen, berichtete Irans staatliche Nachrichtenagentur Irna.
Die israelische Nachrichtenseite «ynet» meldete, Einwohner im Norden Israels hätten laute Explosionen gehört. Es gab zudem zunächst unbestätigte Berichte über Raketeneinschläge.
Israels Militär teilte zugleich mit, ebenfalls «derzeit militärische Ziele in Teheran» anzugreifen. Augenzeugen berichteten am Abend von mehreren lauten Detonationen im Norden der Millionenmetropole. Iranische Medien meldeten zudem Angriffe auch aus anderen Landesteilen. (dpa)
21:03 Uhr
Samstag, 14. Juni
Iranische Medien melden erneute Angriffe auf Teheran
In Teheran hat es iranischen Medien zufolge erneute Angriffe gegeben. Es seien Explosionen zu hören und das Luftabwehrsystem im Süden der 15-Millionen-Metropole sei aktiviert worden, schrieb die Nachrichtenagentur Tasnim. Anwohner berichteten von lauten Detonationen. In unbestätigten Berichten hiess es, eine israelische Drohne sei abgeschossen worden. (dpa)
20:00 Uhr
Samstag, 14. Juni
Mehr als 200 Verletzte durch iranische Angriffe in Israel
Bei den iranischen Angriffen auf Israel sind mehr als 200 Menschen verletzt worden. Dies teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Bereits zuvor waren drei Todesopfer gemeldet worden, zunächst war daneben allerdings von 70 Verletzten die Rede gewesen. Nach dem neuen Stand sind unter den Opfern zwei Schwerverletzte sowie 33 Menschen, die wegen Angstzuständen behandelt wurden. (dpa)
16:53 Uhr
Samstag, 14. Juni
Israels Armee: Mehr als 20 Kommandeure im Iran getötet
Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge bei den Angriffen im Iran mehr als 20 Kommandeure des Militärs getötet. Darunter sei der Leiter der Geheimdienstabteilung im Generalstab der iranischen Streitkräfte, Gholamresa Mehrabi. Irans staatlicher Rundfunk hatte zuvor dessen Tod gemeldet und ihn als stellvertretenden Chef der Geheimdienstabteilung bezeichnet.
Iranischen Angaben zufolge wurden durch die israelischen Angriffe fast 100 Menschen im Iran getötet. Die meisten Opfer sollen laut Irans UN-Botschafter Amir Saeid Iravani Zivilisten sein. Im dicht bevölkerten Grossraum von Tel Aviv in Israel kamen durch Geschosse aus dem Iran mindestens drei Menschen ums Leben. (dpa)
16:06 Uhr
Samstag, 14. Juni
Israels Angriff: Schwere Schäden an Irans Atomanlage Natans
Die iranische Atomanlage Natans ist bei israelischen Angriffen Satellitenbildern zufolge schwer beschädigt worden. Die Bilder zeigten mehrere beschädigte oder zerstörte Gebäude, darunter auch solche, die Experten zufolge die Anlage mit Strom versorgen. Die Bilder wurden am Samstag von Planet Labs PBC aufgenommen und von der Nachrichtenagentur AP ausgewertet.
Auch die Anlage, in der Uran auf 60 Prozent und damit nur einen kleinen technischen Schritt von waffenfähigen 90 Prozent angereichert wurde, wurde zerstört. Alle durch israelische Angriffe beschädigten Bereiche in Natans liegen über der Erde. Es gab keine Hinweise darauf, dass auch unterirdische Anreicherungshallen beschädigt wurden, obwohl sie wahrscheinlich von der Stromversorgung abgeschnitten sind. Die Atomanlage in Natans ist die wichtigste der Islamischen Republik.
15:00 Uhr
Samstag, 14. Juni
Iranischer General droht mit Störung des Schiffsverkehrs
Ein iranischer General hat mit der Schliessung einer für den Ölhandel wichtigen Meerenge gedroht. «Die Schliessung der Strasse von Hormus wird derzeit geprüft, und Iran wird mit voller Entschlossenheit die angemessene Entscheidung treffen», sagte der Abgeordnete und Brigadegeneral Ismail Kosari laut der Zeitung «Entekhab».
Bereits in der Vergangenheit drohten iranische Politiker und Militärs damit, die Strasse von Hormus zu blockieren. Eine solche Sperrung der strategisch wichtigen Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman hätte gravierende Folgen für den Ölmarkt – rund ein Fünftel des weltweit gehandelten Rohöls wird über diese Route transportiert. (dpa)
14:12 Uhr
Samstag, 14. Juni
Armee:« »Sieben Soldaten bei iranischen Angriffen verletzt
Nach Angaben der israelischen Armee sind bei den iranischen Angriffen auf Israel in der vergangenen Nacht sieben Soldaten verletzt worden. Das Militär machte keine genauen Angaben über die Hintergründe des Vorfalls, erklärte jedoch in einer Mitteilung, die Soldaten seien bei einem Einschlag einer Rakete in Zentralisrael leicht verletzt worden. Sie seien zur medizinischen Versorgung in eine Klinik gebracht und danach nach Hause entlassen worden. ( dpa )
14:11 Uhr
Samstag, 14. Juni
Iranische Raketen treffen Tel Aviv: Teheran jubelt und bangt
Angesichts der Bilder von iranischen Vergeltungsangriffen auf Israel mischen sich in Teheran Wut und Sorge. Das iranische Staatsfernsehen zeigte am Samstag den ganzen Morgen über Aufnahmen von Raketenangriffen auf die israelische Metropole Tel Aviv. Zu sehen waren auch jubelnde Menschen vor einer Grossleinwand in der iranischen Hauptstadt Teheran, wo die Angriffe wie ein Fussballspiel verfolgt werden konnten.
Auf den Strassen Teherans war der Verkehr geringer als sonst. Teilweise war das auf einen religiösen Feiertag zurückzuführen; schon vor Beginn der gegenseitigen Angriffe waren viele Iraner ausserhalb der Stadt unterwegs, um ihre freien Tage am nahegelegenen Kaspischen Meer zu verbringen. Die Feiertagsstimmung machte die Nachricht vom israelischen Angriff umso schockierender, bei dem am Freitag ranghohe Mitglieder des iranischen Militärs und der paramilitärischen Revolutionsgarde getötet wurden – etwas, das seit dem Krieg Irans gegen den Irak in den 1980er Jahren nicht mehr vorgekommen war.
«Israel hat unsere Kommandeure getötet, und was erwarten sie im Gegenzug? Einen Kuss?», sagte Mahmud Dorri, ein 29-jähriger Taxifahrer. «Wir werden sie bestrafen: Auge um Auge.»
In der Teheraner Innenstadt freute sich die 31-jährige Lehrerin und zweifache Mutter Pari Purghasi über den iranischen Vergeltungsangriff und zog eine Verbindung zum israelischen Krieg gegen die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen. «Jemand sollte die Israelis stoppen. Sie glauben, sie könnten jederzeit tun und lassen, was sie wollen», sagte sie. «Der Iran hat den Israelis gezeigt, dass sie Unrecht haben, obwohl sie die Menschen im Gazastreifen oder im Libanon durch schwere Bombenangriffe unterdrücken können.»
Auch der 61-jährige Automechaniker Houshang Ebadi unterstützte den iranischen Angriff, lehnt aber einen umfassenden Krieg zwischen dem Iran und Israel ab. «Die Israelis haben mit ihren Angriffen auf den Iran einen Fehler gemacht, aber ich hoffe, dass dies ein Ende hat», sagte er. «Der Krieg wird für keine Seite Früchte tragen.»“
Andere äusserten ihre Bedenken, verbal oder durch Taten. An einer Teheraner Tankstelle warteten rund 300 Fahrzeuge darauf, zu tanken, während die Fahrer zunehmend frustriert waren.
«Manchmal gibt es eine Schlange, weil die Menschen Angst haben, dass die Raffinerien angegriffen werden könnten, manchmal gibt es eine Warteschlange wegen eines Stromausfalls», sagte Nahid Rostami, ein 43-jähriger Stylist. «Wann endet diese Notlage endlich?»“
Der 41-jährige Obstverkäufer Hamid Hasanlu sagte, seine Zwillinge hätten Freitagnacht wegen der Explosionen und des Feuers der Flugabwehrbatterien nicht schlafen können. «Die Führer beider Länder sollten wissen, dass die Menschen leiden», sagte er.
Auch Bäckereien waren gut besucht, weil die Menschen Vorräte anlegen wollten, darunter traditionelles iranisches Brot, ein Grundnahrungsmittel. «Ich kaufe mehr Brot, weil ich glaube, dass es wegen des Krieges kein Mehl oder keinen Strom gibt», sagte Molouk Asghari, eine 56-jährige Hausfrau. «Ich habe Kinder und Enkelkinder. Ich kann sie mir nicht in einer so schwierigen Situation ohne Essen, Wasser und Strom vorstellen.»
«Wer weiss, was heute Nacht passiert?», sagte Stylistin Rostami. ( dpa )
13:43 Uhr
Samstag, 14. Juni
Iran: Israelischer Kampfjet vom Typ F-35 abgeschossen
Die iranischen Streitkräfte haben eigenen Angaben zufolge einen modernen israelischen Kampfjet abgeschossen. Ein F-35-Kampfflugzeug sei im Westen des Landes abgeschossen worden, berichtete der staatliche Rundfunk. Der Pilot des Kampfjets habe sich per Schleudersitz gerettet, sein Schicksal sei derzeit ungewiss und werde untersucht. Aus Israel gab es für den Vorfall vorerst keine Bestätigung.
Bereits am Freitag hatte der Iran den Abschuss mehrerer Kampfjets gemeldet. Israels Armee dementierte die Berichte zunächst.
12:57 Uhr
Samstag, 14. Juni
Expertin: Irans Atomprogramm noch nicht entscheidend beschädigt
Nach Einschätzung der israelischen Iran-Expertin und ehemaligen Mossad-Mitarbeiterin Sima Shine ist das iranische Atomprogramm bei den bisherigen israelischen Angriffen nicht entscheidend beschädigt worden. Sollte der Krieg mit dem Iran enden, ohne dass sie Fähigkeiten Teherans zum Bau von Nuklearwaffen massiv eingeschränkt würden, wäre dies nicht gut, sagte Shine im Interview mit dem israelischen Fernsehsender N12. ( dpa )
12:50 Uhr
Samstag, 14. Juni
Iran verkündet Tod drei weiterer Atomwissenschaftler
Der Iran hat den Tod drei weiterer Atomwissenschaftler bekannt gemacht. Ali Bakai Karimi, Mansur Asgari und Said Bordschi, drei iranische Nuklearwissenschaftler, seien bei den israelischen Angriffen ums Leben gekommen, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim. Damit erhöht sich die Zahl der bekanntgewordenen Todesopfer unter den Wissenschaftlern auf mindestens neun.
Das humanitäre Völkerrecht, insbesondere die Genfer Konventionen und deren Zusatzprotokolle, schützt Zivilpersonen ausdrücklich. Wissenschaftler gelten grundsätzlich als Zivilisten. Nach den Genfer Abkommen dürfen sie nur dann gezielt angegriffen werden, wenn sie unmittelbar und zeitlich begrenzt an konkreten Feindseligkeiten teilnehmen. Eine gezielte Tötung ausserhalb dieser Bedingungen kann einen Verstoss gegen das Kriegsrecht darstellen. ( dpa )
12:40 Uhr
Samstag, 14. Juni
Papst Leo ruft Israel und Iran zum Frieden auf
Papst Leo XIV. hat Israel und den Iran zu verantwortungsbewusstem und vernünftigem Handeln aufgerufen. «Die Lage im Iran und in Israel hat sich ernsthaft verschlechtert», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Samstag während einer Audienz im Petersdom. Das Engagement für den Aufbau einer sichereren Welt ohne nukleare Bedrohung müsse durch respektvolle Begegnungen und aufrichtigen Dialog verfolgt werden. Nur so könne ein dauerhafter Frieden geschaffen werden. Leo betonte ausserdem, dass niemand jemals die Existenz eines anderen bedrohen sollte. ( dpa )
12:32 Uhr
Samstag, 14. Juni
Internet im Iran stark gedrosselt
Angesichts der israelischen Angriffe hat der Iran das Internet im Land stark gedrosselt. Nutzer in der Hauptstadt Teheran berichteten von starken Einschränkungen und noch langsameren Verbindungen als gewöhnlich.
Das Ministerium für Kommunikation hatte den Schritt bestätigt. Die Einschränkungen seien auf Anordnung der zuständigen Stellen vorgenommen worden und würden nach der Rückkehr zur Normalität wieder aufgehoben.
In der Vergangenheit hatten Irans Behörden insbesondere bei Protesten das Internet gedrosselt, um den Informationsfluss innerhalb der Bevölkerung einzuschränken. ( dpa )
12:29 Uhr
Samstag, 14. Juni
Klinik meldet mindestens 16 Tote bei Angriffen im Gazastreifen
Israelische Angriffe im Gazastreifen haben in der Nacht zum Samstag laut palästinensischen Angaben mindestens 16 Menschen das Leben gekostet. Das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Küstengebiets teilte mit, unter den Todesopfern, die in die Klinik gebracht worden seien, seien fünf Frauen. Weitere drei Männer seien in der Nähe von zwei Verteilzentren der Gaza Humanitarian Foundation in Rafah ums Leben gekommen.
In der Nacht fielen laut Augenzeugen erneut Schüsse in der Umgebung von Verteilzentren der GHF, die von Israel und den USA unterstützt wird. Dabei seien elf Menschen getötet worden. Palästinenser berichteten in der Vergangenheit, israelische Soldaten hätten auf die Menge geschossen. Das Militär teilte dagegen stets mit, die Truppen hätten lediglich Warnschüsse auf Personen abgegeben, die es als Verdächtige bezeichnete und die sich den Soldaten genähert hätten. Eine Stellungnahme zu den jüngsten Schüssen gaben die Streitkräfte nicht ab.
Die Gaza Humanitarian Foundation, ein privater Auftragnehmer, der die Verteilzentren betreibt, erklärte, am Samstag erfolge keine Abgabe von Lebensmitteln. Zeugenaussagen zufolge hatten sich dennoch Tausende Menschen in der Nähe der Zentren versammelt. Das Al-Awda-Krankenhaus gab an, nach Schüssen in der Nähe eines GHF-Lagers im Zentrum des Küstengebiets seien acht Leichen und mindestens 125 Verletzte in die Klinik gebracht worden.
Mohamed Abu Hussein, ein Bewohner von Bureidsch, sagte, israelische Soldaten hätten etwa einen Kilometer von der Lebensmittelausgabestelle entfernt das Feuer auf die Menge eröffnet. Er habe mehrere Menschen zu Boden fallen sehen, Tausende seien in Panik davongelaufen. ( dpa )
12:28 Uhr
Samstag, 14. Juni
Iran streicht wegen des Kriegs mit Israel alle Fussballspiele
Der Iran hat wegen des Kriegs mit Israel bis auf weiteres alle Fussballspiele gestrichen. «Wir haben angeordnet, dass alle Spiele gestoppt werden», zitierte das Sportportal «Varzesh 3» Mehdi Tadsch, Präsident des iranischen Fussballverbands. Er äusserte sich schockiert über den Tod vieler Zivilisten bei den Angriffen in der Hauptstadt Teheran. «Der Fussball in unserem Land war nie von den aktuellen Geschehnissen im Land losgelöst», sagte Tadsch. Genau deshalb habe der Fussballverband nach Kriegsbeginn seine Pflicht erfüllt und zur Einigkeit des Volkes aufgerufen, sagte er. ( dpa )
12:15 Uhr
Samstag, 14. Juni
Internationaler Flughafen von Tel Aviv bleibt geschlossen
Der internationale Flughafen in der israelischen Stadt Tel Aviv bleibt vorläufig geschlossen. Alle Starts und Landungen am Flughafen Ben Gurion seien bis auf Weiteres ausgesetzt, teilte die Flughafenbehörde am Samstag mit.
Der Flughafen ist bereits für den Verkehr geschlossen, seit Israel am Freitagmorgen iranische Militär- und Atomanlagen angriff und der Iran mit Raketen- und Drohnenangriffen auf Israel reagierte.
12:10 Uhr
Samstag, 14. Juni
Neuer Kommandeur für Luftstreitkräfte der Revolutionsgarden
Irans Oberster Führer Ajatollah Ali Chamenei hat einen neuen Kommandeur für die Luftstreitkräfte der mächtigen Revolutionsgarden ernannt. Nach der Tötung seines Vorgängers soll Brigadegeneral Madschid Mussawi die Abteilung für Luft- und Raumfahrtkräfte der Elitestreitmacht leiten, hiess es in einer Mitteilung des Büros von Staatsoberhaupt Chamenei. Mussawi ist mit internationalen Sanktionen belegt, unter anderem durch die USA. Israel hatte in der Nacht zu Freitag seinen Vorgänger Amir Ali Hadschisadeh getötet und laut Expertenmeinungen Irans Führung damit einen schweren Schlag versetzt. ( dpa )
11:57 Uhr
Samstag, 14. Juni
Israels Verteidigungsminister droht Iran mit schweren Konsequenzen
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat dem Iran und seinem obersten Führer Ali Khamenei bei weiteren Angriffen auf zivile Gebiete im Land mit schweren Konsequenzen gedroht. «Falls Khamenei weiter Raketen auf die israelische Zivilbevölkerung abfeuert, wird Teheran brennen», sagte Katz nach einer Besprechung mit dem Generalstabschef laut Mitteilung.
Katz fügte angesichts der iranischen Angriffe in der Nacht hinzu: «Der iranische Diktator macht die Bevölkerung des Irans zu Geiseln und zeigt, dass sie, vor allem die Einwohner Teherans, einen hohen Preis für den verbrecherischen Schaden zahlen werden, der den israelischen Bürgern zugefügt wurde.» ( dpa )
11:56 Uhr
Samstag, 14. Juni
Iran droht Israels Verbündeten mit Angriffen
Der Iran hat Israels Verbündeten mit Angriffen gedroht. Iran habe Frankreich, Grossbritannien und die Vereinigten Staaten offiziell über weitere Angriffe gegen Israel informiert, berichteten iranische Medien übereinstimmend. Länder, die sich an der Abwehr iranischer Angriffe beteiligten, müssten demnach selbst mit Attacken rechnen. Als mögliche Ziele werden regionale Militärstützpunkte verbündeter Staaten sowie Schiffe im Persischen Golf und Roten Meer genannt. ( dpa )
11:56 Uhr
Samstag, 14. Juni
IAEA: Keine erhöhte Strahlung nach Angriff auf Isfahan
Nach der Bombardierung der iranischen Atomanlage in Isfahan sind nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bislang keine erhöhten Strahlenwerte festgestellt worden. Das berichtete die IAEA auf der Plattform X. Die IAEA bleibe in engem Kontakt zu den iranischen Behörden, hiess es. Israel hatte die Anlage gestern mehrfach angegriffen. In Isfahan wird unter anderem Uran-Erz für die Anreicherung vorbereitet. ( dpa )
10:57 Uhr
Samstag, 14. Juni
Israels Nachbarländer öffnen Luftraum wieder
Nach den nächtlichen Angriffswellen zwischen Israel und dem Iran haben Jordanien, der Libanon und Syrien ihre Lufträume für den zivilen Luftverkehr wiedereröffnet. Der jordanische Luftraum sei seit 7.30 Uhr (Ortszeit) wiedereröffnet, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Petra.
Das libanesische Verkehrsministerium erklärte den Luftraum ab 10 Uhr als wiedereröffnet. Die syrische Staatsagentur Sana erklärte am Vormittag, dass der Luftraum wiedereröffnet sei. Alle drei Länder hatten sich zu einer Schliessung infolge der Eskalation zwischen Israel und dem Iran entschieden.
Die irakischen Behörden gaben indessen bekannt, dass die Schliessung des eigenen Luftraums bis 13 Uhr (Ortszeit) verlängert wurde. ( dpa )
10:53 Uhr
Samstag, 14. Juni
Zwischen Angst und Alltag: Stimmen aus dem Iran
Im Iran wächst die Sorge vor einem langen Krieg mit katastrophalen Auswirkungen für die Zivilbevölkerung. Nach den israelischen Angriffen in der dicht besiedelten Millionenmetropole und Hauptstadt Teheran fürchten viele Bewohnerinnen und Bewohner um ihre Zukunft. Stimmen aus einer Stadt in grosser Ungewissheit:
«Ich fühle nichts mehr. Mir ist alles egal. Schon lange bedeutet mir dieses Land nichts mehr», sagt Meghdad (27). «Die Lage im Iran war doch schon immer schlecht.» Zuhause liegen die Eltern im Streit. Der Vater empfindet gar Schadenfreude über die Tötung von Kommandeuren der Revolutionsgarden. Besonders beliebt ist die Militärführung des Landes nicht. Die Mutter ist traurig, blickt mit Entsetzen auf die Bilder von zerstörten Gebäuden und toten Kindern.
Sadschad (35), ein Ladenbesitzer, macht sich grosse Sorgen um die Zukunft. Er hatte eigentlich auf einen Atomdeal zwischen den USA und dem Iran gehofft, mit wirtschaftlichem Aufschwung. «Die Explosionen machen meiner Frau und unseren kleinen Kindern Angst. Bei dieser Lage muss man sich auch um die eigene berufliche Zukunft sorgen.»
Schahin (33), Angestellter in einem Unternehmen, verfolgt die Nachrichten im Minutentakt. «Ich habe mich immer vor einem Krieg und seinen Folgen gefürchtet», sagt er. Besonders grosse Sorgen macht ihm, dass auch die Infrastruktur und Ölraffinerien getroffen werden könnten. «Wenn das passiert, wird das Land zurückgeworfen.» ( dpa )
10:51 Uhr
Samstag, 14. Juni
Drei Monate altes Baby in Israel aus Trümmern gerettet
Israelische Rettungskräfte haben nach den iranischen Raketenangriffen in der Nacht einem Medienbericht zufolge ein drei Monate altes Baby aus den Trümmern eines Hauses in der Nähe von Tel Aviv lebend geborgen. Wie das Nachrichtenportal «Walla» berichtete, wurde das Gebäude in der Stadt Rischon Lezion südlich der Küstenmetropole Tel Aviv direkt von einer iranischen Rakete getroffen. Rettungskräfte eilten zu dem Haus, um Menschen zu retten.
«Ich nahm es auf den Arm und gab es dem ersten Polizisten, den ich sah, und begann dann, alle anderen Familienmitglieder herauszuholen», zitierte «Walla» Idan Chen von der Feuerwehr. Während des Einsatzes seien noch weitere Menschen - darunter die Eltern des Babys - in dem getroffenen Gebäude eingeschlossen gewesen. Medien veröffentlichten Bilder aus Rischon Lezion - mehrere schwerbeschädigte Gebäude sind darauf zu sehen.
