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Nahost-Newsblog

Alle News und Hintergründe zu Israel bis zum 11. Oktober 2023

Alle Neuigkeiten und Reaktionen zum Krieg in Israel und Palästina erfahren Sie in unserem Newsblog.

Am Samstagmorgen sind bewaffnete Palästinenser aus Gaza überraschend in israelisches Gebiet eingedrungen .

Israel hat seinerseits mit Beschuss des Gazastreifens reagiert und den Kriegszustand erklärt.

Israel hat nach dem verheerenden Grossangriff der islamistischen Hamas eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Zudem hat das Land 300'000 Reservisten mobilisiert. Es ist die grösste Mobilmachung der Geschichte Israels in so kurzer Zeit.

Der Gazastreifen und die umliegenden Ortschaften, welche die Hamas angegriffen hat:

13:59 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Israelische Kliniken verlegen Abteilungen in unterirdische Räume

Nach dem Hamas-Grossangriff im israelischen Grenzgebiet sowie Raketenbeschuss aus dem Libanon und Syrien haben israelische Kliniken Abteilungen in unterirdische Schutzräume verlegt. Das Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv begann am Mittwoch mit der Verlegung von Patienten in ein unterirdisches Notfallkrankenhaus - das erste Mal in seiner Geschichte, wie die Klinik auf der Plattform X mitteilte.

Das erste Mal seit dem zweiten Libanon-Krieg 2006 verlegte das Galiläa-Krankenhaus in Naharija im Norden des Landes Patienten in sein unterirdisches Notfallkrankenhaus. Die Klinik verwies dabei auf Anweisungen des Gesundheitsministeriums und der Armee. Auch das Krankenhaus Tel Haschomer bei Tel Aviv brachte nach eigenen Angaben die Frühchenstation und die Kinder-Intensivstation im Untergrund unter.

Terroristen hatten am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1200. Mindestens 3000 weitere Menschen seien verletzt worden.

Die israelische Armee griff daraufhin nach eigenen Angaben Hunderte Terrorziele im Gazastreifen an. Die Zahl der dabei getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 1055 gestiegen. Rund 5000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. (dpa)

13:55 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Nach Angriffen auf Israel Schweigeminute vor EU-Parlament

EU-Spitzenpolitiker, Abgeordnete und zahlreiche Mitarbeitende des EU-Parlaments haben eine Schweigeminute für die Opfer der Terrorangriffe auf Israel abgehalten. «Die Welt hat erlebt, wie Juden ermordet wurden, nur weil sie Juden waren - wieder einmal», sagte EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola am Mittwoch. Sie betonte, es gebe keine Rechtfertigung für Terrorismus. An der Schweigeminute vor dem Europaparlament in Brüssel beteiligten sich auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratschef Charles Michel.

Terroristen hatten am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Palästinenserorganisation Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Sie verschleppten nach Armeeangaben auch rund 150 Menschen in den Gazastreifen.

«Sie verschleppten junge Mädchen und Jungen. Sie nahmen ältere Überlebende des Holocaust und zerrten sie aus ihren Häusern. Sie haben tote Menschen wie Trophäen durch die Strassen paradiert», so Metsola. Das sei Terror in seiner schlimmsten Form. Zum Abschluss der Schweigeminute wurden die israelische Nationalhymne sowie das Europalied gespielt. (dpa)

13:41 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Zweiter Swiss-Sonderflug ist ebenfalls ausgebucht - dritte Flug am Donnerstag geplant

Auch der zweite Evakuierungsflug der Swiss aus Israel ist ausgebucht, schreibt das SRF. Zuerst hiess es, das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) würde derzeit keine weitere organisierte Ausreise von Schweizer Staatsangehörigen aus Israel vorsehen und den Betroffenen empfehlen, andere kommerzielle Flugmöglichkeiten zu prüfen.

Später liess das EDA verlauten, das sie zusammen mit der Swiss erneut einen Sonderflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück am Donnerstag planen. Onlinebuchungen auf der Swiss-Website seien nicht möglich, weshalb die Swiss eine spezielle Telefonnummer für die Buchung zur Verfügung stelle, so das EDA weiter. Diese Nummer lautet: +41 61 582 17 50.

Genaue Angaben über die Anzahl Schweizer, die aus Israel ausreisen wollen, wurden keine gemacht. Die rund 600 Personen, die eine Verbindung zur Schweiz hätten und derzeit in Israel seien, seien zuletzt auf der App «Travel Admin» des Bundes registriert gewesen, zitiert das SRF das EDA weiter. Das Personal der Botschaft in Tel Aviv war gemäss Angaben des EDA wohlauf. Es gehe den Angestellten den Umständen entsprechend gut. (cam)

13:27 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Von der Leyen zu Israel: Müssen Verhalten des Irans genau beobachten

Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor Auswirkungen auf die gesamte Region gewarnt. «Wir müssen uns dafür einsetzen, dass sich die Lage nicht weiter destabilisiert, auch im Hinblick auf die laufende Annäherung zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn. Wir müssen auch das Verhalten des Iran angesichts seiner langjährigen Unterstützung der Hamas genau beobachten», sagte von der Leyen am Mittwoch in Brüssel.

Der Terrorakt der Hamas sei durch nichts zu rechtfertigen und habe nichts mit den legitimen Bestrebungen des palästinensischen Volkes zu tun, so die Deutsche. «Unsere humanitäre Unterstützung für das palästinensische Volk wird nicht infrage gestellt», sagte von der Leyen. Dennoch müssen EU-Hilfsgelder nun genau überprüft werden. Europa stehe Israel zur Seite und unterstütze dessen Recht auf Selbstverteidigung. (dpa)

13:22 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Norwegen ruft Abbas zu Hilfe bei Deeskalation in Nahost auf

Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel hat Norwegens Ministerpräsident Jonas Gahr Støre mit dem Präsidenten der Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmud Abbas, gesprochen. Dabei habe er seine Besorgnis über die Situation zwischen Israel und den Palästinensern zum Ausdruck gebracht, teilte Støre am Mittwoch auf der Online-Plattform X mit. Norwegen verurteile die Angriffe auf israelische Zivilisten zutiefst. Abbas habe er aufgefordert, zur Deeskalation der Lage beizutragen und bei der humanitären Hilfe Unterstützung zu leisten.

Norwegen hat in der Vergangenheit häufig bei internationalen Konflikten vermittelt, unter anderem auch im Nahost-Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Unter anderem wurde nach monatelangen Geheimverhandlungen in Oslo im Jahr 1993 in Washington das sogenannte Osloer Friedensabkommen unterzeichnet. Der historische Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern bleibt jedoch auch 30 Jahre später völlig ungelöst. (dpa)

13:01 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

EU-Kommissar schreibt Brief an Musk wegen Israel-Inhalten auf X

Nach der Verbreitung von Falschinformationen zu den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel auf Elon Musks Online-Plattform X wird die EU-Kommission aktiv. EU-Kommissar Thierry Breton erinnerte den US-Milliardär Musk in einem Brief an die Verpflichtung, illegale Inhalte zu löschen. So gebe es Hinweise auf Bilder, die manipuliert seien oder eigentlich aus Videospielen stammten. Er bat um Antwort innerhalb von 24 Stunden.

Musk gab sich zunächst unwissend: Er rief Breton auf, die Verstösse aufzulisten, «damit die Öffentlichkeit sie sehen kann». Der Kommissar blieb hart: «Die Berichte ihrer Nutzer - und der Behörden - über Falschinformationen und die Verherrlichung von Gewalt sind ihnen gut bekannt.» Es sei nun an Musk, seinen Worten Taten folgen zu lassen. «Aber was SIND diese Inhalte, von denen die Rede ist?», schrieb Musk Stunden später erneut.

Facebook, X, Google und viele andere müssen nach einem neuen EU-Gesetz scharf gegen illegale Inhalte wie zum Beispiel Hass und Hetze im Netz vorgehen, sonst drohen ihnen saftige Geldbussen.

Auf dem Profil von X, wo über Massnahmen zur Plattform-Sicherheit informiert wird, hatte es am Montag geheissen, man sei am Wochenende gegen «zehntausende» Beiträge vorgegangen, mit Darstellung von Gewalt oder Hassrede vorgegangen. Auch seien neu geschaffene Accounts mit Verbindungen zur Hamas entfernt worden.

Tech-Milliardär Musk hatte vor knapp einem Jahr Twitter gekauft und den Online-Dienst später in X umbenannt. Er entliess kurz nach der Übernahme rund die Hälfte der Belegschaft. Bei seinem Sparkurs verloren laut Medienberichten auch viele Mitarbeiter ihre Jobs, die für die Sicherheit der Plattform und den Kampf gegen Falschinformationen zuständig waren. Die von Musk eingesetzte X-Chefin Lind Yaccarino sagte jüngst allerdings, die entsprechenden Abteilungen würden inzwischen wieder aufgebaut.

Musk betonte immer wieder, dass aus seiner Sicht Twitter vor der Übernahme zu sehr die Redefreiheit eingeschränkt habe. Entsprechend lockerte er die Regeln für Äusserungen auf der Plattform. Unter anderem die jüdische Organisation ADL und einige Forscher sehen seitdem einen Anstieg antisemitischer Inhalte auf der Plattform. Musk weist dies zurück und drohte, die ADL vor Gericht zu zerren. Seit der Übernahme meiden zahlreiche frühere Werbekunden X, weil sie ein negatives Umfeld für ihre Marken befürchten. Das schlägt auf die Anzeigenerlöse durch.

«Nach den terroristischen Anschlägen der Hamas gegen Israel haben wir Hinweise darauf, dass Ihre Plattform genutzt wird, um illegale Inhalte und Desinformationen in der EU zu verbreiten», schrieb Breton in einem Brief, der am Dienstagabend auf X veröffentlicht wurde.

Er wolle Musk an die neuen EU-Gesetze erinnern, die für grosse Online-Plattformen gelten - nämlich, dass klar sein müsse, welche Inhalte erlaubt seien und welche nicht. «Dies ist besonders wichtig, wenn es um gewalttätige und terroristische Inhalte geht, die auf Ihrer Plattform zu kursieren scheinen», schrieb Breton. Ausserdem müssten solche Inhalte schnellstmöglich gelöscht werden. (dpa)

12:43 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Gaza: Gesundheitsministerium warnt vor überlasteten Kliniken

Nach israelischen Luftangriffen im Gazastreifen fehlt es in Krankenhäusern nach palästinensischen Angaben am Nötigsten. Alle Klinikbetten seien belegt, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Mittwoch mit. Alle Medikamente seien aufgebraucht, die Vorräte an medizinischer Ausrüstung gingen zur Neige.

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1200. Mindestens 3000 weitere Menschen seien verletzt worden.

Die israelische Armee griff daraufhin nach eigenen Angaben Hunderte Terrorziele im Gazastreifen an. Die Zahl der dabei getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 1055 gestiegen. Rund 5000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. (dpa)

12:42 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Gaza: Israel zerstört Zentrale des Rettungsdienstes Roter Halbmond

Nach dem Hamas-Grossangriff auf das israelische Grenzgebiet hat Israels Armee nach palästinensischen Angaben die Zentrale des Rettungsdienstes Roter Halbmond im nördlichen Gazastreifen zerbombt. Dies teilte die Organisation am Mittwoch mit. Berichte zu Verletzten oder Toten gab es zunächst nicht. Die israelische Armee sagte, sie prüfe Berichte dazu.

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1200. Mindestens 3000 weitere Menschen seien verletzt worden. (dpa)

12:27 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Neun Mitarbeiter der Vereinten Nationen im Gazastreifen getötet

Neun Mitarbeiter der Vereinten Nationen sind nach UN-Angaben seit Samstag im Gazastreifen durch israelische Luftangriffe getötet worden. Das UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch: «Neun UNRWA-Mitarbeiter wurden getötet, drei Lehrer wurden verletzt.» Ausserdem seien bisher 30 UNRWA-Schülerinnen und Schüler ums Leben gekommen. Acht weitere wurden demnach verletzt.

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 1050 gestiegen. Rund 5200 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

Terroristen hatten im Auftrag der dort herrschenden Islamistenorganisation Hamas am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte.

Die Zahl der Toten in Israel durch die Hamas-Grossangriffe ist nach Armeeangaben auf mehr als 1200 gestiegen. Mindestens 3000 weitere seien verletzt worden. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen auf Hama-Ziele in dem dicht besiedelten Küstenstreifen. (dpa)

12:19 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Energiegesellschaft in Gaza muss reguläre Produktion beenden

Nach dem Stopp der israelischen Energielieferungen in den Gazastreifen muss die dortige Stromgesellschaft nach eigenen Angaben noch am Mittwoch ihre reguläre Produktion einstellen. Man werde dann auf Solarenergie umstellen, um zehn Stunden Strom pro Tag zu liefern, teilte die Gesellschaft mit.

Als Reaktion auf den Terrorüberfall der islamistischen Hamas am Samstag mit mindestens 1200 Toten hat Israel den Gazastreifen mit rund zwei Millionen Palästinensern abgeriegelt. Die humanitäre Situation im Gazastreifen war schon vorher sehr schwierig - auch aufgrund stundenlanger Stromausfälle. (dpa)

12:18 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Israel droht zweite Front im Norden

Israel wurde nicht nur vom Gazastreifen aus angegriffen, sondern auch wieder im Norden aus dem Libanon und aus Syrien. Die wie die Hamas mit dem Iran verbündete Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon teilte am Mittwoch mit, sie habe mehrere Raketen auf Israel abgefeuert. Das israelische Militär reagierte nach Berichten aus dem Südlibanon mit Artilleriebeschuss. Es besteht Sorge, dass dort eine zweite Front entstehen könnte. (dpa)

Rauch steigt nach israelischem Beschuss im Dorf Duhaira nahe der Grenze zu Israel im Südlibanon auf, Mittwoch, 11. Oktober 2023. Die libanesische militante Gruppe Hisbollah hat Raketen auf eine israelische Militärstellung in der nördlichen Grenzstadt Aramsha abgefeuert.
Bild: Hassan Ammar / AP

12:16 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Energiegesellschaft in Gaza muss reguläre Produktion beenden

Nach dem Stopp der israelischen Energielieferungen in den Gazastreifen muss die dortige Stromgesellschaft nach eigenen Angaben noch am Mittwoch ihre reguläre Produktion einstellen. Man werde dann auf Solarenergie umstellen, um zehn Stunden Strom pro Tag zu liefern, teilte die Gesellschaft mit. (dpa)

12:01 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

USA: Israelis bekommen alles, was sie für Schutz benötigen

Die USA sind nach Angaben von Verteidigungsminister Lloyd Austin zu einer umfassenden Unterstützung Israels bereit. «Wir werden in engem Kontakt mit unseren israelischen Partnern bleiben und sicherstellen, dass sie alles haben, was sie zum Schutz ihres Landes benötigen», sagte Austin am Mittwoch bei einem Treffen der internationalen Kontaktgruppe zur Koordinierung von Waffenlieferungen für die Ukraine in Brüssel.

Austin richtete deutliche Worte an Staaten wie den Iran. «Wie Präsident (Joe) Biden deutlich gemacht hat, sollte keine andere israelfeindliche Partei versuchen, diese verabscheuungswürdigen Angriffe auszunutzen», sagte er. Israel erleide eine schreckliche Tragödie. Das volle Grauen der Angriffe der Hamas werde immer deutlicher und erschreckender. (dpa)

11:51 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Kreml bietet sich als Vermittler zwischen Israel und Palästina an

Russland will nach Kremlangaben bei der Regulierung des Nahostkonflikts zwischen Israel und Palästina vermitteln. «Russland kann und wird eine Rolle bei der Regulierung spielen», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch in einem Interview für das russische Staatsfernsehen. Dazu müsse Moskau den Dialog mit, aber auch gleichen Abstand von beiden Seiten wahren. «Zweifellos sind die Akte, die nur als Terrorismus bezeichnet werden können, zu verurteilen. Aber wir dürfen auch nicht vergessen, was die Vorläufer dieser Situation waren», sagte er.

Schon am Dienstag hatte der Kreml bekräftigt, seine Kontakte zu den Palästinensern fortzusetzen. Russlands Präsident Wladimir Putin werde zudem den Präsidenten der Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmud Abbas, bei dessen schon vor Kriegsbeginn vereinbarter Moskau-Visite empfangen, hiess es.

Putin machte für die Angriffe der militanten Hamas gegen Israel die USA verantwortlich. Deren Versuch, den Konflikt im Alleingang zu regeln, sei gescheitert, weil sie sich nicht um für beide Seiten annehmbare Kompromisse gekümmert hätten, meinte der Kremlchef. Sie hätten vielmehr ihre eigenen Vorstellungen für eine Lösung des Konflikts vorangetrieben und Druck auf die Konfliktparteien ausgeübt.

Russland wiederum, das selbst seit fast 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, wird von internationalen Beobachtern vorgeworfen, die Kämpfe in Israel für anti-westliche Informationskampagnen auszunutzen. Ausserdem unterhält auch Moskau Kontakte zur im Gazastreifen herrschenden Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. (dpa)

11:50 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf 1050

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 1050 gestiegen. Rund 5200 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

Die Zahl der Toten in Israel durch die Hamas-Grossangriffe ist nach Armeeangaben auf mehr als 1200 gestiegen. Mindestens 3000 weitere seien verletzt worden. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen. (dpa)

11:19 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

«In zwei Wochen werden sich alle gegen Israel wenden, wenn sie das Grauen des Krieges sehen – die Zeit drängt»

Der US-Republikaner Tim Burchett gibt im Gespräch über den Auskunft über den Konflikt im Nahen Osten und das Chaos im Repräsentantenhaus. (chm)

11:07 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Nobelpreisträgerin Yousafzai sorgt sich um Kinder im Heiligen Land

Die Friedensnobelpreisträgerin Malala Yousafzai hat sich besorgt über die Situation von Kindern in Israel und Gaza geäussert. «Während ich die tragischen Nachrichten verarbeite, denke ich an die palästinensischen und israelischen Kinder, die zwischen die Fronten geraten sind», schrieb die 26-jährige Pakistanerin auf dem Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter). Sie schliesse sich dem Ruf nach einem sofortigen Waffenstillstand an.

Sie sei bereits im Alter von elf Jahren Zeugin von Gewalt Terrorismus geworden, so Yousafzai weiter. Sie fügte hinzu: «Der Krieg schont Kinder nie, nicht diejenigen, die von ihrem Zuhause in Israel entführt wurden und nicht diejenigen, die sich ohne Lebensmittel und Wasser vor den Luftschlägen in Gaza verstecken.» Sie trauere mit allen Kindern und Menschen im Heiligen Land, die sich nach Frieden und Gerechtigkeit sehnten.

Malala Yousafzai erhielt 2014 für ihren Einsatz für das Recht aller Kinder auf Bildung als bislang jüngste Preisträgerin überhaupt den Friedensnobelpreis. Im Oktober 2012 hatte sie ein Attentat überlebt, nachdem Taliban-Kämpfer im Norden Pakistans ihren Schulbus gestoppt hatten. Sie hatte sich zuvor für den Schulbesuch von Mädchen starkgemacht. Heute lebt sie in Grossbritannien. (dpa)

11:06 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Israelisches Militär bombardiert Islamische Universität von Gaza

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IAF) haben nach eigenen Angaben die Islamische Universität von Gaza bombardiert, die als zentrales Ausbildungszentrum für Hamas-Ingenieure dient. Dies zeigen sie in einem Video auf X (ehemals Twitter).

Anmerkung der Redaktion: Die Echtheit des Videos kann nicht überprüft werden.

Gemäss den IDF war die Universität ein wichtiges Zentrum politischer und militärischer Macht für die Hamas und eine Ausbildungseinrichtung für die Entwicklung und Herstellung von Waffen, wie es weiter im Post heisst.

10:52 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Hisbollah bekennt sich zum Angriff mit Panzerabwehrraketen

Die Terrorgruppe Hisbollah ist verantwortlich für den Angriff mit Panzerabwehrraketen auf einen israelischen Armeeposten an der Grenze zum Libanon. In einer Erklärung erklärte die Hisbollah, der Angriff sei eine Reaktion auf den Tod von drei Mitgliedern bei israelischen Angriffen am Montag gewesen, die als Reaktion auf tödliche Zusammenstösse an der Grenze erfolgten, schreibt die «The Times of Israel».

Hisbollah-Kämpfer und Anhänger tragen den Sarg einen verstorbenen Kämpfers, der durch israelischen Beschuss getötet wurde. 
Bild: Hussein Malla / AP

Die Hisbollah behauptet, sie habe bei dem Raketenangriff eine grosse Anzahl bestätigter Opfer verursacht zu haben. Die IDF erklärt, sie führe als Reaktion darauf Angriffe im Libanon durch, macht aber nicht sofort Angaben zu den Opfern. (cam)

10:43 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Flughafen Ben Gurion: deutliche Einschränkungen des Flugverkehrs

Nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel mit mindestens 1200 Toten ist der Flugverkehr am internationalen Flughafen Ben Gurion nahe Tel Aviv deutlich eingeschränkt. Rund die Hälfte der abgehenden Flüge wurde nach Angaben der Internetseite des Flughafens für Mittwochvormittag gestrichen.

Für Reisende am internationalen Flughafen Ben Gurion ist die Lage kompliziert.
Bild: Imago/Chen Junqing

Terroristen im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Islamistenorganisation Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Die Zahl der Toten liegt nach Armeeangaben bei mehr als 1200. Mindestens 3000 weitere Menschen seien verletzt worden. (dpa)

10:39 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Papst fordert Hamas zu Freilassung aller Geiseln auf

Papst Franziskus hat die islamistische Palästinenserorganisation Hamas zur Freilassung aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln aufgerufen. «Ich bitte darum, dass die Geiseln sofort freigelassen werden», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche am Mittwoch bei der wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom.

Papst Franziskus hält seine Botschaft bei der wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz. (Vatikan, 11. Oktober 2023)
Bild: Gregorio Borgia / AP

Mit Blick auf Israel fügte der Papst hinzu: «Die, die angegriffen werden, haben das Recht, sich zu verteidigen. Aber ich bin sehr besorgt über die totale Belagerung, unter der die Palästinenser im Gazastreifen leben.»

Die Hamas hält in dem Küstenstreifen am Mittelmeer zahlreiche Geiseln gefangen, die sie am Wochenende bei ihrem Grossangriff aus Israel verschleppt hatte. Darunter sind auch mehrere Israelis, die zusätzlich die Staatsbürgerschaft anderer Staaten haben - auch mindestens fünf Deutsche. Nach Schätzungen der israelischen Armee hat die Hamas insgesamt etwa 150 Geiseln in ihrer Gewalt.

Der Papst mahnte zugleich: «Der Nahe Osten braucht keinen Krieg, sondern Frieden. Einen Frieden, der auf Gerechtigkeit, Dialog und den Mut der Brüderlichkeit aufgebaut ist.» Er verfolge «mit Sorge und Schmerz, was in Israel und Palästina geschieht». Franziskus fügte hinzu: «Ich bete für die Familien, die mit ansehen mussten, wie ein Tag des Feierns zu einem Tag der Trauer wurde.»

10:38 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Israel meldet Beschuss aus Libanon

Gemäss einem Post des israelische Militärs, wurden Truppen im Norden des Landes vom Libanon aus beschossen.

