Besonders betroffen war die Gegend um die amerikanische Millionenstadt San Diego nahe der Grenze zu Mexiko. Dort kam der Verkehr auf einer wichtigen Fernstrasse zum Erliegen, am Flughafen war der Betrieb lahmgelegt.
Bis Freitagmorgen war die Stromversorgung von mehr als rund 930'000 betroffenen Kunden in den US-Staaten Arizona und Kalifornien sowie Mexiko wiederhergestellt. Die Behörden gingen jedoch davon aus, dass es noch einen Tag oder länger dauern könnte, bis die Stromversorgung wieder vollständig hergestellt sein würde.
Einen Sabotageakt schlossen die Behörden aus. Ein Arbeiter habe den Ausfall am Donnerstagnachmittag in einem Umspannwerk im Südwesten von Arizona ausgelöst, als er ein Geräteteil entfernt habe, teilte der Energieversorger Arizona Public Service Company mit. Warum das Missgeschick einen derart schweren Stromausfall verursachte, sollte eine Untersuchung klären.
Laut dem Netzbetreiber California ISO war eine 500-Kilovolt-Hochspannungsleitung zwischen den beiden Bundesstaaten betroffen. Dadurch habe kein Importstrom mehr in den südlichen Teil Kaliforniens fliessen können.
Dunkelheit in der Stadt
Rund um San Diego waren alle 1,4 Millionen Kunden des Energieversorgers San Diego Gas & Electric Company ohne Strom. Bewohner strömten in die wenigen Bars, die nach Einbruch der Dunkelheit in der Innenstadt von San Diego geöffnet hatten.
Einige von ihnen trugen Kopflampen, wie sie von Bergarbeitern getragen werden. Der Ausfall der Verkehrsampeln sorgte auf den Strassen für zahlreiche kleinere Unfällen. Die Feuerwehr verzeichnete viele Einsätze, um in Liften steckengebliebene Menschen zu befreien.
Auf dem Flughafen San Diego wurden alle eingehenden Flüge gestrichen und die Polizeiwachen schalteten Notstromaggregate an, um Notrufe entgegen nehmen zu können. Tankstellen, Geschäfte und Restaurants wurden geschlossen.