Das Baby wurde dem Bericht zufolge leicht verletzt. Chen berichtete von chaotischen Szenen an dem Ort des Geschehens. Die Lage sei sehr unübersichtlich gewesen: Rettungskräfte hätten zwischen Trümmern nach Menschen gesucht und dazu habe es in einigen Gebäuden noch gebrannt. ( dpa )
10:28 Uhr
Samstag, 14. Juni
Oman setzt Bemühungen zu Deeskalation in Nahost fort
Omans Aussenminister Badr al-Bussaidi setzt sich nach Angaben seines Ministeriums weiterhin aktiv für eine Deeskalation der Spannungen zwischen Israel und dem Iran ein. Wie das Aussenministerium in Maskat mitteilte, führte al-Bussaidi in den vergangenen Tagen eine Reihe von Telefonaten mit seinen Amtskollegen weltweit, um die «gefährliche militärische Eskalation und die Spannungen in der Region einzudämmen».
Auslöser der jüngsten Zuspitzung sind laut al-Bussaidi «Israels direkte Angriffe auf iranisches Territorium». In den Gesprächen habe er betont, wie wichtig es sei, «die Aggressionen zu stoppen, um weiteres Blutvergiessen, Zerstörung, den Verlust von Menschenleben zu verhindern und die Stabilität in der Region zu wahren».
Oman vermittelt zwischen dem Iran und Israels Verbündeten USA in deren Gesprächen zum iranischen Atomprogramm. Beobachter gehen in der aktuellen Lage nicht davon aus, dass die Gespräche fortgesetzt werden. ( dpa )
10:24 Uhr
Samstag, 14. Juni
Trümmerteil verletzt in Jordanien drei Menschen
Im Norden von Jordanien sind während der iranischen Angriffe auf Israel drei Menschen durch ein herabfallendes Trümmerteil verletzt worden. Ein Haus in der Stadt Irbid sei getroffen worden, berichteten staatliche Medien am Samstag. Die drei Verletzten würden im Krankenhaus behandelt und seien in stabilem Zustand. Aus dem Bericht ging nicht hervor, um was für ein Objekt es sich handelte, aber iranische Raketen und Drohnen, die auf Israel abgefeuert wurden, flogen über Jordanien hinweg. Die jordanischen Behörden leiteten dem Bericht zufolge Ermittlungen ein. ( dpa )
10:23 Uhr
Samstag, 14. Juni
Iran: Ausrüstung bei Atomanlage Fordo in Sicherheit gebracht
Der Iran hat vor dem Angriff auf die gut befestigte Atomanlage Fordo nach eigener Darstellung Ausrüstung in Sicherheit gebracht. Die Schäden ausserhalb der Anlage seien überschaubar, sagte der Sprecher der iranischen Atomenergiebehörde Behrus Kamalwandi laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna. Ein Grossteil der Ausrüstung und Materialien sei in sichere Bereiche verlegt worden.
Die Atomanlage Fordo liegt rund 100 Kilometer südwestlich von Teheran. Auch dort sind Zentrifugen zur Urananreicherung installiert. Die Anlage befindet sich tief unter der Erde und wird durch Flugabwehrgeschütze geschützt. Der Iran informierte die Internationale Atomenergiebehörde IAEA erst 2009, zwei Jahre nach ihrem Bau, über die Existenz der Anlage – nachdem die USA und verbündete westliche Geheimdienste bereits Kenntnis davon hatten. ( dpa )
09:35 Uhr
Samstag, 14. Juni
Iran verkündet Tod zwei weiterer Generäle
Der Iran hat den Tod zwei weiterer Generäle bekannt gemacht. Die Offiziere Gholamresa Mehrabi und Mehdi Rabani, zwei führende Mitglieder des Generalstabs der Streitkräfte, seien bei den israelischen Bombardierungen ums Leben gekommen, berichtete der staatliche Rundfunk. Mehrabi arbeitete demnach als stellvertretender Chef der Geheimdienstabteilung im Generalstab, Rabani war stellvertretender Operationschef. Damit erhöht sich die Zahl der bestätigten Todesopfer unter den Generälen auf insgesamt acht. ( dpa )
09:04 Uhr
Samstag, 14. Juni
Irans Aussenministerium: Atomgespräche «sinnlos»
Irans Regierung sieht nach dem israelischen Grossangriff keinen Sinn mehr in den Atomverhandlungen mit den USA. Man könne nicht behaupten, verhandeln zu wollen, und zugleich Israel gestatten, die territoriale Integrität Irans zu verletzen, sagte Aussenamtssprecher Ismail Baghai laut der Nachrichtenagentur Tasnim mit Blick auf die USA.
Es sei stets Wunsch «des zionistischen Regimes» (Israel) gewesen, den Westen in Schwierigkeiten zu bringen, sagte Baghai weiter. «Und es scheint, dass es diesmal wieder erfolgreich war, den diplomatischen Prozess zu beeinflussen.»
09:03 Uhr
Samstag, 14. Juni
Experte: Israel wollte Deal zwischen USA und Iran verhindern
Ein angesehener iranischer Experte wertet den israelischen Grossangriff auch als Versuch, die Atomverhandlungen zwischen Washington und Teheran gezielt zu torpedieren. «Einer der Hauptgründe für den israelischen Angriff auf den Iran war gerade die Verhinderung einer möglichen Einigung zwischen dem Iran und den USA», schrieb der regierungskritische Analyst Sadegh Sibakalam auf der Plattform X. All jene, die den Sturz der Islamischen Republik wollen, seien immer besorgt gewesen über die Möglichkeit einer Einigung zwischen Iran und Amerika.
Seit rund zwei Monaten verhandelten Washington und Teheran über das umstrittene Atomprogramm – zuletzt jedoch ohne Fortschritte. Für Sonntag war eigentlich eine neue Gesprächsrunde angesetzt. ( dpa )
08:40 Uhr
Samstag, 14. Juni
Israel: Dutzende Ziele in der Nacht im Iran angegriffen
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben in der Nacht Dutzende Ziele im Iran angegriffen. Darunter seien Infrastrukturen für Boden-Luft-Raketen gewesen, teilte das Militär mit. Dadurch sollte die Luftabwehr in der Umgebung von Teheran beschädigt werden, um der israelischen Luftwaffe dort freie Hand zu gewähren.
Nach den Worten des Chefs der Luftwaffe hat die Armee erstmals seit Beginn des Krieges Verteidigungsanlagen in der Gegend rund um die iranische Hauptstadt angegriffen - und damit mehr als 1.500 Kilometer vom israelischen Territorium entfernt. Tomer Bar sprach in einer vom Militär verbreiteten Mitteilung von «präzisen Schlägen von operativer und nationaler Bedeutung». ( dpa )
08:25 Uhr
Samstag, 14. Juni
Iran: Flughafen in Teheran Ziel israelischer Angriffe
In der iranischen Hauptstadt ist einer der beiden Flughäfen Ziel israelischer Angriffe geworden. Auf dem militärischen Teil des Flughafens Mehrabad nahe Terminal 4 kam es in der Nacht zu Explosionen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna berichtete. Ein Hangar für Kampfjets sei getroffen worden. Der Flugverkehr ist unterdessen weiter gesperrt.
Die Nachrichtenagentur wies Berichte zurück, wonach die Landebahnen des Flughafens getroffen worden seien. Mehrabad liegt im Herzen der Millionenmetropole mit über 15 Millionen Einwohnern. Er wird vor allem für Inlandsflüge genutzt und dient als Basis der Regierungsflotte. Der internationale Flughafen befindet sich rund 40 Kilometer südlich der Hauptstadt.
In der Nacht kam es erneut zu heftigem Beschuss im Iran, auch in mehreren Metropolen. Im Zentrum Teherans waren in der Nacht erneut stundenlang Explosionen und das Grollen der Flugabwehr zu hören. ( dpa )
07:01 Uhr
Samstag, 14. Juni
Berichte: Drei Tote bei iranischen Angriffen in Israel
In Israel sind infolge der iranischen Raketenangriffe Medienberichten zufolge drei Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere hätten teils schwere Verletzungen erlitten, meldete die «Times of Israel» am Morgen.
Der Iran hatte seine Angriffswellen in der Nacht fortgesetzt. Die meisten Raketen seien laut einem Militärsprecher abgefangen worden, berichtete die Zeitung. Im Zentrum des Landes, darunter im Raum Tel Aviv, habe es jedoch Einschläge gegeben, teils seien auch Trümmer abgefangener Geschosse zu Boden gestürzt. Mehrere Häuser wurden beschädigt.
Die israelische Armee teilte unterdessen mit, sie setze die eigenen Angriffe auf Ziele im Iran fort. In der Hauptstadt Teheran war zuvor Berichten zufolge wieder die Luftabwehr aktiv geworden. Augenzeugen und örtliche Medien meldeten in der Nacht Explosionen im Zentrum und Nordosten der iranischen Millionenstadt. ( dpa )
06:26 Uhr
Samstag, 14. Juni
Raketen und Drohungen: Iran und Israel setzen Krieg fort
Zwischen den Erzfeinden Israel und Iran ist auch am zweiten Tag nach Beginn des Krieges keine Deeskalation in Sicht. Israel wurde nach Angaben der Streitkräfte im Morgengrauen erneut mit Raketen angegriffen. Auch in der iranischen Hauptstadt Teheran war in der Nacht Berichten zufolge wieder die Luftabwehr aktiv. Augenzeugen und örtliche Medien meldeten Explosionen im Zentrum und Nordosten der Millionenstadt.
Im Zentrum Israels wurden Berichten zufolge mehrere Menschen beim Einschlag einer Rakete verletzt und Wohngebäude schwer beschädigt. Die Bevölkerung könne die Schutzräume inzwischen wieder verlassen, solle sich aber weiterhin in ihrer Nähe aufhalten, teilte die israelische Armee mit.
Berichte über Dutzende Verletzte
Bereits bei den vorherigen Angriffswellen des Irans wurden laut Medien Dutzende Menschen in Israel verletzt. Eine Frau erlag ihren Verletzungen. Obwohl die USA ihrem Verbündeten laut unbestätigten Medienberichten bei der Raketenabwehr halfen, schlugen mehrere Raketen im Grossraum Tel Aviv ein. Im Vorort Ramat Gan wurden laut örtlichen Medien neun Gebäude zerstört.
Der Iran habe mit Angriffen auf zivile Ziele eine rote Linie überschritten und werde einen «sehr hohen Preis» zahlen, drohte Israels Verteidigungsminister Israel Katz. Ein ranghoher israelischer Sicherheitsbeamter wurde in heimischen Medien mit der Aussage zitiert, Israel werde iranische Öl-Anlagen ins Visier nehmen, wenn der Iran Bevölkerungszentren in Israel angreifen sollte.
Der Iran reagierte umgehend auf die Drohungen: Dann würden wichtige Wirtschafts- und Energiezentren in Israel «sofort und weitaus zerstörerischer und verheerender» angegriffen, schrieb die als Sprachrohr der iranischen Elitestreitkräfte bekannte Nachrichtenagentur Fars. Zuvor hatte bereits Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei auf X geschrieben: «Die Streitkräfte der Islamischen Republik werden diesem verruchten zionistischen Feind gewiss vernichtende Schläge versetzen.» ( dpa )
23:07 Uhr
Freitag, 13. Juni
IAEA-Chef: Israel hat Teile von Irans wichtigster Atomanlage zerstört
Israel hat bei seinen Grossangriffen auf nukleare Anlagen im Iran den oberirdischen Teil der wichtigsten Atomanlage der Islamischen Republik zerstört. Dies sagte IAEA-Direktor Rafael Grossi am Freitag in der Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats in New York. Die gesamte elektrische Infrastruktur der Anlage Natans und die Notstromaggregate seien zerstört worden sowie ein Bereich, in dem Uran mit einem Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent hergestellt worden sei.
Die unterirdische Anlage mit Zentrifugenhallen scheine nicht getroffen worden zu sein, erklärte er. Doch könnte der Stromausfall die dortige Infrastruktur beschädigt haben, ergänzte Grossi. (dpa)
22:15 Uhr
Freitag, 13. Juni
Klinik im Raum Tel Aviv meldet Verletzte durch iranische Angriffe
Bei den iranischen Raketenangriffen auf Israel sind etliche Zivilisten verletzt worden. Ein Krankenhaus im Raum Tel Aviv teilte am Freitagabend mit, es behandele 15 Menschen. Ein Reporter der Nachrichtenagentur AP sah, wie Rauch nach einem mutmasslichen iranischen Raketenangriff über der Grossstadt aufstieg. Explosionen erhellten den Nachthimmel über Tel Aviv und Jerusalem, Gebäude gerieten ins Wanken. Ein bodengestütztes Luftverteidigungssystem der USA in der Region habe beim Abschuss iranischer Raketen geholfen, erklärte ein US-Vertreter unter Zusicherung von Anonymität. (dpa)
22:01 Uhr
Freitag, 13. Juni
Netanyahu ruft Iraner zum Aufstand gegen Irans Führung auf
Der israelische Regierungschef Benjamin Netanyahu hat nach dem Beginn des massiven militärischen Angriffs auf die iranischen Atomanlagen das iranische Volk zum Aufstand gegen die Führung in Teheran aufgerufen. Ziel der israelischen Operation sei nicht nur, die nukleare und ballistische Bedrohung durch das «islamische Regime» für Israel zu beseitigen, sondern «zugleich den Weg für euch zu ebnen, eure Freiheit zu erlangen», sagte Netanyahu in einer Video-Botschaft an das «stolze iranische Volk».
Die Führung in Teheran sei «niemals schwächer als jetzt» gewesen. «Dies ist eure Gelegenheit, aufzustehen und eure Stimmen zu erheben», fügte der israelische Ministerpräsident hinzu. Zugleich wiederholte er, dass sich Israels Angriffe nicht gegen das iranische Volk richteten, sondern nur «gegen das mörderische islamische Regime, das euch unterdrückt und verarmen lässt». Die Zeit sei gekommen, dass sich das iranische Volk um seine Flagge und sein historisches Erbe versammelt, indem es für seine Freiheit von diesem «bösen und unterdrückerischen Regime» aufsteht. (dpa)
21:50 Uhr
freitag, 13. Juni
Israels Heimatschutz: Menschen können Bunker verlassen
Trotz einer erwarteten weiteren Welle iranischer Raketenangriffe können die Menschen in Israel ihre Bunker und Schutzräume vorerst wieder verlassen. Sie sollten aber bis auf weiteres in der Nähe der Schutzräume bleiben, teilte der israelische Heimatschutz am Freitagabend mit. (dpa)
21:45 Uhr
Freitag, 13. Juni
US-Militär hilft Israel bei Abwehr iranischer Raketen
Das US-Militär unterstützt Israel Medienberichten zufolge bei der Abwehr der iranischen Raketenangriffe. Dabei gehe es um den Abschuss ballistischer Raketen, berichteten der Sender CNN und das Nachrichtenportal Axios. Sie beriefen sich dabei auf namentlich nicht genannte Vertreter der US-Regierung.
Die USA betonen, dass sie sich nicht an den israelischen Angriffen auf den Iran beteiligen. Das US-Militär hatte Israel auch im vergangenen Jahr bereits bei Angriffen Teherans bei der Raketenabwehr unterstützt - damals noch unter Präsident Joe Biden. Auch damals beteiligten sich die USA nicht offen an israelischen Angriffen im Iran. (dpa)
21:20 Uhr
Freitag, 13. Juni
Macron: Stehen Israel bei iranischer Vergeltung zur Seite
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat Israel Unterstützung für den Fall eines Vergeltungsschlages durch den Iran zugesagt. Wenige Minuten bevor der Iran am Abend Raketen gen Israel abfeuerte, sagte er: «Sollte Israel im Rahmen einer Vergeltungsmassnahme des Iran angegriffen werden, würde sich Frankreich angesichts seines Einflusses an den Operationen zum Schutz und zur Verteidigung Israels beteiligen, sofern es dazu in der Lage wäre.» Umgekehrt schloss er eine Beteiligung an israelischen Offensivaktionen jeglicher Art aus.
Auch anderen Ländern der Region habe er zugesagt, Frankreich sei präsent, sollte ihre Sicherheit durch einen Vergeltungsschlag gefährdet werden. Konkret nannte Macron den Libanon. (dpa)
21:16 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israels Rettungsdienst: Sieben Einschläge im Gebiet Tel Aviv
Der israelische Rettungsdienst hat nach Beginn des iranischen Gegenangriffs von mehreren Verletzten gesprochen. Es gebe Berichte über sieben Einschlagsorte, zitierten israelische Medien den Roten Davidstern. Den bisherigen Angaben zufolge wurden die Menschen nur leicht verletzt. Auch mehrere Gebäude hätten Schaden genommen. In den Berichten war vom Grossraum Tel Aviv und der nahegelegenen Stadt Ramat Gan die Rede. Sirenen heulten auch in weiteren Teilen Israels, wie israelische Medien berichteten. (dpa)
20:46 Uhr
Freitag, 13. Juni
Hunderte Raketen: Iran startet Gegenschlag auf Israel
Der Iran hat nach israelischen Militärangaben Dutzende Raketen auf Israel abgefeuert. In Jerusalem wurde am Freitagabend Luftalarm ausgelöst, es waren Sirenengeheul und mehrere Explosionen zu hören. In Aufnahmen israelischer Fernsehsender waren Rauchwolken zu sehen, die nach einem mutmasslichen Raketenangriff aus Tel Aviv aufstiegen. Berichte über Opfer lagen zunächst nicht vor.
Kurz darauf meldeten iranische Staatsmedien, das Militär habe Hunderte ballistische Raketen auf Israel abgefeuert.
Während der iranischen Angriffe wurde eine Botschaft des obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei veröffentlicht, in der dieser Rache für die vorangegangenen israelischen Grossangriffe auf Ziele im Iran schwor. Die Streitkräfte der Islamischen Republik seien bereit zum Gegenangriff, erklärte er. «Denkt nicht, dass sie zuschlagen und es dann vorbei ist. Nein. Sie haben das Werk begonnen und mit dem Krieg angefangen. Wir werden nicht zulassen, dass sie heil mit diesem grossen Verbrechen davonkommen, das sie verübt haben.» (dpa)
20:02 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israel: Iranische Atomanlage in Isfahan angegriffen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben eine iranische Atomanlage in Isfahan angegriffen. Ein Sprecher der israelischen Streitkräfte, Effie Defrin, sagte am Freitag, der Angriff auf die Anlage in Isfahan, etwa 350 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Teheran, dauere noch an. Aus dem Iran lag keine Bestätigung für die Angaben vor.
In der Anlage sind Tausende Nuklearwissenschaftler beschäftigt. In Isfahan befinden sich ausserdem drei chinesische Forschungsreaktoren und Labore, die mit dem Atomprogramm des Landes in Verbindung stehen. (dpa)
19:48 Uhr
Freitag, 13. Juni
Irans Staatsoberhaupt: Werden Israel zugrunde richten
Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Chamenei hat Drohungen gegen Israel bekräftigt. «Die Streitkräfte werden mit Entschlossenheit handeln und das niederträchtige zionistische Regime zugrunde richten», sagte der Religionsführer laut einer Erklärung, die im Staatsfernsehen verlesen wurde. Der 86-Jährige hatte dem Erzfeind Israel nach Angriffen auf viele Ziele im Land bereits mit einer «einer harten Bestrafung» gedroht. Das iranische Volk könne sicher sein, dass nach dem Grossangriff keine Nachlässigkeit geschehen werde, sagte Chamenei. (dpa)
19:41 Uhr
Freitag, 13. Juni
Trump drängt den Iran zu Atomdeal
US-Präsident Donald Trump hat Teheran zu einer raschen Einigung im Streit um das iranische Atomprogramm gedrängt. Trump bezeichnete die Lage im Nahen Osten nach den massiven israelischen Angriffen als zweite Chance für die iranische Führung, weitere Zerstörung zu verhindern, «bevor nichts mehr übrig ist, und das zu retten, was einst als das Iranische Reich bekannt war». Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu kündigte an, die Angriffe würden so lange wie nötig fortgesetzt, um das iranische Atomprogramm zu zerstören.
Das Weisse Haus teilte mit, es sei an den Angriffen in der Nacht zum Freitag nicht beteiligt gewesen. Trump betonte jedoch, Israel habe sein umfangreiches, von den USA bereitgestelltes Waffenarsenal eingesetzt, um die wichtigste iranische Anlage zur Urananreicherung in Natans und das Raketenprogramm des Landes sowie ranghohe Atomwissenschaftler anzugreifen. (dpa)
19:07 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israel riegelt Westjordanland ab
Israel hat während seiner Angriffe auf den Iran alle Kontrollposten an den Grenzübergängen zum besetzten Westjordanland geschlossen. Dies teilte ein israelischer Offizier unter Zusicherung von Anonymität am Freitag mit. Durch die Massnahme wurden die Aus- und Zugänge zum Territorium abgeriegelt, wodurch Palästinenser das Gebiet ohne gesonderte Absprachen nicht verlassen konnten. (dpa)
18:56 Uhr
Freitag, 13. Juni
Explosionen bei iranischer Atomanlage Fordo
Bei der iranischen Atomanlage Fordo hat es Medienberichten zufolge mindestens zwei Explosionen gegeben. Wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete, wurde die Luftabwehr bei der Anlage aktiviert. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Bilder zeigten aufsteigende schwarze Rauchschwaden in der Ferne.
Die iranische Atomanlage Fordo liegt rund 100 Kilometer südwestlich von Teheran. Auch dort sind Zentrifugen zur Urananreicherung installiert, allerdings ist die Anlage kleiner als jene in Natans, die Israel zuvor angegriffen hatte. (dpa)
18:45 Uhr
Freitag, 13. Juni
Mindestens 96 Tote bei israelischen Angriffen im Iran
Im Zuge des israelischen Grossangriffs auf den Iran sind Berichten zufolge mindestens 96 Menschen getötet worden. Die Nachrichtenagentur Isna berichtete von 18 Toten in der Provinz Ost-Aserbaidschan im Nordwesten des Landes. In der Provinz Teheran kamen laut übereinstimmenden Medienberichten mindestens 78 Menschen ums Leben. (dpa)
18:31 Uhr
Freitag, 13. Juni
Frankreich bekräftigt Willen zur Anerkennung Palästinas
Frankreich hat den Willen zu einer Anerkennung Palästinas als Staat bekräftigt. Auf einer Konferenz in Paris mit Vertretern der Zivilgesellschaft zu einer Zweistaatenlösung im Nahostkonflikt sagte Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot, dass die Palästinenser ein Recht auf Selbstbestimmung sowie die Anerkennung eines Staates Palästina hätten. «Unabhängig von den jüngsten Entwicklungen in der Region ist Frankreich entschlossen, dies zu tun.» Allerdings müsse auch die Sicherheit Israels garantiert werden.
Die Pariser Konferenz sollte der Vorbereitung einer UN-Konferenz zur Zweistaatenlösung vom 17. bis 20. Juni in New York dienen, die Frankreichs Präsident Emmanuel Macron als Zeitpunkt einer möglichen Anerkennung genannt hatte. Auf Berichte zu einer möglichen Absage dieser Konferenz wegen des Konflikts zwischen Israel und dem Iran ging Barrot nicht ein. An dem Treffen in Paris beteiligt waren Hunderte Vertreter der Zivilgesellschaft aus dem Nahen Osten, Europa und den USA. (dpa)
18:20 Uhr
Freitag, 13. Juni
Berichte über neue Angriffe bei Teheran
Es gibt Berichte über neue israelische Angriffe nahe der iranischen Hauptstadt Teheran. Im Süden der Millionenmetropole wurde die Luftabwehr aktiviert, wie die Nachrichtenagentur Mehr berichtete.