Der Angriff soll sich in der Nähe der israelischen Stadt Arab al-Aramsche, gegenüber dem libanesischen Dorf Dhayra, ereignet haben. (cam)

10:36 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Skandinavische Länder wollen Bürger aus Israel ausfliegen lassen

Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel wollen auch die skandinavischen Länder Dänemark, Norwegen und Schweden Landsleute aus Israel und den palästinensischen Gebieten holen. Das dänische Aussenministerium teilte am Mittwoch mit, an der Organisation von Sonderflügen zu arbeiten, mit denen dänische Staatsbürger und Bürger mit ständigem Wohnsitz in Dänemark auf eigene Kosten ausgeflogen werden sollen. Das Angebot für die kommenden Tage sei freiwillig. Nach Ministeriumsangaben sind derzeit etwa 1200 Personen in Israel und 90 in den palästinensischen Gebieten auf der sogenannten Dänenliste registriert.

Norwegen will in Zusammenarbeit mit der Fluglinie Norwegian einen Sonderflug organisieren, der sich am Mittwochabend auf den Weg von Tel Aviv nach Oslo machen sollte. Damit sollten gestrandete norwegische und andere nordische Bürger ausgeflogen werden, teilten die Airline und das norwegische Aussenministerium am Morgen mit.

Schweden will ebenfalls Bürger aus Israel und den palästinensischen Gebieten holen. In der Nacht zum Mittwoch sei ein Beschluss gefasst worden, in Zusammenarbeit mit anderen Ländern eine unterstützte Ausreise durchzuführen, erklärte Aussenminister Tobias Billström in einem schriftlichen Kommentar an die Nachrichtenagentur TT. Nach Schätzungen des Ministeriums befinden sich 3000 Menschen mit Verbindungen zu Schweden in Israel und rund 800 in den palästinensischen Gebieten. Wann genau die Flüge stattfinden sollen, ist noch unklar.

Die Lufthansa wird am Donnerstag und Freitag mehrere Sonderflüge durchführen, um Deutsche aus Israel zu holen. Das wurde am Dienstagabend aus dem Auswärtigen Amt mitgeteilt. Es soll sich um vier Flüge pro Tag handeln. (dpa)

10:13 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

UN-Helfer: Bereits 264'000 Vertriebene innerhalb des Gazastreifens

Im Zuge des israelischen Gegenangriffs gegen die islamistische Hamas sind laut dem UN-Nothilfebüro OCHA etwa 264'000 Menschen innerhalb des dicht besiedelten Gazastreifens geflohen. Wie die Hilfsorganisation in der Nacht auf Mittwoch in Genf mitteilte, sind die Vertriebenen in Schulgebäuden, bei Verwandten oder Nachbarn untergekommen.

Die palästinensische Organisation Hamas hatte am Samstag eine grossangelegte Terrorattacke gegen Israel gestartet, bei der mindestens 1200 Menschen getötet wurden. Im Zuge des israelischen Gegenangriffs sind im Gazastreifen mindestens 900 Menschen gestorben, und 4500 weitere wurden verletzt.

OCHA berichtete von israelischen Luftangriffen auf mehrere Wohngebäude im Gazastreifen. Laut dem Ministerium für öffentliche Bauten und Wohnen in Gaza wurden mehr als 1500 Wohneinheiten zerstört oder schwer beschädigt. Ausserdem wurden laut OCHA fünf Infrastruktureinrichtungen beschädigt, die die Wasser- und Sanitärversorgung für eine halbe Million Menschen im Gazastreifen sicherstellen. In dem palästinensischen Gebiet, das etwas grösser als München ist, leben mehr als zwei Millionen Menschen. (dpa)

10:05 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Kraftwerk wird abgeschaltet – Gaza geht der Strom aus

m Gazastreifen wird es bald keinen Strom mehr geben. Das einzige Kraftwerk werde mangels Treibstoff am Nachmittag abgeschaltet, teilte Energiebehörde im von der militant-islamistischen Hamas regierten Gaza am Mittwoch mit.

Nach den Grossangriffen der Hamas am Samstag hatte Israel die Energieversorgung des Gebiets eingestellt. Alle Grenzübergänge des Gazastreifens sind geschlossen, so dass es unmöglich ist, Treibstoff für das Kraftwerk oder die Generatoren einzuführen, auf die Bewohner und Krankenhäuser seit langem angewiesen sind. (dpa)

10:02 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

UN: Geiseln freilassen und Abriegelung des Gazastreifens stoppen

Das UN-Menschenrechtsbüro in Genf ist tief besorgt über die Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. «Die Gewalt muss beendet werden», sagte die Chefsprecherin des Büros, Ravina Shamdasani. «Geiseln müssen freigelassen werden. Die israelischen Behörden müssen von der Abriegelung des Gazastreifens Abstand nehmen und Hassreden, die die Gewalt weiter befeuern, müssen aufhören.»

Das Büro stellt Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht auf beiden Seiten fest. «Das humanitäre Völkerrecht muss aber immer voll respektiert werden. Taten einer Seite, die das humanitäre Völkerrecht verletzen, entbinden die andere Seite nicht von der Verpflichtung, es einzuhalten», sagte Shamdasani

Die Gewalt der Hamas vom Wochenende hatte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, schon am Dienstag verurteilt. «Wahllos Raketen nach Israel abzufeuern und Menschen als Geiseln zu nehmen ist ein klarer Verstoss gegen das humanitäre Völkerrecht», betonte Shamdasani erneut.

Sie wiederholte aber auch Türks Kritik an der von Israel verkündeten völligen Abriegelung des Gazastreifens. Israels Grenze zum Gazastreifen ist etwa 50 Kilometer lang, die von Ägypten rund 13 Kilometer. Ausserdem ist eine Seeblockade in Kraft. Israel hat die Lieferung von Trinkwasser, Nahrungsmitteln, Strom und Treibstoff gestoppt. Türk verwies darauf, dass es nach humanitärem Völkerrecht verboten ist, Menschen das vorzuenthalten, was sie zum Überleben brauchen. «Eine Abriegelung kommt einer Kollektivstrafe gleich, das ist im humanitären Völkerrecht verboten», sagte Shamdsani.

Das humanitäre Völkerrecht soll Zivilisten und Menschen, die in bewaffneten Konflikten nicht mehr an Kampfhandlungen beteiligt sind, schützen. Kern sind die vier Genfer Konventionen von 1949 und einige Zusatzprotokolle. «Das humanitäre Völkerrecht (HVR) ist universell: Alle Parteien, die sich an den Feindseligkeiten in einem Konflikt beteiligen, sind verpflichtet, das HVR einzuhalten, unabhängig davon, ob es sich um Regierungskräfte oder um nicht-staatliche bewaffnete Gruppen handelt», schreibt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). (dpa)

09:34 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Selenski rät Spitzenpolitikern zu Solidaritätsbesuch in Israel

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat internationalen Spitzenpolitikern empfohlen, als Zeichen der Solidarität nach Israel zu reisen. «Wir sind im Krieg. Wir verstehen, was Terrorangriffe, solche Opfer und Tragödien bedeuten», sagte der Staatschef am Mittwoch am Rande von Gesprächen im Nato-Hauptquartier in Brüssel.

In dieser Situation sei es sehr wichtig gewesen, nicht allein zu sein. «Deshalb empfehle ich den Staats- und Regierungschefs, nach Israel zu gehen», sagte er mit Blick auf den beispiellosen Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel mit mehr als 1000 Todesopfern. Es gehe dabei nicht darum, die Institutionen zu unterstützen, sondern die Menschen, die von den Terrorangriffen getroffen würden. Wer nicht alleine sei, sei stärker. (dpa)

09:36 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Israelischen Verteidigungsstreitkräfte setzen erstmals seit 2006 Raketenwerfer gegen Hamas ein

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) erklären, dass sie am Montag zum ersten Mal seit 2006 ein M270-Mehrfachraketen-System gegen eine Hamas-Stellung im Gazastreifen eingesetzt haben, schreibt «The Times of Israel».

In einem Post, den «The Times of Israel» Journalist Fabian Emanuel auf X (ehemals Twitter) gepostet hat, sind Aufnahmen des IDF zu sehen, die zeigen sollen, wie das 334. Artilleriebataillon des 282. Regiments eine Romah-Langstreckenrakete auf eine militärische Anlage der Hamas im Gazastreifen abfeuert. (cam)

Anmerkung der Redaktion: Die Echtheit der Aufnahmen kann nicht geprüft werden.

09:28 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

«Bring my friends back home!»: Grosse Emotionen an Solidaritätskundgebung für Israel in Zürich

Etwas über tausend Personen sind am Dienstagabend einem Aufruf der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich gefolgt: Sie haben auf dem Münsterhof in der Stadt Zürich ihre «Solidarität mit den Opfern des blutigen Überfalls in Israel» gezeigt. Dabei sind harte Worte gefallen und auch Tränen geflossen.

09:15 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Zypern wird zur Drehscheibe der Evakuierungen aus Israel

Die EU-Inselrepublik Zypern hat ihre Flughäfen für die Evakuierungen von Menschen aus Israel zur Verfügung gestellt. Wie die Direktion des grössten Flughafens der Insel in der Hafenstadt Larnaka mitteilte, seien allein am Dienstag 30 Flüge von und nach Israel eingeplant gewesen, berichtete das Nachrichtenportal der Zeitung «Philenews» am Mittwoch. Zudem könne der Flughafen von Paphos im Westen der Insel benutzt werden.

Nach ihrer Ankunft würden die Menschen, falls notwendig, medizinisch versorgt und in Hotels untergebracht, anschliessend reisten sie weiter in ihre Herkunftsländer, berichtete der zyprische Rundfunk (RIK). Es gebe aber auch Fluggäste, die von Zypern nach Israel zurückfliegen, hiess es. Die zyprische Polizei habe die Sicherheitsmassnahmen in und um die Flughäfen sowie um Hotels und anderen Einrichtungen der Insel erhöht, hiess es weiter. Zypern ist für Israelis ein beliebtes Reiseziel.

Von Mittwoch an soll auch eine Maschine des österreichischen Bundesheeres zwischen Larnaka und dem Flughafen von Tel Aviv pendeln, um Österreicher aus Israel zu evakuieren. Dies hatte ein Heeressprecher der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag mitgeteilt. (dpa)

09:03 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Totaler Blackout droht in 10 bis 12 Stunden

Wie der Blick schreibt, könnte dem einzigen Kraftwerk im Gazastreifen der Treibstoff für zehn bis zwölf Stunden ausgehen. Das soll der Vorsetzende der palästinensischen Energiebehörde, Thaler Melhem, gegenüber «Voice of Palestine Radio» gesagt haben. Dem Gebiet würde ein totaler Stromausfall drohen. (cam)

08:28 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Erstes Flugzeug mit US-Munition in Israel gelandet

Wie das israelische Militär- auf X (ehemals Twitter) schreibt, haben sie die erste Munition aus dem amerikanischen Beständen erhalten. Das Verteidigungsministerium hat dazu ein Video vom Transportflugzeug veröffentlicht. (cam)

08:36 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Palästinensische Befreiungsorganisation fordert Lieferung von humanitärer Hilfe in den Gazastreifen

Die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) fordert Israel auf, die Einfuhr von Lebensmitteln und medizinischen Hilfsgütern in den Gazastreifen zu gewährleisten. Gemäss einem Post von PLO-Generalsekretär Hussein al-Sheikh auf X (ehemals Twitter) sei diese Forderung abgewiesen worden.

Nun bittet Hussein al-Sheikh die internationale Gemeinschaft zu intervenieren: «Wir rufen die internationalen humanitären Institutionen und die internationale Gemeinschaft auf, dringend zu intervenieren, um die Aggression zu stoppen und die Einreise von Hilfsgütern zu ermöglichen und die Strom- und Wasserversorgung wiederherzustellen.» Der Gazastreifen stehe vor einer «grossen humanitären Katastrophe», so al-Sheikh weiter. (cam)

08:11 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Armee: Radarsystem der Hamas bei Luftangriffen in Gaza zerstört

Die israelische Luftwaffe hat bei Angriffen im Gazastreifen nach eigenen Angaben auch ein Radarsystem der dort herrschenden islamistischen Hamas zerstört. «Kampfjets haben ein fortschrittliches Radarsystem zerstört, das die Terrororganisation Hamas entwickelt hat und das zur Erkennung von Flugkörpern über dem Gazastreifen diente», hiess es in einem X-Post der Armee.

Die Hamas habe über Jahre ein hochwertiges Kameranetz entwickelt, das in Wasserbehältern auf Dächern versteckt über den ganzen Gazastreifen verteilt worden sei.

Am Dienstag sei dieses Netz binnen weniger Minuten mit Angriffen auf verschiedene Ziele zerstört worden. Damit habe man der Hamas die Fähigkeit genommen, «ein breites Bild des Himmels zu erstellen, mit dem Ziel, Flugkörper anzugreifen», hiess es in der Mitteilung. Es seien alle Signalerkennungsgeräte des Systems angegriffen worden.

Die Zahl der Toten in Israel durch die Hamas-Grossangriffe ist nach Armeeangaben auf mehr als 1200 gestiegen. Mindestens 3000 weitere seien verletzt worden. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen.

Die Zahl der bei israelischen Gegenangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 950 gestiegen. Rund 5000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. (dpa)

08:09 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Medien: Bruder von Hamas-Militärchef Deif bei Angriff getötet

Bei den israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist nach palästinensischen Angaben der Bruder des ranghohen Hamas-Kommandeurs Mohammed Deif getötet worden. Abdul Fattah Deif sei während eines Luftangriffs in Chan Junis im Süden des Gazastreifens ums Leben gekommen, berichteten Hamas-nahe Medien in dem Küstenstreifen. Weitere Angehörige von Deif sollen ums Leben gekommen sein.

Mohammed Deif hatte am Tag des in der israelischen Geschichte beispiellosen Massakers an Zivilisten durch Hamas-Terroristen am Samstag erklärt, eine «Militäroperation» gegen Israel habe begonnen. Deif gilt als «Phantom» und hat schon zahlreiche israelische Tötungsversuche überlebt. Er ist der Kommandeur des militärischen Hamas-Arms Al-Aksa-Brigaden.

Die Zahl der Toten in Israel durch die Grossangriffe der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas ist nach Armeeangaben auf mehr als 1200 gestiegen. Mindestens 3000 weitere seien verletzt worden.

Die israelische Luftwaffe setzte unterdessen ihre Gegenschläge im Gazastreifen fort. Dutzende Kampfjets hätten mehr als 200 Ziele im Gebiet Al-Furqan angegriffen, teilten die Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Mittwochmorgen mit.

Durch die fortlaufenden Gegenschläge der israelischen Luftwaffe starben im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums bisher mindestens 900 Menschen. 4500 weitere Menschen wurden verletzt. 1500 Hamas-Terroristen wurden nach Angaben eines Armeesprechers auf israelischem Boden getötet. (dpa)

08:03 Uhr

MITTWOCH, 11. OKTOBER

Hacker greifen israelische Webseiten an

Politisch motivierte Hacker haben nach eigenen Angaben gezielt israelische Internetseiten ins Visier genommen, das schreibt das SRF und bezieht sich dabei auf die Aussagen des Chefredaktor der «Jerusalem Post», Avi Mayer.

Mehr als 100 Websites in Israel wurden entweder verunstaltet oder durch einfache Distributed-Denial-of-Service-Angriffe (DDoS), bei denen eine Website mit einer Flut gefälschter Daten überlastet wird, vorübergehend gestört, schreibt das SRF weiter. (cam)

07:59 Uhr

Mittwoch, 11. Oktober

Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf 950

Die Zahl der bei Luftangriffen Israels im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist am Mittwoch auf mindestens 950 gestiegen. Rund 5000 weitere Menschen seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Terroristen im Auftrag der dort herrschenden Islamistenorganisation Hamas hatten am Samstag ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet.

Es war das schlimmste Blutbad der israelischen Geschichte. Die Zahl der Toten in Israel durch die Hamas-Grossangriffe ist nach Armeeangaben auf mehr als 1200 gestiegen. Mindestens 3000 weitere seien verletzt worden. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen in dem dicht besiedelten Küstenstreifen. (dpa)

07:48 Uhr

Mittwoch, 11. Oktober

Uno: Bereits mehr als 260'000 Binnenflüchtlinge im Gazastreifen

Gemäss dem Uno-Nothilfebüro Ocha sind bereits mehr als 260'000 Menschen aus dem Gazastreifen vertrieben worden. Die Zahl werde voraussichtlich weiter steigen.

05:00 Uhr

Mittwoch, 11. Oktober

Von Deutschland über die USA bis nach Australien: Pro-Palästina-Demos sorgen weltweit für Entsetzen

Nach der Hamas-Attacke auf Israel sind in vielen Städten Pro-Palästina-Demonstrationen abgehalten worden. Es wurden auch antisemitische Parolen skandiert. (chm)

04:26 Uhr

Mittwoch, 11. Oktober

Israels Luftwaffe bombardiert mehr als 200 Ziele im Gazastreifen

Die israelische Luftwaffe hat nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas ihre Gegenschläge im Gazastreifen fortgesetzt. Dutzende Kampfjets hätten mehr als 200 Ziele im Gebiet Al-Furqan angegriffen, teilten die israelischen Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Mittwochmorgen mit. Zum dritten Mal innerhalb von 24 Stunden seien umfangreiche Angriffe im Gazastreifen durchgeführt worden. Dabei seien mehr als 450 Ziele getroffen worden. Al-Furqan, ein Viertel im nördlichen Gazastreifen, werde von der Hamas als Terrorzentrum genutzt. Von dort aus würden zahlreiche Terroranschläge gegen Israel verübt, erklärten die IDF.

Die Zahl der Toten in Israel durch die Grossangriffe der islamistischen Hamas ist Medienberichten zufolge inzwischen auf mindestens 1200 gestiegen. Das berichtete der israelische Sender Kan am frühen Mittwochmorgen. Mindestens 3000 weitere seien verletzt worden. Auch die «Jerusalem Post» und andere Medien meldeten diese Zahlen unter Berufung auf den Sender. Die IDF selbst bezifferten die Zahl der Todesopfer auf israelischer Seite auf mehr als 1000.

Durch die Gegenschläge der israelischen Luftwaffe starben im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 900 Menschen, 4500 weitere Menschen wurden demnach verletzt. Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag bei einem Grossangriff auf das Grenzgebiet das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. (dpa)

03:06 Uhr

Mittwoch, 11. Oktober

Medien: Zahl der Toten in Israel nach Hamas-Angriff steigt auf 1200

Die Zahl der Toten in Israel durch die Grossangriffe der islamistischen Hamas ist Medienberichten zufolge auf mindestens 1200 gestiegen. Das berichtete der israelische Sender Kan am frühen Mittwochmorgen. Mindestens 3000 weitere seien verletzt worden. Auch die «Jerusalem Post» und andere Medien meldeten diese Zahlen unter Berufung auf den Sender.

Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag bei einem Grossangriff auf das Grenzgebiet das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Die Terroristen drangen am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) in Orte ein und suchten in den Häusern nach Opfern. Dabei erschossen sie Männer, Frauen und Kinder und verschleppten andere in den Gazastreifen.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu schwor am Sonntag «Rache». Durch die Gegenschläge der israelischen Luftwaffe auf den Gazastreifen starben laut dortigem Gesundheitsministerium 900 Menschen, 4500 Menschen wurden verletzt. Die israelische Armee hat inzwischen rund 300 000 Reservisten einberufen und plant offensichtlich eine grossangelegte Militäroperation.

Ein erstes Transportflugzeug mit «hochentwickelter» amerikanischer Munition sei in der Nacht zum Mittwoch auf dem Luftwaffenstützpunkt Nevatim im Süden Israels gelandet, berichtete die israelische Internet-Zeitung «The Times of Israel» unter Berufung auf die israelischen Verteidigungskräfte (IDF). Die Munition ermögliche «bedeutende Angriffe und Vorbereitungen für weitere Szenarien». ( dpa)

01:25 Uhr

Mittwoch, 11. Oktober

Tausende demonstrieren in New York für Israel

New Yorker, Gemeindevertreter und gewählte Vertreter versammeln sich während der Mahnwache und Kundgebung «New York steht zu Israel» auf dem Dag-Hammarskjold-Platz in New York.
Bild: Sarah Yenesel / EPA

Nach den verheerenden Angriffen der islamistischen Hamas in Israel haben in New York Tausende für das Land demonstriert. Der vorgesehene Platz in Sichtweite des UN-Gebäudes am East River füllte sich am Dienstagabend bis zu seiner Kapazitätsgrenze, so dass Hunderte Protestierende - viele von ihnen in den Farben Israels gekleidet und Flaggen tragend - in benachbarten Strassen Manhattans standen.

Die New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul spricht während der Mahnwache und Kundgebung «New York steht zu Israel».
Bild: Sarah Yenesel / EPA

Gouverneurin Kathy Hochul und Bürgermeister Eric Adams nahmen ebenfalls an der Demo teil und hielten Reden. New York hat mit weit über einer Million Menschen die grösste jüdische Gemeinschaft der Welt. (dpa)

01:25 Uhr

Mittwoch, 11. Oktober

Bericht: Erstes Flugzeug mit US-Munition in Israel eingetroffen

Das israelische Militär hat einem Medienbericht zufolge erste Munition aus amerikanischen Beständen erhalten. Ein erstes Transportflugzeug mit «hochentwickelter» amerikanischer Munition sei in der Nacht zum Mittwoch auf dem Luftwaffenstützpunkt Nevatim im Süden Israels gelandet, berichtete die israelische Internet-Zeitung «The Times of Israel» unter Berufung auf die israelischen Verteidigungskräfte (IDF). Die Munition ermögliche «bedeutende Angriffe und Vorbereitungen für weitere Szenarien».

Die israelische Armee hat rund 300 000 Reservisten einberufen und plant offensichtlich eine grossangelegte Militäroperation, nachdem die islamistische Hamas am Wochenende vom Gazastreifen aus mit Angriffen auf Israel begonnen hatte. Bislang zählte das Gesundheitsministerium auf israelischer Seite etwa 900 Tote und 2901 Verletzte.

Israel reagierte mit Luftangriffen auf den Gazastreifen, bei denen laut dortigem Gesundheitsministerium 900 Menschen starben, 4500 Menschen wurden verletzt. Nach Angaben des israelischen Militärs führten die Streitkräfte «weiterhin grossangelegte Angriffe auf Terrorziele der Hamas-Terrororganisation im Gazastreifen durch».

Der Gazastreifen am Mittelmeer ist rund 40 Kilometer lang und zwischen sechs und zwölf Kilometer breit. Dort leben etwa zwei Millionen Menschen. Der Hamas-Angriff traf Israel am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) am Samstag unvorbereitet. (dpa)

23:39 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Putin zur Gewalt in Israel: US-Politik im Nahen Osten gescheitert

Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einer ersten öffentlichen Reaktion auf die Angriffe der militanten Hamas gegen Israel den USA ein Scheitern im Nahen Osten vorgeworfen. «Das ist ein starkes Beispiel für das Scheitern der Politik der Vereinigten Staaten im Nahen Osten, die versucht haben, die Regulierung dort zu monopolisieren», sagte Putin am Dienstag in Moskau zum Auftakt eines Treffens mit dem irakischen Ministerpräsidenten Mohammed al-Sudani.

