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Indien

Mehr als 140 Tote bei Einsturz von Hängebrücke

Hunderte Menschen waren auf der Brücke, als sie zusammenbrach. Von örtlichen Behörden hiess es, sie hatte nach Monatelangen Sanierungsarbeiten noch keine Freigabe zur Wiedereröffnung.

Die Zahl der Toten beim Einsturz einer Hängebrücke über einem Fluss im Westen Indiens ist auf 141 gestiegen. Zwei weitere Menschen würden noch vermisst, berichtete die örtliche Nachrichtenagentur IANS unter Berufung auf die Polizei am Montag. Rund 177 Menschen seien gerettet worden, berichtete der örtliche Fernsehsender NDTV. Die Rettungsarbeiten mit Booten dauerten noch an.

Das Unglück ereignete sich am Sonntagabend in Morbi im Bundesstaat Gujarat. Viele Opfer stürzten ins Wasser. Die über den Fluss Machchhu führende Fussgängerbrücke sei nach monatelangen Sanierungsarbeiten erst vergangene Woche wiedereröffnet worden, hiess es.

Retter auf Booten suchen im Machchu-Fluss neben einer eingestürzten Kabelhängebrücke in der Stadt Morbi im westlichen Bundesstaat Gujarat, Indien.
Bild: Ajit Solanki / AP

Das Bauwerk stamme aus dem 19. Jahrhundert, also aus der Zeit, als Indien eine britische Kolonie war. Zum Zeitpunkt des Einsturzes waren örtlichen Medien zufolge Hunderte Menschen auf der Hängebrücke. Viele von ihnen führten auf der Brücke Rituale im Zusammenhang mit dem hinduistischen Fest Chhath Puja durch, bei dem eine Sonnengottheit verehrt wird.

Auf Bildern und Videos in sozialen Netzwerken ist zu sehen, wie viele Menschen auf die Brücke rennen. Andere Aufnahmen zeigen, wie das Bauwerk in der Mitte auseinanderzubrechen scheint und Menschen sich festklammern, um nicht ins Wasser zu stürzen.

Die Ursache des Brückeneinsturz war zunächst unklar, entsprechende Untersuchungen wurden angekündet. Ein örtlicher Behördenvertreter sagte NDTV, dass die Lokalbehörden die Brücke nach den Sanierungsarbeiten noch nicht geprüft und keine Wiedereröffnungsfreigabe gegeben hätten.

In Medienberichten hiess es, möglicherweise habe die Konstruktion der Last der vielen Menschen nicht standgehalten. Das Büro von Premierminister Narendra Modi wie auch die Regierung des betroffenen Bundesstaates Gujarat kündigten Entschädigungen für die Familien der Opfer an. (dpa)