Zudem gab es Berichte über Explosionen im westlichen Teil der Hauptstadt. Diese ereigneten sich in der Nähe eines beliebten Parks und Aussenbezirken der Megastadt. In Teheran leben mehr als 15 Millionen Menschen. (dpa)
17:20 Uhr
Freitag, 13. Juni
UN-Sicherheitsrat trifft sich um 21 Uhr MESZ
Nach den schweren Angriffen Israels auf den Iran soll der UN-Sicherheitsrat noch heute in New York zusammenkommen. Das Treffen des mächtigsten UN-Gremiums um 15 Uhr Ortszeit (21 Uhr MESZ) wurde von Russland angefragt und von China unterstützt, wie aus Diplomatenkreisen verlautete. Der Rat ist wegen der Vetomacht des israelischen Verbündeten USA bei Beschlüssen zu Nahost normalerweise blockiert. (dpa)
17:05 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israel: Stehen mit Operation gegen Iran «noch am Anfang»
Nach israelischen Grossangriffen auf nukleare und militärische Anlagen im Iran hat Israels Militär weitere Aktionen in Aussicht gestellt. Die Operation stehe «noch am Anfang», erklärte Armeesprecher Effie Defrin am Freitag. Demnach wurde die Atomanlage Natans in der Nacht «erheblich beschädigt». Bei den Angriffen wurden auch mehrere ranghohe iranische Kommandeure getötet, darunter der Befehlshaber der mächtigen Revolutionsgarde, Hussein Salami, der Generalstabschef Mohammed Bagheri und Brigadegeneral Amir Ali Hadschisadeh, der Chef des Raketenprogramms der Revolutionsgarde. (dpa)
16:13 Uhr
Freitag, 13. juni
Trump will heute mit Netanyahu sprechen
US-Präsident Donald Trump und sein Team sind einem Medienbericht zufolge vorab über Israels Pläne zu einem Angriff auf den Iran informiert worden. Auf die Frage, welche Art von Vorwarnung die USA vor dem Angriff erhielten, sagte Trump dem «Wall Street Journal» in einem Telefoninterview am Morgen (Ortszeit): «Vorwarnung? Es war keine Vorwarnung.» Die USA hätten gewusst, was vor sich ginge.
Trump erklärte dem Bericht zufolge ausserdem, dass er am Donnerstag mit Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gesprochen habe und plane, heute erneut mit ihm zu sprechen. Der US-Präsident sprach demnach von einem «sehr erfolgreichen Angriff, um es gelinde auszudrücken».
Auch die langfristigen, wirtschaftlichen Auswirkungen des Angriffs bewertet er dem Bericht zufolge als positiv: Er denke, dass es letztlich gut für den Markt sei, weil der Iran keine Atomwaffe haben werde. «Es wird grossartig für den Markt sein», schob er nach. «Der Iran wird keine Atomwaffe haben, die eine grosse Bedrohung für die Menschheit war.» (dpa)
15:44 Uhr
Freitag, 13. Juni
78 Tote nach Angriffen in Provinz Teheran
Bei dem israelischen Grossangriff im Iran sind alleine in der Provinz Teheran nach Medienberichten mindestens 78 Menschen getötet worden. 329 Menschen seien verletzt worden, berichteten iranische Medien übereinstimmend. Offizielle Angaben über Opfer gab es zunächst nicht.
Ziel der israelischen Angriffe in Teheran waren neben Militäreinrichtungen vor allem hochrangige Offiziere. Diese wurden auch in dicht besiedelten Vierteln der Millionenmetropole bei nächtlichen Attacken getroffen. Bewohner der Hauptstadt berichteten der Deutschen Presse-Agentur von mehreren zivilen Todesopfern. (dpa)
15:05 Uhr
Freitag, 13. Juni
Macron bekräftigt Israels Recht auf Schutz und Sicherheit
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat nach dem israelischen Grossangriff auf den Iran das Recht Israels auf Schutz und Sicherheit bekräftigt. «Frankreich hat das laufende iranische Programm mehrfach verurteilt und alle diplomatischen Massnahmen in diesem Sinne ergriffen», sagte Macron. «In diesem Zusammenhang bekräftigt Frankreich das Recht Israels, sich selbst zu schützen und seine Sicherheit zu gewährleisten.»
«Um die Stabilität der gesamten Region nicht zu gefährden, rufe ich die Parteien zu äusserster Zurückhaltung und Deeskalation auf», sagte Macron weiter. Frankreich wolle zu einer Entspannung der Lage im Nahen Osten mit seinen Partnern beitragen. Dazu habe er unter anderem mit Bundeskanzler Friedrich Merz, US-Präsident Donald Trump und dem britischen Premierminister Keir Starmer telefoniert, sagte Macron. «Frieden und Sicherheit für alle in der Region müssen unser Kompass sein.» (dpa)
14:38 Uhr
Freitag, 13. Juni
Trump nennt Angriff auf Iran laut Bericht «ausgezeichnet»
US-Präsident Donald Trump hat sich nach einem Bericht des Senders ABC News positiv über den israelischen Angriff auf den Iran geäussert. «Ich denke, es war ausgezeichnet», sagte Trump demnach in einem Telefongespräch mit dem Sender. «Wir haben ihnen eine Chance gegeben und sie haben sie nicht genutzt.» Iran sei so hart getroffen worden, wie man nur getroffen werden könne. «Und es wird noch mehr kommen. Sehr viel mehr.»
Auf die Frage, ob die USA in irgendeiner Weise an dem Angriff beteiligt waren, antwortete Trump dem Sender zufolge: «Dazu möchte ich mich nicht äussern.» Auf der Plattform Truth Social betonte Trump in einem neuen Post zudem, dass er dem Iran vor zwei Monaten ein Ultimatum von 60 Tagen gestellt habe, um einen «Deal» zu machen. «Sie hätten es tun sollen! Heute ist Tag 61», schrieb er. Das Land hätte einfach nicht getan, was er ihnen gesagt habe. «Jetzt haben sie vielleicht eine zweite Chance!» (dpa)
14:34 Uhr
Freitag, 13. Juni
EDA rät von Reisen nach Israel ab
Das Aussendepartement EDA rät von Reisen nach Israel ab, wie es auf der Website des EDA heisst. Der Luftraum könne jederzeit gesperrt und die Flughäfen geschlossen werden. (chm)
14:30 Uhr
Freitag, 13. Juni
Hisbollah: Israels Angriff könnte Region in Brand setzen
Die proiranische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach den israelischen Angriffen auf den Iran vor einem grösseren Konflikt in der Region gewarnt. Alle in der jüngsten Zeit unternommenen Anstrengungen zur Wahrung von Stabilität und Sicherheit in der Region seien zunichtegemacht worden, hiess es in einer Mitteilung der mit dem Iran verbündeten Organisation. Rote Linien seien überschritten worden in der Hoffnung, die Spielregeln zu ändern.
Israel gefährde «die regionale und internationale Sicherheit massiv, mit möglicherweise katastrophalen Folgen». Zugleich betonte die Miliz angeblich friedfertige Absichten Teherans. Der Iran habe zuletzt Zurückhaltung geübt und auf alle internationalen Initiativen zur Deeskalation der Krise reagiert, hiess es in der Mitteilung. Die iranische Regierung habe aber auf ihrem Recht bestanden, Atomenergie für friedliche Zwecke zu produzieren. (dpa)
13:47 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israel schliesst weltweit Botschaften und Konsulate
Israel schliesst vor dem Hintergrund des Grossangriffs gegen den Iran weltweit alle Botschaften und Konsulate. Das teilte das israelische Aussenministerium in Jerusalem mit. (dpa)
13:21 Uhr
Freitag, 13. Juni
Hisbollah macht USA für Angriff Israels auf den Iran verantwortlich
Die libanesische Hisbollah hat den USA eine Verantwortung für den Angriff Israels auf den Iran zugeschrieben. Washington habe eine «Genehmigung, Koordinierung und direkte Vertuschung» zur Verfügung gestellt, teilte die vom Iran unterstützte militante Hisbollah am Freitag mit. Israel habe «alle roten Linien überschritten». In einer Stellungnahme sprach die Gruppe dem Iran ihr Beileid aus, drohte aber nicht damit, sich Vergeltungsaktionen des Landes anzuschliessen. (dpa)
13:15 Uhr
Freitag, 13. JUni
Russland wirft Israel «Gräueltaten» vor
Das russische Aussenministerium hat die israelischen Angriffe auf den Iran als «Gräueltaten» und Verstoss gegen UN-Recht scharf verurteilt. «Unprovozierte Militärschläge gegen einen souveränen UN-Mitgliedstaat, seine Bürger, friedlich schlafende Städte und Infrastruktureinrichtungen für Kernenergie sind kategorisch inakzeptabel», teilte das Ministerium in Moskau mit. «Die internationale Gemeinschaft kann es sich nicht leisten, gegenüber solchen Gräueltaten gleichgültig zu sein.» Russland erwarte von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine Aufklärung über mögliche radiologische Folgen der Schläge gegen die Nuklearanlagen.
Russland, das selbst in der Kritik steht, einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu führen, warnte vor einem Flächenbrand in der Region und vor einer Gefahr für die internationale Sicherheit. Es sei besonders «zynisch», dass Israel mit seinen Angriffen inmitten laufender Verhandlungen auch zwischen Washington und Teheran zum umstrittenen iranischen Atomprogramm begonnen habe.
Moskau, das im Januar eine strategische Partnerschaft mit Teheran geschlossen hatte, bot sich in dem Konflikt immer wieder als Vermittler an. Jetzt seien alle bisherigen Anstrengungen zunichtegemacht. Israel sei bewusst den Weg einer weiteren Eskalation gegangen. «Die Verantwortung für alle Folgen dieser Provokation liegt bei der israelischen Führung.» Russland gab zudem dem Westen eine Mitverantwortung für die Lage. Die westlichen Staaten hätten zuletzt eine «antiiranische Hysterie» in der IAEA geschürt. Moskau verlange, dass die Länder «die katastrophalen Folgen ihres zerstörerischen Vorgehens und das Ausmass ihrer Schuld an der Tragödie» einräumen, teilte das Ministerium weiter mit. (dpa)
13:12 Uhr
Freitag, 13. Juni
Berichte: Israels Geheimdienst griff im Inneren des Irans an
Bei seinem überraschenden Grossangriff hat Israel Berichten zufolge auch Geheimdienst-Kommandos tief im Inneren des Irans eingesetzt. Der grossangelegte Schlag gegen Atomanlagen und die Militärführung des Irans sei jahrelang vorbereitet worden, schrieben mehrere israelische Medien unter Berufung auf eine Quelle in den Sicherheitskräften des Landes. Zu diesem Zwecke hätten Einheiten des Auslandsgeheimdienstes Mossad bereits im Vorfeld der Angriffe Präzisionswaffen, Fahrzeuge und Drohnenbasen in der Nähe von Raketensilos und Luftabwehrstellungen platziert.
Diese Waffensysteme seien zu Beginn der Luftangriffe per Fernsteuerung gegen ihre Ziele gerichtet worden und hätten diese mit ausserordentlicher Genauigkeit getroffen. Auf diese Weise seien Luftabwehrstellungen zerstört worden. Dies habe den Weg für die israelischen Kampfflugzeuge frei gemacht und ihnen ermöglicht, sich im iranischen Luftraum ungehindert zu bewegen. Eine vorab in der Nähe von Teheran eingerichtete Drohnenbasis habe dazu gedient, Kampfdrohnen abzufeuern. Diese hätten Raketensilos getroffen, von den aus der Iran Vergeltungsschläge gegen Israel hätte starten wollen. (dpa)
13:03 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israels Armee: Unterirdischer Teil von Atomanlage getroffen
Bei dem israelischen Grossangriff im Iran ist nach Militärangaben aus Israel der unterirdische Bereich der Atomanlage Natans getroffen worden. Dort befänden sich eine mehrstöckige Anreicherungshalle mit Zentrifugen, Stromversorgungsräume und weitere unterstützende Infrastrukturen. Es seien essenziell wichtige Anlagen vor Ort zerstört worden, «die für den fortlaufenden Betrieb und das weitere Vorantreiben des Nuklearprojekts des iranischen Regimes unerlässlich sind», hiess es in der Mitteilung.
Eine enge Zusammenarbeit des israelischen Militärgeheimdienstes und der Luftwaffe hätten zu «erheblichen Schäden» an der Anlage geführt. Grundlage für die Angriffe der israelischen Kampfjets auf Natans seien «präzise Geheimdienstinformationen» gewesen. «Es handelt sich um die grösste Urananreicherungsanlage Irans, die seit Jahren auf die Herstellung von Atomwaffen hinarbeitet und über die notwendige Infrastruktur zur militärischen Anreicherung verfügt.» (dpa)
13:02 Uhr
Freitag, 13. Juni
Von der Leyen zu Nahost: Lage deeskalieren
Nach dem israelischen Angriff auf den Iran warnen Spitzenpolitiker und -politikerinnen aus Brüssel vor weiterer Eskalation. «Die Berichte aus dem Nahen Osten sind zutiefst alarmierend. Europa fordert alle Parteien dringend auf, grösstmögliche Zurückhaltung zu üben, die Lage sofort zu deeskalieren und von Vergeltungsmassnahmen abzusehen», schrieb EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf der Plattform X. (dpa)
13:01 Uhr
Freitag, 13. Juni
Trump warnt Iran vor «nur noch schlimmeren» Angriffen durch Israel
US-Präsident Donald Trump hat den Iran zu einem Atomabkommen mit den USA aufgefordert und vor «nur noch schlimmeren» Angriffen durch Israel gewarnt. Es sei noch möglich, das Blutvergiessen zu beenden, teilte Trump am Freitag auf seiner Plattform Truth Social mit. Er äusserte sich erstmals seit den israelischen Angriffen auf den Iran in der Nacht zum Freitag öffentlich dazu. Die nächsten Angriffe seien schon geplant und würden «noch brutaler» sein, warnte Trump. (AP)
12:57 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israel: Irans Kommandeur der Luftstreitkräfte getötet
Israel hat bei seinem Grossangriff im Iran auch den Kommandeur der Luftstreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden getötet. Wie die israelischen Streitkräfte erklärten, kam Brigadegeneral Amir Ali Hadschisadeh ihren Informationen zufolge bei den nächtlichen Angriffen ums Leben. Auch iranische Medien berichteten über seinen Tod. Eine offizielle Bestätigung lag noch nicht vor.
Der General galt als Architekt des iranischen Raketenprogramms in den vergangenen Jahren und überwachte auch die jüngsten Angriffe auf Israel. Nachdem Israel bereits andere hochrangige Offiziere getötet hat, dürfte der Tod von Hadschisadeh Irans Fähigkeit zur Vergeltung weiter schwächen. (dpa)
12:22 Uhr
Freitag, 13. Juni
Swiss setzt Flüge aus
Die Swiss verlängert die Aussetzung ihrer Flüge nach Tel Aviv bis zum 25. Oktober. Um Planbarkeit und operative Stabilität zu gewährleisten, habe man entschieden, die Verbindung im Sommerflugplan nicht mehr anzubieten, teilt die Fluggesellschaft mit. Urspünglich wollte die Swiss den Flugbetrieb nach und von Tel Aviv ab 23. Juni wieder aufnehmen. (chm)
12:18 Uhr
Freitag, 13. Juni
Neue Angriffswelle
Israel hat Medienberichten zufolge eine neue Welle von Angriffen auf den Iran ausgeführt. Explosionen ereigneten sich unter anderem in den Millionenstädten Tabris, Schiras und bei der Atomanlage Natanz, wie iranische Medien berichteten. Israel hat bei seinem Grossangriff auf den Iran auch den Kommandeur der Luftstreitkräfte der iranischen Revolutionsgarden getötet. Wie die israelischen Streitkräfte erklärten, kam Brigadegeneral Amir Ali Hadschisadeh ihren Informationen zufolge bei den nächtlichen Angriffen ums Leben. (dpa)
11:56 Uhr
Freitag, 13. Juni
Wie es zu dem massiven Angriff Israels auf den Iran kam
Dem massiven Angriff Israels auf den Iran in der Nacht auf Freitag gingen jahrzehntelange Feindseligkeiten zwischen den Ländern voraus. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betrachtet den Iran seit langem als die grösste Bedrohung für Israel. Er hat auf das iranische Atomprogramm, feindliche Rhetorik und Unterstützung des Irans für israelfeindliche Gruppen in der Region verwiesen. Der Iran wiederum nennt israelische Attentate und Sabotageakte gegen Teheran sowie den Krieg gegen die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen als Gründe dafür, dass er Israel als bitteren Feind betrachtet.
Warum sind Israel und der Iran verfeindet?
Nach der Islamischen Revolution im Iran 1979 nannte die iranische Führung Israel und die USA umgehend ihre Hauptfeinde. Das hatte zu einem grossen Teil mit israelischen und amerikanischen Verbindungen zum letzten iranischen Schah Mohammed Reza Pahlavi zu tun. Dieser war sterbenskrank im Vorfeld der Revolution aus dem Iran geflohen und wurde von der neuen Führung verabscheut.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat Israel dem Iran wiederholt vorgeworfen, Atomwaffen zu entwickeln. Der Iran beteuert, sein Atomprogramm sei rein friedlich. Der Chef der UN-Atomaufsicht, der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Rafael Grossi, hat aber zu bedenken gegeben, dass das Land über genug Uran verfüge, das auf Werte angereichert sei, die beinahe für Atomwaffen reichten.
Baut der Iran an der Atombombe?
Die IAEA und westliche Länder gehen davon aus, dass der Iran bis 2003 ein strukturiertes Atomwaffenprogramm hatte. US-Geheimdienste sind aber auch zu der Einschätzung gekommen, dass sich das Land nicht darum bemüht habe, eine Atombombe zu bauen.
Israel betrachtet einen mit Atomwaffen ausgerüsteten Iran als existenzielle Bedrohung. «Seit Jahrzehnten fordern die Tyrannen von Teheran unverfroren offen die Zerstörung Israels», sagte Netanjahu am Freitag. «Sie haben ihre Völkermordrhetorik mit einem Programm unterstützt, um Atomwaffen zu entwickeln.» Wie schon zuvor zog Netanjahu Vergleiche zum Holocaust. «Der jüdische Staat weigert sich, ein Opfer eines nuklearen Holocaust zu werden, der vom iranischen Regime begangen wird», sagte er.
Wie operiert der Iran gegen Israel?
Der Iran hat im Laufe der vergangenen vier Jahrzehnte ein Netzwerk militanter Gruppen aufgebaut, das er als «Achse des Widerstands» bezeichnet. Zu dem Netzwerk gehören die Hamas im Gazastreifen, die Hisbollah im Libanon, die Huthi-Rebellen im Jemen und kleinere Milizen im Irak und in Syrien.
Die Gruppen hatten in den vergangenen Jahren viel Einfluss im Nahen Osten. Dieser ging jedoch zurück, nachdem die Hamas am 7. Oktober 2023 Israel angegriffen und damit den bis heute andauernden Gaza-Krieg und andere Kämpfe in der Region ausgelöst hatte. Israel hat die wichtigsten regionalen Verbündeten Irans - die Hamas und die Hisbollah - geschwächt. Angesichts der schwindenden Kraft der Hisbollah kam es im Dezember zum Sturz des mit dem Iran verbündeten syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.
Der Iran startete im vergangenen Jahr zwei Raketenangriffe auf Israel, woraufhin Israel mit eigenen Angriffen reagierte. Bei einem Angriff im Oktober wurden iranische Raketenstellungen zerstört und die Flugabwehr geschwächt.
Warum hat Israel jetzt angegriffen?
Netanjahu sagte, die Zeit werde knapp, um gegen den Iran vorzugehen, weil das Land Schritte unternommen habe, um angereichertes Uran waffenfähig zu machen. «Wenn er nicht gestoppt wird, könnte der Iran binnen sehr kurzer Zeit eine Atomwaffe produzieren», sagte Netanjahu.
Der Stand der Dinge bei den Atomgesprächen zwischen dem Iran und den USA bot Israel zudem eine Gelegenheit. Die Verhandlungen sind ins Stocken geraten, für Sonntag ist aber eine sechste Gesprächsrunde in Oman vorgesehen. Sollte es zu einem Abkommen kommen, könnten die USA Wirtschaftssanktionen gegen den Iran aufheben und es Israel deutlich erschweren, den Iran anzugreifen. Israelische Vertreter befürchteten, dass sich der Iran mittels der Gespräche Zeit verschaffen könne, um heimlich auf eine Atombombe hinzuarbeiten.
Was sagt die Atomenergiebehörde, IAEA?
Am Donnerstag hatte der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde erstmals seit 20 Jahren den Iran dafür gerügt, dass er nicht mit den IAEA-Inspektoren zusammenarbeite. Der Iran kündigte daraufhin an, dass er eine weitere Anlage für die Urananreicherung errichten werde und einige Zentrifugen gegen fortschrittlichere Exemplare austauschen werde.
US-Präsident Donald Trump hatte Netanjahu aufgefordert, den Iran nicht anzugreifen, solange die Atomgespräche im Gange sind. Nach dem Angriff auf den Iran schien es zunächst aber wenig Proteste aus Washington zu geben. (dpa)
11:30 Uhr
Freitag, 13. Juni
Airlines ziehen Maschinen vom Flughafen Ben Gurion ab
Mehrere israelische Fluggesellschaften haben Medienberichten zufolge ihre Flugzeuge vom Flughafen Ben Gurion abgezogen und ausser Landes geflogen. Auch die Maschine des israelischen Präsidenten habe von dem Flughafen abgehoben, berichtet das Nachrichtenportal Ynet. Der Flughafen werde noch drei bis vier Tage geschlossen bleiben, so Ynet unter Berufung auf Sicherheitskreise. Bereits am Morgen hatte die israelische Fluggesellschaft El Al, die üblicherweise auch zu Kriegszeiten fliegt, ihre Flüge aus und nach Israel storniert. (dpa)
11:28 Uhr
Freitag, 13. Juni
Nach Angriffen auf Iran: Flüge gestrichen und umgeleitet
Nach den Angriffen Israels auf den Iran haben mehrere Fluggesellschaften Flüge in der Region gestrichen oder umgeleitet. Zuvor hatten Irak und Jordanien angekündigt, ihren Luftraum vorübergehend zu schliessen. Die in Dubai ansässige Fluggesellschaft Emirates Airlines streicht sämtliche Flüge von und in den Irak, Jordanien Libanon und Iran. Auch am Zayed International Airport in Abu Dhabi werde mit Störungen gerechnet, hiess es in einer Mitteilung des Flughafens.