Wladimir Putin.
Bild: Bild: Sergei Guneyev / AP

Die USA hätten sich nicht um eine Suche nach Kompromissen gekümmert, die für beide Seiten annehmbar seien. Sie hätten vielmehr ihre eigenen Vorstellungen für eine Lösung des Konflikts vorangetrieben und Druck auf die Seiten ausgeübt. Washington habe dabei weder Rücksicht auf die Kerninteressen des palästinensischen Volkes genommen oder sich für die Umsetzung der UN-Resolution zur Schaffung eines souveränen unabhängigen Palästinenserstaates eingesetzt.

Putin, der selbst einen zerstörerischen Krieg gegen die Ukraine führt, rief die Konfliktparteien im Nahen Osten zur Rücksicht auf die Zivilbevölkerung auf. Die Zahl der Opfer unter den Zivilisten müsse möglichst auf Null sinken, sagte der Kremlchef, dem Kriegsverbrechen vorgeworfen werden.

Bei dem Treffen sagte al-Sudani laut russischer Übersetzung, dass die Eskalation im Nahen Osten zur Auslöschung des Gazastreifens führen werde. Israel hat angekündigt, die radikalislamische Hamas in Gaza zu vernichten.

«Es gibt jetzt eine schwierige und gefährliche Entwicklung der Ereignisse in Palästina», sagte al-Sudani. «Das ist das natürliche Ergebnis dessen, dass Israel immer wieder die Rechte der Palästinenser verletzt hat. Die internationale Gemeinschaft hat geschwiegen, konnte nicht ihre Verpflichtungen im Rahmen der international anerkannten Resolutionen erfüllen.»

Die russische Führung unterhält Kontakte zu beiden Konfliktseiten und hatte Unterstützung bei der Lösung des Konflikts angeboten. Am Abend berichtete der Kreml zudem von einem Telefonat Putins mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, bei dem sich beide für eine baldige Waffenruhe im Nahen Osten ausgesprochen hätten. (dpa)

23:01 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

EU-Chefdiplomat: Mehrheit in EU gegen Zahlungsstopp für Palästinenser

Eine überwältigende Mehrheit der EU-Staaten lehnt nach Angaben von EU-Chefdiplomat Josep Borrell ein vorläufiges Einfrieren von Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde ab. Es gebe lediglich zwei oder drei Länder, die dies anders sähen, erklärte Borrell am Dienstagabend nach informellen Beratungen der EU-Aussenminister zu dem Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel. Es soll demnach nur eine Überprüfung und vorerst kein Aussetzen von Zahlungen geben.

Die Unterstützung für die Palästinensische Autonomiebehörde einzustellen, wäre das beste Geschenk, das man der Hamas machen könnte, und es würde die Interessen und die Partnerschaft mit der arabischen Welt gefährden, argumentierte Borrell. Auch das palästinensische Volk leide derzeit.

Welche zwei, drei Länder für einen Zahlungsstopp sind, sagte Borrell nicht. Als sicher gilt, dass Ungarn dazu zählt.

Um die EU-Entwicklungshilfezahlungen für die Palästinenser hatte es vor dem Ministertreffen erhebliche Aufregung gegeben. Der zuständige EU-Kommissar Oliver Varhelyi hatte zunächst am Montag mitgeteilt, alle Zahlungen würden angesichts des Hamas-Angriffs auf Israel sofort ausgesetzt. Ein Sprecher der Behörde hatte dies auch zuerst bestätigt. In einer am Montagabend verbreiteten Pressemitteilung der Brüsseler Behörde hiess es aber dann, da momentan keine Zahlungen vorgesehen seien, werde es vorerst auch nicht zu einer Zahlungsaussetzung kommen. Zuvor hatten nach Angaben aus EU-Kreisen mehrere Hauptstädte gefordert, die Ankündigung zurückzunehmen.

Mit der EU-Hilfe für die Palästinenser werden nach Kommissionsangaben derzeit vor allem die Finanzierung wichtiger Unterstützungsleistungen für die palästinensische Bevölkerung sowie die der Autonomiebehörde gefördert. Als konkrete Beispiele nennt die Behörde den Gesundheitssektor, Sozialhilfeleistungen für arme Familien sowie Entwicklungsprojekte in Bereichen wie demokratische Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit, Wasser, Energie und wirtschaftliche Entwicklung. Zudem wird auch das Hilfswerk der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten unterstützt.

Nach Kommissionsangaben vom Dienstagabend könnten von den bis Ende 2023 für die Palästinenser eingeplanten Mitteln theoretisch noch etwa 400 Millionen Euro einfroren werden. 463 Millionen Euro wurden demnach seit Anfang der derzeitigen Planungsperiode im Jahr 2021 bereits ausgezahlt.

Zu den EU-Staaten, die bislang einen vorübergehenden Zahlungsstopp von bilateralen Finanzhilfen für die Zusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten angekündigt haben, zählt Deutschland. Das Entwicklungsministerium prüft nach dem Grossangriff der Hamas auf Israel zudem auch seine Zahlungen an das UN-Hilfswerk für die Palästinenser (UNRWA). «Wir werden bei der Überprüfung aber nach Prioritäten vorgehen und schnell entscheiden, sobald in diesem Bereich Zahlungen notwendig werden. Denn wir wollen nicht riskieren, dass sich die Lage vor Ort für vulnerable Gruppen wie Frauen, Kinder oder Flüchtlinge noch weiter verschlimmert», sagte ein Sprecher des Ministeriums der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

Die EU-Beratungen wurden am Randes eines internationalen Treffens im Golfstaat Oman organisiert. Ein Teil der Minister nahm persönlich teil, ein anderer per Videoschalte.

Borrell betonte am Dienstagabend, dass sich die Minister auch hinter eine Erklärung gestellt hätten, die vor den EU-Beratungen mit Vertretern der sechs Mitgliedstaaten des Golfkooperationsrats ausgehandelt wurde. In dieser wird angesichts der Entwicklungen in Israel und im Gazastreifen unter anderem zum Schutz von Zivilisten aufgerufen.

Man erinnere an die Verpflichtungen im Rahmen des humanitären Völkerrechts, heisst es in dem Text. Zudem fordere man Zurückhaltung, die Freilassung von Geiseln und den Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser und Medikamenten zu gewährleisten. Um zu verhindern, dass sich der Teufelskreis der Gewalt in Zukunft wiederhole, brauche es eine politische Lösung der Krise. Beide Seiten stünden weiter hinter der Idee für eine Zwei-Staaten-Lösung.

Borrell bezog die Mahnung am Abend auch konkret auf Israel und warf der Regierung vor, mit Massnahmen wie der Unterbrechung der Wasserversorgung, der Stromversorgung und der Nahrungsmittelversorgung für den Gazastreifen gegen das Völkerrecht zu verstossen. Auch nach dem barbarischen Angriff der Hamas müsse man sich daran erinnern, dass das Recht auf Verteidigung im Rahmen des Völkerrechts ausgeübt werden müsse, betonte Borrell mit Verweis darauf, dass die Massnahmen auch eine grosse Zahl von Zivilisten treffen. «Israel hat das Recht, sich zu verteidigen, aber dies muss im Einklang mit dem (...) humanitären Völkerrecht geschehen.» (dpa)

22:49 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

EU-Kommissar schreibt Brief an Musk wegen Israel-Inhalten auf X

In einem Brief an den Milliardär Elon Musk hat die EU-Kommission den Chef des Kurznachrichtendienstes X (ehemals Twitter) an seine Verpflichtung erinnert, illegale Inhalte im Zusammenhang mit den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel zu löschen. «Nach den terroristischen Anschlägen der Hamas gegen Israel haben wir Hinweise darauf, dass Ihre Plattform genutzt wird, um illegale Inhalte und Desinformationen in der EU zu verbreiten», schrieb EU-Kommissar Thierry Breton in einem Brief, der am Dienstagabend auf X veröffentlicht wurde. Es gebe zum Beispiel Hinweise auf Bilder, die manipuliert seien oder eigentlich aus Videospielen stammten.

Er wolle Musk an die neuen EU-Gesetze erinnern, die für grosse Online-Plattformen gelten - nämlich, dass klar sein müsse, welche Inhalte erlaubt seien und welche nicht. «Dies ist besonders wichtig, wenn es um gewalttätige und terroristische Inhalte geht, die auf Ihrer Plattform zu kursieren scheinen», so Breton. Ausserdem müssten solche Inhalte schnellstmöglich gelöscht werden. Er bat um eine Antwort innerhalb von 24 Stunden.

Facebook, X, Google und viele andere müssen nach einem neuen Gesetz künftig schärfer gegen illegale Inhalte wie zum Beispiel Hass und Hetze im Netz vorgehen, sonst drohen ihnen saftige Geldbussen. (dpa)

22:44 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Libanesische Hisbollah-Miliz greift Panzer in Israel an

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben eine Lenkrakete auf einen israelischen Panzer abgefeuert. Die Attacke am Dienstag erfolgte als «Reaktion auf die israelischen Angriffe», hiess es in einer Mitteilung der eng mit dem Iran verbundenen Organisation.

Israels Armee hatte zuvor nach eigenen Angaben auf den Abschuss von mehr als einem Dutzend Raketen auf Israel mit Artilleriefeuer und Angriffen auf Beobachtungsposten der Hisbollah reagiert. Allerdings bekannte sich die islamistische Hamas zu diesem Raketenbeschuss aus dem Südlibanon. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.

Bereits am Montag hatte die Hisbollah Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Israels Armee reagierte mit Artilleriebeschuss. Israels Soldaten hatten zuvor mehrere bewaffnete Verdächtige getötet, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren. Hisbollah dementierte eine Beteiligung an dem Vorfall. Sicherheitskreise im Libanon vermuteten, dass militante Palästinenser hinter dem Angriff auf Israel stehen.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas unterhält enge Verbindungen mit der im Libanon mächtigen Schiitenmiliz Hisbollah. Die Hamas hat zudem grossen Einfluss in dortigen palästinensischen Flüchtlingslagern. (dpa)

22:44 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Sonderflug in Zürich gelandet

Der erste Sonderflug von Tel Aviv nach Zürich ist mit einer Stunde Verspätung in der Schweiz angekommen. An Bord des A321 befanden sich gemäss Keystone-SDA 224 Schweizerinnen und Schweizer.

Am Mittwoch soll der nächste Flug starten. Er soll um 11.55 Uhr in Zürich abheben und um 17.05 Uhr Lokalzeit in Tel Aviv landen. Der Start für den Rückflug ist um 18.05 Uhr geplant – mit Landung in Zürich um 21.25 Uhr.

Die Swiss führt in Kooperation mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Dienstag und am Mittwoch jeweils einen Sonderflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück durch. (fan)

22:42 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Raketenangriff in 20-Uhr-Nachrichten: Italienisches Team wohlauf

Mitten in den 20-Uhr-Nachrichten ist eine Live-Schalte des italienischen Fernsehsenders Rai aus Israel durch einen neuen Raketenangriff der Palästinenserorganisation Hamas unterbrochen worden. Die Übertragung brach am Dienstagabend unvermittelt ab, als der Reporter Matteo Alviti gerade aus der Stadt Aschkelon in der Nähe des Gazastreifens über die anhaltenden Angriffe berichtete. Wenige Minuten später meldete sich der Journalist per Telefon in der Zentrale und gab Entwarnung. Das gesamte Team sei unverletzt geblieben und wohlauf.

Alviti, sein Kameramann und eine Producerin waren in Aschkelon schon am Nachmittag einem Raketenangriff knapp entgangen. In der Nähe ihres Hotels wurde der Mietwagen des Teams durch Raketensplitter schwer beschädigt, kurz nachdem die drei das Fahrzeug verlasen hatten. «Zehn Sekunden später, und ich wäre tot gewesen», schilderte der Reporter. Die Raketen wurden von der Hamas aus dem Gazastreifen abgefeuert, wie seit Tagen schon. Ein anderes Auto in der Nähe des Hotels wurde dem Rai-Bericht zufolge völlig zerstört. Viele ausländische TV-Sender haben seit Beginn der neuen Angriffe am Wochenende Sonderkorrespondenten nach Israel geschickt. (dpa)

22:11 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Mehrere Raketen aus Syrien abgefeuert – Israel reagiert

Nach dem grossangelegten Terrorangriff militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf Israel sind nun auch aus dem Nachbarland Syrien Raketen auf israelische Stellungen abgefeuert worden. Mehrere Raketen seien auf offenem Gelände abgestürzt, teilte Israels Armee am Dienstagabend mit.

Das Militär reagierte eigenen Angaben zufolge mit Artillerie und Mörsergranaten. Von wem die Angriffe aus Syrien ausgingen, war zunächst unklar. Aktivisten aus Syrien teilten mit, Israel habe auf Stellungen der syrischen Armee gezielt. Aus Israel gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

Auch aus dem Libanon waren zuvor Raketen Richtung Israel gefeuert worden. (dpa)

22:04 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Deutschland plant Evakuierungsflüge am Donnerstag und Freitag

Die Lufthansa wird an diesem Donnerstag und Freitag mehrere Sonderflüge zur Evakuierung von Deutschen aus Israel durchführen. Das wurde am Dienstagabend aus dem Auswärtigen Amt mitgeteilt. Es soll sich um vier Flüge pro Tag handeln. (dpa)

22:00 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Swiss-Sonderflug verspätet sich

Eigentlich hätte der Swiss-Sonderflug von Tel Aviv nach Zürich bereits um 21.35 Uhr in Kloten landen sollen. Doch gemäss «FlighRadar24» verspätet sich der Flug um fast eine Stunde. Der Start für den Rückflug war um 18.05 Uhr geplant. Der A321 startete jedoch erst gegen 19.30 Uhr. Der Grund für die Verspätung ist noch nicht bekannt.

Die Swiss führt in Kooperation mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Dienstag und am Mittwoch jeweils einen Sonderflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück durch. Mit den beiden Flügen sollen jeweils rund 220 Personen zurück in die Schweiz gebracht werden. (fan)

21:28 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

USA: Zahl der toten US-Amerikaner bei Hamas-Angriffen steigt auf 14

Die Zahl der bei Angriffen von Hamas-Terroristen getöteten US-Amerikaner ist nach Angaben des Weissen Hauses auf mindestens 14 gestiegen. «Mehr als 1000 Männer, Frauen und Kinder wurden in ihren Häusern, auf ihren Strassen und in den Wüstenfeldern abgeschlachtet, darunter mindestens 14 Amerikaner», sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Dienstag. Zuvor hatte Washington mindestens 11 Tote US-Staatsbürger gemeldet.

Sullivan betonte, dass er die Zahl der als Geiseln genommenen US-Staatsbürger nicht benennen könne. Man gehe davon aus, dass 20 oder mehr Amerikanerinnen und Amerikaner vermisst würden, sagte er. Das bedeute aber nicht, dass es auch 20 US-amerikanische Geiseln gebe. (dpa)

21:22 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Russischer und iranischer Aussenminister telefonieren zu Israel

Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel haben Russlands Aussenminister Sergej Lawrow und sein iranischer Kollege telefoniert. Schwerpunkt des Gesprächs sei «die erneute Eskalation des palästinensisch-israelischen Konflikts» gewesen, teilte das russische Aussenministerium am Dienstagabend mit. Der «bewaffnete Konflikt» müsse schnell beendet werden.

Der Iran gilt seit der Islamischen Revolution von 1979 als Israels erklärter Erzfeind, dementiert aber eine Beteiligung an dem aktuellen Hamas-Terroranschlag auf Israel. Unterstützung vom Iran erhält auch die Schiitenorganisation Hisbollah. Russland wiederum wird von internationalen Beobachtern vorgeworfen, die Kämpfe in Israel für anti-westliche Informationskampagnen auszunutzen. Ausserdem unterhält auch Moskau Kontakte zur im Gazastreifen herrschenden Hamas. (dpa)

21:02 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Schweizer Diplomaten verhandeln mit der Hamas

Die Hamas hat bei ihren Angriffen auf Israel mehrere hundert Menschen als Geiseln genommen. Nun haben gemäss den Tamedia-Zeitungen Schweizer Diplomaten Gespräche mit der Hamas geführt. Dabei forderten sie die Freilassung der Geiseln. «Die Schweiz hat am Wochenende nach den Terroranschlägen sofort Hamas-Vertreter kontaktiert und sie dazu aufgefordert, die Gewalt zu stoppen und die Geiseln sofort freizulassen», sagt Maya Tissafi, Diplomatin und Leiterin der Taskforce zur aktuellen Krise. (fan)

20:53 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Biden: US-Bürger unter Geiseln der islamistischen Hamas

Unter den von der islamistischen Hamas verschleppten Menschen sind nach Angaben von US-Präsident Joe Biden auch Amerikaner. «Wir wissen jetzt, dass unter den von der Hamas festgehaltenen Personen auch amerikanische Staatsbürger sind», sagte Biden am Dienstag bei einer Ansprache im Weissen Haus. (dpa)

20:35 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Libanesische Hisbollah-Miliz greift Panzer in Israel an

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben eine Lenkrakete auf einen israelischen Panzer abgefeuert. Die Attacke am Dienstag erfolgte als «Reaktion auf die israelischen Angriffe», hiess es in einer Mitteilung der eng mit dem Iran verbundenen Organisation.

Israels Armee hatte zuvor nach eigenen Angaben auf den Abschuss von mehr als einem Dutzend Raketen auf Israel mit Artilleriefeuer und Angriffen auf Beobachtungsposten der Hisbollah reagiert. Welche militante Gruppierung im Libanon die Raketen abfeuerte, war zunächst unklar. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. (dpa)

20:25 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

UN: Meiste Läden in Gaza in zwei Wochen ohne Nahrung

Dem Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen zufolge könnten die Vorräte im abgeriegelten Gazastreifen in den nächsten 14 Tagen auslaufen. «Unserer Meinung nach werden die Lebensmittelvorräte in den meisten Geschäften in Gaza in zwei Wochen aufgebraucht sein», sagte WFP-Sprecherin Shaza Moghraby am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur.

Ein Drittel der Geschäfte für die insgesamt mehr als zwei Millionen Menschen hätten sogar nur Vorräte für weniger als eine Woche. «Wir benötigen dringend Zugang und Finanzmittel, um Menschen in Not erreichen zu können, da unsere eingelagerten Lebensmittelvorräte bald zur Neige gehen werden», sagte die Sprecherin. (dpa)

20:17 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

«Ich erwarte, dass es Krieg gibt»: Hier leben Palästinenser und Juden Tür an Tür

In den engen Gassen von Jerusalem herrscht derzeit eine angespannte Ruhe. Ein Rundgang durch die Stadt zeigt, wie die Bewohner ihrem Alltag nachgehen – und das, obwohl es hier jederzeit zu Gewaltausbrüchen kommen kann. (chm)

20:10 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Chaos bei Palästinenser-Hilfen: EU will Geldhahn doch nicht zudrehen

Zuerst kündigte die EU den sofortigen Stopp aller Hilfszahlungen an die Palästinenser an. Nun sieht es wieder ganz anders aus. Das peinliche Hin und Her zeigt: Der Umgang mit dem Nahost-Konflikt spaltet die Union bis in ihre oberste Behörde.

20:02 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Massaker im Kibbuz Kfar Aza

Vier Tage nach dem Angriff der Hamas auf Israel werden neue Gräueltaten sichtbar. Die israelische Armee führte gestern ausländische Reporter durch das Gelände des Kibbuz Kfar Aza. Die Agentur Reuters berichtete von Leichen israelischer Bewohnern und Hamas-Kämpfern zwischen ausgebrannten Häusern, verstreuten Möbeln und abgefackelten Autos. Und von israelischen Soldaten die von Haus zu Haus gehen, um die Toten zu bergen. Der Gestank der Leichen sei schwer in der Luft gelegen, als die Reporter die Wege des Kibbuz entlanggingen.

Die israelische Armee führte gestern ausländische Reporter durch das Gelände des Kibbuz Kfar Aza.
Bild: Bild: Atef Safadi / EPA

Der Kibbuz Kfar Aza liegt in unmittelbarer Nähe zum Gaza-Streifen. «Sie sehen die Babys, die Mütter, die Väter, in ihren Schlafzimmern, in ihren Schutzräumen und wie der Terrorist sie tötet. Es ist kein Krieg, es ist kein Schlachtfeld. Es ist ein Massaker, es ist eine Terroraktion», sagte der israelische Generalmajor Itai Veruv gemäss verschiedenen Medienberichten.

Und weiter: «Das ist etwas, was ich in meinem Leben noch nie gesehen habe. Das ist etwas, das wir uns von unseren Grossvätern und Grossmüttern bei den Pogromen in Europa und anderswo vorgestellt haben. Das ist nichts, was in der neuen Geschichte passiert.» (chm)

19:42 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Erdogan kritisiert Abriegelung des Gazastreifens

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat die von Israel verkündete komplette Abriegelung des Gazastreifens kritisiert. «Derzeit wird keine Wasser für Gaza bereitgestellt. Es gibt keinen Strom. Was ist mit den Menschenrechten?», sagte Erdogan am Dienstag in Ankara.

Den Stopp sämtlicher Lieferungen hatte Israel als Reaktion auf die gewalttätigen Angriffe auf israelische Zivilisten und den Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen beschlossen. Gegen die Kritik auch von Seiten der UN, die Unterbrechung aller Lieferungen von Wasser, Strom oder Benzin in den Gazastreifen sei unter dem humanitären Völkerrecht verboten, hatte sich Israel zuvor verteidigt. Das Land habe das Recht, sich gegen solche Brutalität zu wehren, und nehme ausschliesslich terroristische Ziele in Gaza ins Visier, hiess es in Tel Aviv.

Erdogan kritisierte zudem die Entscheidung der USA, unter anderem einen Flugzeugträger ins östliche Mittelmeer zu verlegen. «Was haben amerikanische Flugzeugträger in Israel zu suchen?», sagte Erdogan und nannte es einen Schritt hin zur Verübung «schwerer Massaker». (dpa)

19:42 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Arabischer Politiker in Israel fordert Freilassung von Geiseln

Der Vorsitzende der konservativ-islamischen Raam-Partei in Israel, Mansur Abbas, hat die militanten Palästinenser im Gazastreifen aufgefordert, ihre Geiseln freizulassen. «Islamische Werte gebieten uns, keine Frauen, Kinder und alte Menschen einzusperren», schrieb er auf der Plattform X (vormals Twitter). Die Freilassung der Gefangenen sei ein «humaner Schritt» und werde «sofort gefordert».

Die arabische Raam-Partei war Teil der vorherigen Regierung Israels unter Ministerpräsident Naftali Bennett. Abbas’ Entschluss, der Koalition beizutreten, wurde damals als Schritt zu mehr Integration der arabischen Minderheit eingestuft, die rund 20 Prozent der israelischen Bevölkerung ausmacht. Wegen Konfrontationen israelischer Sicherheitskräfte mit Palästinensern auf dem Tempelberg hatte die Partei ihre Mitgliedschaft in der Koalition später ausgesetzt. Das Acht-Parteien-Bündnis zerbrach schliesslich wegen ideologischer Differenzen. (dpa)

19:19 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Solidaritäts-Kundgebung für Israel in Zürich

In der Zürcher Innenstadt haben am Dienstag mehrere hundert Personen an einer Solidaritäts-Kundgebung teilgenommen. Dabei schwenkten sie unter anderem israelische Fahnen und hielten Schilder mit der Aufschrift «rape is not resistance» (Vergewaltigung ist kein Widerstand) hoch. Der Zürcher Regierungsrat Mario Fehr und die israelische Botschafterin in Bern fanden sich unter den Rednerinnen und Rednern. (fan)

19:01 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Österreichisches Militärflugzeug soll Staatsbürger aus Israel holen

Österreich will am Mittwoch ein Transportflugzeug des Bundesheeres für eine Rückholaktion seiner Staatsbürger aus Israel losschicken. Die Maschine des Typs C-130 Hercules werde in den kommenden Tagen vier mal zwischen Israel und Zypern pendeln, wie ein Heeressprecher am Dienstag sagt. Von Zypern sollen die Österreicherinnen und Österreicher mit Linienflügen in ihre Heimat gelangen.

Nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel wollen laut dem Aussenministerium in Wien derzeit etwa 150 Österreicher ausgeflogen werden. Soldaten einer Spezialeinheit sowie Psychologen würden die Flüge begleiten, hiess es vom Heeressprecher. (dpa)

18:45 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Israel: Schulen bleiben geschlossen – grosse Gruppentreffen verboten

Nach den Terrorattacken von militanten Palästinensern aus dem Gazastreifen in Israel und den anhaltenden Kämpfen im Land bleiben die Schulen in Israel vorerst geschlossen. Das berichteten am Dienstag Medien unter Berufung auf die Armee. Geschäfte in vielen Landesteilen dürfen demnach nur dann öffnen, wenn sie einen einfachen Zugang zu Luftschutzbunkern haben.

Zudem seien in den von Raketenangriffen aus dem Gazastreifen gefährdeten Gebieten Zusammenkünfte im Freien auf zehn Personen, in Innenräumen auf 50 beschränkt. In Orten nahe der libanesischen Grenze gelten etwas weniger strenge Auflagen für persönliche Treffen. Alle Beschränkungen gelten mindestens bis Donnerstagabend, könnten den Berichten zufolge aber noch verlängert werden. (dpa)

18:19 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Frau bei Raketenangriff in Aschkelon verletzt

Gemäss «The Times of Israel» ist beim Raketenangriff auf die israelische Küstenstadt Aschkelon eine Frau «moderat» verletzt worden. Die Hamas hatte am Nachmittag die Zivilbevölkerung dazu aufgerufen, die Stadt zu verlassen. Um 17 Uhr Ortszeit feuerte sie dann Raketen auf die Stadt. (fan)

18:06 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Erneut Raketen aus dem Libanon – Israels Armee reagiert mit Beschuss

Militante haben libanesischen Sicherheitskreisen zufolge erneut Raketen aus dem Süden des Landes Richtung Israel abgefeuert. Israels Armee reagierte mit Artilleriefeuer, wie das Militär am Dienstag mitteilte. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Von wem der Beschuss ausging, war zunächst unklar.

Nach Angaben der israelischen Armee wurden rund 15 Raketen aus dem Nachbarland abgefeuert, vier seien abgefangen und zehn auf offenem Gelände gelandet.

Am Montag hatte die Hisbollah Raketen Richtung Israel gefeuert. Israels Armee reagierte ebenfalls mit Artilleriebeschuss. Israels Soldaten töteten zuvor mehrere bewaffnete Verdächtige, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren.

Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung an dem Vorfall. Sicherheitskreise im Libanon vermuteten, dass militante Palästinenser hinter dem Angriff auf Israel stehen. (dpa)

17:38 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Erster Swiss-Flug offenbar in Tel Aviv gelandet

Der erste Sonderflug, den die Swiss in Kooperation mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) durchgeführt hat, ist offenbar in Tel Aviv gelandet. Das ist auf «FlightRadar24» ersichtlich. Für den heutigen Abend ist auch noch ein Rückflug geplant. Die Swiss wird wohl gegen 220 Passagiere nach Zürich zurückfliegen. Die geplante Ankunftszeit in Kloten ist 21.35 Uhr. (chm)

17:31 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Gaza: Zahl der Toten nach Israels Luftangriffen steigt auf 830

Nach israelischen Luftangriffen im Gazastreifen steigt die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Insgesamt starben bislang 830 Menschen in der Küstenenklave, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Dienstag meldete. 4250 Menschen wurden demnach verletzt. (dpa)

17:26 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Update des EDA zur Lage in Israel

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat erneut ein Update zur Situation in Israel publiziert: So werden in Zusammenarbeit mit Drittstaaten weitere Optionen geprüft, um Schweizerinnen und Schweizer, die aus Israel ausreisen wollen, zu unterstützen.

Am Dienstag ist bereits ein Flugzeug in Richtung Tel Aviv abgehoben, um rund 220 Schweizer Staatsangehörige zurück ins Land zu bringen. Für Mittwoch ist ein weiterer Flug geplant. Das EDA empfiehlt ausserdem, kommerzielle Flüge aus Israel zu prüfen und zu buchen. «Das EDA sieht keine organisierte Ausreise von Schweizer Staatsangehörigen aus Israel vor», heisst es in der Mitteilung weiter.

Derzeit sind etwa 28’000 Schweizer Staatsangehörige und ihre Familien offiziell in Israel und im besetzten palästinensischen Gebiet angemeldet, wo sie leben und ihren Wohnsitz haben.

Helpline erhält rund 750 Anrufe

Bislang sind rund 750 Anrufe bei der Helpline des EDA zur Lage in Israel eingegangen. Die Anfragen kamen von Personen, die sich derzeit vor Ort befinden, von besorgten Angehörigen oder von Personen, die in naher Zukunft eine Reise nach Israel geplant haben.

Für weitere Unterstützung und in Notfällen können sich betroffene Schweizerische Staatsangehörige an die Schweizerische Botschaft in Tel Aviv oder die Helpline des EDA in Bern wenden (24 Stunden am Tag unter +41 800 24 7 365 / 0 800 24 7 365 oder per E-Mail an helpline@eda.admin.ch). (fan)

16:16 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Hamas beschiesst offenbar Küstenstadt Aschkelon

Die Hamas soll mit dem angekündigten Raketenangriff auf die israelische Küstenstadt Aschkelon begonnen haben. Am frühen Nachmittag hatte sie die Zivilbevölkerung aufgefordert, bis 17 Uhr Ortszeit die Stadt zu verlassen. (fan)

17:01 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Israel tötet hochrangige Hamas-Mitglieder in Gaza

Bei Gegenschlägen nach dem Terrorangriff militanter Palästinenser hat Israel nach Armee-Angaben weitere ranghohe Hamas-Mitglieder im Gazastreifen getötet. So sei der Wirtschaftsminister im Gazastreifen, Dschawad Abu Schamala, bei Attacken getroffen worden, teilte das Militär am Dienstag mit. Er habe die Terror-Finanzierung verwaltet und Einsätze gegen Israel geleitet.

Ausserdem sei ein weiteres wichtiges Hamas-Mitglied getötet worden, das den Angaben nach an Planungen zahlreicher Terroraktivitäten gegen Israel beteiligt war. Beide seien in der Nacht ums Leben gekommen. (dpa)

15:50 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

«Washington Post»: Iran half bei Vorbereitung des Hamas-Angriffs

Wie konnte die Hamas einen so koordinierten und komplexen Angriff in Israel ausführen? Von der «Washington Post» befragte Experten sehen ganz klar die Handschrift Teherans.

15:35 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

USA: Weiter keine Beweise für direkte Beteiligung Irans an Angriffen

Nach Angaben der US-Regierung gibt es weiterhin keine eindeutigen Beweise für eine direkte Beteiligung des Irans an den Angriffen der Hamas auf Israel. «Weder wir noch die Israelis haben bislang irgendwelche eindeutigen Beweise oder Geheimdienstinformationen, die belegen, dass der Iran direkt an diesen Anschlägen beteiligt war», sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, dem Sender CNN am Dienstag. Dennoch trage der Iran bei den Angriffen vermutlich «ein gewisses Mass an Mitschuld», weil er die Terrororganisation seit Jahren etwa mit Ausrüstung, Ausbildung und Geld unterstütze.

Kirby sagte auch, dass eine erste Tranche an Militärhilfe nun auf dem Weg nach Israel sei. Er gehe davon aus, dass es weitere Hilfen geben werde. Man werde ausserdem Israel dabei unterstützen, die in Gaza festgehaltenen Geiseln freizubekommen. «Wir werden alles in unserer Macht stehende tun, um bei dieser Geiselkrise zu helfen, ob es sich um Amerikaner handelt oder nicht», sagte er. Ob auch Amerikaner unter den Geiseln seien, sei noch nicht klar, auch nicht, wo und wie die Geiseln festgehalten würden. Zudem handele es sich um Gebiet mit aktivem Kampfgeschehen, was die Möglichkeiten zur Rettung erschwere. (dpa)

15:13 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Weiterer Sonderflug der Swiss nach Tel Aviv und zurück am Mittwoch

Die Swiss wird in Kooperation mit dem Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am morgigen Mittwoch einen weiteren Sonderflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück durchführen. Das teilt das Unternehmen in einem Schreiben mit. Schweizerinnen und Schweizer erhalten damit die Gelegenheit, zeitnah zurück in die Heimat zu fliegen.

Die Swiss fliegt am Mittwoch erneut nach Tel Aviv und zurück.
Bild: Bild: zvg

Auch dieser Flug ist nur über eine spezielle Hotline buchbar, die vom EDA an die Auslandschweizerinnen und -schweizer sowie Schweizer Reisende in Israel kommuniziert wurde, hält die Swiss weiter fest.

Der Flug wird um 11.55 Uhr in Zürich abheben und um 17.05 Uhr Lokalzeit in Tel Aviv landen. Der Start für den Rückflug ist um 18.05 Uhr geplant – mit Landung in Zürich um 21.25 Uhr. Geflogen wird mit einem Airbus A321neo, der über 215 Sitzplätze verfügt, heisst es weiter. (chm)

Hinweis der Redaktion: Die Flugzeiten sind seitens der Swiss zunächst anders respektive falsch kommuniziert worden. Wir haben unseren Post entsprechend angepasst. Besten Dank für Ihr Verständnis.

15:21 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Mutter von mutmasslich verschleppter Deutschen bittet erneut um Hilfe

Mit einem Hilfsappell hat sich die Mutter der mutmasslich von Hamas-Terroristen verschleppten Shani Louk in einem neuen Video zu Wort gemeldet. «Wir bitten - nein, wir verlangen von der deutschen Regierung, dass sie schnell handelt», sagte die Mutter der 22-Jährigen in einer Videobotschaft, die am Dienstag im Internet verbreitet wurde. «Dies ist wirklich mein verzweifelter Aufruf an das ganze Land Deutschland mir zu helfen, meine Shani wieder nach Hause gesund zurückzubekommen.»

Nach den Worten ihrer Mutter ist die junge Frau noch am Leben. Sie habe eine schwere Kopfverletzung und sei in einer kritischen Situation, sagte die Mutter in der Videobotschaft. «Man sollte sich nicht über Zuständigkeitsfragen streiten. Man muss schnell handeln, um Shani aus dem Gazastreifen herauszuholen.»

Beim Terrorangriff auf Israel am vergangenen Wochenende soll die junge Deutsche nach Überzeugung ihrer Familie verschleppt worden sein. Sie soll bei einem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste von der islamistischen Hamas als Geisel genommen worden sein. (dpa)

15:15 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Hamas-Sprecher droht israelischer Küstenstadt

Der Sprecher der al-Qassam-Brigaden der Hamas, Abu Obeida, hat der israelischen Küstenstadt Aschkelon mit einem grossen Raketenangriff gedroht. Zivilisten sollen die Stadt bis 17 Uhr verlassen, schreibt er in seinem Telegramm-Kanal. Dies sei eine «Antwort auf das Verbrechen des Feindes, unsere Leute zu vertreiben und sie zu zwingen, aus ihren Häusern in mehreren Gebieten des Gazastreifens zu fliehen». Aschkelon liegt etwa 15 Kilometer nördlich des Gazastreifens. (fan )

15:22 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

«Bei 9/11 gab es 3000 Tote»: Roger Schawinski vergleicht Israel mit USA

Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am Samstagmorgen ist die Gewalt in Nahost eskaliert. Der Zürcher Talkmaster Roger Schawinski hat einen familiären Bezug zu Israel.

15:11 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Dozent der Uni Bern nach Tweet in der Kritik

Ein schöneres Geschenk hätte man ihm vor seinem Geburtstag nicht machen können, schreibt ein Mann auf X (vormals Twitter). Er meint damit den Grossangriff auf israelische Zivilisten. Das grosse Problem an der Sache: Der Mann, der den Post abgesetzt hat, arbeitet an der Universität in Bern. Dies hat das Newsportal «20 Minuten» herausgefunden .

Der Tweet schockiert viele. Gerade auch deshalb, weil der Mann als Hochschullehrer eine Vorbildfunktion habe. Auch sein Arbeitgeber ist alles andere als begeistert. Die Medienstelle der Universität Bern lässt gegenüber «20 Minuten» verlauten, dass man sich von jeglicher Art der Gewalt und deren Unterstützung distanziere. Demnach müsse der Dozent auch mit disziplinarischen Massnahmen rechnen.

Der Gratiszeitung richtet der Hochschullehrer aus, dass er aus ideologischen Gründen die Politik von Hamas und ähnlichen Gruppen ablehne. Die beiden Posts hat er aber kurz nach der Anfrage des Mediums gelöscht. (chm)

15:04 Uhr

DIENSTAG, 10. OKTOBER

Erneut Raketenalarm in Tel Aviv nach Hamas-Angriff

Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel sind am Dienstag erneut Raketen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Es gab zunächst keine Berichte von Verletzten oder Treffern, wie der Rettungsdienst mitteilte. Menschen vor Ort hörten zahlreiche Explosionen des Raketenabwehrsystems Eisenkuppel (Iron Dome). (dpa)

14:34 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Motion will Hamas verbieten

Die Politik will Taten sehen. Die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrats will die Hamas verbieten lassen. Sie schreibt: «Die Hamas muss auch in der Schweiz als das bezeichnet und behandelt werden, was sie ist: eine Terrororganisation». Und sie erhält Unterstützung.

14:20 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Kinderspital ist für die Patienten nicht zugänglich

Wie die Schweizer Kinderhilfe Bethlehem auf seiner Website schreibt, sei der Zugang zum Kinderspital Bethlehem nicht mehr gewährleistet. Der Terrorangriff auf Israel zur Abriegelung des Westjordanlands geführt hat.

Durch die Abriegelung des Westjordanlands ist der Zugang nach Israel für die palästinensische Bevölkerung in den besetzten Gebieten nicht mehr möglich. Auch Verbindungen zwischen den palästinensischen Städten und Dörfern sind gesperrt, heisst es weiter. Das Spital habe Massnahmen zur Versorgung der kranken Kinder getroffen.

Gemäss der Kinderhilfe Bethlehem führe das dazu, dass viele Patientinnen und Patienten nicht mehr ins Kinderspital nach Bethlehem gelangen können, was auch Folgen für das Caritas Baby Hospital hat. (cam)

14:10 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Berlin und Paris um Rettung ihrer Bürger nach Hamas-Angriff bemüht

Die Regierungen in Berlin und Paris arbeiten eng mit den Behörden in Israel zusammen, um den Verbleib vermisster Bürger und Bürgerinnen nach dem Angriff der Hamas zu klären.

Es gehe darum zu ermitteln, um wie viele Menschen es sich handele und was man dafür tun könne, dass sie wieder in Freiheit kommen, sagte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz am Dienstag in Hamburg in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Präsident Emmanuel Macron. «Das ist für uns eine Sache von grosser Bedeutung.» Die deutsche Regierung versuche, «so viel wie möglich zu tun, damit die Freiheit, das Leben und die Gesundheit dieser Bürgerinnen und Bürger gewährleistet werden können».

Scholz betonte nach der deutsch-französischen Kabinettsklausur erneut: «Dass Israel sich verteidigen muss, ist offensichtlich, dass es dabei unsere Unterstützung hat, auch.» Macron versicherte ebenfalls, Frankreich unterstütze die Verteidigungsoperationen Israels und verurteile auf das Schärfste alle Terroraktionen. «Die nächsten Tage werden, so hoffe ich, es ermöglichen, alle Attacken gegen israelisches Gebiet zu beenden, die Geiseln zu befreien, und die Situation zu klären.» Ziel sei danach ein dauerhafter Frieden in der Region.

«Die von der Hamas nach den Terrorattacken reklamierte Erpressung ist abscheulich und inakzeptabel», sagte Macron. Zu einer möglichen Rolle des Irans bei den Hamas-Angriffen auf Israel wurde er nicht konkret. «Es ist wahrscheinlich, dass die Hamas Unterstützung gehabt hat», sagte er lediglich. (dpa)

13:59 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Hamas-Führer: Kein Gefangenenaustausch vor Ende des Krieges

Gemäss der «The Times of Israel» sagte Hamas-Anführer Ismail Haniyeh, dass es erst nach dem Ende des Konfliktes zu einem Gefangenenaustausch kommen dürfte. In einer Erklärung sagt der Führer der Terrorgruppe, dass «Parteien, die uns kontaktiert haben» und eine Vermittlung für eine Geiselbefreiung durch einen Gefangenenaustausch angeboten haben, über die Entscheidung informiert worden sein. (cam)

Hamas-Anführer Ismail Haniyeh.
Bild: Bild: Adel Hana / AP/AP

13:55 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

UN-Kommission: Anzeichen für Kriegsverbrechen in Israel und Gaza

In Israel und im Gazastreifen gibt es nach Angaben einer UN-Kommission klare Anzeichen, dass in den vergangenen Tagen Kriegsverbrechen verübt worden sind. «Zivilisten als Geiseln zu nehmen und als menschliche Schilde zu benutzen sind Kriegsverbrechen», teilte sie am Dienstag in einer Erklärung in Genf mit.

Alle, die das humanitäre Völkerrecht verletzt oder Zivilisten ins Visier genommen hätten, müssten zur Rechenschaft gezogen werden, verlangte die Untersuchungskommission, die der UN-Menschenrechtsrat 2021 eingesetzt hat.

Ihre Aufgabe ist es laut damaliger Resolution, «in den besetzten palästinensischen Gebieten, einschliesslich Ost-Jerusalem, und in Israel alle mutmasslichen Verstösse gegen das humanitäre Völkerrecht und gegen die internationalen Menschenrechtsnormen zu untersuchen».

Die Kommission habe begonnen, Beweismaterial für Kriegsverbrechen zu sammeln, seit die islamistische Hamas am Samstag massive Angriffe auf Israel startete und Israel darauf mit Luftschlägen im Gazastreifen reagierte. Sie werde Material gegen Angreifer selbst und diejenigen, die Attacken angeordnet haben, sammeln.

Berichte, dass bewaffnete Palästinenser Hunderte unbewaffnete Zivilisten im Süden Israels erschossen haben, seien verabscheuungswürdig, so die Kommission. Sie verlangte die sofortige und bedingungslose Freilassung der entführten Menschen.

Die von Israel verkündigte komplette Abriegelung des Gazastreifens werde zweifellos Menschenleben kosten und sei eine kollektive Bestrafung, hiess es. (dpa)

13:54 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Koalitionsspitzen in Israel für Notstandsregierung

Die Spitzen der Koalition in Israel haben sich einstimmig für die Bildung einer Notstandsregierung mit der Opposition ausgesprochen. Ohne Ausnahme unterstütze die Koalition dieses Vorhaben und autorisiere Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, sich dafür einzusetzen, teilte ein Sprecher von Netanjahus Likud-Partei nach einem Treffen der Koalition am Dienstag mit.

Netanjahu hatte am Samstag den beiden Oppositionsführern Jair Lapid und Benny Gantz den Eintritt in eine Notstandsregierung angeboten. Seit Tagen laufen im Hintergrund Bemühungen über eine Einigung.

Lapid hatte schon Bereitschaft signalisiert. Er habe Netanjahu angeboten, eine Koalition zu bilden, «die den harten, komplexen und langen Krieg führen kann, der uns bevorsteht».

Experten gehen davon aus, dass eine breite Koalition notwendig ist, um weitreichende militärische und politische Entscheidungen in den nächsten Tagen durchsetzen zu können. (dpa)

13:47 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Israels Polizeiminister will Tausenden Freiwilligen Waffen geben

Israels rechtsextremer Polizeiminister will nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas Tausende Freiwillige auch im Grenzgebiet zum Gazastreifen mit Sturmgewehren ausstatten. Er habe den Kauf von mehr als 10'000 Waffen angeordnet, teilte Itamar Ben Gvir am Dienstag auf der Plattform X (ehemals Twitter) mit.

Sofort sollten 4000 Sturmgewehre an gut an der Waffe ausgebildete Freiwillige in Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens sowie des Westjordanlandes und in gemischten Städten mit jüdischer und muslimischer Bevölkerung verteilt werden.

Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei den darauf folgenden Angriffen sowie einem Massaker unter Teilnehmern eines Musikfestivals wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt.

Israel reagierte mit Luftangriffen im Gazastreifen, bei denen laut Gesundheitsministerium in Gaza 788 Menschen, einschliesslich mehr als 140 Kinder und 120 Frauen, getötet wurden. Mehr als 4100 Menschen seien bei den Luftangriffen verletzt worden. (dpa)

13:38 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Swiss-Sonderflug ist kurz vor 13 Uhr in Zürich abgehoben

Das Flugzeug von Zürich nach Tel Aviv und zurück ist kurz vor 12.55 Uhr in Zürich abgehoben, das schreibt das SRF. Gemäss dem Bericht war die Maschine mit 215 Sitzplätzen nahezu ausgebucht. Der Rückflug, der ausgebucht ist, wird am Abend gegen 21.25 Uhr erwartet. (cam)

13:29 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Israelische Armee stellt klar, dass sie die Bewohner des Gazastreifens nicht aufgefordert hat, nach Ägypten zu fliehen

Nachdem ein ranghoher Militärsprecher den Palästinensern im Gazastreifen geraten hat, nach Ägypten zu fliehen, geben die israelischen Verteidigungskräfte eine Klarstellung heraus.

Im Post auf X heisst es: «In den letzten Tagen hat die IDF (Israel Defense Forces) die Bevölkerung innerhalb des Gazastreifens angewiesen, sich von den ausgewiesenen Gebieten zu entfernen. Wir betonen, dass es keine offizielle Aufforderung Israels an die Bewohner des Gazastreifens gibt, sich nach Ägypten zu begeben.»

Zuvor hatte der internationale Pressesprecher der IDF, Oberstleutnant Richard Hecht, den Palästinensern empfohlen, den Gazastreifen in Richtung Ägypten zu verlassen, da der Krieg gegen die Terrorgruppe Hamas noch andauert. (cam)

13:35 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

In den letzten drei Tagen starben laut UNICEF hunderte von Kindern

UNICEF veröffentlicht auf X (ehemals Twitter) ein Statement. Der Post beginnt mit dem Zitat: «Nichts rechtfertigt das Töten, Verstümmeln oder Entführen von Kindern - schwere Rechtsverletzungen, die UNICEF von ganzem Herzen verurteilt.»

Wie im Statement berichtet wird, wurden in den vergangenen 72 Stunden wurden schwerwiegende Rechtsverletzungen gegen Kinder an der begangen. Viele Kinder wurden getötet oder verletzt, während unzählige andere der Gewalt ausgesetzt waren.

