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Tunnel

Massnahmen angeordnet: Asbest-Alarm beim Bau der zweiten Gotthardröhre

Bei den Bauarbeiten für den zweiten Strassentunnel durch den Gotthard könnten möglicherweise Asbestfasern freigesetzt werden. Nun wurden Schutzmassnahmen ergriffen.

Bei den Bauarbeiten für die zweite Gotthardröhre wurde eine Kluft mit geringem Anteil an Aktinolith angetroffen.
Bild: Bild: Keystone

Maskenpflicht beim Bau des Gotthardtunnels: Wie das Bundesamt für Strassen (Astra) am Freitag mitteilt, wurde bei den Bauarbeiten für die zweite Gotthardröhre «eine Kluft mit geringem Anteil an Aktinolith (‹Bergleder›) angetroffen». Bei einem Vortrieb durch eine solche Kluft könne «eine Gefährdung durch Asbestfasern nicht ausgeschlossen» werden. Daher wurden nun in Absprache mit der Suva und weiteren Experten mehrere Massnahmen getroffen.

Dazu gehören das Tragen von «geeigneten Atemschutzmasken» vom Typ FFP3, die Instruktion der Beteiligten im Umgang mit asbestverdächtigen Gesteinen und die messtechnische Überwachung des Gebirges zur Erkennung von asbestkritischen Vorkommen, wie das Astra schreibt. Gelangen Asbestfasern in die Lunge, drohen gesundheitliche Schäden. Auch während der weiteren Arbeiten bestehe die Gefahr, «dass Klüfte mit dem Mineral Aktinolith angetroffen werden».

Material wird besonders entsorgt

Nicht nur die Arbeiterinnen und Arbeiter müssen dabei geschützt werden, sondern auch die Bevölkerung, die in der Nähe der Baustellen wohnt. «Ausbruchmaterial, das Asbestfasern enthält, wird in der Enddeponie in Airolo sicher und gesetzeskonform deponiert», schreibt das Astra dazu. Ab dem Vortrieb bis in die Deponie werden zudem staubbindende Massnahmen getroffen. So könne verhindert werden, dass Fasern freigesetzt werden. Es habe «zu keinem Zeitpunkt» eine Gefährdung für die Umwelt bestanden, versichert das Bundesamt.

Über mögliche Verzögerungen beim Bau der zweiten Gotthardröhre macht das Astra keine Angaben. Die Bauarbeiten für den zweiten Strassentunnel dauern voraussichtlich bis 2029. Die Kosten belaufen sich auf schätzungsweise rund 2,1 Milliarden Franken. (mg)