Die ebenfalls in Dubai ansässige Fluggesellschaft Flydubai teilte mit, Flüge nach Amman, Beirut, Damaskus sowie in den Iran und nach Israel würden ausgesetzt. Andere würden umgeleitet. Qatar Airways fliegt vorerst nicht mehr in den Iran und den Irak. Die syrische Fluggesellschaft Syrian Airlines setzte sämtliche Flüge nach Saudi-Arabien und in die Vereinigten Arabischen Emirate vorübergehend aus. Die Flotte des Reiseanbieters Tui war zunächst nicht betroffen. Es gebe keine Auswirkungen, weil Tuifly nicht in die Region fliege, sagte eine Sprecherin. (dpa)
11:26 Uhr
Freitag, 13. Juni
Moskau verurteilt Angriff auf Iran
Russland hat nach den israelischen Angriffen auf den Iran die «schwere Eskalation der Spannungen» in der Region verurteilt. Moskau sei besorgt, Kremlchef Wladimir Putin werde über das Verteidigungsministerium, den Auslandsgeheimdienst und das Aussenministerium über die Ereignisse informiert, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.
Russland, das über enge Beziehungen zum Iran verfügt, hatte sich bei den Verhandlungen der USA zu Teherans umstrittenen Atomprogramm zuletzt als Vermittler angeboten. (dpa)
11:24 Uhr
Freitag, 13. Juni
Pakistan verurteilt Israels Angriff auf Iran
Die Atommacht Pakistan hat den Angriff Israels auf den Iran verurteilt und vor gravierenden Folgen gewarnt. «Dieser schwerwiegende und höchst unverantwortliche Akt ist zutiefst besorgniserregend und birgt die Gefahr einer weiteren Destabilisierung einer bereits instabilen Region», schrieb der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif auf der Online-Plattform X. Pakistan, ein Nachbarland des Irans, rufe die internationale Gemeinschaft und die Vereinten Nationen dazu auf, Massnahmen zu ergreifen, um eine weitere Eskalation zu verhindern.
Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Geheimdienstkreisen erfuhr, aktivierte Pakistan die Luftabwehr in der Nähe seiner Atomanlagen und der iranischen Grenze. Ausserdem würden Vorkehrungen getroffen, um pakistanische Bürger, vor allem schiitische Pilger, aus dem Iran zu evakuieren, hiess es weiter. (dpa)
11:23 Uhr
Freitag, 13. Juni
Rutte: Nato-Verbündete arbeiten an Deeskalation in Nahost
Nach dem israelischen Angriff auf den Iran hat die Beruhigung der Lage im Nahen Osten aus Sicht von Nato-Generalsekretär Mark Rutte oberste Priorität. «Das ist eine einseitige Handlung Israels gewesen. Daher denke ich, dass es jetzt für viele Verbündete - einschliesslich der USA - von entscheidender Bedeutung ist, an einer Deeskalation zu arbeiten», sagte Rutte auf einer Pressekonferenz mit dem schwedischen Ministerpräsidenten Ulf Kristersson in Stockholm. «Ich weiss, dass sie das tun, und ich denke, das ist jetzt das oberste Gebot der Stunde.»
Auf eine Frage, wie nahe man einem Atom- oder einem Weltkrieg sei, entgegnete Rutte: «Nein, wir sind dem nicht nahe.» (dpa)
11:21 Uhr
Freitag, 13. Juni
Lufthansa streicht Flüge nach Teheran «bis auf weiteres»
Nach den Angriffen Israels auf den Iran meidet die Lufthansa die Region vorerst. Die Flüge der Lufthansa Group von und nach Teheran würden «aufgrund der aktuellen Situation bis auf weiteres ausgesetzt», sagte eine Sprecherin der grössten deutschen Fluggesellschaft. Im aktuellen Flugplan der Lufthansa stehen wöchentlich fünf Flüge von Frankfurt/Main nach Teheran und in der Gegenrichtung. «Ebenso werden sowohl der iranische als auch der irakische und israelische Luftraum vorerst nicht für Überflüge genutzt», teilte die Lufthansa-Sprecherin mit. Israel fliegt die Lufthansa-Gruppe aus Sicherheitsgründen seit Anfang Mai nicht an. Nach jüngster Planung der Fluggesellschaft wird der Flughafen in Tel Aviv bis einschliesslich 22. Juni nicht bedient. (dpa)
10:53 Uhr
Freitag, 13. Juni
Schutz israelischer Einrichtungen in Deutschland wird erhöht
Nach den israelischen Angriffen auf den Iran wird der Schutz israelischer und jüdischer Einrichtungen in Deutschland verstärkt. Das teilte Kanzler Friedrich Merz nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts als Reaktion auf die israelischen Angriffe auf den Iran mit. Zudem habe man verabredet, «alle notwendigen Vorkehrungen zum Schutz deutscher Staatsbürger in Israel, im Iran sowie in der Region zu treffen», hiess es in einer schriftlichen Erklärung des Kanzlers. Was das genau bedeutet, liess er offen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte Merz am Morgen in einem Telefonat über die Militäraktionen und deren Ziele informiert. Der Kanzler rief Israel und den Iran dazu auf, von Schritten abzusehen, die zu einer weiteren Eskalation führen könnten. Gleichzeitig betonte er aber, dass Israel das Recht habe, seine Existenz und die Sicherheit seiner Bürger zu verteidigen. «Deutschland steht bereit, mit allen uns zur Verfügung stehenden diplomatischen Mitteln auf die Konfliktparteien einzuwirken», erklärte Merz. «Das Ziel muss weiterhin bleiben, dass der Iran keine Nuklearwaffen entwickelt.» (dpa)
10:51 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israelische Botschaft in Berlin bleibt geschlossen
Nach der Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Islamischen Republik Iran bleibt die israelische Botschaft in Berlin geschlossen. Wie die Botschaft auf der Plattform X mitteilte, gilt dies «bis auf Weiteres». Die diplomatische Vertretung in der deutschen Hauptstadt ist nach eigenen Angaben die zweitgrösste des Staates Israel in der Welt. (dpa)
10:26 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israels Verteidigungsminister droht dem Iran
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat dem Iran im Fall von neuen Angriffen auf den jüdischen Staat mit Vergeltung gedroht. «Wer auf die Vernichtung Israels hinarbeitet, wird eliminiert – der Preis für den Iran wird mit jeder weiteren aggressiven Handlung steigen», hiess es in einer Mitteilung von Katz. «Der Iran wird einen immer höheren Preis zahlen, je länger er seine aggressive Politik fortsetzt.» (dpa)
10:15 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israel gibt teilweise Entwarnung
Laut einer Mitteilung des israelischen Heimatfront-Kommandos ist es für die eigene Zivilbevölkerung nicht mehr notwendig, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten. Das Verbot grösserer Menschenansammlungen bleibe dagegen weiterhin bestehen. Die teilweise Entwarnung erfolge aufgrund der verbesserten Luftlage und allgemeinen Sicherheit. Laut unbestätigten Meldungen haben die israelischen Streitkräfte sämtliche über 100 Drohnen und Raketen abgefangen, die der Iran in einer ersten Vergeltungswelle abgefeuert hatte. (bos)
10:08 Uhr
Freitag, 13. Juni
China besorgt über israelischen Angriff gegen Iran
China hat sich nach dem Angriff Israels auf den Iran beunruhigt und besorgt über die Folgen gezeigt. Die Volksrepublik sei gegen die Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität des Irans und die Ausweitung eines Konflikts, sagte Aussenamtssprecher Lin Jian in Peking. China rufe alle Seite auf, eine weitere Eskalation zu vermeiden. Man sei bereit, dabei eine konstruktive Rolle zu spielen.
China gilt als wichtiger Partner des Irans. Die Volksrepublik ist ein Hauptabnehmer iranischen Öls. Ausserdem wird China etwa von den USA vorgeworfen, Teheran mit für die Rüstung wichtigen Rohstoffen zu beliefern. Mitte Mai sanktionierte Washington in diesem Zusammenhang chinesische Staatsbürger und Firmen. (dpa)
10:06 Uhr
Freitag, 13. Juni
Sohn des Schahs von Persien ruft zum Aufstand auf
Der Sohn des 1979 gestürzten Schahs von Persien, der zu den führenden iranischen Oppositionellen zählt, ruft die Sicherheitskräfte in seiner Heimat zum Umsturz der Regierung auf. «Der Kampf des iranischen Volkes gegen das zerstörerische Regime der Islamischen Republik dient der Rückeroberung und dem Wiederaufbau Irans. Die Lösung ist der Sturz der Islamischen Republik durch Strassenproteste und landesweite Streiks», schrieb Reza Pahlavi auf der Plattform X. Für den Konflikt mit Israel machte er Staatsoberhaupt Ali Chamenei verantwortlich. Pahlavi lebt im Exil. (dpa)
09:44 Uhr
Freitag, 13. Juni
Jordanien schiesst Drohnen und Raketen ab
Das jordanische Militär hat mehrere Flugkörper und Drohnen über dem Luftraum des Landes abgefangen. Das berichtete die staatliche jordanische Nachrichtenagentur Petra unter Berufung auf Militärkreise. Demnach kamen mehrere Kampfjets und die Flugabwehr des Landes zum Einsatz. Es sei wahrscheinlich, dass die Raketen und Drohnen auf jordanischem Gebiet niedergehen, begründete das Militär demnach die Abschüsse. Das stelle eine Gefahr für die Zivilbevölkerung des Landes dar.
Eine Verletzung des jordanischen Luftraums werde nicht zugelassen, hiess es weiter. Woher die Flugkörper kamen, wurde in der Mitteilung nicht erwähnt, es gilt aber als wahrscheinlich, dass es sich um den iranischen Gegenangriff auf Israel handelte. Berichten von Augenzeugen vor Ort zufolge ertönten in Jordaniens Hauptstadt Amman nach den israelischen Angriffen auf den Iran die Sirenen. Die Menschen wurden aufgerufen, in ihren Häusern und Wohnungen zu bleiben. (dpa)
09:44 Uhr
Freitag, 13. JUni
Frankreich ruft nach Angriffen im Iran zu Zurückhaltung auf
Nach den israelischen Angriffen auf iranische Atomanlagen hat Frankreich alle Seiten zur Zurückhaltung aufgerufen. Jede Eskalation, die die regionale Stabilität gefährden könnte, solle vermieden werden, schrieb Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot auf X. «Es ist entscheidend, dass alle diplomatischen Wege mobilisiert werden, um die Spannungen zu entschärfen.» (dpa)
09:42 Uhr
Freitag, 13. Juni
Iran fordert Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrates
Der Iran hat in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat die Einberufung einer Dringlichkeitssitzung gefordert. Die Ständige Vertretung der Islamischen Republik Iran bei den Vereinten Nationen habe einen dringenden Brief an den Sicherheitsrat geschickt, in dem sie die Angriffe Israels auf Atomanlagen und die Tötung von Militärangehörigen verurteile und eine Dringlichkeitssitzung fordere, um auf die «offensichtliche Aggression des zionistischen Regimes» zu reagieren, berichtete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna. (dpa)
09:35 Uhr
Freitag, 13. Juni
Iran sagt Teilnahme an weiteren Atomgesprächen ab
Laut einer Nachricht im iranischen Staats-TV hat die Führung des Landes die Teilnahme an weiteren Atomgesprächen mit den USA «bis auf weiteres abgesagt». Die nächste Runde war an diesem Sonntag im Oman vorgesehen. Zudem fordert der Iran in einem Brief an den UN-Sicherheitsrat die Einberufung einer Dringlichkeitssitzung. Die ständige Vertretung der Islamischen Republik bei den Vereinten Nationen habe einen dringenden Brief an den Sicherheitsrat geschickt, in dem sie die Angriffe Israels auf Atomanlagen und die Tötung von Militärangehörigen verurteile und eine Dringlichkeitssitzung fordere, um auf die «offensichtliche Aggression des zionistischen Regimes» zu reagieren. Das berichtet die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna. (bos/dpa)
09:25 Uhr
Freitag, 13. Juni
Eskalation in Nahost: London ruft zu Zurückhaltung auf
Grossbritanniens Premierminister Keir Starmer warnt nach Beginn des israelischen Grossangriffs auf Irans Atomanlagen vor einer weiteren Eskalation. «Wir rufen alle Parteien dazu auf, einen Schritt zurückzutreten und sofort Spannungen abzubauen», teilte er auf der Plattform X mit. «Eine Eskalation hilft niemandem in der Region.» Stabilität im Nahen Osten müsse Priorität haben und sie setzten sich bei Partnern für eine Deeskalation ein. «Jetzt ist die Zeit für Zurückhaltung, Ruhe und eine Rückkehr zur Diplomatie.» Israel hatte in der Nacht mit einem Grossangriff auf iranische Städte und Atomanlagen begonnen. Der Iran schlägt mit Drohnen zurück. (dpa)
09:24 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israelische Krankenhäuser verlagern Behandlungen unter die Erde
Das israelische Gesundheitsministerium hat die Krankenhäuser des Landes Medienberichten zufolge aufgefordert, ihre Behandlungen in unterirdische Standorte und geschützte Bereiche zu verlegen. Die Bevölkerung sei aufgerufen, bei aufschiebbaren Behandlungen nicht in die Kliniken zu gehen, berichtete die «Times of Israel».
Die Kliniken hätten alle nicht dringend erforderlichen Behandlungen und Operationen abgesagt, während das Land nach dem Angriff auf den Iran auf den Gegenschlag warte. Ein Sprecher des Beilinson-Krankenhauses bei Tel Aviv teilte mit, das Krankenhaus sei im Notfallmodus. Alle für den Betrieb notwendigen Stationen und Operationen seien in einen geschützten Bereich verlegt worden. (dpa)
09:22 Uhr
Freitag, 13. Juni
Angriff auf Iran: Atomanlage Fordo laut IAEA nicht betroffen
Im Zuge des israelischen Angriffs auf den Iran ist die Uran-Anreicherungsanlage Fordo nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) bislang nicht betroffen. Das teilte die Behörde in Wien auf der Plattform X mit. Die Anlage befindet sich rund 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Teheran. (dpa)
09:17 Uhr
Freitag, 13. Juni
Huthi kritisieren Angriffe auf Iran und drohen mit Konsequenzen
Die Huthi im Jemen haben die Angriffe Israels auf iranische Atomanlagen als «illegal und ungerechtfertigt» kritisiert und mit Konsequenzen gedroht. Die proiranische Miliz beschuldigten die USA und ihre Verbündeten, die Spannungen mit dem Iran systematisch durch diplomatischen Druck und militärische Aktionen zu erhöhen. Damit solle Teheran für seine Unterstützung der Palästinenser abgestraft werden, hiess es in der Huthi-Mitteilung.
Der Iran habe die Möglichkeiten, sich gegen die Verletzung seiner Souveränität zu wehren, so die Huthi weiter. Israel und seinen westlichen Verbündeten, vor allem den USA, drohte die Miliz mit Konsequenzen. «Wer Brände in der Region legt, wird sich die Finger verbrennen.» Die Huthi beschiessen seit Beginn des Gaza-Kriegs immer wieder Israel mit Drohnen und Raketen mit der Begründung, die Palästinenser unterstützen zu wollen. (dpa)
09:13 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israels Armee fängt erste Drohnen aus dem Iran ab
Die israelische Armee hat damit begonnen, erste aus dem Iran in Richtung Israel geschickte Drohnen abzufangen. Die Drohnen würden ausserhalb der israelischen Grenzen abgefangen, sagte ein Militärsprecher. Israelischen Medienberichten zufolge geschieht dies in Nachbarländern Israels. Demnach sollen die Drohnen, die nicht frühzeitig abgefangen werden, voraussichtlich innerhalb von ungefähr einer Stunde Israel erreichen. (dpa)
08:58 Uhr
Freitag, 13. Juni
Mindestens sechs Wissenschaftler im Iran getötet
Bei dem israelischen Angriff im Iran sind mindestens sechs führende Wissenschaftler und Professoren getötet worden. Unter den Toten sind drei Professoren der Fakultät für Nukleartechnik der Schahid-Beheschti-Universität, wie die Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. Ein weiterer Nuklearwissenschaftler wurde gemeinsam mit seiner Ehefrau getötet. Davor war bereits bekanntgeworden, dass Mohammed Mehdi Tehrantschi, Professor für Physik, sowie Fereydun Abbasi, der frühere Leiter des iranischen Atomprogramms, bei dem Grossangriff ums Leben kamen. (dpa)
08:57 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israelische Luftwaffe veröffentlicht Video über eingesetzte Flugzeuge
Die israelische Luftwaffe IAF hat ein Video veröffentlicht, auf dem die eingesetzten Flugzeugtypen samt ihren Bewaffnungen gezeigt werden. Dabei gibt es keine Überraschungen. Neben der modernen F-35 setzte Israel auch seine beiden älteren, aber mehrfach modernisierten Typen F-15 und F-16 ein. Laut Angaben der Luftwaffe beteiligten sich 200 Kampfflugzeuge mit 330 Waffenzuladungen am Angriff auf den Iran. (bos)
08:49 Uhr
Freitag, 13. Juni
Zypern aktiviert Evakuierungsplan für Nahen Osten
Die Republik Zypern hat einen umfassenden Notfallplan aktiviert, um im Falle einer weiteren militärischen Eskalation zwischen Israel und dem Iran Evakuierungen zu unterstützen. Wie Regierungssprecher Konstantinos Letymbiotis auf der Plattform X und im zyprischen Rundfunk RIK mitteilte, richtet sich der Plan an Bürgerinnen und Bürger aus der EU aber auch aus anderen Staaten.
Der nun aktivierte Evakuierungsplan mit dem Namen «Hestia» sieht vor, dass ankommende Geflüchtete zunächst vorübergehend in Zelten, Schulen oder Hotels untergebracht werden. Anschliessend soll ihre Weiterreise in die jeweiligen Heimatländer organisiert werden.
In den vergangenen Stunden seien einige Flüge, die als Ziel Israel hatten, nach Zypern umgeleitet worden, berichtete der zyprische Rundfunk unter Berufung auf den Flughafenbetreiber von Larnaka. Einige Reisende müssen zunächst im Flughafen ausharren. Andere seien bereits in Hotels untergebracht worden, hiess es.
Zypern liegt nur rund 250 Kilometer nordwestlich von Israel und ist damit das EU-Land mit der kürzesten Distanz zur Krisenregion. Aufgrund dieser geostrategisch wichtigen Lage spielt die Insel eine zentrale Rolle bei der Koordination humanitärer Massnahmen. (dpa)
08:52 Uhr
Freitag, 13. Juni
IAEA: Keine erhöhte Strahlung nach Angriff auf Atomanlage
Bei der von Israel angegriffenen Uran-Anreicherungsanlage Natans im Iran sind bislang keine erhöhten Strahlenwerte festgestellt worden. Das berichtete die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien nach Informationen iranischer Behörden. Die Behörden hätten der IAEA auch mitgeteilt, dass das Kernkraftwerk Buschehr nicht angegriffen worden sei, hiess es. Auch das Nuklear-Zentrum in Isfahan sei «nicht betroffen», meldete die IAEA.
In Isfahan wird unter anderem Uran-Erz für die Anreicherung vorbereitet. In der Anreicherungsanlage Natans im Zentraliran wird Uran mit einem Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent produziert. Dieses Material ist nach Angaben der IAEA beinahe waffentauglich, denn es könnte mit relativ wenig Aufwand auf ein Niveau von 90 Prozent gebracht werden, das für Atomwaffen nötig ist. Teheran hat bislang stets beteuert, keine Atomwaffen bauen zu wollen. (dpa)
08:01 Uhr
Freitag, 13. Juni
Saudi-Arabien und Oman verurteilen Israels Angriffe auf Iran
Die Golfstaaten Saudi-Arabien und Oman haben die israelischen Angriffe auf iranische Atomanlagen scharf verurteilt. Die Angriffe stellten eine klare Verletzung internationalen Rechts dar, hiess es in einer Mitteilung der saudischen Regierung. «Das Königreich verurteilt diese ruchlosen Angriffe und betont, dass die internationale Gemeinschaft und der Sicherheitsrat eine grosse Verantwortung tragen, diese Aggression umgehend zu stoppen», hiess es in einer Mitteilung aus Riad.
Die omanische Regierung bezeichnete die Angriffe laut der Nachrichtenagentur des Landes als «gefährliche und rücksichtslose Eskalation», die eine eklatante Verletzung der UN-Charta und des Völkerrechts darstelle. Zudem drohe das israelische Vorgehen, diplomatische Bemühungen zunichtezumachen. Erst am Donnerstag hatte Omans Regierung eine sechste Runde von Gesprächen zwischen dem Iran und den USA über das Atomprogramm des Landes in der omanischen Hauptstadt Muskat für Sonntag angekündigt. Bislang hatten die Gespräche keinen Durchbruch gebracht. (dpa)
08:04 Uhr
Freitag, 13. Juni
UN-Botschafter ruft zu Solidarität mit Israel auf
Der israelische UN-Botschafter Danny Danon hat die Weltgemeinschaft aufgerufen, sich an die Seite seines Landes zu stellen. Israel habe die militärische Operation «Rising Lion» gegen die iranische Nuklear- und Raketeninfrastruktur eingeleitet, um eine existenzielle und unmittelbare Bedrohung für die Bürger seines Landes und für die ganze Welt zu beseitigen, erklärte er in einer Rede vor Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats und UN-Generalsekretär António Guterres. «Dies ist ein Moment, in dem wir moralische Entscheidungen treffen müssen. Stehen Sie zu Israel - oder Sie werden Verbündete in einem gefährlichen Schweigen sein», sagte Danon. (dpa)
07:28 Uhr
Freitag, 13. Juni
Armee: Iran greift mit mehr als 100 Drohnen an
Der Iran hat israelischen Angaben zufolge in den vergangenen Stunden mehr als 100 Drohnen in Richtung Israel geschickt. Die Armee sowie die Abwehrsysteme des Militärs arbeiteten daran, diese abzuschiessen, sagte der Militärsprecher Effie Defrin. (dpa)
07:12 Uhr
Freitag, 13. Juni
Iran startet Gegenangriff
Israelische Medien berichten unter Berufung auf die Armee, dass der Iran 100 Drohnen in Richtung Israel gestartet hat, das berichtet der «Blick». Die Geschosse werden laut israelischen Angaben mehrere Stunden brauchen, um Israel zu erreichen. (has)
07:11 Uhr
Freitag, 13. Juni
Sender: Trump hofft auf Rückkehr zu Verhandlungen
US-Präsident Donald Trump hofft laut einem Bericht des Senders Fox News trotz des israelischen Angriffs auf den Iran auf eine Rückkehr zu Verhandlungen. «Der Iran darf keine Atombombe haben, und wir hoffen, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Wir werden sehen», sagte Trump demnach in einem Telefoninterview. Im Falle iranischer Vergeltungsschläge seien die USA jedoch bereit, sich und Israel zu verteidigen.
Er sei vorab über den israelischen Angriff informiert worden, sagte Trump laut Fox News weiter. In den vergangenen Tagen habe er mehrmals mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu gesprochen und auch mindestens einen wichtigen Verbündeten im Nahen Osten kontaktiert, meldete der Sender weiter.