«UNICEF fordert die bewaffneten Gruppen oder die Verantwortlichen auf, alle Kinder, die im Gazastreifen als Geiseln gehalten werden, unverzüglich und sicher freizulassen, damit sie mit ihren Familien oder Betreuungspersonen zusammengeführt werden können», heisst es weiter. UNICEF ruft alle Parteien auf, Kinder im Einklang mit dem humanitären Völkerrecht vor Schaden zu bewahren, so der Wortlaut. Weiter fordert das Kinderhilfswerk die Kriegsparteien auf, sich von zivilen Infrastrukturen fern zu halten. (cam)

13:33 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

UNRWA-Hauptquartier in Gaza wurde stark beschädigt

Wie das Palästinenserhilfswerkes UNRWA auf X (ehemals Twitter) schreibt, ist die Zentrale der Organisation schwer beschädigt worden. Wie es im Post weiter heisst, habe man sich entschlossen, die Arbeit in den Gebäuden einzustellen und die Mitarbeiter an einen sicheren Ort zu bringen, teilte die UNRWA mit. (cam)

13:26 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Britischer Minister: Israels Reaktion nicht mit Terror gleichzusetzen

Der britische Aussenminister James Cleverly hat Vergleiche zwischen dem Terrorangriff der islamistischen Hamas und der Reaktion des israelischen Militärs zurückgewiesen. «Die Idee, dass es eine Gleichsetzung, eine Art von Ausgewogenheit zwischen den Selbstverteidigungsmassnahmen der israelischen Regierung und den Taten der Hamas und ihrer Terroristen gibt, ist völlig unangemessen», sagte Cleverly dem britischen Nachrichtensender Sky News am Dienstag.

Der britische Aussenminister James Cleverly.
Bild: Bild: Necati Savas / EPA

Die Verantwortung für zivile Opfer im Gazastreifen durch israelische Gegenangriffe wies Cleverly der Hamas zu, die das Leid der Menschen dort «unfassbar verschlimmert» habe. «Die terroristischen Taten, die sie gegen Kinder, gegen Zivilisten, gegen alte Menschen in Israel verübt haben, und die Tatsache, dass sie ihre militärischen Einsätze in zivile Infrastruktur einbetten, bringt ein erhöhtes Risiko für die palästinensische Bevölkerung in Gaza», sagte Cleverly der BBC. Er fügte hinzu: «Die Hamas verursacht den Schmerz und das Leid, sowohl in Israel als auch in Gaza.»

Cleverly rief die Führung der palästinensischen Autonomiebehörde auf, sich von den Taten der Hamas zu distanzieren. «Andernfalls wird der Eindruck entstehen, dass alle Palästinenser die Hamas unterstützen, und das tun sie nicht.» (dpa)

13:24 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Kreml: Weiter Kontakt mit Palästinensern – Abbas-Besuch geplant

Russland setzt seine Kontakte zu den Palästinensern im Nahen Osten fort und erwartet auch einen Besuch des Präsidenten Autonomiebehörde im Westjordanland, Mahmud Abbas, in Moskau. Die Visite sei schon länger geplant gewesen, über die diplomatischen Kanäle müsse nun das genaue Datum festgelegt werden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge am Dienstag. Zuvor hatte der palästinensische Botschafter in Moskau russische Medien über den Besuch informiert.

«Natürlich setzen wir den Kontakt mit den Palästinensern fort», sagte Peskow. Die Verbindungen seien historisch und auf vielen Ebenen etabliert. Auch zu Israel gebe es Kontakte, Russland sei bereit, bei der Lösung des Konflikts zu helfen, betonte der Kremlsprecher. In Israel lebe eine grosse Zahl Russen, weshalb es die Verbindungen zu dem Staat gebe. Bilaterale Gespräche zwischen Vertretern Israels und der Abbas-Regierung beim Treffen in Moskau schloss der palästinensische Botschafter jedoch am Vortag kategorisch aus.

Russland hat nach Angaben des Aussenministeriums in Moskau auch Kontakte zur militanten Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. So führte etwa der Nahost-Beauftragte des Kreml, Vizeaussenminister Michail Bogdanow, mehrfach in diesem Jahr Gespräche mit Hamas-Vertretern - am Telefon und bei persönlichen Begegnungen. Hamas-Terroristen hatten Israel am Wochenende angegriffen und Hunderte Menschen getötet. Israel rief danach den Kriegszustand aus.

Palästinenserpräsident Abbas leitet die Fatah-Fraktion innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO). Zuletzt bezeichnete er Israels Regierung bei der UN-Generaldebatte in September als «rassistisch». Im Gazastreifen gilt der Einfluss der Fatah unter Abbas als gering, seit die radikalislamische Hamas sie 2007 in blutigen Machtkämpfen aus der Region vertrieb. (dpa)

13:20 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Vereinte Nationen: Schon 187'000 Vertriebene im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind bei Vergeltungsschlägen Israels nach den Angriffen militanter Palästinenser nach UN-Angaben bereits mehr als 187'000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben worden. Das berichtete eine Sprecherin am Dienstag. 137'000 davon suchten in rund 80 Schulen des UN-Hilfswerks für die Palästinenser (UNRWA) Zuflucht, wie es weiter hiess.

Nur 54 der Schulen seien ausgestattet, um als Notunterkünfte zu dienen, sagte Tamara Alrifai. Dort gebe es genügend Sanitäranlagen, Decken und Matratzen und die Menschen könnten mit Wasser und Nahrungsmitteln versorgt werden. In den anderen Gebäuden werde die Lage ohne dringende Unterstützung von aussen immer prekärer.

Die Bewohner des Gazastreifens können das Gebiet selbst nicht verlassen. Der Küstenstreifen am Mittelmeer ist rund 40 Kilometer lang und zwischen sechs und zwölf Kilometer breit. Er grenzt an Israel, das Grenzzäune errichtet hat und an Ägypten, das seinen einzigen Grenzübergang nach Beschuss aus Israel geschlossen hat.

Nach Angaben des UN-Nothilfebüros (OCHA) haben die Bewohner des Gazastreifens nur noch drei bis vier Stunden Strom am Tag, nachdem Israel die Stromlieferungen gestoppt hat. Dem einzigen Kraftwerk dürfte in wenigen Tagen der Treibstoff ausgehen, sagte ein OCHA-Sprecher in Genf.

Nach Angaben von Alrifai ist die Versorgung durch das UNRWA für 1,7 der 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen eine Rettungsleine. Die Mehrheit lebe unter der Armutsgrenze und könne ohne Unterstützung nicht überleben. (dpa)

13:17 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Hamas ruft zur Mobilisierung der arabischen Welt am Freitag auf

Nach dem Terrorangriff auf Israel und den darauf folgenden Luftangriffen der israelischen Armee im Gazastreifen hat die islamistische Hamas zur Mobilisierung der arabischen und muslimischen Welt aufgerufen. Der kommende Freitag sei der «Freitag der Al-Aksa-Flut», teilte die Hamas, die im Gazastreifen herrscht, am Dienstag mit. Es gehe um die Unterstützung des palästinensischen Volkes «angesichts des offenen Krieges der (israelischen) Besatzung». Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) in Jerusalem mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam.

Palästinenser nehmen an einer Kundgebung zur Unterstützung der Hamas und des Gazastreifens in der Stadt Nablus im Westjordanland am Montag, 9. Oktober 2023, teil.
Bild: Bild: Majdi Mohammed / AP

Die Hamas forderte zudem junge Palästinenser im Westjordanland zu Konfrontationen mit israelischen Soldaten auf. Die Araber in Israel wiederum sollten zur Al-Aksa-Moschee nach Jerusalem kommen und sich dort versammeln.

Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei den darauf folgenden Angriffen sowie einem Massaker unter Teilnehmern eines Musikfestivals wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt.

Israel reagierte mit Luftangriffen im Gazastreifen, bei denen laut Gesundheitsministerium in Gaza 788 Menschen, einschliesslich mehr als 140 Kinder und 120 Frauen, getötet wurden. Mehr als 4100 Menschen seien bei den Luftangriffen verletzt worden. (dpa)

13:13 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Wie die Palästinenser im blockierten Gazastreifen leben

Mehr als zwei Millionen Menschen leben im Gazastreifen, ihr Alltag wird seit Jahren beherrscht vom Konflikt mit Israel. Fast die Hälfte der Palästinenser ist nach Angaben der örtlichen Statistikbehörde jünger als 18. Viele von ihnen kennen nur die beengten Verhältnisse des dicht besiedelten Gebiets, denn die Ein- und Ausreise wird seit der gewaltsamen Machtübernahme der Hamas im Jahr 2007 streng kontrolliert. Vor allem Arbeitskräfte dürfen den Gazastreifen für Tageseinsätze verlassen, in dringlichen Fällen auch Kranke. Die jetzt verkündete Totalblockade von Wasser, Strom- und Treibstofflieferungen verschärft nach UN-Angaben die humanitäre Not in den Kommunen und Flüchtlingslagern noch einmal.

Israel reagierte damit unter anderem auf das bisher schlimmste Massaker seiner Geschichte. Die im Gazastreifen herrschende Hamas hatte dies am Samstag unter Teilnehmern eines Musikfestivals im Grenzgebiet angerichtet. Rund 900 Israelis kamen insgesamt bei den Hamas-Terrorakten ums Leben. Tausende Raketen wurden aus dem Gazastreifen auf israelische Ortschaften abgefeuert.

Armeesprecher Daniel Hagari beschrieb die Hamas als «IS-ähnliche Einheit». Hamas habe sich mit dem Massaker im Grenzgebiet «auf die Liste der mörderischsten und barbarischsten Organisationen in der Geschichte gesetzt». Ziel Israels sei es nun, die Fähigkeiten der auch von EU und USA als Terrororganisation eingestuften Gruppierung zu zerstören.

Die Wasserversorgung ist eines der grössten Probleme der Gaza-Bewohner. Nach Angaben des UN-Hilfswerks Unicef hat nur jeder Zehnte von ihnen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das aus einem Küstengrundwasserspeicher geförderte Wasser ist nach Aussage von Experten nicht zum menschlichen Konsum geeignet - eine Übernutzung habe zur Versalzung und unbehandeltes Abwasser zur Kontaminierung dieser wichtigsten Wasserquelle geführt, berichtet die Konrad-Adenauer-Stiftung in den Palästinenser-Gebieten. Eine Alternative soll die Entsalzung von Meerwasser bieten - dafür aber braucht es Ausrüstung und Strom, die angesichts der nun verschärften Blockade aus Israel nicht in die Region gelangen können.

Nach Zählung des UN-Nothilfebüros OCHA erreichten im vergangenen Jahr mehr als 90 Prozent der Treibstoff-Lieferungen den Gaza-Streifen über das Nachbarland Ägypten - bis 2016 wurde die Region noch vollständig aus Israel mit Benzin, Gas oder Diesel versorgt. Industrie-Diesel, der zur Stromerzeugung im einzigen Kraftwerk der Region genutzt wird, floss allerdings weiterhin nur aus Israel. Im Juli 2023 gab es im Durchschnitt täglich elf Stunden Strom am Tag, berichtet das Palästinenserhilfswerks UNRWA.

Auch im Warenverkehr, der Lebensader der ohnehin kümmerlichen Wirtschaft des abgeriegelten Gebiets, ist die Rolle Ägyptens in den vergangenen Jahren gewachsen. Laut OCHA wurden aber im vergangenen Jahr immer noch mehr als zwei Drittel aller Lieferungen von Baumaterial, Nahrungsmitteln, Gerätschaften und Konsumgütern über israelische Grenzposten abgewickelt - insgesamt rund 74 000 Wagenladungen, wie es heisst. Exportiert werden konnten demnach nur insgesamt etwa 7500 Wagenladungen - 1700 davon über Ägypten. (dpa)

12:50 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Israel bombardiert Grenzübergang zwischen Gaza und Ägypten

Einem Bericht der «Washington Post» zufolge ist der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten erneut unter israelischen Beschuss geraten, wodurch der einzige Landausgang aus der Küstenenklave blockiert wurde, das schreibt die «The Times of Israel».

Die Bombardierung sei wenige Minuten nach einer Warnung an die Beamten des Gazastreifens erfolgt, die den Grenzübergang betrieben, obwohl das israelische Militär heute Morgen den Palästinensern empfohlen hatte, den Gazastreifen in Richtung Ägypten zu verlassen.

«Der Rafah-Übergang ist immer noch offen. Jedem, der es schaffen kann, würde ich raten, zu verschwinden», sagte Oberstleutnant Richard Hecht gegenüber ausländischen Reportern. Am Montag warnten ägyptische Beamte davor, die Zivilbevölkerung des Gazastreifens in Richtung der ägyptischen Grenzen zu drängen und verurteilten israelische Aufrufe zur Massenvertreibung.

Der Grenzübergang Rafah war am Dienstag geöffnet, aber Ägypten soll nur Palästinenser durchgelassen haben, die bereits eine Genehmigung zur Ausreise aus dem Gazastreifen erhalten hatten. (cam)

12:38 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Jüdinnen in Zürich: «Ich kann kaum mehr schlafen oder mich konzentrieren»

Nach einem Gedenkgottesdienst in einer Zürcher Synagoge äussern sich FDP-Kantonsrätin Sonja Rueff-Frenkel und die in Zürich wohnende Edna Schur, beide jüdischer Herkunft, zu den Anschlägen durch die Hamas. Das sind ihre Erwartungen an die Politik.

12:15 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Palästinenserhilfswerk: Zentrale in Gaza schwer beschädigt

Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen ist nach Angaben des Palästinenserhilfswerkes UNRWA auch die Zentrale der Organisation schwer beschädigt worden. Man habe sich entschlossen, die Arbeit in den Gebäuden einzustellen und die Mitarbeiter an einen sicheren Ort zu bringen, teilte die UNRWA am Dienstag mit.

Israel reagierte mit den Luftangriffen auf die Terroranschläge der islamistischen Hamas im israelischen Grenzgebiet mit rund 900 Toten und mehr als 2600 Verletzten. Mehr als 200 Terrorziele seien in der Nacht zum Dienstag bombardiert worden, teilte die israelische Armee mit.

Die Zahl der Toten im Gazastreifen stieg nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza auf 788, inklusive mehr als 140 Kinder und 120 Frauen. Mehr als 4100 seien bei den Luftangriffen verletzt worden. (dpa)

12:15 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Nahost-Experte Erich Gysling im Talk

Die massiven und überraschenden Raketenangriffe der Terrororganisation Hamas ist der schwerste Angriff auf Israel seit 50 Jahren. Israel hat den Kriegszustand ausgerufen und mittlerweile 300’000 Reservisten mobilisiert. Droht nun ein Flächenbrand im Nahen Osten? Nahost- Experten Erich Gysling analysiert die Lage.

12:08 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Ägypten schliesst einzigen Grenzübergang nach Gaza

Der einzige Grenzübergang aus dem Gazastreifen ins Nachbarland Ägypten ist nach israelischen Angriffen geschlossen worden. Eine Sicherheitsquelle in Ägypten bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, dass die ägyptischen Behörden den Grenzübergang Rafah bis auf Weiteres geschlossen hätten. Grund dafür seien anhaltende israelische Angriffe in der Nähe des Grenzübergangs. Die Situation am Grenzübergang sei für Zivilisten und Mitarbeiter gefährlich.

Mit der Schliessung des Übergangs, gibt es für die Menschen im Gazastreifen derzeit keine Möglichkeiten das Gebiet zu verlassen. Ob humanitäre Hilfslieferungen passieren können, ist derzeit nicht klar. (dpa)

12:05 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Davidstern hängt nun doch am Basler Rathaus

Bis anhin zeigte sich die Basler Regierung bei der Anbringung der Israel-Flagge am Rathaus zögerlich und erntete ordentliche Kritik der SVP dafür. Das hat sich nun geändert.

11:34 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Neues Filmmaterial zeigt, wie Terroristen in Grenzkibbuz einbrachen

Nach dem Angriff der Hamas auf den Süden Israels am Samstag sind neue Aufnahmen aufgetaucht, die zeigen, wie die Terroristen in den südlichen Kibbuz Be’eri eingedrungen sind, berichtet «The Times of Israel.» Das Video einer Überwachungskamera zeigt, wie zwei Terroristen am Eingang von Be’eri ankommen, aber zunächst nicht in der Lage sind, die Sicherheitsbarriere zu durchbrechen. Die Leichen von mehr als 100 Israelis wurden später in der Stadt gefunden. (cam)

Die Echtheit des Videos kann nicht überprüft werden.

11:33 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Weltgesundheitsorganisation fordert humanitären Korridor für Gaza

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen humanitären Korridor zur Versorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen gefordert. Es müsse möglich sein, die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen, sagte ein WHO-Sprecher am Dienstag in Genf. Die WHO habe vor der jüngsten Eskalation Materiallager im Gazastreifen unterhalten, aber alles sei inzwischen aufgebraucht. Die Krankenhäuser könnten die hohe Zahl der Verwundeten ohne weitere Unterstützung nicht bewältigen.

Bis Montagnachmittag seien im Gazastreifen durch israelische Angriffe 13 Gesundheitseinrichtungen unter Beschuss gekommen, sagte der Sprecher. Sechs Mitarbeiter seien getötet, vier verletzt worden. Nach israelischen Angaben sei in Israel bei den Angriffen von Palästinensern ein Sanitäter ums Leben gekommen. Unter humanitärem Völkerrecht müssten Gesundheitseinrichtungen geschützt und vor Angriffen bewahrt werden, sagte der Sprecher. (dpa)

11:17 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

UN: Vollständige Abriegelung des Gazastreifens verstösst gegen Völkerrecht

Die Vereinten Nationen kritisieren Israels Beschluss, alle Lieferungen von Nahrungsmitteln, Wasser, Strom oder Benzin in den Gazastreifen einzustellen. Es sei unter dem humanitären Völkerrecht verboten, Menschen das vorzuenthalten, was sie zum Überleben brauchen, teilte der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, am Dienstag in Genf mit.

«Belagerungen, die das Leben von Zivilisten gefährden, indem sie ihnen überlebenswichtige Güter vorenthalten, ist nach dem humanitären Völkerrecht verboten», teilte Türk mit. «Bei einer Belagerung die Bewegungsfreiheit von Menschen und Gütern einzuschränken kann nur durch militärische Notwendigkeit gerechtfertigt werden, sonst kommt dies einer kollektiven Bestrafung gleich.» (dpa)

11:14 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Deutsche Eurofighter auf dem Weg zu Militärübung nach Jordanien

Sechs deutsche Eurofighter sind am Dienstagvormittag vom Luftwaffenstützpunkt Laage aus zu einer länger geplanten Militärübung nach Jordanien aufgebrochen.

Sie sollen dort zusammen mit der jordanischen und der US-Luftwaffe an der trinationalen Übung «Desert Air» teilnehmen. Erklärtes Ziel ist der gemeinsame fliegerische Erfahrungsaustausch in der Region.

Die Kampfflugzeuge werden am Abend auf dem jordanischen Militärstützpunkt Al-Asrak erwartet und auf dem Flug dorthin in der Luft aufgetankt. An dem Einsatz nehmen insgesamt 80 Soldaten teil, die zum Teil mit dem Transportflugzeug A400M von Laage aus nach Jordanien fliegen.

Die US-Luftwaffe nimmt mit Kampfflugzeugen des Typs F-15E aus Lakenheath (Grossbritannien) und des Typs F-16 aus Aviano (Italien) teil. Die Übung soll bis zum 24. Oktober dauern und ist keine Reaktion auf die seit dem Wochenende laufenden Angriffe der islamistischen Hamas auf Israel. Die Bundeswehr beteiligt sich erstmalig mit Eurofightern an der Übung und setzt damit auch ein Signal für militärische Präsenz im Nahen Osten. (dpa)

10:59 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Teheran weist Verstrickung in Hamas-Angriff zurück

Irans Staatsoberhaupt Ali Chamenei hat eine Verstrickung in den Hamas-Terrorangriff auf Israel zurückgewiesen, das berichten mehrere Medien. Während einer Rede in Teheran soll Chamenei gesagt haben, dass die «Unterstützer des zionistischen Regimes» unsinnige Worte verbreitet hätten. Sie hätten die Verantwortlichkeit für die Angriffe dem Iran zugeschrieben, so Chamenei.

Ali Chamenei
Bild: Bild: Keystone

Weiter führte er an: «Natürlich verteidigen wir Palästina. Natürlich verteidigen wir die Kämpfe.» Der Iran sei stolz auf die mutige palästinensische Jugend, sagte Chamenei. Dem fügte er an, dass die gesamte islamische Welt verpflichtet sei, die Palästinenser zu unterstützen.

Chamenei gilt als mächtigster Mann im Iran und hat in allen strategischen Belangen das letzte Wort. Wenige Tage vor den Angriffen hatte der Religionsführer alte Drohungen gegen Israel bekräftigt. «Dieses Krebsgeschwür wird, so Gott will, durch das palästinensische Volk und die Widerstandskräfte in der gesamten Region endgültig ausgerottet werden», sagte Chamenei vor einer Woche.

Iran als Drahtzieher der terroristischen Attacke?

Nach dem Angriff der islamistischen Hamas am Wochenende sah sich der Iran Vorwürfen ausgesetzt, Drahtzieher der terroristischen Attacke zu sein. Irans UN-Mission in New York wies die Anschuldigungen am Sonntag zurück. Dennoch gilt die Islamische Republik als Unterstützer militanter Gruppen sowohl im Gazastreifen als auch in Nachbarländern der Region. Bereits in den 1990er Jahren hat Teheran seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine «Achse des Widerstands» gegen Israel zu schaffen.

Der Sprecher der Hamas, Ghasi Hamad, erklärte dem Sender BBC am Wochenende, die Gruppe habe direkte Unterstützung für den Angriff vom Iran erhalten. Der Iran habe sich verpflichtet, «den palästinensischen Kämpfern bis zur Befreiung Palästinas und Jerusalems beizustehen». Die Hamas wird von der EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Grossangriff ist seit einem Jahr vorbereitet worden

Die «Washington Post» schrieb am Dienstag unter Berufung auf Erkenntnisse von Geheimdienst-Analysten aus dem Westen und dem Nahen Osten, der Grossangriff der islamistischen Hamas sei mindestens seit einem Jahr und mit Unterstützung des Irans vorbereitet worden. Die Planungen hätten mindestens schon Mitte 2022 begonnen. Iranische Verbündete hätten militärisches Training, logistische Hilfe und Dutzende Millionen Dollar für Waffen bereitgestellt. Beamte aus den USA und Israel sagten dem Blatt, sie hätten bisher keine eindeutigen Beweise dafür, dass der Iran den Angriff autorisiert oder direkt koordiniert habe.

Treffen zwischen Irans Staatsführung und Vertretern hatte es in der jüngsten Vergangenheit mehrfach gegeben. Erst Ende Juni war Hamas-Chef Ismail Hanija nach Teheran gereist und hatte dort auch mit Chamenei gesprochen. Ende August reiste Irans Aussenminister Hussein Amirabdollahian nach Beirut, traf dort Anführer der Hamas und des militanten Islamischen Dschihads. Es war bereits die zweite Reise des Ministers in den Libanon dieses Jahr. Auch die im Libanon einflussreiche Schiitenorganisation Hisbollah ist eng mit dem Iran verbündet. Erst am Montag kam es zu kurzen Gefechten der Hisbollah mit Israel an der Grenze im Südlibanon. (dpa/cam)

10:49 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Rund 200 Menschen aus Israel nach Italien ausgeflogen

Nach den Grossangriffen der Hamas auf Israel hat Italien rund 200 Landsleute aus Tel Aviv ausgeflogen. Zwei Flugzeuge der italienischen Luftwaffe seien am Dienstagmorgen auf dem Militärflugplatz in Pratica di Mare südlich von Rom gelandet, wie Aussenminister Antonio Tajani im Fernsehsender Rai 3 mitteilte. Das Aussenministerium hat demnach einen weiteren Flug nach Italien organisiert: Am Nachmittag sollen weitere Menschen aus Israel in einer Maschine einer privaten Fluggesellschaft in Verona ankommen.

