notifications
This Jenny

Mit This Jenny ist auch ein Stück Menschlichkeit in der Politik gestorben

This Jenny hinterlässt als Mensch und Politiker eine grosse Lücke. Der ehemalige Glarner SVP-Ständerat pflegte auch mit den Mitgliedern anderer Parteien gute Beziehungen.

«Ob sie 60 oder 80 Jahre alt sind, wenn sie es schön haben auf dieser Erde, dann gehen sie nicht gern.»

Diese Worte sagte This Jenny noch vor wenigen Monaten in einem Interview, jetzt ist er gestorben. Im Kreise seiner Liebsten hat der 62-jährige, ehemalige SVP-Ständerat seinem Leben durch Exit ein Ende gesetzt.

Am Sterbebett sass auch sein Parteifreund Christoph Mörgeli. «Natürlich möchte man einen geliebten Freund möglichst lange bei sich behalten. Aber wenn dieser findet, der Zeitpunkt ist gekommen, dann kann man nicht mehr argumentieren», sagt er gegenüber Tele M1.

Seit diesem Frühling war bekannt, dass This Jenny an einem aggressiven Magenkrebs leidet. Nach der Diagnose trat der Glarner als Ständerat zurück. Über den Tod sprach er immer offen – dass er so schnell kam, war für viele Politiker und Freunde dennoch überraschend.

«Wir waren langsam vorbereitet, trotzdem war es für mich unheimlich, dass ein solch robuster und sportlicher Ratskollege in so kurzer Zeit von einer solchen Krankheit von der Welt gefegt werden kann», sagt etwa Maximilian Reimann, der 13 Jahre neben This Jenny im Ständerat sass.

Auch FDP-Ständerätin Christine Egerszegi zeigt sich im Beitrag von Tele M1 geschockt: „Es hat mich sehr betroffen gemacht. Wir haben jahrelang im selben Hotel gewohnt und am Morgen zusammen gefrühstückt. Wir waren nicht stromlinienförmige Parteigänger, doch wir kamen sehr gut miteinander aus. Es ist eine bittere Wahrheit, nun von seinem Tod zu erfahren.»

Tatsächlich ist This Jenny immer seinen Weg gegangen, unabhängig von der SVP-Parteilinie: Er kämpfte gegen den Gripen und setzte sich für ein scharfes Waffengesetz ein. So unabhängig er von seiner Partei war, so schloss er auch Freundschaften. «This Jenny kam sofort auf mich zu, sprach mich an und nahm mich unter seine Fittiche. Er gab einem das Gefühl, man gehöre dazu, egal von welcher Partei man war», sagt SP-Ständerat Roberto Zanetti.