Die USA seien aber nicht in den Angriff einbezogen gewesen. Trump hatte den Iran in den vergangenen Monaten mehrfach gewarnt, dass es ohne eine Einigung im Atomstreit zu einem Militäreinsatz kommen könnte. (dpa)
07:06 Uhr
Freitag, 13. Juni
Irak schliesst seinen Luftraum
Nach dem israelischen Angriff auf den Iran hat der benachbarte Irak den Flugverkehr auf allen Flughäfen des Landes eingestellt. Zudem sei wegen der «regionalen Spannungen» der Luftraum des Landes bis auf weiteres gesperrt worden, teilte das Verkehrsministerium laut der irakischen Nachrichtenagentur INA mit. Damit solle die Sicherheit der zivilen Luftfahrt gewährleistet werden, hiess es weiter. Wie ein Augenzeuge im Irak der Deutschen Presse-Agentur berichtete, waren kurz nach Tagesanbruch Drohnen und andere Flugkörper am Himmel zu sehen, die in Richtung Iran flogen. (dpa)
06:48 Uhr
Freitag, 13. Juni
Trump trifft sich am Freitag mit Nationalem Sicherheitsrat
Nach den israelischen Angriffen auf den Iran will sich US-Präsident Donald Trump am Freitag mit seinem Nationalen Sicherheitsrat besprechen. Das Treffen mit den aussen- und sicherheitspolitischen Experten des Weissen Hauses soll um 11.00 Uhr stattfinden (17.00 MESZ). Die nicht öffentliche Besprechung soll demnach im «situation room» stattfinden, dem besonders geschützten Lagezentrum im Weissen Haus, wie aus einer Planungsmitteilung der Regierungszentrale hervorging. Der Nationale Sicherheitsrat wird derzeit kommissarisch in Amtsunion von Aussenminister Marco Rubio geführt. (dpa)
06:43 Uhr
Freitag, 13. Juni
UN-Generalsekretär besorgt über Israels Angriff auf Iran
UN-Generalsekretär António Guterres hat besorgt und kritisch auf die israelischen Angriffe auf den Iran reagiert. «Der Generalsekretär verurteilt jegliche militärische Eskalation im Nahen Osten», teilte ein Sprecher des Portugiesen mit. Guterres sei besonders beunruhigt über Israels Angriffe auf iranische Atomanlagen, die sich während laufender Gespräche über das Programm zwischen dem Iran und den USA ereigneten.
«Der Generalsekretär fordert beide Seiten auf, äusserste Zurückhaltung zu üben und unter allen Umständen eine Eskalation des Konflikts zu vermeiden – eine Entwicklung, die sich die Region kaum leisten kann», so der Sprecher. (dpa)
06:41 Uhr
Freitag, 13. Juni
Netanjahu spricht von «erfolgreichem Eröffnungsschlag»
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach dem Grossangriff im Iran von einem «sehr erfolgreichen Eröffnungsschlag» gesprochen. Dabei seien ranghohe Repräsentanten des iranischen Kommandos sowie Wissenschaftler getroffen worden, die an der Entwicklung von Nuklearwaffen arbeiteten, sagte Netanjahu in einem Video. Zudem seien Atomanlagen getroffen worden.
Gleichzeit sagte der 75-jährige Regierungschef, Kriege hätten immer einen Preis. Er rief die israelische Bevölkerung zu Disziplin auf. Es sei möglich, dass die Israelis bei möglichen iranischen Gegenangriffen sehr lange in Schutzräumen ausharren müssten, «viel länger als wir es bisher gewohnt waren». Er riet den Menschen, sich mit Proviant zu versorgen und Geduld zu zeigen.
Das israelische Nachrichtenportal «ynet» berichtete, bislang seien bei den Angriffen Israels im Iran «Dutzende ranghohe Repräsentanten» getötet worden. (dpa)
08:19 Uhr
Freitag, 13. JUni
Ex-Minister Wahidi neuer Kommandeur der Revolutionsgarden
Nach der Tötung des Kommandeurs der iranischen Revolutionsgarden hat die Staatsführung rasch einen Nachfolger benannt. Auf Befehl des Revolutionsführers werde der frühere Innenminister Ahmad Wahidi Nachfolger von Hussein Salami, berichteten iranische Medien übereinstimmend. Wahidi gehörte der Regierung des bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommenen Präsidenten Ebrahim Raisi an.
Wahidi diente bereits in der Vergangenheit als Offizier in der Elitestreitmacht, die weitaus mächtiger ist als die regulären Streitkräfte. In den vergangenen Jahrzehnten wurde die Truppe nicht nur militärisch massiv aufgerüstet, sondern baute auch ihren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einfluss aus – unter anderem durch Beteiligungen an Hotelketten und Fluggesellschaften. (dpa)
06:33 Uhr
Freitag, 13. Juni
Israelischer Militärvertreter: Wir sind im Krieg
Die Angriffe im Iran sollen nach Äusserungen eines ranghohen israelischen Militärvertreters auch in den kommenden Tagen weitergehen. «Wir verfügen über einen langfristigen, breit angelegten Angriffsplan für die kommenden Tage – vor uns liegen schwierige Zeiten», sagte der Militär nach Angaben des regierungsnahen israelischen TV-Senders C14. «Die Iraner werden reagieren. Wenn die Bevölkerung (in Israel) diszipliniert bleibt, wird es nur wenige Verletzte geben», sagte er demnach weiter.
Anderenfalls seien viele Opfer zu befürchten. «Wir befinden uns im Krieg.» Zu dem Grossangriff im Iran sagte der Militär laut dem Bericht: «Wir haben einen beispiellosen Erfolg erzielt – einen erheblichen Schlag gegen die Spitze des iranischen Militärs und der Revolutionsgarden. Zusätzlich auch gegen Atomwissenschaftler, die die Umsetzung vorantreiben.» (dpa)
06:22 Uhr
Freitag, 13. Juni
Eskalation in Nahost bringt öffentliches Leben in Israel zum Erliegen
Nach dem israelischen Grossangriff auf den Iran kommt das öffentlichen Leben in Israel weitgehend zum Stillstand. Schulen, Geschäfte und Büros müssen auf Anordnung des israelischen Heimatschutzes vorerst geschlossen bleiben, wie die Zeitung «Haaretz» berichtete. Nur Supermärkte dürfen demnach öffnen, um Lebensnotwendiges zu verkaufen. Da mit einem Gegenschlag des Irans gerechnet wird, rief der israelische Rettungsdienst die Bevölkerung zu Blutspenden auf.
Einkaufszentren bleiben ebenso geschlossen wie Veranstaltungszentren, Kultureinrichtungen und religiöse Stätten. Auch die für dieses Wochenende geplante Christopher-Street-Day-Parade der LGBTQ-Community in Tel Aviv - die grösste im gesamten Nahen Osten - wurde abgesagt. Die Bevölkerung in Israel wurde laut «Haaretz» vom Heimatschutz aufgerufen, in der Nähe von Bunkern zu bleiben oder in öffentlichen Gebäuden wie Schulen Schutz zu suchen. Wo kein Schutzraum vorhanden sei, werde empfohlen, sich in Treppenhäusern oder Räumen ohne Aussenwände aufzuhalten. (dpa)
06:20 Uhr
Freitag, 13. Juni
IAEA bestätigt: Atomanlage unter den Angriffszielen im Iran
Im Zuge des israelischen Grossangriffs im Iran ist nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine der wichtigsten iranischen Atomanlagen zum Ziel geworden. Die Uran-Anreicherungsanlage in Natans sei «unter den Zielen», teilte IAEA-Chef Rafael Grossi auf der Plattform X mit. Die Situation sei «äusserst besorgniserregend», schrieb Grossi. Seine Behörde stehe im Kontakt mit iranischen Behörden, um die aktuellen Strahlungswerte abzuklären.
Nach Grossis Angaben sind derzeit Atominspektoren der IAEA im Iran. Die Zentrale der Atomenergiebehörde in Wien stehe mit ihnen ebenfalls in Kontakt, schrieb er. In Natans im Zentraliran wird unter anderem Uran mit einem Reinheitsgrad von bis zu 60 Prozent produziert. Dieses Material ist nach Angaben der IAEA beinahe waffentauglich, denn es könnte mit relativ wenig Aufwand auf ein Niveau von 90 Prozent gebracht werden, das für Atomwaffen nötig ist. Teheran hat bislang stets beteuert, keine Atomwaffen bauen zu wollen. (dpa)
06:35 Uhr
Freitag, 13. Juni
Iran: Kommandeur der Revolutionsgarden bei Angriff getötet
Bei dem israelischen Grossangriff im Iran ist der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden getötet worden. Generalmajor Hussein Salami sei bei einer Attacke auf das Hauptquartier des Oberkommandos der Revolutionsgarden getötet worden, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim, die als Sprachrohr der iranischen Elitestreitmacht gilt. Salami galt bis zuletzt als einer der mächtigsten Männer in der Islamischen Republik.
Unbestätigten iranischen Medienberichten zufolge war auch Generalstabschef Mohammed Bagheri Ziel eines Angriffs. Die staatliche Nachrichtenagentur Irna erklärte jedoch, dass er sich unversehrt in einer Kommandozentrale befinde. Die Agentur Tasnim bestätigte die Tötung von zwei bekannten Atomwissenschaftlern. Sowohl Mohammed Mehdi Tehrantschi, Professor für Physik, als auch Fereydun Abbasi, der frühere Leiter des iranischen Atomprogramms, kamen laut der Nachrichtenagentur bei dem Angriff ums Leben. (dpa)
05:56 Uhr
Freitag, 13. Juni
Angriff auf den Iran: Israel greift Atomanlagen an
Israel hat einen gezielten Militäreinsatz gegen den Iran gestartet und das Atomprogramm des Landes ins Visier genommen. Am frühen Freitagmorgen kam es in der Hauptstadt Teheran zu Explosionen, wie iranische Staatsmedien und Augenzeugen berichteten. Später bestätigte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu die Militäroperation und sagte, diese sei dazu da, «um die iranische Bedrohung für das Überleben Israels zurückzudrängen». Die Angriffe sollen seiner Aussage nach so viele Tage andauern wie nötig.
Der Militäreinsatz richtete sich nach Angaben des israelischen Ministerpräsidenten sowohl gegen nukleare und militärische Einrichtungen wie auch gegen Beamte, die für das iranische Atomprogramm und das Raketenarsenal verantwortlich sind. Nach Angaben des iranischen Staatsfernsehens ist der iranische Kommandeur der paramilitärischen Revolutionsgarden getötet worden. Ein Sprecher verlas eine Erklärung, in der es hiess, die Nachricht von Generalmajor Hussein Salamis Tod sei bestätigt worden.
Bei dem Angriff Israels ist nach einem Bericht der Staatsmedien das Hauptquartier der Revolutionsgarden getroffen worden und in Flammen aufgegangen. Zudem wurde der Tod eines weiteren hohen Beamten der Garden sowie von zwei Atomwissenschaftlern bestätigt. Innerhalb weniger Stunden waren erneut Explosionsgeräusche in Teheran zu hören, wie Anwohner berichteten. Es war zunächst unklar, ob es sich um eine zweite Welle von Angriffen handelte oder ob die Luftabwehr aktiviert wurde. Iran, Israel und der benachbarte Irak haben ihre Lufträume geschlossen.
Bei den Angriffen ist die Atomanlage Natanz getroffen worden. Dies bestätigte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) am Freitag. «Die IAEA beobachtet die äusserst besorgniserregende Situation im Iran sehr genau. ... Die Agentur steht in Kontakt mit den iranischen Behörden bezüglich der Strahlungswerte. Wir stehen auch in Kontakt mit unseren Inspektoren im Land», teilte der Leiter der Behörde, Rafael Mariano Grossi, auf X mit. Schwarzer Rauch stieg am Freitag über der Urananreicherungsanlage auf, wie kurze Live-Aufnahmen des iranischen Staatsfernsehens zeigten. Wie gross der Schaden war, blieb zunächst unklar. Natanz war in der Vergangenheit bereits Ziel eines Cyberangriffs und mehrerer Sabotagekampagnen, die vermutlich von Israel durchgeführt wurden.
Israels Verteidigungsminister Katz kündigte wegen des Angriffs auf den Iran eine «besondere Situation» an - er habe den Ausnahmezustand ausgerufen. Die Schulen in Israel sollen am Freitag geschlossen bleiben, wie Katz mitteilte. Nach einem «Präventivschlag» gegen den Iran sei nun mit einem Raketen- und Drohnenangriff auf Israel zu rechnen, sagte Katz.
Das geistliche Oberhaupt des Irans, Ajatollah Ali Chamenei, drohte Israel am Freitag mit einer «harten Strafe». Chamenei gab eine Erklärung ab, die von der staatlichen Nachrichtenagentur Irna verbreitet wurde. Israel «hat seine böse und blutige Hand für ein Verbrechen in unserem geliebten Land geöffnet und sein bösartiges Wesen mehr denn je offenbart, indem es Wohnzentren angriff», sagte Chamenei.
Nur wenige Stunden vor dem Angriff hatte US-Präsident Donald Trump erklärt, er gehe nicht davon aus, dass Israel den Iran in naher Zukunft angreifen werde. Später teilte US-Aussenminister Marco Rubio mit, die Vereinigten Staaten seien nicht an dem israelischen Angriff auf den Iran beteiligt. Israel habe «einseitige Massnahmen gegen den Iran» ergriffen und den USA mitgeteilt, dass es die Angriffe für seine Selbstverteidigung für notwendig halte. «Unsere oberste Priorität ist der Schutz der amerikanischen Soldaten in der Region», teilte Rubio mit und warnte Teheran, keine Militäranlagen der USA anzugreifen.
Der Angriff folgte auf zunehmende Spannungen, die die USA veranlasst hatten, einige Diplomaten aus der irakischen Hauptstadt abzuziehen und den Familien der US-Truppen im Nahen Osten freiwillige Evakuierungen anzubieten. (dpa)
09:06 Uhr
Donnerstag, 12. Juni
Gaza-Stiftung: Hamas tötete fünf Mitarbeiter
Bei einem Angriff auf einen Bus mit palästinensischen Mitarbeitern der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sind nach Angaben der Organisation fünf Menschen getötet worden. GHF machte die islamistische Terrororganisation Hamas für den Angriff verantwortlich. Das Team sei am Mittwochabend unterwegs zu einem Verteilungszentrum westlich von Chan Junis gewesen, teilte die Stiftung mit.
Es habe auch mehrere Verletzte gegeben. Zudem gebe es die Sorge, Mitarbeiter könnten von der Hamas als Geiseln genommen worden sein.
«Wir verurteilen diesen abscheulichen und gezielten Angriff aufs Schärfste», hiess es in der Mitteilung. «Es handelte sich um Helfer. Humanitäre Helfer. Väter, Brüder, Söhne und Freunde, die täglich ihr Leben riskierten, um anderen zu helfen.» Der Angriff sei nicht in einem Vakuum geschehen. Seit Tagen habe die Hamas das Team sowie die Zivilisten, die Hilfe annehmen, bedroht.
«Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, die Hamas umgehend für diesen unbegründeten Angriff und die anhaltende Bedrohung unserer Mitarbeiter zu verurteilen, die lediglich versuchen, die palästinensische Bevölkerung mit Nahrung zu versorgen», schrieb die GHF weiter.
Umstrittene Alternative zu UN-Hilfe
Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung hatte im vergangenen Monat im Gazastreifen nach einer fast dreimonatigen israelischen Blockade von Hilfslieferungen ihren Einsatz begonnen. Dieser sollte eine Alternative zum Einsatz der UN und internationaler Hilfsorganisationen darstellen. Israel und die USA wollen mit dem Einsatz von GHF verhindern, dass sich die Hamas humanitäre Hilfsgüter aneignet. Die Stiftung ist jedoch umstritten, zuletzt kam es immer wieder zu tödlichen Zwischenfällen in der Nähe ihrer Verteilungszentren. (dpa)
06:00 Uhr
Donnerstag, 12. Juni
Wachsende Sorge vor Konflikt mit dem Iran
Im Nahen Osten wächst die Sorge vor einem möglichen Angriff Israels auf den Iran. Aus Sicherheitsgründen reduzieren die mit Israel verbündeten USA ihr Botschaftspersonal im Irak. Befürchtet wird, dass die Führung der Islamischen Republik im Fall eines israelischen Angriffs auf den Erzfeind Vergeltungsschläge gegen US-Stützpunkte in der Region anordnen könnte.
Auf das Botschaftspersonal angesprochen, entgegnete US-Präsident Donald Trump in Washington: «Sie werden abgezogen, weil es ein gefährlicher Ort sein könnte. Wir werden sehen, was passiert.» Der Iran «kann keine Atomwaffen haben, das werden wir nicht erlauben», sagte Trump.
Iran droht mit Angriffen auf US-Stützpunkte
Irans Verteidigungsminister Asis Nasirsadeh drohte den USA im Falle einer militärischen Eskalation mit Konsequenzen. Zugleich äusserte der Brigadegeneral die Hoffnung, dass die Atomverhandlungen mit Washington zu einem Ergebnis führen werden. «Aber wenn die Verhandlungen scheitern und uns eine Auseinandersetzung aufgezwungen wird, werden die Verluste der Gegenseite mit Sicherheit weitaus höher sein als unsere», zitierte ihn die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna. Der Iran werde ohne Rücksichtnahme all ihre Stützpunkte in der Region ins Visier nehmen, warnte er.
Die Stützpunkte des US-Militärs am Persischen Golf, etwa in Bahrain und Katar, sind Luftlinie nicht sehr weit vom Iran entfernt und könnten im Falle einer Eskalation zu Zielen werden. In seinem Nachbarland Irak wiederum übt der Iran grossen Einfluss aus, unter anderem über verbündete schiitische Milizen. Zudem verfügt die Regionalmacht über eine unbekannte Zahl unterirdisch gelagerter Raketen, die Israels Staatsgebiet erreichen können. Die Führung in Teheran beteuert, nicht den Bau von Atomwaffen anzustreben, sondern das Atomprogramm allein für zivile Zwecke zu betreiben.
Trump: Bin viel weniger zuversichtlich
Noch setzt Trump in dem Streit auf Verhandlungen mit dem Iran. In einem Podcast mit dem Namen «Pod Force One» sagte er jedoch: «Ich bin jetzt weniger zuversichtlich als noch vor ein paar Monaten. Etwas ist mit ihnen passiert, aber ich bin viel weniger zuversichtlich, dass ein Deal zustande kommt.» Trump hatte für die Verhandlungen mit Teheran ursprünglich einen Zeitraum von zwei Monaten abgesteckt, die aber bald vorbei sind. Es ist unklar, ob es in dieser Woche eine weitere Verhandlungsrunde geben wird.
Die Seehandelsaufsicht der britischen Marine (UKMTO) erklärte, man sei über Spannungen informiert worden, «die zu einer Eskalation militärischer Aktivitäten führen könnte». Schiffe sollten Vorsicht walten lassen im Persischen Golf, im Golf von Oman und in der Strasse von Hormus, einer für die Schifffahrt wichtigen Meeresenge zwischen dem Iran und dem Oman. Angesichts der wachsenden Spannungen zogen die Preise an den Ölmärkten deutlich an.
Israel bereitet angeblich Angriff vor
Trump hat den Iran mehrfach gewarnt, dass es ohne eine Einigung zu einem Militäreinsatz kommen könnte. Er wolle das zwar nicht, sei aber dazu bereit, sagte der US-Präsident sinngemäss. Zudem könnte auch Israel einen Angriff auf seinen Erzfeind Iran beginnen - mit oder ohne Unterstützung des US-Verbündeten. US-Medienberichten zufolge hat Israel eine mögliche Attacke auf die iranischen Atomanlagen bereits vorbereitet. Unklar sei jedoch, ob die israelische Regierung schon eine endgültige Entscheidung getroffen habe.
Im vergangenen Jahr standen Israel und der Iran bereits mehrfach am Rande eines offenen Kriegs. Seit Jahrzehnten ruft die Führung in Teheran zur Vernichtung des jüdischen Staats auf. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hält einen Deal nur dann für akzeptabel, wenn er zur Zerstörung aller Atomanlagen im Iran führen würde. Wiederholt hat die Führung in Israel mit Angriffen auf die iranischen Atomanlagen gedroht.
Experten zweifeln an Wirkung eines Militärschlags
Experten haben jedoch Zweifel, ob das Atomprogramm durch einen Militärschlag gestoppt werden könnte. Das wäre ein «ausserordentlich komplexer militärischer Einsatz», heisst es in einer Analyse des Zentrums für Strategische und Internationale Studien (CSIS) in Washington. Zudem könne das Zentrifugenprogramm relativ schnell wieder aufgebaut werden. Luftangriffe würden das Atomprogramm nach Ansicht von Experten deshalb allenfalls um einige Zeit zurückwerfen, aber nicht langfristig stoppen. Zudem könnte ein Militärschlag den Iran erst recht dazu bewegen, Atomwaffen zu entwickeln.
Gleichzeitig sind wichtige Verbündete des Irans - die Hisbollah-Miliz im Libanon und die islamistische Hamas im Gazastreifen - aufgrund des Vorgehens des israelischen Militärs seit dem Massaker palästinensischer Terroristen am 7. Oktober 2023 in Israel extrem geschwächt. Die Angreifer töteten damals rund 1.200 Menschen und entführten mehr als 250 weitere in den Gazastreifen, wodurch der bis heute andauernde Gaza-Krieg ausgelöst wurde.
Armee: Leichen von zwei Geiseln im Gazastreifen geborgen
Zwei Geisel-Leichen wurden nun von den israelischen Streitkräften nach eigenen Angaben bei einem Einsatz im Süden des abgeriegelten Küstengebiets geborgen. Beide Männer waren beim Überfall am 7. Oktober 2023 getötet, ihre Leichen nach Gaza verschleppt worden. Bei einem der Opfer handelte es sich um den damals 59-jährigen Jair Jaakov. Seine Lebensgefährtin und zwei seiner Söhne waren im Zuge des Oktober-Massakers entführt und im Rahmen eines Geisel-Deals im folgenden Monat freigelassen worden. Den Namen des zweiten Opfers hielt Israels Armee auf Wunsch der Familie vorerst zurück.
Nach der Bergung der beiden Leichen befinden sich nach israelischer Zählung noch mindestens 20 lebende Geiseln in der Gewalt der Hamas. Bei zwei weiteren Entführten ist unklar, ob sie noch leben. Bei 31 Geiseln wird fest davon ausgegangen, dass sie tot sind.
Aktivisten auf dem Weg zum Grenzübergang Rafah
Derweil sind mehrere hundert in Tunesien aufgebrochene Aktivisten seit Montag auf dem Weg über Libyen in Richtung Ägypten. Nach eigenen Angaben wollen sie ab Sonntag am Grenzübergang Rafah auf die humanitäre Notlage in Gaza aufmerksam machen und gegen Israels Angriffe protestieren. Ägyptens Regierung forderte die Aktivisten jedoch dazu auf, dafür offizielle Genehmigungen einzuholen.