In Israel kümmerten sich Vertreter der italienischen Botschaft in Tel Aviv um Italiener, die ausreisen wollen. Am Flughafen Ben Gurion in Tel Aviv sei ein Schalter der Botschaft eingerichtet worden. «Wir werden alles tun, um ihnen zu helfen, sie zu unterstützen, sie zu begleiten und sie zurückzubringen», so Tajani. Die Situation sei allerdings angesichts der Sicherheitslage kompliziert. (dpa)

10:48 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

«Washington Post»: Iran half bei Vorbereitung des Hamas-Angriffs

Der Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel ist laut einem Bericht der «Washington Post» seit mindestens einem Jahr und mit Unterstützung des Irans vorbereitet worden. Die Planungen hätten mindestens schon Mitte 2022 begonnen, schrieb die Zeitung am Dienstag unter Berufung auf Erkenntnisse von Geheimdienst-Analysten aus dem Westen und dem Nahen Osten. Iranische Verbündete hätten militärisches Training, logistische Hilfe und Dutzende Millionen Dollar für Waffen bereitgestellt.

Beamte aus den USA und Israel sagten dem Blatt, sie hätten bisher keine eindeutigen Beweise dafür, dass der Iran den Angriff autorisiert oder direkt koordiniert habe. Andere wiesen darauf hin, dass dieser auf iranische Unterstützung hinweise. «Wenn man Menschen im Umgang mit Waffen trainiert, erwartet man, dass sie diese irgendwann auch einsetzen», sagte ein westlicher Geheimdienstler der Zeitung. Ohne beträchtliche Hilfe von aussen wäre ein solcher Angriff äusserst schwierig gewesen, sagten andere Experten

Anders als die ebenfalls mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon habe die Hamas sich in der Vergangenheit eine gewisse Unabhängigkeit von Teheran bewahrt. In den vergangenen Jahren habe die Hamas aber von umfangreichen Finanzspritzen sowie technischer Hilfe aus dem Iran bei der Herstellung von Raketen und Drohnen mit modernen Lenksystemen profitiert. Ausserdem habe es eine Ausbildung in militärischen Taktiken gegeben, die auch ausserhalb des Gazastreifens stattgefunden habe.

Dass eine Attacke dieses Ausmasses und dieser Komplexität in Israel möglich gewesen sei, beweise aber auch ein kolossales Versagen der Geheimdienste, sagte ein früherer leitender CIA-Mitarbeiter. Ähnlich hatte sich ein Experte einer Denkfabrik in Washington im «Wall Street Journal» geäussert: «Dies war eindeutig eine gut geplante Operation, die nicht einfach über Nacht entstanden ist, und es ist überraschend, dass sie weder von Israel noch von einem seiner Sicherheitspartner entdeckt wurde», so Brian Katulis vom Middle East Institute. «Es ist schwer, sich ein Sicherheitsversagen dieses Ausmasses in der jüngeren Geschichte Israels vorzustellen», fügte er hinzu. (dpa)

10:44 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Israels grösste Supermarktkette rationiert Lebensmittel

Am vierten Tag des Krieges gegen die Hamas rief die israelische Armee die Bevölkerung dazu auf Vorräte anzulegen. Israels grösste Supermarktkette «Shufersal» kündigte nun an, den Kauf von Grundnahrungsmitteln, einschliesslich Wasser und Eiern, zu beschränken, wie die «The Times of Israel» berichtet.

In den Shufersal-Läden können die Kunden bis zu zwei Sechserpackungen mit 1,5-Liter-Wasserflaschen, ein Regal mit 30 Eiern oder zwei Kartons mit 12 Eiern, drei Einheiten preiskontrollierter Milch und zwei Laibe preiskontrollierten Brotes kaufen., heisst es weiter. Die Massnahme erfolgte, nach dem Aufruf an die Bevölkerung sich mit Wasser, Lebensmitteln und anderen Vorräten für mindestens drei Tage einzudecken.

Die Ankündigung hatte die Menschen dazu veranlasst, die Supermärkte zu stürmen und ihre Regale zu leeren. (cam)

10:43 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Israel hat Grenzorte zum Gazastreifen fast komplett evakuiert

Vor einer möglichen Bodenoffensive im Gazastreifen hat Israel die Grenzorte am Rande des Palästinensergebiets fast vollständig evakuiert. Man habe fast alle Einwohner der Grenzorte in sicherere Gebiete gebracht, sagte der israelische Militärsprecher Daniel Hagari am Dienstag. «Es gibt einige wenige Menschen, die bleiben wollten, oder die in den Orten gebraucht werden» sagte er.

Die Grenze zum Gazastreifen sei wieder gesichert. Er sprach von einer «eisernen Mauer» mit Schutz durch Panzer und Luftwaffe. Jeder Palästinenser, der sich der Sperranlage mit Israel nähere, werde erschossen.

Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei den darauf folgenden Angriffen sowie einem Massaker unter Teilnehmern eines Musikfestivals wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. (dpa)

10:33 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Israelische Armee überprüfen Eindringen in den Luftraum über Golan und Galiläa

Wie die «The Times of Israel» schreibt, wurden die Bewohner mehrerer Städte im Norden Israels angewiesen, bis auf weiteres in den Luftschutzkellern zu bleiben. Nach Angaben der israelischen Armee wird eine Infiltration in den israelischen Luftraum über den Golanhöhen untersucht. (cam)

10:32 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

123 Soldaten bei Hamas-Grossangriff auf Israel getötet

Bei dem Grossangriff der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas-Organisation sind nach Militärangaben mindestens 123 israelische Soldaten getötet worden. Der israelische Armeesprecher Daniel Hagari sagte am Dienstag ferner, bisher seien 50 Familien persönlich darüber informiert worden, dass ihre Angehörigen in den Gazastreifen verschleppt worden seien. Nach offiziellen israelischen Angaben geht man jedoch von mindest 100 Entführten aus, unter ihnen auch Soldaten.

Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei den darauf folgenden Angriffen sowie einem Massaker unter Teilnehmern eines Musikfestivals wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt.

Bei massiven israelischen Gegenschlägen wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 687 Menschen getötet und mehr als 3800 verletzt. Zudem bestätigte ein Sprecher der israelischen Armee, in Israel befänden sich die Leichen von rund 1500 Terroristen. Hunderte weitere palästinensische Angreifer wurden demnach gefangen genommen. (dpa)

10:25 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Zypern bietet Evakuierung von Staatsangehörigen aus Drittländern an

Zypern ist bereit, bei der Evakuierung von Staatsangehörigen aus Drittländern zu helfen, Israel zu verlassen. Dies teilte das zyprische Aussenministerium in einer Pressemitteilung mit. Zypern hat der Mitteilung nach ein Rückführungsprogramm aktiviert, welchen den EU-Bürgern und Drittstaatsangehörigen, die aus Krisengebieten fliehen, eine vorübergehende Unterkunft und Unterstützung bietet. (cam)

09:44 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Israel fliegt nach Hamas-Massaker weiter Luftangriffe in Gaza

Israel hat nach dem Überfall der islamistischen Hamas mit rund 900 Toten weiter Luftangriffe im Gazastreifen geflogen. Mehr als 200 Terrorziele seien in der Nacht bombardiert worden, teilte die israelische Armee am Dienstag mit. Unter anderem seien ein Waffenlager der Palästinenserorganisation Hamas und Einrichtungen der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad angegriffen worden.

Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei dem darauf folgenden Massaker wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Allein in Beeri wurden am Montag noch mehr als 100 Leichen gefunden, nachdem die Armee die Kontrolle über den Ort wiedergewonnen hatte. Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. Vier davon schweben noch in Lebensgefahr, 155 gelten als Schwerverletzte.

Bei massiven israelischen Gegenschlägen wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 687 Menschen getötet und mehr als 3800 verletzt. (dpa)

09:47 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

UN: 180'000 Menschen aus dem Gazastreifen haben ihre Häuser verlassen

Das Hilfswerk UNRWA hat auf X (ehemals Twitter) kommuniziert, dass die Massenflucht aus dem Gazastreifen ist in den letzten 24 Stunden eskaliert ist. Momentan befinden sich 180'000 Menschen auf der Flucht - es wird mit einem weiteren Anstieg gerechnet. Davon sind 137'500 in 83 UNRWA-Schulen untergebracht sind.

Unter UNRWA versteht man das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge im Nahen Osten. ( cam)

09:37 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Israelische Luftwaffe schickt Flugzeuge nach Europa, um Reservisten zurückzubringen

Die israelische Luftwaffe hat bestätigt, dass sie Transportflugzeuge nach Europa geschickt habe, um «Hunderte von Soldaten» zurückzufliegen, dass schreibt «Spiegel». Die Soldaten sollen als Militärreservisten an den Kämpfen teilnehmen. Aus welchen Ländern, die Reservisten kommen, wurde nicht bekannt gegeben. (cam)

09:35 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Erneut Luftalarm im Süden Israels

Das israelische Militär berichtet, dass im Süden Israels erneut Sirenen ertönen, die vor einem möglichen Raketenangriff warnen. (cam)

09:09 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

U2 erinnert mit Lied an Opfer des Festival-Massakers in Israel

U2 hat bei einem Konzert den Opfern des Massakers auf dem israelischen Musikfestival in der Negev-Wüste den Song «Pride (In the Name of Love)» gewidmet. Sichtlich um Fassung ringend erinnerte Bono (63) «an diese wunderschönen jungen Leute auf dem Musikfestival» und bat das Publikum darum, mitzusingen. Das Video von dem Konzert wurde sowohl von U2, als auch vom Staat Israel auf der Plattform X (ehemals Twitter) gepostet.

Schliesslich dichtete Bono den Songtext der Friedenshymne um und stellte den Bezug zu dem Massaker her, welches Teil des Grossangriffs der islamistischen Hamas auf Israel ist. Mindestens 260 Menschen sind allein auf dem Musikfestival ermordet worden.

Während des Konzerts der irischen Rockband in Las Vegas sagte Bono: «Angesichts dessen, was in Israel und Gaza passiert ist, erscheint ein Lied über Gewaltlosigkeit etwas lächerlich, ja sogar lachhaft. Aber unsere Gebete galten immer dem Frieden und der Gewaltlosigkeit.»

«Pride (In the Name of Love)» erschien 1984 auf dem Album «The Unforgettable Fire». Das Lied thematisiert unter anderem die Ermordung Martin Luther Kings und gilt als Friedenshymne.

Die islamistische Terrorgruppe Hamas hat Israel am Wochenende mit einem beispiellosen Grossangriff überrascht. Unter anderem waren die Terroristen in israelische Orte eingedrungen, erschossen Hunderte Menschen und verschleppten andere in den Gazastreifen. (dpa)

08:13 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Armee: Gaza-Grenze wieder unter Kontrolle – Fokus auf Offensive

Drei Tage nach dem verheerenden Hamas-Terrorangriff auf israelische Ortschaften hat Israels Armee die Grenze nach eigenen Angaben wieder unter Kontrolle gebracht. Der israelische Armeesprecher Richard Hecht sagte am Dienstag: «Seit gestern Abend ist niemand mehr reingekommen.» Es sei aber immer noch möglich, dass weitere Terroristen eindringen. Es könnten auch noch Angreifer in Israel unterwegs sein. In grenznahen Orten wie Saad und Kisufim habe es noch Schusswechsel gegeben.

«Wir konzentrieren uns jetzt auf unsere Offensive im Gazastreifen», sagte Hecht. Die Armee hatte binnen 48 Stunden rund 300'000 Reservisten mobilisiert - die grösste Mobilisierung in der Geschichte des Landes. An der Grenze richtete das Militär seinen Angaben zufolge auch eine «Infrastruktur für künftige Operationen» ein.

Der Militärsprecher bestätigte, in Israel befänden sich die Leichen von rund 1500 Terroristen. Hunderte weitere palästinensische Angreifer wurden gefangen genommen.

Hunderte von Terroristen waren am Samstag im Auftrag der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen. Bei dem darauf folgenden Massaker wurden rund 900 Menschen getötet, Männer, Frauen und Kinder. Allein in Beeri wurden am Montag noch mehr als 100 Leichen gefunden, nachdem die Armee die Kontrolle über den Ort wiedergewonnen hatte. Mehr als 2600 Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. Vier davon schweben noch in Lebensgefahr, 155 gelten als Schwerverletzte.

Bei massiven israelischen Gegenschlägen wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 687 Menschen getötet und mehr als 3800 verletzt. (dpa)

08:06 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Israelisches Militär rät den Bewohnern des Gazastreifen nach Ägypten zu fliehen

Gemäss der «The Times of Israel» hat das israelische Militär den Palästinensern, den Gazastreifen inmitten des Kriegsgebietes befinden, nach Ägypten zu fliehen. «Der Grenzübergang Rafah ist noch offen. Ich würde jedem, der es schafft, zur Ausreise raten», sagte Oberstleutnant Richard Hecht in einem Telefonat mit ausländischen Reportern. (cam)

07:27 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Israelische Streitkräfte greifen über Nacht mehr als 200 Ziele in Gaza an

Die israelischen Verteidigungskräfte haben gemäss eigenen Angaben in der Nacht mehr als 200 Ziele im Gazastreifen angegriffen, dies berichtet «The Times of Israel». Nach Angaben der IDF ( Israel Defense Forces) handelt es sich dabei unter anderem um ein Waffenlager in einer Moschee, eine Wohnung, die von den Panzerabwehrraketen der Hamas genutzt wird, sowie um einen Hochhausturm, der von der Terrorgruppe genutzt wird. Das Militär veröffentlicht dazu auf X (ehemals Twitter) Videomaterial der Angriffe.

Volle Kontrolle über die Grenze zum Gazastreifen

Der oberste Sprecher der israelischen Verteidigungsstreitkräfte, Konteradmiral Daniel Hagari, erklärte gegenüber der «The Time of Israel», dass das Militär die Kontrolle über die durchlässige Grenze zum Gazastreifen wiedererlangt habe, nachdem Hamas-Terroristen bei ihrem Angriff am Samstagmorgen Teile des Grenzzauns gesprengt hatten.

Gemäss Hagari sei in den vergangenen Tagen «kein einziger Terrorist über den Zaun eingedrungen.» Weiter fügte er hinzu, dass die Truppen der Combat Engineering weitere daran arbeiten, die Gebiete in der Nähe der Löcher im Zaun zu verminen. Die IDF schätzt, dass sich noch einige wenige Terroristen auf israelischem Gebiet verstecken. (cam)

06:54 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Die EU kriegt sich wegen richtiger Nahost-Politik in die Haare

Die EU kann sich nicht auf die richtige Reaktion auf den Angriff der Hamas auf Israel einigen. Wie das SRF schreibt, kritisierte der EU-Ratspräsident Charles Michel die deutsche Entscheidung, die Finanzhilfen für die Zusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten vorübergehend auszusetzen. Michel warnt, dass ein Stopp von Entwicklungshilfe und humanitärer Hilfe für palästinensische Zivilisten Spannungen verschärfen könnte. (cam)

05:00 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

«Menschliche Schutzschilde»: Warum die Hamas Geiseln nach Gaza verschleppt – Vier Fragen an den Terrorexperten

Geiselnahmen in der Grössenordnung wie an diesem Wochenende in Israel sind sehr selten, sagt Extremismusforscher Felix Neumann von der Berliner Konrad-Adenauer-Stiftung. Was die Hamas damit bezweckt. (chm)

05:00 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

«Wie in einem Albtraum»: Ex-Agentin erklärt, warum Israels Geheimdienste überrascht wurden

Shira Kaplan arbeitete für einen israelischen Nachrichtendienst. Er gilt als einer der besten der Welt. Dennoch hat er versagt. Wie konnte das passieren? (chm)

04:30 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Israel mobilisiert 300'000 Soldaten – Gazastreifen abgeriegelt

Nach den verheerenden Angriffen von Hamas-Terroristen auf Israel mehren sich Anzeichen für eine bevorstehende Bodenoffensive Israels im Gazastreifen. Israel ordnete die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gebietes an, während die Armee 300'000 Reservisten mobilisiert. «Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein. Wir sind erst am Anfang», hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gesagt und Rache geschworen.

Die Menschen in Israel wurden angewiesen, sich mit ausreichend Nahrung, Wasser und Medikamenten einzudecken. Die Vorräte sollten mindestens 72 Stunden reichen, teilte das Militär mit. Deutschland, die USA, Grossbritannien, Frankreich und Italien versicherten dem angegriffenen Land gemeinsam ihre Solidarität. Zusammen würden «unsere unerschütterliche und vereinte Unterstützung» für Israel zum Ausdruck gebracht «und die Hamas und ihre schrecklichen Terrorakte unmissverständlich» verurteilt, hiess es in einer in der Nacht zu Dienstag veröffentlichten Mitteilung der Bundesregierung.

Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf X (ehemals Twitter): «Unsere 5 Länder werden sicherstellen, dass Israel sich und seine Bürger gegen die abscheulichen Angriffe verteidigen kann.» Die Hamas drohte unterdessen, für jeden von Israel ausgeführten Angriff eine zivile Geisel hinzurichten, wie ein Sprecher sagte. Sie hatte rund 150 israelische Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Darunter sind auch Bürger mehrerer westlicher Staaten, darunter eine Deutsche.

Israels Armee nahm eigenen Angaben zufolge Hunderte Hamas-Mitglieder in Gefangenschaft. Die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas teilte dem arabischen Sender Al-Dschasira mit, die Gruppe sei offen für Vermittlungen. Schon zuvor hatte die islamistische Organisation einen Gefangenenaustausch sowie die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen gefordert.

Beim am Wochenende begonnenen Angriff der Hamas-Terroristen wurden mindestens 900 Menschen getötet und 2600 Menschen verletzt. Unter den Toten befänden sich auch mindestens elf amerikanische Staatsbürger, erklärte US-Präsident Joe Biden am Dienstag auf der Plattform X.

Die Terroristen waren in israelische Orte eingedrungen und erschossen Männer, Frauen und Kinder und verschleppten andere in den Gazastreifen. Bei den massiven israelischen Gegenschlägen wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 687 Menschen getötet und mehr als 3800 verletzt. Unbestätigten Medienberichten zufolge sollen sich die Leichen von rund 1500 palästinensischen Terroristen auf israelischem Gebiet befinden. Derzeit dringen keine Terroristen mehr in Israel ein, wie es unter Berufung auf einen israelischen Militärsprecher hiess.

Für die rund zwei Millionen überwiegend armen Bewohner des äusserst dicht besiedelten Gazastreifens dürfte sich die Lage mit der kompletten Abriegelung durch Israel nun weiter verschlechtern. Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte: «Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben.» Deutschland, die EU und andere Staaten teilten mit, sie setzten Hilfen für die palästinensische Bevölkerung angesichts des Hamas-Terrors zunächst aus. Die deutschen Programme würden umfassend und mit offenem Ausgang überprüft, sagte eine Sprecherin des Entwicklungsministeriums in Berlin.

Israels Armee griff derweil im Gazastreifen weiterhin Ziele militanter Palästinenser an. Die Stellungen seien aus der Luft und von Schiffen aus attackiert worden, teilte die Armee am späten Montagabend mit. Das Militär habe unter anderem Waffenlager, Tunnel und eine Hamas-Kommandozentrale in einer Moschee bombardiert.

Währenddessen gab es auch im Westjordanland wieder Auseinandersetzungen mit Toten. Auch an Israels Nordgrenze zum Libanon gab es Gefechte, was die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts verstärkte. Israelische Soldaten hätten mehrere Bewaffnete erschossen, die nach Israel vorgedrungen waren, teilte das israelische Militär mit. Die wie die Hamas mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung.

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), forderte eine härtere Gangart gegenüber dem Iran. «Der grösste Unterstützer des Terrors der Hamas ist der Iran», sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Deshalb müsse Deutschland gemeinsam mit den Partnern in der Europäischen Union und den USA die Sanktionen gegen das Land ausweiten. (dpa)

04:15 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Weniger Hilfe gleich noch mehr Hass? EU streitet über Nahost-Politik

In der EU gibt es heftigen Streit über die richtige Reaktion auf den Angriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel. EU-Ratspräsident Charles Michel kritisierte am Montagabend mit deutlichen Worten die deutsche Entscheidung, die Finanzhilfen für die Zusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten vorübergehend auszusetzen. Der Belgier warnte, ein Stopp von dringend benötigter Entwicklungshilfe und humanitärer Hilfe für palästinensische Zivilisten könnte von der Hamas ausgenutzt werden und Spannungen und Hass verschärfen.

Schwere Spannungen gab es wegen des gleichen Themas auch innerhalb der EU-Kommission von Ursula von der Leyen. Die Behörde musste deswegen am Montagabend sogar Ankündigungen zum Einfrieren von Entwicklungshilfezahlungen relativieren. Demnach werden nicht wie zuvor von dem zuständige EU-Kommissar Oliver Varhelyi angekündigt, alle Zahlungen sofort ausgesetzt.

Am Abend hiess es aus Kommissionskreisen, es sei tatsächlich vereinbart worden, bis zum Abschluss einer Überprüfung der Hilfen keine Gelder auszuzahlen. Es sei aber auch richtig, dass derzeit keine Zahlungen anstünden.

Der Ungar Varhelyi hatte die Entscheidung demnach eigenmächtig und voreilig kommuniziert. Ursprünglich soll vorgesehen gewesen sein, zunächst die Mitgliedstaaten zu informieren, damit das Thema dann auch bei dem für diesen Dienstag geplanten Sondertreffen der Aussenminister mit dem EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell besprochen werden kann.

Borrell, der auch Mitglied der EU-Kommission ist, hatte nach der nicht abgesprochenen Mitteilung Varhelyis auf eine Klarstellung gedrungen. Im Anschluss schrieb er, die Aussetzung von Zahlungen wäre aus seiner Sicht einer Bestrafung des gesamten palästinensischen Volkes gleichgekommen und hätte den EU-Interessen in der Region geschadet. Zudem wären die Terroristen nur noch mehr ermutigt worden.

Gegen eine Aussetzung von Zahlungen spricht aus Sicht von Borrell auch eine erste Analyse, nach der bereits jetzt sehr klar sei, dass die EU weder direkt noch indirekt die Aktivitäten der Hamas oder anderer Terrororganisationen finanziert. Aus dem Umfeld Borrells hiess es in der Nacht zum Dienstag, die Meinung des EU-Aussenbeauftragten zur Aussetzung von Zahlungen werde von einer «signifikanten Anzahl an EU-Mitgliedstaaten und internationalen Partnern» geteilt.

Relevant sind die Diskussionen, weil die EU und ihre Mitgliedstaaten nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit einem Beitrag von etwa 600 Millionen Euro pro Jahr der grösste Geldgeber der Palästinenser sind. Allein aus dem EU-Haushalt waren für den Zeitraum 2021 bis 2024 Finanzhilfen von 1,18 Milliarden Euro vorgesehen.

