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Pakistan

Nach Taliban-Massaker an Schule: Armee tötet mehr als 50 Aufständische

Härteres Vorgehen: Pakistanische Armee tötet am Freitag über 50 radikalislamische Aufständische in den unwegsamen Stammesgebieten an der Grenze zu Afghanistan.

Eine Gruppe von Aufständischen sei im Tirah-Tal auf dem Weg zur afghanischen Grenze in einen Hinterhalt gelockt und dabei mindestens 32 Rebellen getötet worden, teilte das Militär mit.

Drei Soldaten wurden demnach bei dem Einsatz im halbautonomen Stammesgebiet Khyber verletzt. Laut der Armee wurden bei einem zweiten Einsatz in derselben Gegend 18 Aufständische getötet. Bereits am Donnerstag hatte die Armee den Tod von 27 Rebellen gemeldet.

Die Taliban hatten am Dienstag bei einem Angriff auf eine vom Militär betriebene Schule in Peshawar fast 150 Menschen getötet, die allermeisten von ihnen Kinder und Jugendliche. Regierung und Militär kündigten daraufhin an, mit aller Entschlossenheit gegen die Islamisten vorzugehen.

Die Rebellenbewegung Tehreek-e-Taliban Pakistan (TTP) bezeichnete den Anschlag auf die Schule als Vergeltung für die seit Monaten andauernde Militäroffensive in den Stammesgebieten. Die unwegsame Bergregion an der Grenze zu Afghanistan gilt als Rückzugsort der Taliban.

Die Armee hatte die Offensive nach einem blutigen Angriff mit dutzenden Toten auf den Flughafen von Karachi am 9. Juni begonnen. Nach offiziellen Angaben wurden bei der Offensive bislang mehr als 1700 Aufständische und 126 Soldaten getötet. Menschenrechtler werfen dem Militär vor, die Zahl der getöteten Aufständischen zu übertreiben und Opfer unter den Zivilisten zu verschweigen.

Erste Hinrichtungen geplantDer pakistanische Armeechef Raheel Sharif unterzeichnete am Donnerstagabend Anweisungen zur Vollstreckung der Todesurteile gegen bei sechs islamistische Aufständische. Premierminister Nawaz Sharif hatte nach dem Angriff auf die Schule ein Moratorium zur Vollstreckung der Todesstrafe in Terrorfällen aufgehoben.

Es war unklar, wann die Hinrichtungen erfolgen würden, doch sagte ein Vertreter der Sicherheitskräfte, sie würden in den "nächsten Tagen" erwartet.

Unterdessen wurden bei einer morgendlichen Razzia in der südlichen Künstenmetropole Karachi ein örtlicher Taliban-Führer und drei seiner Anhänger getötet. Die paramilitärische Einheit der Rangers teilte mit, die Extremisten hätten Rangers mit Handgranaten beworfen und mit Gewehren angegriffen. (sda)