Im vergangenen Monat hatte nach einer fast dreimonatigen Blockade von Hilfslieferungen durch Israel der Einsatz der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) begonnen. Diese sollte eine Alternative zum Einsatz der UN und internationaler Hilfsorganisationen im Gazastreifen darstellen. Israel und die USA wollen mit dem Einsatz der GHF verhindern, dass sich die Hamas humanitäre Hilfsgüter aneignet. Die Stiftung ist jedoch umstritten. Zuletzt kam es wiederholt zu tödlichen Zwischenfällen in der Nähe ihrer Verteilungszentren. (dpa)
22:55 Uhr
Mittwoch, 11. Juni
Leichen von zwei Geiseln im Gazastreifen geborgen
Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei einem Einsatz im südlichen Gazastreifen die Leichen von zwei Geiseln geborgen und nach Israel überführt. Beide Männer stammten aus dem Kibbuz Nir Oz nahe der Gaza-Grenze. Sie wurden beim Überfall der Hamas und anderer Terrorgruppen aus dem Gazastreifen am 7. Oktober 2023 getötet und ihre Leichen nach Gaza verschleppt.
Bei einem der Opfer handelte es sich um den damals 59-jährigen Jair Jaakov. Seine Lebensgefährtin und zwei seiner Söhne waren bei dem Terrorüberfall nach Gaza verschleppt und im Zuge des ersten Geisel-Deals im November 2023 freigelassen worden. Den Namen des zweiten Opfers hielt die Armee auf Wunsch der Familie vorerst zurück.
Nach der Bergung der beiden Leichen befinden sich nach israelischer Zählung noch 53 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Von ihnen sind noch mindestens 20 am Leben, 31 gelten als tot, bei zwei Geiseln ist unklar, ob sie noch leben. (dpa)
07:59 Uhr
Mittwoch, 11. Juni
Israels Armee: Wieder Rakete aus dem Jemen abgefangen
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. In mehreren Gegenden Israels - darunter in Jerusalem, im besetzten Westjordanland sowie mehreren Orten im Zentrum des Landes - hatten zuvor die Alarmsirenen geheult. Berichte über Verletzte oder grössere Schäden gab es offiziellen Angaben zufolge nicht.
Das Geschoss, dessen Ursprung der Huthi-Miliz im Jemen zugeschrieben wurde, zerbrach in mehrere Stücke, nachdem es von einer Abfangrakete getroffen worden war, hiess es in der Armeemitteilung. Die israelische Luftabwehr habe mindestens weitere sieben Abfangraketen abgefeuert, um Bruchstücke abzuschiessen.
Seit Beginn des Gaza-Krieges im Oktober 2023 greift die proiranische Huthi-Miliz Israel regelmässig mit Raketen und Drohnen an - nach eigenen Angaben als Ausdruck ihrer Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Israel reagiert mit Luftangriffen auf Ziele der Miliz. Erst wenige Stunden vor diesem Angriff hatte die israelische Kriegsmarine den von den Huthi genutzten Hafen Hudaida im Jemen angegriffen. (dpa)
13:04 Uhr
Dienstag, 10. Juni
Israels Parlament stimmt am Mittwoch über seine Auflösung ab
Das israelische Parlament in Jerusalem stimmt am Mittwoch über einen Vorstoss der Opposition zur Auflösung der Knesset ab. Es ist die erste von insgesamt vier Lesungen. Die strengreligiösen Koalitionspartner des Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu könnten dabei mit der Opposition stimmen. Hintergrund ist ein Streit um den Entwurf eines Gesetzes, das dafür sorgen soll, dass mehr streng religiöse Männer den Wehrdienst ableisten.
Das Parlament würde sich aber nur dann auflösen, wenn der Vorstoss insgesamt vier Lesungen passiert - eine vorläufige Abstimmung am Mittwoch und drei weitere Lesungen bis zur endgültigen Billigung. Dafür ist in letzter Lesung eine Mehrheit von mindestens 61 der 120 Abgeordneten notwendig. In dem Fall der Billigung müsste eine Neuwahl frühestens 90 Tage und spätestens fünf Monate danach stattfinden. (dpa)
07:32 Uhr
Dienstag, 10. Juni
Huthi-Miliz: Israel greift Hafenstadt im Jemen an
Das israelische Militär hat nach Angaben der Huthi-Rebellen Luftangriffe auf Docks in der jemenitischen Stadt Hudeida am Roten Meer geflogen. Dies teilte die Miliz am Dienstag über ihren Satellitennachrichtensender Al-Masirah mit. Weitere Details zu den Angriffen nannten die Huthi zunächst nicht. Eine Bestätigung des israelischen Militärs stand ebenfalls noch aus. (dpa)
06:29 Uhr
Dienstag, 10. Juni
Israel weist Thunberg und andere Gaza-Schiff-Aktivisten aus VORSPANN
Israel weist Greta Thunberg und die anderen elf Aktivisten des abgefangenen Gaza-Solidaritätsschiffs aus. «Die Passagiere der ‹Selfie-Jacht› sind am Ben-Gurion-Flughafen eingetroffen, um Israel zu verlassen und in ihre Heimatländer zurückzukehren», schrieb das israelische Aussenministerium am frühen Morgen auf der Plattform X. Sie sollten noch heute ausreisen. Diejenigen, die sich weigerten, die Ausweisungsdokumente zu unterzeichnen, würden gemäss israelischem Recht vor eine Justizbehörde gebracht, damit die Ausweisung genehmigt werde.
Die israelische Armee hatte das Segelschiff «Madleen» auf dem Weg in den Gazastreifen am frühen Montagmorgen abgefangen - nach Angaben des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition rund 200 Kilometer von der Küste des Gazastreifens in internationalen Gewässern. Erst am Montagabend war das Schiff dann in der israelischen Hafenstadt Aschdod eingelaufen.
Laut israelischem Aussenministerium wurden die Aktivisten von Konsuln aus ihren jeweiligen Heimatländern am Flughafen empfangen. An Bord der «Madleen» waren Menschen aus Deutschland, Frankreich, den Niederlanden, Spanien, der Türkei sowie Brasilien.
Die Aktivistin Thunberg wirft Israel immer wieder vor, einen Völkermord an den Palästinensern zu begehen. Kritiker halten ihr dagegen vor, bei ihren Anschuldigungen das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 ausser Acht zu lassen, das den Gaza-Krieg ausgelöst hat.
Das Bündnis Freedom Flotilla Coalition teilte auf Telegram mit, die Aktivisten seien nach ihrer Ankunft in Aschdod registriert und in Gewahrsam genommen worden. «Wir fordern weiterhin die sofortige Freilassung aller Freiwilligen und die Rückgabe der gestohlenen Hilfsgüter. Ihre Entführung ist rechtswidrig und verstösst gegen das Völkerrecht», schrieb das Bündnis auf Telegram. Die Hilfsgüter sollen israelischen Beamten zufolge nach Gaza geschickt werden.
«Madleen» sollte Hilfsgüter in Gazastreifen bringen
Die «Madleen» war vor gut einer Woche von Sizilien aus in See gestochen. Thunberg sowie die anderen Aktivisten – darunter Yasemin Acar aus Deutschland sowie eine französische EU-Parlamentarierin – wollten Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter in den Gazastreifen bringen. Zugleich wollten sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage in dem dicht besiedelten Gebiet mit zwei Millionen Bewohnern richten.
Nach tagelanger Fahrt durch das östliche Mittelmeer war jedoch am frühen Montagmorgen Schluss: Die israelische Armee stoppte die «Madleen» kurz vor ihrem Ziel. Das israelische Aussenministerium betonte, alle Passagiere des - abschätzig als «Selfie-Jacht» bezeichneten - Schiffs seien sicher und unversehrt. Die Aktivisten hätten versucht, eine mediale Provokation zu inszenieren mit dem einzigen Zweck, öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen.
Heimatländer der Aktivisten boten konsularischen Beistand an
Verteidigungsminister Israel Katz sagte, die Aktivisten hätten sich nach der Ankunft in Aschdod geweigert, ein Video anzusehen, das die Gräueltaten der islamistischen Terroristen vom 7. Oktober 2023 zeigt. «Die antisemitischen Mitglieder der Flottille verschliessen die Augen vor der Wahrheit und haben einmal mehr bewiesen, dass sie die Mörder den Ermordeten vorziehen und weiterhin die Gräueltaten ignorieren, die die Hamas an jüdischen und israelischen Frauen, Erwachsenen und Kindern verübt hat», teilte Katz in der scharf formulierten Erklärung laut Medienberichten mit. Von den Aktivisten gab es hierzu zunächst keine Stellungnahme.
Stopp der «Madleen» ohne Zwischenfälle
Israel hatte den Stopp des Schiffs damit begründet, dass die Zone vor der Küste des Gazastreifens für nicht autorisierte Schiffe gesperrt sei. Nach der gewaltsamen Übernahme der Kontrolle im Gazastreifen durch die palästinensische Terrororganisation Hamas im Jahr 2007 hatte Israel seine Blockade des Küstenstreifens nochmals verschärft. Die von Ägypten mitgetragene Massnahme wird von Israel mit Sicherheitserwägungen begründet.
Nach israelischen Angaben verlief der Stopp der «Madleen» ohne Zwischenfälle. Es ist nicht das erste Mal, dass Aktivisten versuchen, die Blockade auf See zu durchbrechen. Bei einer Aktion im Jahre 2010 hatten israelische Soldaten das türkische Schiff «Mavi Marmara» vor der Küste des Gazastreifens gestürmt, wobei zehn türkische Staatsbürger ums Leben kamen.
Kämpfe im Gazastreifen gehen unvermindert weiter
Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor 20 Monaten wurden nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 54.900 Palästinenser im Gazastreifen getötet und verheerende Schäden angerichtet. Israel hat die Lieferung von Nahrungsmitteln, Medikamenten und anderen lebenswichtigen Gütern im Zuge des Krieges gegen die Hamas fast drei Monate lang unterbunden, die Blockade zuletzt aber etwas gelockert.
In den vergangenen Tagen gingen die Kämpfe in dem abgeriegelten Küstengebiet unvermindert weiter. Erneut gab es Berichte über Tote in der Nähe der neuen Verteilungszentren der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) durch israelische Schüsse. Am Sonntag seien bei Rafah im Süden des Gebiets mehrere Menschen getötet worden. Israels Armee sprach von Verdächtigen, die sich den Truppen genähert hatten. Es seien Warnschüsse abgegeben worden. (dpa)
06:17 Uhr
Montag, 9. Juni
Israels Armee stoppt Aktivistenschiff auf dem Weg nach Gaza
Nach tagelanger Fahrt auf einem Segelschiff mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen sind Greta Thunberg und weitere Aktivisten kurz vor ihrem Ziel von der israelischen Armee gestoppt worden. Das Schiff werde von der Marine zur israelischen Küste geschleppt, die Passagiere sollten in ihre Heimatländer zurückkehren, teilte das israelische Aussenministerium am frühen Morgen auf der Plattform X mit. Zuvor hatte das Bündnis Freedom Flotilla Coalition mitgeteilt, israelische Soldaten seien an Bord der «Madleen» gegangen.
Das israelische Aussenministerium betonte, alle Passagiere des - abschätzig als «Selfie-Jacht» bezeichneten - Schiffs seien sicher und unversehrt. Sie seien mit Wasser und Sandwiches versorgt worden. «Die Show ist vorbei.»
Die Aktivisten hätten versucht, eine mediale Provokation zu inszenieren mit dem einzigen Zweck, öffentliche Aufmerksamkeit zu erregen. Ihre Ladung sei so geringfügig gewesen, dass sie nicht einmal einer Lkw-Lieferung mit Hilfsgütern entspreche. «Es gibt Wege, Hilfe in den Gazastreifen zu bringen - ohne Instagram-Selfies», hiess es in der Stellungnahme.
Das Bündnis Freedom Flotilla Coalition veröffentlichte auf X mehrere vorab aufgezeichnete Videos, in denen die Aktivisten an Bord ihre jeweiligen Heimatländer um Hilfe bitten. Sie seien von israelischen Kräften entführt worden, heisst es darin. Zuvor hatten die Aktivisten mitgeteilt, Drohnen würden das Schiff umkreisen und mit einer weissen, farbähnlichen Substanz besprühen. Zudem sei die Kommunikation über Funk gestört.
Israels Botschaft: «Ihr werdet Gaza nicht erreichen»
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hatte die Armee am Sonntag angewiesen, die Ankunft des Schiffes zu verhindern. «Der Staat Israel wird niemandem erlauben, die Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen», verkündete Katz. In einer scharf formulierten Mitteilung hiess es zudem: «Der antisemitischen Greta und ihren Freunden, den Hamas-Propagandisten, sage ich ganz klar: Ihr solltet umkehren – denn ihr werdet Gaza nicht erreichen.» Israel hatte Aktivisten auch in früheren Fällen schon die Genehmigung verweigert, mit ihren Schiffen an der Küste des abgeschotteten Gazastreifens anzulegen.
Tagelange Fahrt durchs östliche Mittelmeer
Thunberg war mit elf weiteren Aktivistinnen und Aktivisten am 1. Juni von Sizilien aus in See gestochen, um mit dem Schiff dringend benötigte Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter nach Gaza zu bringen. Zugleich wollten sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Notlage in dem dicht besiedelten Küstengebiet mit rund zwei Millionen Bewohnern richten. Nach der tagelangen Fahrt durchs östliche Mittelmeer wollten sie eigentlich am Montagmorgen an der Küste Gazas eintreffen.
Thunberg ist mit ihrem rigorosen Kampf für mehr Klimaschutz weltbekannt geworden. Die mittlerweile 22-jährige Schwedin setzt sich seit längerem aber auch - und inzwischen vor allem - für die Belange der palästinensischen Bevölkerung ein. Ihr Credo: Ohne soziale Gerechtigkeit könne es auch keine Klimagerechtigkeit geben.
Israel wirft sie dabei immer wieder vor, einen Völkermord an den Palästinensern zu begehen. Kritiker halten ihr dagegen vor, bei ihren Anschuldigungen das Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 ausser Acht zu lassen, das den Gaza-Krieg ausgelöst hat. Dabei waren rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. (dpa)
22:23 Uhr
Sonntag, 8. Juni
Armee: Leiche von Hamas-Führer Mohammed al-Sinwar identifiziert
Die Leiche des Hamas-Militärchefs Mohammed al-Sinwar ist nach Angaben der israelischen Armee identifiziert worden. Die sterblichen Überreste seien in einem unterirdischen Tunnel unter dem Europäischen Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens gefunden worden, hiess es in einer Mitteilung.
Der Hamas-Anführer sei zusammen mit dem Kommandeur der Rafah-Brigade, Mohammed Sabaneh, bei einem Angriff am 13. Mai getötet worden. Sie hätten sich in einem unterirdischen Kommando- und Kontrollzentrum der islamistischen Hamas versteckt gehalten.
In dem Tunnel seien verschiedene Gegenstände gefunden worden, die den beiden Männern gehört hätten, hiess es in der Mitteilung der Armee ohne weitere Details. «Die Leichen weiterer Terroristen wurden während des Einsatzes entdeckt, ihre Identitäten werden gegenwärtig untersucht.»
Tunnel in unmittelbarer Nähe zur Klinik
Die Armee zeigte den unterirdischen Tunnel heute mehreren Journalisten, darunter auch ein Fotoreporter der Deutschen Presse-Agentur. Dieser beschrieb, der Tunnel habe sich in unmittelbarer Nähe zur Klinik sehr tief unter der Erde befunden. In einem Raum hätten viele Decken auf dem Boden gelegen, er sei offenbar als Schlafraum genutzt worden. Es habe starker Verwesungsgeruch in der Luft gehangen, auf dem Boden seien überall Würmer gewesen. Technische Ausrüstung oder Ähnliches sei nicht zu sehen gewesen.
Israel hat der Hamas immer wieder vorgeworfen, medizinische Einrichtungen für militärische Zwecke zu missbrauchen. Die Hamas hat dies stets dementiert.
Auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte zuletzt im Parlament gesagt, Mohammed al-Sinwar sei tot. Die Hamas hat dies bislang nicht bestätigt.
Es handelte sich dabei um den Bruder des einstigen, ebenfalls getöteten Hamas-Anführers Jihia al-Sinwar. Nachdem das israelische Militär den Hamas-Militärchef Mohammed Deif im vergangenen Jahr getötet hatte, wurde al-Sinwar zum neuen Chef des bewaffneten Hamas-Arms, der sogenannten Kassam-Brigaden. (dpa)
15:26 Uhr
Sonntag, 8. Juni
Palästinenser: Tote nach Schüssen nahe Verteilungszentrum
In der Nähe eines Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe im Gazastreifen soll es nach palästinensischen Angaben erneut Tote durch israelische Schüsse gegeben haben. Medizinische Kreise im Nasser-Krankenhaus meldeten, mindestens vier Menschen seien unweit eines solchen Zentrums in der Nähe von Rafah im Süden des Gazastreifens getötet worden. Laut Augenzeugen habe sich der Vorfall ungefähr einen Kilometer vom Verteilungszentrum entfernt ereignet.
Die israelische Armee erklärte auf Anfrage, mehrere Verdächtige hätten sich in der Nacht zum Sonntag im Gebiet der Stadt Rafah den Truppen genähert. Nach der Anweisung, sich zu distanzieren, hätten die Soldaten Warnschüsse abgegeben. Nach Angaben des Militärs wurden die Schüsse in einem Gebiet abgegeben, das derzeit als «aktive Kampfzone» gilt. Der Armee liegen demzufolge Berichte über «verletzte Menschen» vor.
Beide Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Zuletzt gab es mehrfach Berichte über Tote durch israelischen Beschuss in der Nähe von Verteilungszentren der umstrittenen Gaza Humanitarian Foundation (GHF). Danach wollte die GHF die Sicherheit dort verbessern. Man arbeite daran, die Verteilung so sicher wie möglich zu gestalten, hiess es in der Mitteilung. Alle Palästinenser, die zu den Zentren unterwegs seien, würden aus Sicherheitsgründen dazu aufgefordert, den von der Armee festgelegten Routen zu folgen, hiess es. (dpa)
14:23 Uhr
Sonntag, 8. Juni
Israel will Greta Thunberg nicht nach Gaza lassen
Israel will ein Schiff mit Klimaaktivistin Greta Thunberg und anderen Aktivisten am Erreichen des Gazastreifens hindern. Verteidigungsminister Israel Katz sagte am Sonntag, sein Land werde niemandem gestatten, die Seeblockade des Palästinensergebiets zu durchbrechen. Die Blockade sei notwendig, um die Hamas am Import von Waffen zu hindern.
Thunberg war vor einer Woche mit mehreren weiteren Aktivisten an Bord des von der sogenannten Freedom Flotilla Coalition betriebenen Schiffs «Madleen» von Sizilien aus in See gestochen. Ziel der Aktion sei, die Küste des Gazastreifens zu erreichen, um «die israelische Belagerung zu durchbrechen», erklärten die Organisatoren. (AP)
12:46 Uhr
Sonntag, 8. Juni
Israel wirft Sprecher von Gaza-Zivilschutz Hamas-Mitgliedschaft vor
Das israelische Militär hat einen Sprecher des Zivilschutzes im Gazastreifen beschuldigt, ein aktives Mitglied der Hamas zu sein. Nach Angaben des Militärs zeigen bei Einsätzen in dem Palästinensergebiet gefundene Dokumente, dass sich Mahmud Bassal der militanten Gruppe im Jahr 2005 anschloss. Die AP konnte die Echtheit der Dokumente nicht unabhängig verifizieren. Bassal reagierte nicht umgehend auf eine Bitte um Stellungnahme.
Der Zivilschutz operiert als Rettungsdienst unter der Kontrolle der Hamas-Behörden. Seine Mitarbeiter sind häufig die ersten, die von Israel angegriffene Orte erreichen. (dpa)
06:09 Uhr
Sonntag, 8. Juni
Hilfe in Gaza soll weitergehen – Krise in Israels Regierung
Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) öffnet heute wieder eines ihrer Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Zentrum Gazas. Das teilte die Stiftung am frühen Morgen auf ihrer arabischen Facebook-Seite mit. Am Vortag waren die Hilfszentren der GHF nach eigenen Angaben wegen «direkter Drohungen» der islamistischen Hamas weiter geschlossen.
Wegen des «grossen Andrangs» hatte die GHF am Freitag die vorläufige Schliessung ihrer Verteilzentren in Gaza verkündet. Drohungen der Hamas hätten auch am Tag darauf eine Öffnung unmöglich gemacht, «ohne das Leben Unschuldiger zu gefährden», hiess es. Vor rund zwei Wochen hatte Israel die Blockade sämtlicher Hilfslieferungen in den abgeriegelten Gazastreifen gelockert. Die Verteilung von Hilfsgütern wurde von der GHF übernommen.
Die umstrittene Organisation umgeht dabei Hilfsorganisationen der UN und anderer Initiativen. Ihr wurde vorgeworfen, sie gefährde dabei Zivilisten und verstosse gegen Standards neutraler Hilfe. Israel will dagegen nach eigenen Angaben verhindern, dass die Hamas sich die Hilfslieferungen aneignet. (dpa)
00:56 Uhr
Sonntag, 8. Juni
Demonstranten in Israel fordern Ende des Gaza-Kriegs
Tausende Menschen haben am Abend in mehreren Städten Israels gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu protestiert und die Freilassung der Geiseln in Gaza aus der Gewalt islamistischer Terroristen gefordert. Die Tochter einer getöteten Geisel warf der «Times of Israel» zufolge bei einer Kundgebung in Tel Aviv der Regierung vor, den seit 20 Monaten andauernden Krieg in dem abgeriegelten Küstenstreifen auf Kosten der Verschleppten in die Länge zu ziehen. Laut Berichten gingen Sicherheitskräfte am Rande gewaltsam gegen Anti-Kriegsdemonstranten vor.
Kurz zuvor hatte das israelische Militär die Bergung der Leiche einer thailändischen Geisel im Gazastreifen bekanntgegeben. Die sterblichen Überreste des Mannes seien in einem Spezialeinsatz bei Rafah im Süden Gazas gefunden worden. Der Thailänder war demnach beim Terrorüberfall der Hamas und anderer Terrorgruppen am 7. Oktober 2023 in Israel zusammen mit etwa 250 anderen Menschen nach Gaza verschleppt worden. Während seiner Geiselhaft sei er von Mitgliedern der Mudschahedin-Brigaden getötet worden.
Der Terrorüberfall in Israel, bei dem nach israelischen Angaben rund 1200 Menschen getötet und etwa 250 Menschen nach Gaza verschleppt wurden, war der Auslöser des Krieges. Noch immer befinden sich viele Geiseln in dem Küstenstreifen. Das Forum der Angehörigen rief die Regierung von Ministerpräsident Netanyahu dazu auf, «alles Notwendige zu tun, um eine Einigung zu erzielen, die alle 55 verbleibenden Geiseln zurückbringt». Unter ihnen sollen nach früheren israelischen Angaben noch mindestens 20 leben. (dpa)
20:30 Uhr
Samstag, 7. Juni
Israel: An Bibas-Ermordung beteiligter Terrorist getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Anführer der palästinensischen Mudschahedin-Brigaden im Gazastreifen getötet. Asad Abu Scharia sei direkt an der Entführung der deutschen Staatsbürgerin Schiri Bibas und ihrer beiden kleinen Söhne aus Israel in das Küstengebiet sowie an deren Ermordung beteiligt gewesen, teilte das Militär mit.