Mit der EU-Hilfe für die Palästinenser werden nach Kommissionsangaben vom Montag bislang vor allem die Finanzierung wichtiger Unterstützungsleistungen für die palästinensische Bevölkerung sowie die der Autonomiebehörde gefördert. Als konkrete Beispiele nennt die Behörde den Gesundheitssektor, Sozialhilfeleistungen für arme Familien sowie Entwicklungsprojekte in Bereichen wie demokratische Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit, Wasser, Energie und wirtschaftliche Entwicklung. Zudem wird auch das Hilfswerk der Vereinten Nationen für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten unterstützt.

Wie es mit den Hilfen langfristig weiter geht, wird vermutlich frühestens nach der Überprüfung der EU-Kommission entschieden. Dass alle Zahlungen eingestellt werden, gilt dabei als äusserst unwahrscheinlich. Die am Montag erfolgten Ankündigungen zum Einfrieren von Zahlungen seien vor allem auch als politisches Unterstützungssignal an Israel zu interpretieren, sagte eine ranghohe EU-Diplomatin. Es sei aus ihrer Sicht auch nicht damit zu rechnen, dass Deutschland die Zusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten am Ende vollständig stoppe.

Das deutsche Entwicklungsministerium (BMZ) hatte am Montag angekündigt, die Finanzhilfen für die Zusammenarbeit mit den palästinensischen Gebieten «vorübergehend» auszusetzen. Die Programme würden nun umfassend und mit offenem Ausgang überprüft, sagte eine Sprecherin des Ministeriums am Montag in Berlin.

Das BMZ hatte nach eigenen Angaben ursprünglich für dieses und nächstes Jahr rund 125 Millionen Euro an bilateraler Entwicklungszusammenarbeit grundsätzlich zugesagt. Dabei geht es um längerfristige Programme. Eine Sprecherin nannte Wasserversorgung und -entsorgung, eine Entsalzungsanlage, berufliche Bildung, die Schaffung von Arbeitsplätzen für junge Leute und Ernährungssicherung als Beispiele. (dpa)

04:11 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Hochrangiger Hamas-Beamter: nur ein paar Personen wussten vom Angriff auf Israel

Wie die «The Times of Israel» berichtet, erklärte Ali Barakeh, ein hochrangiger Hamas-Beamter, dass nur eine kleine Anzahl von Top-Kommandanten im Gazastreifen vom Angriff auf Israel wusste. Weiter fährt er fort, dass Verbündete wie der Iran und die libanesische Hisbollah «sich dem Kampf anschliessen werden, wenn der Gazastreifen einem Vernichtungskrieg ausgesetzt wird».

Ali Barakeh.
Bild: Bild: Hussein Malla / AP

Barakeh ist ein Mitglied der Hamas-Führung im Exil, sagte weiter, dass niemand aus dem Zentralkommando oder dem politischen Büro der Hamas letzte Woche in der libanesischen Hauptstadt war. Er räumt ein, dass der Iran und die libanesische Hisbollah der Hamas in der Vergangenheit geholfen haben, sagt aber, dass die Hamas seit dem Gaza-Krieg 2014 ihre eigenen Raketen herstellt und ihre eigenen Kämpfer ausbildet. (cam)

01:47 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Biden: Mindestens elf Amerikaner unter Toten bei Hamas-Angriffen

Infolge der Angriffe von Hamas-Terroristen gegen Israel sind nach Angaben von US-Präsident Joe Biden auch elf amerikanische Staatsbürger ums Leben gekommen. «Leider wissen wir jetzt, dass mindestens 11 amerikanische Staatsbürger unter den Getöteten waren», heisst es in einer in der Nacht zum Dienstag veröffentlichten Mitteilung von Biden auf der Plattform X (früher Twitter). Es sei «wahrscheinlich», dass sich unter den von der Hamas festgehaltenen Personen auch Amerikaner befänden. Seine Regierung arbeite mit der israelischen Seite an «jedem Aspekt der Geiselkrise».

Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag vom Gazastreifen aus bei einem Grossangriff auf das Grenzgebiet zu Israel das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit Israels Staatsgründung angerichtet. Mindestens 900 Menschen kamen ums Leben, 2600 weitere wurden dabei verletzt. (dpa)

01:17 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Deutschland und vier weitere Länder versichern Israel Solidarität

Nach den Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas in Israel haben Deutschland, die USA, Grossbritannien, Frankreich und Italien dem angegriffenen Land gemeinsam ihre Solidarität versichert. Zusammen würden «unsere unerschütterliche und vereinte Unterstützung» für Israel zum Ausdruck gebracht «und die Hamas und ihre schrecklichen Terrorakte unmissverständlich» verurteilt, hiess es in einer in der Nacht zu Dienstag veröffentlichten Mitteilung der Bundesregierung. Bundeskanzler Olaf Scholz schrieb auf X (ehemals Twitter): «Unsere 5 Länder werden sicherstellen, dass Israel sich und seine Bürger gegen die abscheulichen Angriffe verteidigen kann.»

Der französische Präsident Emmanuel Macron und er hätten mit US-Präsident Joe Biden, dem britischen Premierminister Rishi Sunak und der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni telefoniert und ihre Unterstützung für Israel bekräftigt, schrieb Scholz. In Hamburg hatte am Montag eine zweitägige deutsch-französische Kabinettsklausur mit Scholz und Macron begonnen.

Mit Blick auf die Palästinenser hiess es in der gemeinsamen Mitteilung der fünf Länder: «Wir alle erkennen die legitimen Bestrebungen des palästinensischen Volkes an und unterstützen Gerechtigkeit und Freiheit für Israelis und Palästinenser gleichermassen.» Aber man dürfe sich nicht täuschen: «Die Hamas vertritt diese Bestrebungen nicht und sie bietet dem palästinensischen Volk nichts anderes als noch mehr Terror und Blutvergiessen.»

Israel werde in seinen Bemühungen unterstützt, sich und sein Volk gegen solche Gräueltaten zu verteidigen, hiess es weiter. «In den kommenden Tagen werden wir als Verbündete und als gemeinsame Freunde Israels vereint und koordiniert vorgehen, um sicherzustellen, dass Israel in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen, und um letztlich die Voraussetzungen für eine friedliche und integrierte Nahostregion zu schaffen.» (...). «Wir stellen klar, dass es für die terroristischen Aktionen der Hamas keine Rechtfertigung und keine Legitimation gibt und sie allgemein verurteilt werden müssen.» (dpa)

00:28 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Vorräte vorbereiten für den Notfall

Die israelische Armee hat die Bevölkerung dazu angewiesen, genug Nahrung, Wasser und Medikamenten zu lagern. Die Vorräte sollten mindestens für 72 Stunden ausreichen. Ziel sei es im Hinblick auf die Gefechte mit den Hamas genug Notvorräte anzulegen. Auch sollen die Bürgerinnen und Bürger wissen, wo sich der nächste Luftschutzbunker befindet. (cam)

00:05 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

Israels Armee attackiert weitere Hamas-Stellungen im Gazastreifen

Israels Armee greift bei ihren Gegenschlägen nach den Terrorattacken der Hamas in Israel weiterhin Ziele militanter Palästinenser im Gazastreifen an. Die Stellungen seien aus der Luft und von Schiffen aus attackiert worden, teilte die Armee am späten Montagabend mit. Das Militär habe unter anderem Waffenlager, Tunnel und eine Hamas-Kommandozentrale in einer Moschee bombardiert. Ausserdem sei ein Treffpunkt und Wohnhaus von Mitgliedern des Islamischen Dschihads getroffen worden, hiess es weiter. Dabei seien zwei Terroristen getötet worden.

Unbestätigten Medienberichten zufolge sollen sich die Leichen von rund 1500 palästinensischen Terroristen auf israelischem Gebiet befinden. Die Armee selbst hatte zuvor mitgeteilt, seit Samstag Hunderte Angreifer, die aus dem Gazastreifen nach Israel eingedrungen waren, getötet zu haben. Weiterhin hätten die Soldaten Hunderte militante Palästinenser in Gefangenschaft genommen.

Ein Sprecher der von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuften islamistischen Palästinenserorganisation sagte dem arabischen Sender Al-Dschasira, die Gruppe sei offen für Vermittlungen. Schon zuvor hatte die Hamas einen Gefangenenaustausch gefordert. (dpa)

00:02 Uhr

Dienstag, 10. Oktober

EU-Kommission relativiert Aussage zu Zahlungsstopp an Palästinenser

Die EU-Kommission hat ihre Ankündigungen zum Einfrieren von Entwicklungshilfezahlungen an die Palästinenser relativiert. In einer am Montagabend verbreiteten Pressemitteilung der Brüsseler Behörde heisst es, da momentan keine Zahlungen vorgesehen seien, werde es vorerst auch nicht zu einer Zahlungsaussetzung kommen.

Zuvor hatte am Nachmittag der zuständige EU-Kommissar Oliver Varhelyi über den Kurznachrichtendienst X eine Überprüfung der EU-Entwicklungshilfen für die Palästinenser angekündigt und mitgeteilt, alle Zahlungen würden sofort ausgesetzt. Ein Sprecher der Behörde hatte dies danach bestätigt.

Am Abend hiess es nun aus Kommissionskreisen, es sei angesichts des Angriffs der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel tatsächlich vereinbart worden, keine Gelder auszuzahlen, bis die Überprüfung der Hilfen abgeschlossen sei. Es sei aber auch richtig, dass derzeit keine Zahlungen anstünden. Varhelyi habe die Entscheidung eigenmächtig kommuniziert. Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, zunächst die Mitgliedstaaten zu informieren, damit das Thema dann auch bei dem für diesen Dienstag geplanten Sondertreffen der Aussenminister mit dem EU-Aussenbeauftragten Josep Borrell besprochen werden könne.

Die Meinungen zu dem Thema gehen in der EU weit auseinander. So erklärte EU-Ratspräsident Charles Michel am späten Montagabend nach einem Telefonat mit UN-Generalsekretär António Guterres: «Wir dürfen die dringend benötigte Entwicklungshilfe und humanitäre Hilfe für die palästinensischen Zivilisten nicht stoppen. Dies könnte von der Hamas ausgenutzt werden und Spannungen und Hass verschärfen.»

Ähnlich äusserte sich der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell. Er schrieb: «Die Aussetzung der Zahlungen – eine Bestrafung des gesamten palästinensischen Volkes – hätte den EU-Interessen in der Region geschadet und die Terroristen nur noch mehr ermutigt.» Aus seiner Sicht macht die neue Mitteilung der Kommission klar, dass wegen der Überprüfung keine fälligen Zahlungen ausgesetzt werden. (dpa)

23:18 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Wieder mehrere Tote bei Auseinandersetzungen auch im Westjordanland

Während Israels Armee den Kampf gegen Terroristen der islamistischen Hamas weiterführt, hat es auch im Westjordanland wieder Auseinandersetzungen mit Toten gegeben. Bei Zusammenstössen mit israelischen Sicherheitskräften wurden am Montag nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah drei Palästinenser getötet. Ein 18-Jähriger soll demnach etwa versucht haben, mit einem Traktor eine Siedlung zu rammen. Zudem sei ein 16-Jähriger seinen Verletzungen nach einer Konfrontation mit Soldaten am Sonntag erlegen.

Auch am Wochenende, nach Beginn des Grossangriffs der im Gazastreifen herrschenden Hamas auf Israel, waren bei gewaltsamen Zusammenstössen mit israelischen Sicherheitskräften mehrere Palästinenser im Westjordanland getötet worden. Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist schon seit langem sehr angespannt. (dpa)

23:13 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israels Armee rät Bürgern zur Vorratsbeschaffung

Israels Armee hat die Menschen im Land angewiesen, sich mit ausreichend Nahrung, Wasser und Medikamenten einzudecken. Die Vorräte sollten mindestens 72 Stunden reichen, teilte das Militär - offensichtlich mit Blick auf eine drohende militärische Auseinandersetzungen mit der islamistischen Hamas - mit. Auch andere Ausrüstung für Notsituationen sollen sich die Bürger beschaffen und überprüfen, wo sich der nächst gelegene Luftschutzbunker befindet, hiess es Montag weiter.

Israelische Medien zufolge waren die Supermärkte anschliessend voll mit Leuten, viele Regale jedoch leer. Die Armee betonte daraufhin, es habe sich lediglich um eine Erinnerung an eine standardmässige Empfehlung und keine neue Anweisung gehandelt. (dpa)

22:59 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israelischer Fernsehsender spricht von 1500 toten Hamas-Kämpfern

Der israelische Fernsehsender Channel 13 berichtet von rund 1500 toten Hamas-Kämpfern auf israelischem Territorium. Der Sender nennt dabei aber keine Quelle. Die israelischen Streitkräfte gehen ihrerseits von hunderten toten Kämpfern aus, die seit Samstag in Israel eingedrungen waren. (fan)

22:33 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Berichte: Hamas offen für Verhandlungen

Nach drei Tagen ohne Feuerpause hat die Hamas gemäss «The Times of Israel» in den letzten Stunden keine Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert. Dies nachdem ein Hamas-Sprecher gesagt haben soll, dass die Gruppe offen für Gespräche und Verhandlungen sei, nachdem sie ihre Ziele erreicht habe. Israel hingegen beschiesst Berichten zufolge weiterhin den dicht besiedelten Gazastreifen. (fan)

22:21 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Mehr als 137'000 Schutzsuchende in UN-Notunterkünften in Gaza

Im Gazastreifen haben inzwischen mehr als 137'000 Menschen in Notunterkünften der Vereinten Nationen Schutz gesucht. Wie das UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) am Montagabend mitteilte, sind die Notunterkünfte bereits zu 90 Prozent belegt. UNRWA befürchtet, dass sich die humanitäre Lage für die Menschen im Gazastreifen weiter verschärfen wird.

Laut UNRWA wurden mehr als ein Dutzend Einrichtungen der Vereinten Nationen in Gaza von israelischen Geschossen getroffen. Dabei sei es zu Sachschäden gekommen. Auch eine Schule, die derzeit als Notunterkunft dient, sei getroffen worden. Die UN-Organisation hat Schulen für den Unterricht geschlossen und die Ausgabe von Lebensmitteln eingestellt. Im Gazastreifen sind knapp 1,5 Millionen Menschen als Flüchtlinge bei dem UN-Hilfswerk registriert. (dpa)

21:47 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Netanjahu: Israel ist vereint – Forderung nach Notstandsregierung

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Opposition aufgefordert, ohne Vorbehalte in eine Notstandsregierung einzutreten. «Wir befinden uns in einem Einsatz für die Heimat, einem Krieg zur Sicherung unserer Existenz, einem Krieg, den wir gewinnen werden», sagte er bei einer Ansprache im Fernsehen. Die Spaltungen unter den Israelis erklärte Netanjahu für beendet. «Wir sind alle vereint.» Auch die Führung solle sich nun zusammentun und mit der Opposition eine Notstandsregierung bilden.

«Dieser Krieg wurde uns von einem verabscheuungswürdigen Feind aufgezwungen - von Bestien, die die Ermordung von Frauen, Kindern und Alten feiern.» Die Bilder der Zerstörung in Gaza seien «nur der Anfang», drohte Netanjahu. Hunderte Terroristen seien bereits «ausgelöscht» worden. (dpa)

21:36 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Vergeltung mit Raketen: Hisbollah feuert auf Israel

Die Hisbollah im Libanon hat als Vergeltung für den Tod mehrerer Anhänger Raketen auf Israel abgefeuert. Israels Armee reagierte mit Artilleriefeuer, wie das Militär am Montagabend mitteilte. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht.

Die Schiitenorganisation Hisbollah beschrieb den Raketenangriff auf israelische Stellungen als Reaktion auf den Tod mehrerer eigener Anhänger. Drei Kämpfer seien in Folge der «zionistischen Aggression» ums Leben gekommen, hatte die Schiitenorganisation zuvor mitgeteilt.

Israels Armee hatte am Nachmittag nach Militärangaben mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen und zuvor mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren. (dpa)

20:50 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Zahl der Toten auf beiden Seiten steigt

Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel laut Medienberichten auf 900 gestiegen. Wie das Pressebüro der Regierung mitteilte, wurden rund 2600 Menschen verletzt.

Allein im völlig zerstörten Kibbutz Be'eri nahe des Gazastreifens mit rund 1000 Einwohnern wurden am Montag, dem ersten Tag der Suche, mehr als 100 Leichen geborgen, wie Medien unter Berufung auf Rettungskräfte meldeten. Dort würden weitere Todesopfer befürchtet.

Bei israelischen Luftangriffen als Reaktion auf den Grossangriff wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 687 Menschen getötet und mehr als 3800 verletzt. (dpa)

20:46 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

13'000 UN-Mitarbeiter können Gazastreifen nicht verlassen

13'000 UN-Mitarbeitende befinden sich den Vereinten Nationen zufolge im Gazastreifen. «Sie sind offensichtlich nicht in der Lage, wegzugehen», sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric am Montag. «Sie konzentrieren sich darauf, im Rahmen ihres Mandats alles zu tun, was sie können, um der Bevölkerung zu helfen.» Es seien Angestellte des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) - die meisten von ihnen seien Palästinenser, etwa 300 seien internationale Mitarbeitende.

Israel hatte am Montag die komplette Abriegelung des nur 40 Kilometer langen und sechs bis zwölf Kilometer breiten Gazastreifens angeordnet. (dpa)

20:10 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israels Präsident: «Erlebnisse wie seit Holocaust nicht mehr»

Nach Angaben von Israels Präsident Izchak Herzog wurden seit dem Holocaust nicht mehr so viele Juden an einem Tag getötet wie bei den Terrorattacken der Hamas am Samstag. «Seit dem Holocaust haben wir nicht mehr erlebt, wie jüdische Frauen und Kinder, Grosseltern – sogar Holocaust-Überlebende – in Lastwagen gepfercht und in die Gefangenschaft gebracht wurden», sagte er am Montagabend nach Angaben seines Sprechers.

Auch unschuldige Muslime und andere Gläubige hätten die Hamas-Anhänger gefoltert. Ganze Familien seien kaltblütig ermordet worden. «Wir werden mit voller Kraft und unerschütterlichem Engagement handeln, um diese Bedrohung für unser Volk zu beseitigen», so der Präsident. Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag bei einem Grossangriff auf das israelische Grenzgebiet unter Zivilisten das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. (dpa)

20:00 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Schweiz verurteilt «Terrorattacke aufs Schärfste»: So reagiert die Politik

Der brutale Angriff auf Israel bewegt auch die Schweiz. Aussenminister Cassis wählt deutliche Worte. Der Bundesrat dürfte am Mittwoch über ein Verbot der Hamas diskutieren. (chm)

19:45 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Berichte: Hunderte Hamas-Mitglieder in Armee-Gefangenschaft

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge Hunderte Hamas-Mitglieder in Gefangenschaft genommen. Hunderte Terroristen seien zudem im Gazastreifen und auch am Grenzzaun getötet worden, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Montag israelischen Medien zufolge. Derzeit dringen demnach keine Terroristen aus dem Gazastreifen mehr in Israel ein.

Die Hamas hatte am Samstag bei ihrem massiven Angriff rund 800 Menschen in Israel getötet und rund 150 Menschen von dort in den Gazastreifen verschleppt, wie das Pressebüro der Regierung mitteilte.

Israels Armee reagierte mit Gegenschlägen im Gazastreifen. Die Hamas wolle für jeden von Israel ausgeführten Angriff eine zivile Geisel hinrichten, drohte ein Sprecher am Montag.

Die islamistische Hamas hatte zuvor einen Gefangenenaustausch gefordert. Die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte islamistische Palästinenserorganisation verlangte eigenen Angaben nach die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen. (dpa)

19:42 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Hamas droht mit der Hinrichtung ziviler Geiseln

Die Hamas droht, israelische Geiseln hinzurichten. Der Grund: Unangekündigte Luftangriffe durch die israelischen Streitkräfte auf Gaza. Ein Hamas-Sprecher namens Abu Obeida sagte in einer am Montagabend veröffentlichten Audiobotschaft: «Jeder Angriff auf unser Volk wird mit der Hinrichtung von zivilen Geiseln enden.» Zudem sollen die Hinrichtungen aufgezeichnet werden.

Israel hat am Montag Ziele im Gazastreifen angegriffen. Dabei seien keine «dummy bombs» als Vorwarnung für die Zivilbevölkerung benutzt worden. (fan)

19:26 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Netanjahu dementiert Warnungen aus Ägypten vor Hamas-Terroranschlag

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat Medienberichte dementiert, denen zufolge Ägypten Israel vor einem vorgestehenden Angriff aus dem Gazastreifen gewarnt hatte. Solche Berichte seien «absolut falsch», teilte Netanjahus Büro am Montag mit.

Israelische Medien berichteten zuvor, der ägyptische Geheimdienstchef Abbas Kamel habe Netanjahu zehn Tage vor dem Terroranschlag gewarnt, dass «etwas Ungewöhnliches, eine schreckliche Operation» im Bereich des Gazastreifens zu erwarten sei.

Netanjahus Büro teilte dagegen mit, seit der Regierungsbildung Ende letzten Jahres habe er weder direkt noch indirekt mit Kamel gesprochen. (dpa)

19:02 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

UN-Chef: Israels Einsatz muss im Einklang mit Völkerrecht stehen

UN-Generalsekretär António Guterres hat Israel dazu angehalten, militärische Schritte im Gazastreifen im Einklang mit internationalem Recht durchzuführen. «Obwohl ich die berechtigten Sicherheitsbedenken Israels anerkenne, erinnere ich Israel auch daran, dass Militäreinsätze in strikter Übereinstimmung mit dem humanitären Völkerrecht durchgeführt werden müssen», sagte Guterres am Montag in New York.

«Ich bin zutiefst beunruhigt über die heutige Ankündigung, dass Israel eine vollständige Belagerung des Gazastreifens einleiten wird», sagte er. Zivilisten müssten jederzeit respektiert und geschützt werden. Zivile Infrastruktur dürfe nicht zum Ziel werden. Bereits am Wochenende hatte Guterres die Angriffe der militanten Hamas auf Schärfste verurteilt. Das bekräftige er erneut. (dpa)

18:39 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Hisbollah-Kämpfer durch israelischen Beschuss getötet

Ein Hisbollah-Kämpfer ist am Montag durch israelischen Beschuss getötet worden. Das bestätigte eine Sprecherin der Schiitenorganisation. Israels Armee hatte am Nachmittag mit Kampfhubschraubern Ziele im Libanon angegriffen, wie das Militär mitteilte.

Soldaten hatten zuvor eigenen Angaben nach mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom nördlichen Nachbarland aus nach Israel vorgedrungen waren. Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah dementierte eine Beteiligung an dem Vorfall, auf den Israel mit Beschuss von Zielen im Süden des Nachbarlandes reagierte.

Sicherheitskreise im Libanon vermuten, dass militante Palästinenser hinter dem Angriff auf Israel stehen. Hisbollah hatte am Sonntag die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf israelisches Grenzgebiet übernommen.

Das israelische Fernsehen berichtete, Einwohner im Norden des Landes seien angewiesen worden, in Schutzräumen zu bleiben. Auch die libanesische Armee hatte die Bürger im Süden des Landes aufgefordert, zusätzliche Vorsichtsmassnahmen zu treffen. Israel und der Libanon befinden sich offiziell im Kriegszustand. (dpa)

18:36 Uhr

Montag, 9. Oktober

«Als wäre ein Horrorfilm wahr geworden»: So überlebte ein junger Israeli den brutalen Hamas-Angriff am Nova Festival

Liam Kareb war am Festival in Israel, wo mindestens 260 Menschen beim Hamas-Angriff ums Leben gekommen sind – unter ihnen auch Freunde des 24-Jährigen. (chm)

18:01 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Regierung: Zahl der Toten in Israel nach Hamas-Angriff steigt auf 800

Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen ist die Zahl der Toten in Israel auf rund 800 Menschen gestiegen. Das teilte das Pressebüro der Regierung am Montag mit. Rund 2600 Menschen seien verletzt worden.