Das Schicksal der Bibas-Familie berührte viele Menschen: Videoaufnahmen der verängstigen Mutter und ihrer beiden rothaarigen Söhne, die bei der Entführung entstanden, waren um die Welt gegangen. Sie wurden zu Symbolen für das beispiellose Massaker, das den Gaza-Krieg ausgelöst hatte, in dem Zehntausende Palästinenser getötet wurden.
In einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet sei Abu Scharia in der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens getötet worden, hiess es. In den vergangenen Jahren soll er als Chef der verhältnismässig kleinen Mudschahedin-Brigaden fungiert haben. Abu Scharia war nach Angaben der Armee am 7. Oktober 2023 in den Kibbuz Nir Oz eingedrungen und gehörte zu den Anführern des verheerenden Massakers der islamistischen Hamas sowie weiterer Terrororganisationen in Gaza. (dpa)
18:55 Uhr
Samstag, 7. Juni
Verteilzentren für humanitäre Hilfe in Gaza weiter geschlossen
Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sieht sich weiterhin nicht in der Lage, in ihren Zentren humanitäre Hilfe an die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen zu verteilen. Die Stiftung erklärte, von der Hamas «direkte Drohungen» erhalten zu haben. «Diese Drohungen machten es unmöglich, heute weiterzumachen, ohne das Leben Unschuldiger zu gefährden.» Hunderttausende hungernde Menschen hätten deswegen kein Essen erhalten.
Bereits am Vortag hatte die GHF die vorläufige Schliessung ihrer Verteilzentren verkündet. Die Zentren seien wegen des «grossen Andrangs» geschlossen worden, um die Sicherheit der Menschen vor Ort gewährleisten zu können, hiess es. Zuvor seien jedoch noch Tausende Lebensmittelpakete verteilt worden. Vor rund zwei Wochen hatte Israel die Blockade der Hilfslieferungen in den Gazastreifen gelockert. Die Verteilung von Hilfsgütern wurde von der GHF übernommen. Die Organisation umgeht dabei Hilfsorganisationen der UN und anderer Initiativen. Ihr wurde vorgeworfen, sie gefährde dabei Zivilisten und verstosse gegen Standards neutraler Hilfe. Israel will dagegen nach eigenen Angaben verhindern, dass die Hamas sich die Hilfslieferungen aneignet. (dpa)
17:46 Uhr
Samstag, 7. Juni
Palästinenser: Mindestens 60 Tote bei Angriffen Israels
Nach Angriffen Israels im Gazastreifen ist die Zahl der Toten in dem umkämpften Küstengebiet palästinensischen Angaben zufolge weiter gestiegen. Seit der Nacht seien mindestens 60 Menschen getötet worden, hiess es aus medizinischen Kreisen des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen. Es habe auch Dutzende Verletzte gegeben. Demnach steigt die Zahl der Toten stündlich, da die israelische Armee weiterhin verschiedene Orte im Gazastreifen angreift.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete zuvor Tote in den Gebieten rund um Chan Junis und Rafah im Süden des umkämpften Gebiets sowie in der Stadt Gaza. Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Angaben. (dpa)
17:41 Uhr
samstag, 7. Juni
Al-Kaida-Ableger im Jemen droht Trump und Musk
Der Anführer des jemenitischen Ablegers der Terrororganisation Al-Kaida, Saad bin Atef al-Aulaki, hat US-Präsident Donald Trump und Tech-Milliardär Elon Musk wegen der Rolle der USA im Nahost-Konflikt gedroht. In einer etwa halbstündigen Videobotschaft, die am Samstag von Unterstützern der Gruppe in sozialen Medien verbreitet wurde, meldete er sich zum ersten Mal seit seinem Antritt im vergangenen Jahr zu Wort.
In der Aufnahme seiner Rede werden neben Bildern von Trump und Musk auch Aufnahmen von US-Vizepräsident JD Vance, Aussenminister Marco Rubio und Verteidigungsminister Pete Hegseth eingeblendet. Daneben werden Logos der Firmen Musks gezeigt, darunter das des Elektroautobauers Tesla. «Es gibt keine roten Linien mehr nach dem, was mit unseren Leuten in Gaza geschehen ist und weiter geschieht», sagt Al-Aulaki in dem Clip. Gleiches mit Gleichem zu vergelten, sei legitim.
In der Aufnahme ruft er «einsame Wölfe» dazu auf, auch Regierungsvertreter in Ägypten, Jordanien und den arabischen Golfstaaten wegen des Gaza-Kriegs zu töten. Die USA haben auf al-Aulaki ein Kopfgeld in Höhe von sechs Millionen Dollar ausgesetzt. Washington begründete dies damit, dass er öffentlich zu Anschlägen auf die USA und ihre Verbündeten aufgerufen habe. (AP)
16:50 Uhr
Samstag, 7. Juni
Hamas warnt Israel vor Befreiungsaktion für Matan Sangauker
Die Hamas hat Israel vor einer Befreiungsaktion für die Geisel Matan Sangauker gewarnt. Das israelische Militär habe das Gebiet umzingelt, in dem der Israeli festgehalten werde, erklärte die militant-islamistische Palästinenserorganisation am Samstag. Israel sei für jeglichen Schaden verantwortlich, der Sangauker bei einer Befreiungsaktion zugefügt werde.
Die Mutter von Matan, Einav Sangauker, hatte im Mai berichtet, ihr Sohn sei zusammen mit dem amerikanisch-israelischen Doppelstaatler Edan Alexander festgehalten worden. Alexander wurde am 12. Mai von der Hamas an das Rote Kreuz übergeben. Seine Freilassung erfolgte durch direkte Verhandlungen zwischen den USA und der Hamas, ohne Beteiligung Israels. (dpa/AP)
12:50 Uhr
Samstag, 7. Juni
Palästinenser: 22 Tote bei Angriffen Israels in Gaza
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut Tote gegeben. Seit der Nacht seien mindestens 22 Menschen in dem Küstengebiet ums Leben gekommen, hiess es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Dutzende Menschen seien verletzt worden. Die Angaben liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete Tote in den Gebieten rund um Chan Junis sowie Rafah im Süden des umkämpften Gebiets sowie in der Stadt Gaza. Von der israelischen Armee gab es zunächst keine Angaben.
Israel kämpft seit dem Massaker vom 7. Oktober 2023 gegen die Hamas im Gazastreifen. Vor drei Wochen startete die Armee eine neue Grossoffensive in dem Küstengebiet. Täglich werden viele Tote gemeldet. Erklärtes Ziel Israels ist es, die Hamas vollends zu zerschlagen sowie die noch immer festgehaltenen Geiseln freizubekommen. An Israels Vorgehen gibt es international Kritik. (dpa)
11:23 Uhr
Samstag, 7. Juni
Gaza-Krankenhäuser: Fast zwei Dutzend Leichen aufgenommen
Kliniken im Gazastreifen haben nach Angaben von Krankenhausvertretern am Samstag die Leichen von fast zwei Dutzend getöteten Palästinenserinnen und Palästinensern aufgenommen. Ein israelischer Angriff habe eine Wohnung getroffen, berichtete das Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza, das grösste Krankenhaus des Küstengebiets. Unter den sieben Todesopfern seien eine Mutter und fünf Kinder. Das israelische Militär erklärte, es reagiere auf «barbarische Angriffe» der Hamas, halte sich dabei an das Völkerrecht und tue alles, um Opfer in der Zivilbevölkerung zu vermeiden. (AP)
10:15 Uhr
Samstag, 7. Juni
Israel: Leiche von thailändischer Geisel aus Gaza geborgen
Israel hat die Leiche eines thailändischen Erntehelfers aus dem Gazastreifen geborgen. Nattapong Pinta sei beim von der Hamas angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 aus dem Kibbuz Nir Oz verschleppt und kurz nach Beginn des Krieges in Gefangenschaft getötet worden, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Samstag mit. Seine Leiche sei im Rahmen einer Spezialoperation des Militärs zurück nach Israel gebracht worden. Unter den Geiseln der Hamas stellten Thailänder die grösste Gruppe nach Menschen mit israelischer Staatsangehörigkeit. (AP)
12:16 Uhr
Freitag, 6. Juni
Paris knüpft Anerkennung Palästinas an Entwaffnung der Hamas
Frankreich tritt bei der von Präsident Emmanuel Macron in Aussicht gestellten möglichen Anerkennung Palästinas als Staat auf die Bremse. Kurz vor einer UN-Konferenz zur Zweistaatenlösung in New York, die Macron als Zeitpunkt einer möglichen Anerkennung genannt hatte, knüpfte Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot einen solchen Schritt an Bedingungen. Frankreich sei zwar zu einer Anerkennung entschlossen, werde dies aber nicht alleine tun, sagte er in einem Interview des französischen Senders RTL.
Auf der Konferenz vom 17. bis 20. Juni gehe es Frankreich darum, «insbesondere die Palästinensische Behörde und die arabischen Länder in der Region mitzunehmen, damit sie Verpflichtungen eingehen, um alle Hindernisse auf dem Weg zur Gründung und Existenz eines Staates Palästina aus dem Weg zu räumen», sagte Barrot. «Und es gibt natürlich eine absolute Notwendigkeit, die Frage der Entwaffnung der Hamas zu behandeln, denn es gibt keine Zukunft und Stabilität für Gaza und Palästina, ohne die Hamas auszuschliessen.» (dpa)
10:53 Uhr
Freitag, 6. Juni
Verteilzentren für humanitäre Hilfe in Gaza geschlossen
Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung GHF hat die vorläufige Schliessung ihrer Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Gazastreifen verkündet. In einer auf der Facebook-Seite der Gaza Humanitarian Foundation veröffentlichten Mitteilung hiess es, alle Verteilzentren für Hilfsgüter seien geschlossen. Die Bevölkerung werde aufgerufen, zur eigenen Sicherheit den Zentren fernzubleiben. Angaben über die voraussichtliche Dauer der Schliessung gab es zunächst nicht.
Im Gazastreifen begehen die Menschen heute das muslimische Opferfest Eid al-Adha, das traditionell mit einem Festmahl verbunden ist. (dpa)
06:31 Uhr
Freitag, 6. Juni
Israel mobilisiert Clans im Kampf gegen Hamas
Israel bewaffnet im Kampf gegen die islamistische Hamas lokale palästinensische Gruppen im Gazastreifen. Nach öffentlicher Kritik eines israelischen Oppositionspolitikers daran bestätigte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu, dass lokale Clans «aktiviert» worden seien, die die Hamas ablehnen. Dies sei auf Anraten ranghoher Sicherheitsbeamter geschehen. «Was ist daran schlecht? Das ist nur gut. Das rettet das Leben israelischer Soldaten», sagte Netanjahu in einer auf der Plattform X veröffentlichten Videobotschaft.
Medienberichten in den USA und Israel zufolge geht es vor allem um eine von einem Mann namens Jassir Abu Schabab angeführte, relativ kleine Gruppe von Männern im Raum Rafah im Süden Gazas. Sie sei vom israelischen Militär mit Kalaschnikow-Gewehren ausgerüstet worden, die die Armee während des Krieges von der Hamas beschlagnahmt habe, berichtete die «Times of Israel». Durch die Förderung rivalisierender Clans wie dem von Abu Schabab solle die Hamas geschwächt werden, berichtete die israelische Nachrichtenseite «Ynet».
21:34 Uhr
Donnerstag, 5. Juni
Israels Luftwaffe greift Ziele bei Beirut an
Die israelische Luftwaffe hat mehrere Ziele der Hisbollah-Miliz in Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Dies teilte Israels Militär mit.
Zuvor hatte ein Armeesprecher die Bewohner der als Dahija bekannten Vororte von Beirut aufgerufen, mehrere Gebäude zu verlassen. Nach Angaben der Armee handelt es sich bei den Zielen um «unterirdische Hisbollah-Einrichtungen», die von der Miliz zur Herstellung von Drohnen genutzt werden. Es ist der vierte Luftangriff auf Dahija seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im November. Das Gebiet ist eine Hochburg der Miliz. (dpa)
20:17 Uhr
Donnerstag, 5. Juni
Netanyahu: Palästinensische Gruppen unterstützen Kampf gegen Hamas
Israel hat im Gaza-Krieg nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu lokale palästinensische Clans im Gazastreifen aktiviert. Netanyahu sagte in einem Video auf der Plattform X, die Regierung habe diesen Schritt auf Anraten von Sicherheitsbeamten unternommen, um das Leben israelischer Soldaten zu retten. Stunden zuvor hatte ein politischer Gegner des Regierungschefs kritisiert, die Regierung bewaffne im Kampf gegen die militant-islamistische Hamas im Gazastreifen inoffizielle palästinensische Gruppen.
Aus israelischen Kreisen verlautete, eine der von Netanyahu erwähnten Gruppen sei die sogenannte Abu Schabab. Die Organisation teilte in den vergangenen Wochen mit, ihre Kämpfer unterstützten den Schutz von Hilfslieferungen im Rahmen eines neuen Verteilungsmechanismus im südlichen Gazastreifen. (AP)
15:09 Uhr
Donnerstag, 5. Juni
Wie viele Geiseln noch im Gazastreifen vermutet werden
Das israelische Militär und der Geheimdienst Schin Bet haben nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu im Gazastreifen die Leichen zweier weiterer Israelis geborgen und in die Heimat gebracht. Bei dem Terrorüberfall unter Führung der militant-islamistischen Hamas im Oktober 2023 wurden etwa 1200 Menschen getötet und 251 verschleppt. Hier einige Einzelheiten zu israelischen Geiseln im Gazastreifen:
Israel nimmt an, dass mindestens 33 von ihnen inzwischen tot sind. Über das Schicksal einiger anderer gibt es Netanyahu zufolge Zweifel.
Fünf der noch festgehaltenen Geiseln sind keine Israelis. Drei von ihnen kommen aus Thailand und je eine aus Nepal und Tansania. Israel hat den Tod von zwei thailändischen und einer tansanischen Geisel bestätigt. (dpa)
14:12 Uhr
Donnerstag, 5. Juni
Stiftung eröffnet zwei weitere Zentren für humanitäre Hilfe in Gaza
Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat die Öffnung zweier weiterer Verteilungszentren für humanitäre Hilfe im Gazastreifen für heute Nachmittag angekündigt. Beide befinden sich im Bereich der Stadt Rafah im Süden des Küstengebiets, wie die Stiftung auf ihrer Facebook-Seite in arabischer Sprache mitteilte.
Die Mitteilung erfolgte, nachdem die Verteilung am Mittwoch wegen «Renovierungsarbeiten» ausgesetzt worden war. Erst vor rund zwei Wochen hatte Israel die Blockade der Hilfslieferungen gelockert. Ihre Verteilung wurde kürzlich von der GHF übernommen. Die von Israel und den USA geförderte Organisation umgeht dabei Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen und anderer Initiativen.
Ihr wurde vorgeworfen, sie gefährde dabei Zivilisten und verstosse gegen bewährte Standards neutraler Hilfe. Israel will dagegen nach eigenen Angaben verhindern, dass die islamistische Hamas sich die Hilfslieferungen aneignet. (dpa)
13:09 Uhr
Donnerstag, 5. Juni
Arbeiter verweigern Verschiffen von Militärgütern nach Israel
Hafenarbeiter in Südfrankreich verweigern nach Angaben der Gewerkschaft CGT das Verschiffen von 14 Tonnen Militärgütern nach Israel. Die Arbeiter im Hafen von Marseille-Fos weigerten sich, militärische Komponenten zu verladen, die ins israelische Haifa verschifft werden sollten, teilte die CGT mit. Die Arbeiter wollten nicht «an dem laufenden Völkermord, der von der israelischen Regierung inszeniert wird», teilnehmen.
Bei der Ladung soll es sich um von einer Firma in Marseille hergestellte Einzelteile für Maschinengewehre handeln, die die israelische Armee nach Darstellung der Gewerkschaft gegen die palästinensische Bevölkerung einsetzt. Der entsprechende Container sei lokalisiert und zur Seite gestellt worden. (dpa)
13:07 Uhr
Donnerstag, 5. Juni
Palästinenser: Drei Reporter im Gazastreifen getötet
Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge während der Nacht mindestens 13 Menschen getötet worden, unter ihnen drei Reporter. Die Journalisten seien in der Stadt Gaza zu Tode gekommen, als ein Angriff den Innenhof des Al-Ahli-Krankenhauses getroffen habe, teilte das von der militant-islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Sechs Menschen seien verletzt worden. Unklar war zunächst, für welche Medien die Journalisten gearbeitet haben. Das israelische Militär erklärte, es prüfe Berichte über den Angriff.
Nach Angaben des in New York ansässigen Komitees zum Schutz von Journalisten wurden seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas mehr als 180 Journalisten und Medienmitarbeiter getötet, die meisten von ihnen im Gazastreifen. (dpa)
10:34 Uhr
Donnerstag, 5. Juni
Netanyahu: Leichen von zwei Geiseln aus dem Gazastreifen geborgen
Israel hat die Leichen von zwei Geiseln aus dem Gazastreifen geborgen. Bei den Toten handele es sich um die 70-jährige Judih Weinstein und den 72-jährigen Gad Haggai, teilte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu am Donnerstag mit. Ihre Leichen seien im Rahmen einer gemeinsamen Operation des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet aus Chan Junis im Süden des Gazastreifens nach Israel überführt worden. «Gemeinsam mit allen Bürgern Israels sprechen meine Frau und ich den lieben Familien unser tief empfundenes Beileid aus. Unser Herz schmerzt angesichts dieses schrecklichen Verlustes. Möge ihr Andenken gesegnet sein», erklärte Netanyahu.
Der Kibbuz Nir Oz hatte Weinstein und Haggai bereits im Dezember 2023 für tot erklärt. Das Paar befand sich auf einem Morgenspaziergang, als Kämpfer der militant-islamistischen Hamas und andere Extremisten am 7. Oktober 2023 in Israel eindrangen, etwa 1200 Menschen massakrierten und 251 weitere als Geiseln verschleppten. (dpa)
06:50 Uhr
Donnerstag, 5. Juni
Gaza-Hilfszentren sollen öffnen – USA verhindern Resolution
Die umstrittenen Hilfszentren im umkämpften Gazastreifen sollen heute nach eintägigen «Renovierungsarbeiten» wieder für die notleidende Bevölkerung zugänglich sein. Um welche Uhrzeit die am Mittwoch geschlossenen Einrichtungen wieder geöffnet werden, teilte die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) in der Nacht auf ihrer arabischsprachigen Facebook-Seite nicht mit. Nach wiederholten Berichten über tödliche Schüsse auf Palästinenser bei den Zentren sollte die Sicherheit dort verbessert werden.
USA: Resolution hätte Hamas gestärkt
Derweil rechtfertigte US-Aussenminister Marco Rubio das Veto der USA im UN-Sicherheitsrat, mit dem Washington eine Resolution verhinderte, die eine sofortige Waffenruhe in Gaza und ungehinderten Zugang für Hilfsgüter verlangt hätte. «Wir werden keine Massnahme unterstützen, die es versäumt, die Hamas zu verurteilen» und von der islamistischen Terrororganisation zu fordern, dass sie sich entwaffnet und den Gazastreifen verlässt, sagte er laut einer Mitteilung. Eine Verabschiedung der Resolution hätte die Hamas gestärkt, die laufenden diplomatischen Bemühungen um eine Waffenruhe zu untergraben, hiess es. Alle anderen 14 Mitgliedsstaaten des Sicherheitsrats stimmten für den Beschluss.
Dies geschieht vor dem Hintergrund wachsender Besorgnis über die Verteilung von Hilfslieferungen in dem abgeriegelten Küstengebiet, wo laut den UN die mehr als zwei Millionen Bewohner von Hunger bedroht sind, nachdem Israel elf Wochen lang ein vollständiges Verbot für Lieferungen von Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern verhängt hatte. Damit sollte nach Angaben der israelischen Regierung der Druck auf die Hamas erhöht werden, damit sie die letzten beim Terrorüberfall in Israel am 7. Oktober 2023 entführten Geiseln freilässt. (dpa)
21:24 Uhr
Mittwoch, 4. Juni
Bericht: Thunbergs Segelschiff darf nicht in Gaza anlegen
Greta Thunberg und weitere Aktivisten an Bord eines Segelschiffs dürfen einem israelischen Medienbericht zufolge nicht im Gazastreifen anlegen. Israels Sicherheitsbehörden hätten entschieden, dass die Gruppe sich dem Palästinensergebiet auch nicht nähern dürfe, berichtete der Sender Kan 11. Sie wollen demnach keinen Präzedenzfall schaffen.
Am Donnerstag sollen Verteidigungsminister Israel Katz und hochrangige Armeeangehörige laut dem Sender über weitere Schritte beraten. Möglich ist dem Bericht zufolge auch, dass das Schiff in den israelischen Hafen von Aschdod geschleppt und die Aktivisten an Bord dort festgenommen werden könnten. Israels Regierung äusserte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.
Israel hatte auch in früheren Fällen Aktivisten keine Genehmigung erteilt, mit ihren Schiffen in Gaza anzulegen.
Das Segelschiff «Madleen» des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition war am Sonntag auf Sizilien in See gestochen. An Bord sind nach Angaben des Bündnisses zwölf Aktivisten, darunter neben der Schwedin Thunberg auch Yasemin Acar aus Deutschland. Die Aktivistengruppe will nach eigenen Angaben Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter zu den notleidenden Menschen im Gazastreifen bringen. Zugleich wollen sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage vor Ort richten. (dpa)
18:03 Uhr
Mittwoch, 4. Juni
Krankenhauspersonal: 26 Tote bei israelischen Angriffen auf Gaza
Neue israelische Angriffe haben im Gazastreifen nach Angaben von Krankenhausmitarbeitern mindestens 26 Menschen das Leben gekostet. Bei einer der Attacken sei am Mittwoch ein Zelt in der Stadt Gaza getroffen worden, hiess es aus dem Schifa-Krankenhaus. Dabei habe es sieben Tote gegeben, darunter zwei Frauen und ein sieben Jahre altes Mädchen. Das israelische Militär erklärte, es prüfe die Berichte.
Israel betont, dass es nur Extremisten ins Visier nehme. Die Streitkräfte machen die militant-islamistische Hamas für Tote unter der Zivilbevölkerung verantwortlich, da sich deren Mitglieder in bewohnten Gebieten verschanzten. (dpa)
15:15 Uhr
Mittwoch, 4. Juni
Deutscher Aussenminister sagt Israel weitere Waffenhilfe zu
Der deutsche Aussenminister Johann Wadephul hat Israel unmittelbar vor einem Besuch seines israelischen Kollegen Gideon Saar in Berlin weitere Waffenhilfe zugesagt.
«Deutschland wird weiterhin den Staat Israel unterstützen, auch mit Waffenlieferungen», sagte der Christdemokrat bei einer Befragung der Bundesregierung im Bundestag. Solche Hilfe sei notwendig angesichts des Terrors der islamistischen Hamas wie auch der Angriffe der proiranischen Huthi-Miliz aus dem Jemen oder der Hisbollah-Miliz aus dem Libanon.
Wadephul hatte mit Äusserungen in der «Süddeutschen Zeitung», in denen er Waffenlieferungen von einer völkerrechtlichen Überprüfung des militärischen Vorgehens Israels im Gazastreifen abhängig gemacht hatte, auch in den eigenen Reihen für Irritationen gesorgt.
Der Vorstand der Fraktion der Christdemokraten hatte sich dann am Montag nach Angaben des Parlamentarischen Geschäftsführers Steffen Bilger mit Wadephul auf die Linie verständigt, nach der «Kritik unter Freunden» an Israel zwar ausgesprochen werden sollte, Schlussfolgerungen für Waffenlieferungen oder Sanktionen aber nicht auf der Tagesordnung stünden.
Wadephul: Humanitäres Völkerrecht gilt auch für Waffenlieferungen
Der Minister sagte nun auf eine entsprechende Frage aus den Reihen der Grünen, die Koalition stehe geschlossen an der Seite des Staates Israel. Dass sich die deutsche Politik aber auch am humanitären Völkerrecht orientiere, «gilt für alle Politikbereiche, selbstverständlich auch für den Bereich der Waffenlieferungen».
Auf die Nachfrage, welche Auswirkungen dies für die Rüstungsexportpolitik habe, verwies der Minister erneut auf den geheim tagenden Bundessicherheitsrat, der über Waffenlieferungen entscheidet.
Schon in seinem Eingangsstatement wiederholte Wadephul das Bekenntnis, die Sicherheit des Staates Israel gehöre zur deutschen Staatsräson. Das schliesse nicht aus, «dass wir unter Freunden auch Kritikpunkte haben und Hinweise haben». Im Vordergrund müsse aber immer stehen: «Das, was geschehen ist von deutscher Hand gegenüber Jüdinnen und Juden im letzten Jahrhundert, das ist nicht vergessen. Nie wieder ist jetzt.» (dpa)
20:24 Uhr
Dienstag, 3. Juni
Tote bei Gaza-Verteilstelle: UN-Chef fordert Untersuchung
Nach Berichten über zahlreiche Tote nahe einem Verteilungszentrum für humanitäre Hilfe in Gaza verlangt UN-Generalsekretär António Guterres Konsequenzen. «Der Generalsekretär fordert weiterhin eine sofortige, unabhängige Untersuchung dieser Ereignisse und die Rechenschaftspflicht der Täter», sagte UN-Sprecher Stéphane Dujarric in New York. Er sprach von einem unvorstellbaren Verlust an Menschenleben. «Es ist inakzeptabel, dass Zivilisten beim Versuch, Nahrungsmittel zu beschaffen, ihr Leben riskieren und in mehreren Fällen sogar verlieren.» (dpa)
10:06 Uhr
Dienstag, 3. Juni
Rotes Kreuz: 27 Tote nach Schüssen im Gazastreifen
Israelische Soldaten haben im Gazastreifen nach palästinensischen Angaben in der Nähe einer Verteilstelle für Hilfsgüter auf Menschen geschossen und mindestens 27 von ihnen getötet. Auch das Internationale Komitee vom Roten Kreuz bestätigte die Opferzahl. Das israelische Militär teilte mit, die Schüsse seien «in der Nähe einzelner Verdächtiger» gefallen, die vorgesehene Wege verlassen, sich den Soldaten genähert und Warnschüsse ignoriert hätten. Angaben über Opfer würden geprüft.
Saher al-Waheidi, ein Abteilungsleiter im Gesundheitsministerium im Gazastreifen, das von der militant-islamistischen Hamas kontrolliert wird, teilte mit, am Morgen seien mindestens 27 Menschen getötet worden. Ein Sprecher des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Hischam Mhanna, sagte, sein Feldkrankenhaus in Rafah im Süden des Gazastreifens habe 184 Verwundete aufgenommen, von denen 19 bei der Ankunft für tot erklärt worden und acht weitere später an ihren Wunden gestorben seien. Die 27 Toten wurden anschliessend in das Nasser-Krankenhaus in der Stadt Chan Junis gebracht.
Jasser Abu Lubda, ein 50-jähriger Palästinenser aus Rafah, sagte, die Schüsse seien gegen 4 Uhr morgens in Rafah gefallen, etwa einen Kilometer von dem Verteilzentrum entfernt. Er habe gesehen, wie mehrere Menschen getötet oder verwundet worden seien. Neima al-Aaradsch, eine Frau aus Chan Junis, berichtete Ähnliches. «Es gab viele Märtyrer und Verwundete», sagte sie und bezeichnete die Schüsse der israelischen Streitkräfte als wahllos.
Zuvor erklärte das Militär, Soldaten hätten am Sonntagmorgen und am Montag Warnschüsse auf Verdächtige abgegeben, die sich den Truppen genähert hätten. Dabei wurden nach Angaben von Augenzeugen und des Gesundheitsministeriums 34 Menschen getötet. Das Militär bestreitet, das Feuer auf Zivilisten zu eröffnen oder sie daran zu hindern, die Hilfsgüter zu erreichen.
Die Gaza Humanitarian Foundation, die die Verteilzentren betreibt, bestreitet Gewalt in der Umgebung. Am Dienstag räumte sie jedoch ein, dass das israelische Militär Berichte über verletzte Zivilisten untersuche. Die Menschen hätten einen ausgewiesenen Sicherheitskorridor verlassen und eine geschlossene Militärzone betreten, teilte die Organisation mit. Das Gebiet liege ausserhalb der sicheren Verteilungsstelle.
Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung richtete Verteilungszentren innerhalb der israelischen Militärzonen im Gazastreifen ein, um nach eigenen Angaben so zu verhindern, dass Hilfsgüter an die Hamas fallen. Die Vereinten Nationen lehnen das neue System ab mit der Begründung, es lindere die zunehmende Hungerkrise im Gazastreifen nicht und erlaube es Israel, Hilfsgüter als Waffe einzusetzen.
Die Schüsse fielen alle etwa einen Kilometer von einem der Verteilungsstandorte der GHF in der inzwischen weitgehend unbewohnten Stadt Rafah entfernt. Das gesamte Gebiet ist eine israelische Militärzone, zu der Journalisten nur in Begleitung des Militärs Zugang haben. (dpa/AP)
09:24 Uhr
Dienstag, 3. Juni
Hamas-Behörde: 24 Tote bei Beschuss nahe Verteilungszentrum
Israelische Soldaten sollen im Gazastreifen palästinensischen Angaben zufolge erneut viele Menschen in der Nähe eines Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe erschossen haben. Mindestens 24 Palästinenser seien nahe der südlichen Stadt Rafah getötet und Dutzende weitere verletzt worden, teilte die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde mit.
Israels Armee teilte dazu am Morgen mit, Soldaten hätten rund einen halben Kilometer von der Verteilungsstelle entfernt Verdächtige ausgemacht, die sich ihnen genähert und eine Bedrohung für sie dargestellt hätten. Sie seien von den vorgesehenen Wegen zum Hilfszentrum abgewichen, während sich zugleich eine grosse Menschenmenge auf den regulären Wegen bewegt habe. Soldaten hätten zunächst Warnschüsse abgegeben. Da die Verdächtigen aber nicht zurückgewichen seien, hätten die Einsatzkräfte zusätzlich auf einzelne Verdächtige geschossen.
Der israelischen Armee seien Berichte über Opfer bekannt, hiess es weiter. Die Einzelheiten des Vorfalls würden untersucht. Die Armee hindere Zivilisten nicht daran, die Verteilungszentren zu erreichen, betonte die Armee.
Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete unter Berufung auf Augenzeugen Angriffe auf die Menge auch mit Artilleriefeuer und Kampfflugzeugen.
Die Angaben lassen sich derzeit allesamt nicht unabhängig überprüfen.
Ein in sozialen und palästinensischen Medien verbreitetes Video soll die Leichen mehrerer junger Männer sowie Verletzte in einer Klinik zeigen. Die Echtheit der Aufnahmen konnte zunächst nicht verifiziert werden. (dpa)
05:10 Uhr
Dienstag, 3. Juni
Israel weist Vorwürfe zurück und greift UNO-Generalsekretär an
Der Streit zwischen den Vereinten Nationen und Israel über den Umgang mit der islamistischen Hamas spitzt sich zu. Der Sprecher des israelischen Aussenministeriums, Oren Marmorstein, bezeichnete auf der Plattform X ein Statement von UN-Generalsekretär António Guterres als Schande und fragte, ob es den UN wirklich wichtig sei, den Menschen in Gaza Hilfe zu leisten - oder ob sie sich eher darauf konzentrierten, die Hamas und ihre Kriegsmaschinerie zu unterstützen.
Zuvor hatte UN-Generalsekretär António Guterres eine sofortige und unabhängige Untersuchung von Vorfällen verlangt, bei denen nach Hamas-Darstellung Menschen bei Verteilzentren von Hilfsgütern durch israelische Angriffe im Gazastreifen getötet worden sein sollen.
Am Sonntag hatte das Medienbüro der Hamas mitgeteilt, dass bei israelischen Angriffen dort insgesamt 30 Menschen getötet worden seien. Die israelische Armee dementierte die Angaben der Terrororganisation. Eine vorläufige Untersuchung habe ergeben, dass das Militär nicht auf Zivilisten geschossen habe, während diese sich in der Nähe oder innerhalb des Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe aufhielten. Die Angaben lassen sich derzeit allesamt nicht unabhängig überprüfen.
Guterres schrieb auf X, er sei entsetzt über die Berichte der Palästinenser, nach denen Menschen am Sonntag auf der Suche nach Hilfe getötet oder verletzt worden seien. «Es ist inakzeptabel, dass Palästinenser ihr Leben für Lebensmittel riskieren müssen.» Israel habe gemäss dem humanitären Völkerrecht die klare Verpflichtung, humanitäre Hilfe zuzulassen und zu erleichtern.
Marmorstein antwortete auf Guterres mit den Worten: «Was für eine Schande.» In der gesamten Mitteilung des UN-Generalsekretärs tauche das Wort Hamas kein Mal auf. «Kein Wort, dass es die Hamas ist, die Zivilisten erschiesst und versucht, sie daran zu hindern, Hilfsgüter zu erhalten.» Auch darüber, dass die Hamas einen weiteren Waffenruhe-Vorschlag und die Freilassung der Geiseln abgelehnt habe, erwähne Guterres nicht. «Die eigentliche Untersuchung, die durchgeführt werden muss, ist, warum die UN sich weiter jedem Versuch widersetzt, den Menschen in Gaza direkt Hilfe zu leisten.»
Israel ermöglicht der Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF) die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen, um auf diese Weise Hilfsorganisationen der UN und anderer Initiativen zu umgehen. Die UN haben dies kritisiert und Israel vorgeworfen, humanitäre Hilfe als Waffe einzusetzen. Israel hatte nach fast drei Monaten Blockade wieder Hilfslieferungen an die hungernde Bevölkerung in begrenztem Umfang erlaubt. (dpa)
22:16 Uhr
Montag, 2. Juni
Israel tötet offenbar 14-Jährigen im Westjordanland
Israels Armee hat palästinensischen Angaben zufolge im Westjordanland einen 14-jährigen Jugendlichen getötet. Das israelische Militär teilte mit, Einsatzkräfte hätten in dem Ort Sindschil nördlich der Stadt Ramallah das Feuer auf einen Palästinenser eröffnet, der versucht habe, Steine auf eine Strasse zu werfen. Er habe zudem «zwei Flaschen mit einer gefährlichen Substanz» auf die Einsatzkräfte geworfen. Das palästinensische Gesundheitsministerium sowie palästinensische Medien gaben das Alter des dabei Getöteten mit 14 Jahren an. Israels Armee machte dazu zunächst auch auf Anfrage keine Angaben.
Die Lage im besetzten Westjordanland hat sich seit dem Hamas-Massaker in Israel am 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Gaza-Krieg verschärft. Seitdem wurden dort nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums bei israelischen Militäreinsätzen, bewaffneten Auseinandersetzungen und Anschlägen von Extremisten 928 Palästinenser getötet. Zugleich gibt es verstärkt Gewalt radikaler israelischer Siedler gegen palästinensische Zivilisten.
18:13 Uhr
Montag, 2. Juni
Hamas-Zentrale in Gaza angegriffen – Zivilschutz: drei Tote
Israels Armee hat palästinensischen Angaben zufolge mindestens drei Palästinenser bei einem Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude getötet. Weitere Menschen seien in Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens verletzt worden, teilte der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz mit. Das israelische Militär sagte, Ziel des Angriffs seien «Terroristen, die in einer Kommando- und Kontrollzentrale operierten» gewesen. Sie hätten die Hamas-Zentrale zu Planung und Ausführung von Anschlägen auch auf israelische Zivilisten genutzt.
Israels Armee habe vor dem Angriff zahlreiche Massnahmen ergriffen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, hiess es in einer Erklärung weiter. Angaben zu Opfern machte das israelische Militär nicht. Der Zivilschutz im Gazastreifen teilte nicht mit, ob es sich bei den Opfern um Kombattanten oder Zivilisten handelte.
Die Angaben beider Seiten liessen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. (dpa)
14:06 Uhr
Montag, 2. Juni
Krankenhäuser: 14 Tote bei Angriff auf Wohngebäude im Gazastreifen
Bei einem israelischen Raketenangriff auf ein Wohngebäude im Gazastreifen sind nach Krankenhausangaben 14 Menschen getötet worden. Das Schifa-Krankenhaus und das al-Ahli-Krankenhaus erklärten am Montag, sieben der Opfer seien Kinder und fünf seien Frauen. Das israelische Militär liess eine Bitte um Stellungnahme zu dem Angriff in Dschabalija zunächst unbeantwortet. (dpa/AP)
05:57 Uhr
Montag, 2. Juni
Angriff auf jüdische Demo - FBI prüft Terrorverdacht
Nach einem Angriff auf eine jüdische Kundgebung mit acht Verletzten im US-Bundesstaat Colorado ermittelt die Bundespolizei FBI wegen Terrorverdacht. Es sei klar, dass es sich bei dem Vorfall am Nachmittag (Ortszeit) in der Fussgängerzone der Stadt Boulder um einen «gezielten Gewaltakt» handele, teilte ein FBI-Vertreter auf einer Pressekonferenz am späten Abend mit. (dpa)
05:16 Uhr
Montag, 2. Juni
Israels Armee forciert Gaza-Einsatz – Ringen um Feuerpause
Israels Tuppen im Gazastreifen sollen nach dem vorläufigen Scheitern eines Waffenruheabkommens die Angriffe gegen die islamistische Hamas in dem abgeriegelten Küstengebiet forcieren. Generalstabschef Ejal Zamir habe die Ausweitung der Bodenoffensive auf weitere Gebiete angeordnet, teilte die Armee mit. Die Vermittlerstaaten Katar und Ägypten kündigten an, sich verstärkt für eine Wiederaufnahme der indirekten Gespräche zwischen den beiden Kriegsparteien über eine Feuerpause einzusetzen.
Die Hamas begrüsste diese Bemühungen und erklärte sich bereit, «unverzüglich eine Runde indirekter Verhandlungen einzuleiten, um eine Einigung über die strittigen Punkte zu erzielen». Ziel sei ein «dauerhafter Waffenstillstand und ein vollständiger Rückzug» der Armee. Die israelische Regierung lehnt jedoch bislang eine Waffenruhe, in der der Krieg ein endgültiges Ende findet, strikt ab.
Israels Militärchef spricht von unerbittlichem Einsatz
«Wir befinden uns mitten in einer starken und unerbittlichen Operation», sagte Israels Militärchef nach Angaben der Armee bei einem Truppenbesuch im Süden des umkämpften Küstengebiets. Die Offensive solle so lange laufen, bis «die Voraussetzungen für die Rückkehr der Geiseln und die entscheidende Niederlage der Hamas geschaffen sind», hiess es. Die Terrororganisation verliere inzwischen die Kontrolle über den Gazastreifen. Details nannte Zamir nicht.
Bereits zuvor erklärte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz, die Armee angewiesen zu haben, im Gazastreifen weiter vorzurücken sowie alle erklärten Kriegsziele zu erreichen, «unabhängig von jeglichen Verhandlungen».
Zuletzt hatten sich die Hoffnungen auf eine Waffenruhe vorerst zerschlagen. Zwar stimmte die Hamas in ihrer Antwort auf einen Vorschlag des US-Vermittlers Steve Witkoff einer 60-tägigen Feuerpause sowie der Freilassung einiger der von ihr weiterhin festgehaltenen Geiseln zu, stellte aber weitere Bedingungen. Man wolle die Standpunkte beider Kriegsparteien einander näher bringen und strittige Punkte klären, hiess es in einer Stellungnahme der in dem Konflikt ebenfalls vermittelnden arabischen Staaten Katar und Ägypten.
Widersprüchliche Angaben zu Vorfällen
Die Hamas hatte am Wochenende behauptet, dass bei israelischen Angriffen 30 Menschen an Verteilungszentren für humanitäre Hilfsgüter getötet worden seien. Dutzende weitere seien verletzt. Unabhängig überprüfen lässt sich das nicht. Die israelische Armee dementierte die Angaben der Terrororganisation.
Eine vorläufige Untersuchung habe ergeben, dass das Militär «nicht auf Zivilisten geschossen hat, während diese sich in der Nähe oder innerhalb des Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe aufhielten, und dass die Berichte entsprechend falsch sind», hiess es am Sonntagabend. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hatte erklärt, 179 Menschen seien zum Feldhospital in Rafah im Süden gebracht worden, die meisten mit Schuss- und Splitterwunden. Es gebe 21 Tote. Die Überlebenden hätten gesagt, sie seien beim Versuch, eine Ausgabestelle für Hilfsgüter zu erreichen, verletzt worden.
Stiftung: Hamas verbreitet Gerüchte
Die Stiftung Gaza Humanitarian Foundation (GHF), die über die Zentren Mahlzeiten verteilt, erklärte hingegen: «Unsere Hilfe wurde heute ohne Zwischenfall verteilt». Und weiter: «Uns sind Gerüchte bekannt, die aktiv von der Hamas verbreitet werden und angebliche Todesfälle und Verletzungen am heutigen Tag betreffen», hiess es. «Diese sind unwahr und frei erfunden.»
Israel ermöglicht der Stiftung die Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen, um auf diese Weise Hilfsorganisationen der UN und anderer Initiativen zu umgehen. Die UN haben dies kritisiert und Israel vorgeworfen, humanitäre Hilfe als Waffe einzusetzen. Israel hatte nach fast drei Monaten Blockade wieder Hilfslieferungen an die hungernde Bevölkerung in begrenztem Umfang erlaubt.
Greta Thunberg will mit Aktivisten nach Gaza segeln
Israel will nach eigenen Angaben mit Hilfe des neuen Systems verhindern, dass die Hamas humanitäre Hilfe für sich abzweigt. Die UN sagen, Israel habe keine Beweise dafür vorgelegt, dass die Hamas Hilfsgüter abfängt. Augenzeugen haben jedoch in der Vergangenheit mehrfach bestätigt, Hamas-Kämpfer hätten Hilfslieferungen gekapert. Derweil wollen Aktivisten, darunter auch die Schwedin Greta Thunberg, mit einem Segelschiff Hilfsgüter nach Gaza bringen.
Das Schiff «Madleen» habe in der sizilianischen Stadt Catania abgelegt, bestätigte eine Sprecherin des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition. Die Aktivisten wollen nach eigenen Angaben «Israels illegale Belagerung» durchbrechen und «humanitäre Hilfe, Hoffnung und Solidarität nach Gaza» bringen. Mit ihrer Aktion will die Gruppe nach eigenen Angaben zugleich internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Notlage in Gaza lenken. (dpa)
13:54 Uhr
Sonntag, 1. Juni
Zahl der Toten an Verteilungszentrum in Gaza steigt auf 31
Die Zahl der Todesopfer nach Schüssen in der Nähe eines humanitären Verteilungszentrums im Gazastreifen ist nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums auf 31 gestiegen. 170 weitere Menschen seien verletzt worden, hiess es. Augenzeugen hatten zuvor berichtet, das israelische Militär habe am Sonntag das Feuer auf Palästinenserinnen und Palästinenser eröffnet, die auf dem Weg zu der Einrichtung der Gaza Humanitarian Foundation (GHF) gewesen seien, um dort Lebensmittel abzuholen.
Das israelische Militär teilte mit, es habe «keine Kenntnis von Verletzungen durch Feuer der israelischen Armee innerhalb des Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe». Die Angelegenheit werde untersucht. Die Stiftung selbst erklärte, sie habe am Sonntagmorgen «ohne Zwischenfall» Hilfen ausgegeben. Die Einrichtungen der GHF liegen in vom israelischen Militär ausgewiesenen Zonen.
Mitarbeiter eines vom Roten Kreuz betriebenen Feldkrankenhauses, die anonym bleiben wollten, hatten vor der Mitteilung des Gesundheitsministeriums erklärt, es seien 21 Menschen getötet und 175 weitere verletzt worden. Ein Journalist der Nachrichtenagentur AP sah Dutzende Verletzte, die in dem Krankenhaus behandelt wurden. (dpa)
13:16 Uhr
Sonntag, 1. Juni
Vorerst keine Waffenruhe in Gaza – gegenseitige Vorwürfe
Hoffnungen auf eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas haben sich vorerst zerschlagen. Zwar stimmte die Terrororganisation in ihrer Antwort auf einen Vorschlag des US-Vermittlers Steve Witkoff für eine Feuerpause zu, einige Geiseln freizulassen, stellte aber weitere Bedingungen. Die USA und Israel wiesen die Antwort der Hamas prompt zurück. Sie sei «komplett inakzeptabel», schrieb Witkoff auf X. Israel werde die Bemühungen fortsetzen, die Geiseln zurückzubringen und die Hamas zu besiegen, erklärte das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Die Hamas müsse den aktuellen Vorschlag für eine zunächst auf 60 Tage begrenzte Waffenruhe akzeptieren, dann seien schon nächste Woche weitere Gespräche hin zu einem dauerhaften Kriegsende möglich, schrieb Witkoff weiter. Eine Garantie für die endgültige Einstellung der Kampfhandlungen gibt es in dem Plan aber nicht - das war jedoch bisher eine zentrale Forderung der Hamas. Offenbar halten die Islamisten daran fest. «Garantien gegen die Wiederaufnahme der Aggression» seien als Teil der Antwort an Witkoff übermittelt worden, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Hamas-Kreisen.
Der US-Vorschlag sieht eine Freilassung von 10 Geiseln aus dem Gazastreifen sowie die Übergabe der sterblichen Überreste von 18 weiteren Verschleppten vor. Im Gegenzug sollen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen. Diesem Kern des Vorschlags will die Hamas zwar zustimmen. Gleichzeitig stellt die Terrororganisation aber weitere Bedingungen.
So fordern die Islamisten eine zeitlich länger gestreckte Taktung der Geiselfreilassungen, als sie in Witkoffs Plan vorgesehen ist, wie die dpa aus Kreisen der Terrororganisation erfuhr. Diese Änderung solle verhindern, dass Israels Regierungschef Netanjahu die Gespräche über eine dauerhafte Waffenruhe nach einer Freilassung der ersten zehn Geiseln abbricht, wie er es während der vorherigen Waffenruhe im Januar getan habe, berichtete die «Times of Israel» unter Berufung auf eine in die Gespräche involvierte Quelle. (dpa)