Rund 150 Menschen aus Israel seien in den Gazastreifen entführt worden, teilte das Pressebüro der Regierung weiter mit. Zunächst hatte Israel von mehr als 100 Verschleppten gesprochen. (dpa)

18:00 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

«Eines Landes wie der Schweiz unwürdig»: Diese Schweizer Familie hat den Angriff auf Tel Aviv miterlebt – vom Bund ist sie enttäuscht

Zsolt Balkanyi-Guery weilte am Samstag in Israel, als das Land von der Hamas angegriffen wurde. Inzwischen ist er mit seiner Frau und den beiden Kindern wieder in der Schweiz. Am Krisenmanagement des Bundes lässt Balkanyi-Guery kein gutes Haar. (chm)

17:54 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Expertin rechnet wegen Geiseln nicht mit militärischem Sieg Israels

Wegen der zahlreichen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas rechnet eine Expertin nicht mit einem umfassenden militärischen Sieg Israels. «Gäbe es keine Geiseln, wäre Israel in einer völlig anderen Position. Aber es gibt sie. Und der Druck, diese Geiseln sicher nach Hause zu bringen, ist so gross, dass ich keine rein militärische Antwort erkennen kann», sagte die Chefin der Londoner Denkfabrik Chatham House, Bronwen Maddox, am Montag.

Israel werde Hamas-Ziele im Gazastreifen angreifen und das Gebiet belagern, sagte Maddox der dpa in Liverpool. «Aber ich kann nicht sehen, wie sie dies militärisch lösen werden.» Nötig sei die Vermittlung eines anderen Landes, sagte die Thinktank-Direktorin. Türkei habe sich bereits angeboten, auch Ägypten komme in Frage.

Vermutlich habe sich Israel noch gar nicht entschieden, wie es vorgehen werde. «Dies ist eine unheimlich schwierige Situation für Israel», sagte Maddox. Zwar gebe es laute Rufe nach einer Invasion gegen Gaza. Doch warnten viele vor hohen Opferzahlen sowohl unter palästinensischen Zivilisten als auch in den eigenen Reihen. (dpa)

17:41 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Diese Islamisten haben mehr Feuerkraft als die meisten europäischen Länder zusammen

Neben Iran könnte auch die libanesische Hisbollah an der Planung der Hamas-Attacken beteiligt gewesen sein. Sollte sie Israel direkt angreifen, wären die Folgen unabsehbar.

17:38 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

«Islamischer Dschihad in Palästina» bekennt sich zu Angriff in Norden Israels

Die Terrororganisation «Islamischer Dschihad in Palästina» hat sich via Telegram zum Angriff im Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon bekannt.

Mehrere bewaffnete Personen waren aus dem Libanon nach Israel eingedrungen. Dabei wurden mehrere Angreifer durch die israelischen Streitkräfte getötet. Auch Kampfhelikopter standen im Einsatz. (fan)

17:31 Uhr

Montag, 9. Oktober

Point de Presse beendet

Die Medienkonferenz ist beendet. Weitere Informationen zur Lage in Israel gibt es hier in unserem Newsticker.

17:30 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Welche Rolle spielt der Iran?

Thematisiert wird auch der Iran. Darauf angesprochen meint Cassis: «Es ist anzunehmen, dass der Iran eine Rolle spielt. Eine so gut organisierte Aktion kann die Hamas nicht allein durchführen. Wir haben aber aktuelle keine Beweise.» (lex)

17:28 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Keine Schweizer Opfer – Andrang auf Sonderflug sehr gross

Thema war auch der Sonderflug, den die Swiss organisiert. Cassis: «Der Andrang war sehr gross, grösser als die Platzmöglichkeiten. Wir werden daher in den kommenden Tagen weitere Lösungen finden.»

Zudem bestätigt Cassis, dass bei den Angriffen bisher keine Schweizerinnen und Schweizer getötet oder verletzt wurden. (lex)

17:24 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Wie steht es um die finanziellen Mittel?

Werden palästinensische Gebiete noch finanziert, wollte ein Journalist wissen. Man habe die finanziellen Mittel in der Region in den letzten Jahren reduziert, weil unklar war, wie die Gelder verwendet werden, so Cassis.

«Die UNRWA (Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten) ist aktuell ohne Alternativen.» (lex)

17:21 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Wird die Hamas als Terrororganisation eingestuft?

Die Fragerunde wurde eröffnet. Ein Journalist will wissen, ob die Hamas als Terroristen eingestuft werden könne? Cassis: «Der Bundesrat hat aktuell keine Grundlagen dazu. Diese Diskussion wird im Bundesrat stattfinden. » (lex)

17:19 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Schweiz setzt Taskforce ein

Die Schweiz werde laut Cassis ihre diplomatischen Dienste zur Verfügung stellen und eine Taskforce einsetzen. Die Zivilbevölkerung müsse beschützt werden, so Cassis. Man werde nun schnell handeln und koordinieren. (lex)

17:17 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Berset telefonierte mit israelischem Präsidenten

Weiter informiert Cassis, dass Berset mit dem israelischen Präsidenten Jitzchak Herzog telefoniert habe. Dieser zeigt sich ebenfalls solidarisch mit dem israelischen Volk, wie er auch auf der Plattform X (ehemals Twitter) schreibt. (lex)

17:07 Uhr

Montag, 9. Oktober

Cassis kondoliert Familien der Verstorbenen

Der Point de Presse wurde von Bundesrat Ignazio Cassis mit etwas Verspätung eröffnet. Es sei eine schwierige Situation, so Cassis. Er kondolierte anschliessend den Familien der Verstorbenen. «Die Schweiz steht solidarisch an der Seite der israelischen Bevölkerung.»

Es handle sich um eine «terroristische Attacke», die nicht zu entschuldigen sei. Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden. (lex)

16:41 Uhr

Montag, 9. Oktober

Bundesrat informiert über Situation in Israel

Israel befindet sich nach dem bewaffneten Angriff der Hamas im Ausnahmezustand. Viele Ländern zeigen sich betroffen, auch die Schweiz. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) informiert daher in einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz über die Lage.

Anwesend sein werden: Bundesrat Ignazio Cassis und Maya Tissafi, Chefin der Abteilung Mittlerer Osten und Nordafrika (Mena). (lex)

15:59 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israel greift Ziele im Süden Libanons an

Die israelischen Streitkräfte haben mehrere Ziele im Süden Libanons, darunter einen Aussenposten der Hisbollah, bombardiert. Bei den Angriffen sollen auch Kampfhelikopter beteiligt sein. Bilder zeigten eine grosse Explosion in der Gegend.

Zuvor waren mehrere bewaffnete Personen aus dem Libanon nach Israel eingedrungen. Das israelische Militär konnte nach eigenen Angaben zahlreiche Angreifer töten. (fan)

16:09 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

UN in Gaza: Humanitäre Lage verschärft sich

Das UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) befürchtet, dass sich die humanitäre Lage für die Menschen im Gazastreifen weiter verschärfen wird. Ein UNRWA-Sprecher in Gaza sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag: «Gaza ist überfüllt. Die Lage der Menschen ist sehr schwer.» Seit dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am Samstagmorgen bombardiert die israelische Luftwaffe Ziele der Hamas im Gazastreifen, in dem gut zwei Millionen Menschen leben.

Rund 74'000 Menschen haben den Angaben zufolge seit dem Wochenende Zuflucht in UNRWA-Gebäuden im Gazastreifen gesucht. Es wird erwartet, dass die Zahl weiter steigt. «Die Menschen suchen Zuflucht in den UN-Gebäuden, weil sie denken, sie sind sicher», sagte der Sprecher. «Erfahrungen aus vorigen Kriegen zeigen aber, dass auch schon Menschen in UN-Gebäuden ums Leben gekommen sind.»

Laut einem UNRWA-Lagebericht vom Sonntag wurden bisher insgesamt 14 Einrichtungen der Vereinten Nationen in Gaza von israelischen Geschossen getroffen. Dabei sei es zu Sachschäden gekommen.

Die UN-Organisation hat Schulen für den Unterricht geschlossen und die Ausgabe von Lebensmitteln eingestellt. Knapp 113'000 Familien warten demnach nun auf ihre Nahrungsmittelhilfe. Im Gazastreifen sind knapp 1,5 Millionen Menschen als Flüchtlinge bei dem UN-Hilfswerk registriert. (dpa)

14:45 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

EDA erhält 500 Anfragen – Sonderflug am Dienstag

Am Montagmittag hat sich das Eidgenössische Aussendepartement (EDA) auf seiner Website erneut zur Situation der Schweizerinnen und Schweizer in Israel geäussert. In der Stellungnahme schreibt das EDA, via dessen Helpline seien bislang rund 500 Anrufe eingegangen. Die Anfragen stammen von Personen vor Ort, von besorgten Angehörigen als auch von Personen, die eine Reise nach Israel geplant haben.

Laut EDA sind rund 28’000 Schweizer Staatsangehörige und ihre Familien in Israel und im besetzten palästinensischen Gebiet registriert. Laut bisherigem Kenntnisstand befänden sich darunter keine Opfer.

Das EDA selbst führt weiterhin «keine organisierten Ausreisen aus Israel durch», wie es weiter heisst. Auf Anfrage des EDA plant die Schweizer Fluggesellschaft Swiss jedoch am Dienstag einen Sonderflug von Zürich nach Tel Aviv und zurück. Dieser ist laut EDA «in erster Linie für Buchungen von Schweizer Staatsangehörigen vor Ort» bestimmt.

Ursprünglich hatte es am Sonntag geheissen, Tickets für diesen Flug könnten ab Montagmorgen gebucht werden. Nachdem technische Probleme nun behoben worden seien, können laut EDA nun Tickets für die Flugverbindung über ein Call Center von Swiss gekauft werden.

Der Flughafen in der Israelischen Küstenmetropole Tel Aviv ist aktuell für den Linienverkehr nur eingeschränkt nutzbar. Nach der Attacke der Hamas auf Israel hat die Swiss ihre regulären Flugverbindungen seit dem Wochenende bis auf Weiteres eingestellt. (sat)

Die EDA-Helpline: +41 800 24 7 365 / 0 800 24 7 365 oder per E-Mail: helpline@eda.admin.ch

15:31 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Berichte: Mehr als zehn Briten vermisst oder getötet in Israel

Mehr als zehn Briten sind Medien zufolge bei dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel getötet worden oder gelten als vermisst. Das berichteten sowohl die BBC als auch der Nachrichtensender Sky News am Montag unter Berufung auf offizielle Quellen. Unter den Vermissten sei auch ein Mann, der in Deutschland gelebt habe, hiess es auf der Sky-News-Webseite. Er sei zu Besuch in Israel gewesen und habe sich in dem Gebiet der Angriffe aufgehalten.

Offiziell bestätigt wurden die Angaben zunächst nicht. Einem Downing-Street-Sprecher zufolge halten sich in Israel und dem Gazastreifen schätzungsweise 50'000 bis 60'000 britische Staatsbürger und Doppelstaater auf, die grosse Mehrheit davon aber in Israel. (dpa)

15:28 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israel bombardiert «Terrornest» in Gaza

Die israelischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben ein «Terrornest» in Gaza aus der Luft angegriffen. Von dort soll die Hamas Israel mit Raketen beschossen haben. Dutzende Kampfjets sollen bei den Angriffen beteiligt gewesen sein. (fan)

15:24 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

EU-Kommission friert Zahlungen an Palästinenser ein

Die EU friert angesichts des Angriffs der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel sämtliche Entwicklungshilfezahlungen an die Palästinenser vorerst ein. Das kündigte der zuständige EU-Kommissar Oliver Varhelyi am Montag in Brüssel über den Kurznachrichtendienst X an. Ein Sprecher der Behörde bestätigte die Entscheidung.

Es könne kein «Business as Usual» geben, erklärte Varhelyi. Als grösster Geber der Palästinenser stelle die Europäische Kommission nun ihr gesamtes Entwicklungsportfolio im Wert von insgesamt 691 Millionen Euro auf den Prüfstand. Alle Projekte würden untersucht, alle neuen Haushaltsvorschläge bis auf Weiteres verschoben.

Nach Angaben von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen aus dem vergangenen Jahr sind die EU und ihre Mitgliedstaaten mit einem Beitrag von rund 600 Millionen Euro pro Jahr der grösste Geldgeber der Palästinenser. Allein aus dem EU-Haushalt waren für den Zeitraum 2021 bis 2024 Finanzhilfen in Höhe von 1,18 Milliarden Euro vorgesehen.

Die EU habe sehr strenge Regeln zur Überprüfung der Empfänger, betonte die Sprecherin. Alle müssten versichern, dass diese weder direkt noch indirekt an Unternehmen, Organisationen oder Personen mit Verbindung zur Hamas gingen. (dpa)

15:14 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Netanjahu: «Wir werden den Nahen Osten verändern»

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat nach dem Hamas-Terrorangriff mit mehr als 700 toten Israelis eine harte Gegenreaktion angekündigt. «Wir werden den Nahen Osten verändern», sagte Netanjahu laut einer Mitteilung den Repräsentanten israelischer Ortschaften im Süden des Landes am Montag. «Was die Hamas erleben wird, wird hart und fürchterlich sein.» Er betonte: «Wir sind erst am Anfang.» (dpa)

15:09 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Zahl der Toten im Gazastreifen steigt auf 560

Die Zahl der Toten im Gazastreifen ist gemäss des dortigen Gesundheitsministeriums auf mindestens 560 gestiegen. Weitere 2900 Personen wurden seit dem Beginn der Kampfhandlungen verletzt. (fan)

15:06 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

US-Aussenministerium bestätigt neun US-Opfer in Israel

Bei dem Grossangriff der islamischtischen Hamas auf Israel sind laut US-Informationen auch neun amerikanische Staatsbürger gestorben. Das bestätigte der Sprecher des US-Aussenministeriums, Matthew Miller, am Montag beim Fernsehsender CNN. Weitere Tote seien wahrscheinlich, sagte er weiter, ohne konkret zu nennen, wie viele US-Bürger noch in Israel vermutet werden. Man stehe in Kontakt mit Familien von weiteren vermissten US-Amerikanern, sagte Miller. Es gebe ausserdem Berichte über von der Hamas verschleppte Amerikaner, die aber noch nicht bestätigt werden konnten. (dpa)

15:01 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Hamas will palästinensische Häftlinge für israelische Geiseln

Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat nach dem Grossangriff auf Israel einen Gefangenenaustausch gefordert. Die Palästinenserorganisation verlange die Freilassung von 36 inhaftierten Palästinenserinnen in Israel für die Übergabe von älteren entführten Israelinnen, sagte ein Hamas-Sprecher am Montag. Wie viele israelische Frauen ausgetauscht werden sollen, sagte der Sprecher nicht. Der Golfstaat Katar vermittelt demnach. Ein Sprecher der israelischen Regierung wollte sich dazu nicht äussern. (dpa)

14:54 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Bewaffnete Verdächtige aus Libanon nach Israel eingedrungen

Die israelische Armee hat am Montag nach eigenen Angaben mehrere bewaffnete Verdächtige erschossen, die vom feindlichen Nachbarland Libanon aus nach Israel vorgedrungen waren. Man suche nach weiteren Verdächtigen, teilte das Militär mit. Nach israelischen Medienberichten kam es zu Schusswechseln. Gemäss «The Times of Israel» seien dabei mehrere Angreifer getötet worden. Zudem soll ein Kampfhelikopter im Gebiet aktiv sein und Ziele angreifen.

Das israelische Fernsehen berichtete, Einwohner im Norden des Landes seien angewiesen worden, in Schutzräumen zu bleiben. Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah hatte am Sonntag die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf israelisches Grenzgebiet übernommen. Auch am Montag gab es im Norden Israels erneut Raketenalarm. (dpa/fan)

14:27 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Mehrere Verdächtige infiltrieren den Norden Israels vom Libanon aus

Nach Angaben der israelischen Verteidigungsstreitkräfte sind mehrere Verdächtige aus dem Libanon in israelisches Gebiet eingedrungen, schreibt die «The Times of Israel». Die Bewohner mehrerer Städte in diesem Gebiet wurden angewiesen, in ihren Häusern zu bleiben, so das Militär. (cam)

14:13 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Britischer Premier beruft Krisenstab wegen Angriff auf Israel ein

Nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel hat der britische Premierminister Rishi Sunak am Montag eine Sitzung des nationalen Krisenstabs Cobra einberufen. Grossbritannien sei einer der engsten Verbündeten Israels, sagte Sunak beim Besuch eines Unternehmens in der Grafschaft Nottinghamshire. Er habe dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu zugesagt, weiterhin diplomatische, geheimdienstliche und sicherheitstechnische Unterstützung zur Verfügung zu stellen. Man bleibe im engen Dialog mit den Israelis, so der konservative Politiker weiter.

Grossbritannien unterstütze Israel in seiner Ausübung des Rechts auf Selbstverteidigung und darin, «verhältnismässige Massnahmen zu ergreifen, um die Gewalt und fruchtbaren Szenen zu beenden», betonte ein Regierungssprecher am Montag vor Journalisten. Wie London Israel konkret helfen werde, konnte er zunächst nicht sagen. Es gebe derzeit keine Pläne, zusätzliche militärische Kapazitäten in die Region zu verlegen, so der Sprecher. (dpa)

14:05 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Senatsführer Schumer bestätigt vier US-Tote in Israel

Bei den gewalttätigen Angriffen auf Israel durch die islamistische Terrororganisation Hamas sind nach US-Informationen auch vier amerikanische Staatsbürger gestorben. Dies hätten Vertreter aus Kreisen der nationalen Sicherheit und des Aussenministeriums in einer Lagebesprechung für Mitglieder des US-Senats bestätigt, teilte Senats-Mehrheitsführer Chuck Schumer am späten Sonntagabend (Ortszeit) mit.

Es werde befürchtet, dass die Zahl der Opfer noch weiter steige, hiess es in dem beim Nachrichtendienst X verbreiteten Statement weiter. Schumer kündigte eine als geheim eingestufte Lagebesprechung für alle Senatoren im Laufe der Woche an. Der Mehrheitsführer der Demokraten besucht gerade mit einer Gruppe von Senatoren beider US-Parteien China.

US-Präsident Joe Biden hat seit Beginn der Angriffe am Samstag mehrfach unterstrichen, dass die Vereinigten Staaten fest an der Seite Israel stünden. Am Sonntag hatte das Verteidigungsministerium gemeldet, dass ein Flugzeugträger, Kriegsschiffe und mehrere Kampfflugzeuge ins östliche Mittelmeer nahe Israel verlegt werden. Ausserdem werde Israel unter anderem mit Munition unterstützt. (dpa)

13:59 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

USA positioniert Kriegsschiff – Hisbollah warnt vor Intervention

Gemäss der «The Times of Israel» droht die Hisbollah damit, amerikanische Stellungen im Nahen Osten anzugreifen, sollte die USA direkt in den Konflikt zwischen Israel und der Hamas einmischen. «Palästina ist nicht die Ukraine», sagte ein Sprecher der libanesischen Terrorgruppe in einer Erklärung, nachdem die USA Kriegsschiffe näher an ihren Verbündeten Israel positioniert hatte. «Wenn die USA direkt eingreifen, werden alle US-Stellungen in der Region zu legitimen Zielen der Widerstandsachse und unseren Angriffen ausgesetzt. Und an diesem Tag wird es keine rote Linie geben», so der Sprecher weiter. (cam)

13:33 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Zahl der Toten im Gaza-Krieg soll auf 800 gestiegen sein

Wie «The Times of Israel» schreibt, ist nach unbestätigten hebräischen Medienberichten zufolge die Zahl der Todesopfer des Hamas-Angriffs und der anschliessenden Kämpfe auf 800 gestiegen. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden bis heute Nachmittag 2'506 Verletzte in Krankenhäuser eingeliefert, darunter 23 in kritischem Zustand und 353 Schwerverletzte. (cam)

13:18 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Gaza: Zahl der Toten nach Israels Luftangriffen steigt stark

Im Gazastreifen steigt nach israelischen Gegenschlägen die Zahl der palästinensischen Toten weiter an. Israel wehrt sich gegen einen Grossangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, die im Gazastreifen herrscht. Mehr als 65 Menschen seien bei israelischen Luftangriffen getötet worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Montag mit. Damit liegt die Zahl der Toten in dem Küstengebiet insgesamt bei mehr als 558, die Zahl der Verletzten bei mehr als 2800.

Die Hamas hatte am Samstag bei einem Grossangriff auf das israelische Grenzgebiet unter Zivilisten das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Dabei wurden mindestens 700 Menschen getötet und rund 2400 weitere verletzt. Mehr als 100 Israelis wurden in den Gazastreifen verschleppt. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. (dpa)

13:13 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Terrorismusforscher Neumann: Israel kann Hamas nur schwer zerstören

Der Terrorismusforscher Peter Neumann vom King’s College in London hält es für ziemlich sicher, dass es zu einem Einsatz israelischer Bodentruppen in Gaza kommen wird. Dabei sollten zunächst die dort gehaltenen Geiseln befreit und dann die Infrastruktur der Hamas so weit zerstört werden, dass Angriffe wie am Wochenende unmöglich werden. Das von Israel ausgegebene Ziel, die Hamas komplett zu zerstören, sei aber nur sehr schwer zu erreichen, sagte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur am Montag.

Dazu sei die Organisation neben ihren terroristischen Aktivitäten zu stark auch in der Zivilgesellschaft des Gazastreifens verankert. «Man muss ja berücksichtigen, dass Hamas eben nicht nur eine militärische oder eine terroristische Organisation ist, sondern ab den späten 1980ern, wo sie entstanden ist, eine umfassende soziale Bewegung aufgebaut hat, die über Schulen, Kindergärten und Krankenhäuser verfügt», sagte Neumann.

Der Einsatz von Bodentruppen im dicht besiedelten Gazastreifen berge zudem grosse Risiken. Dem deutschen Wissenschaftler zufolge dürfte die Hamas geradezu darauf warten, die israelische Armee in einen wochen- oder monatelangen blutigen Häuserkampf in Gaza zu verwickeln, in dessen Verlauf sie Israel als Täter darstellen könne.

Zudem lauere die Gefahr einer zweiten Front im Norden aus dem Libanon durch die schiitische Hisbollah-Miliz. Es gebe Berichte, die darauf hindeuteten, dass der Hamas-Angriff am Wochenende «möglicherweise nur der Anfang» einer koordinierten Aktion der beiden mit dem Iran verbündeten Organisationen gewesen sei. Die Gefahr sei, «dass während Israel im Gazastreifen feststeckt, sozusagen die Offensive aus dem Norden kommt und nicht mehr die Ressourcen bereitstehen, das zu verteidigen», sagte Neumann. (dpa)

13:11 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Schweizer Juden fordern von Bundesrat Hamas-Verbot

Zuerst waren es Rufe aus dem Parlament . Am Montag dann fordern auch die Schweizer Juden den Bundesrat zu einem «klaren Positionsbezug» der Schweiz «und damit ein Verbot der Terrororganisation Hamas» auf.

Die Hamas vertrete «eine zutiefst demokratie-, menschenfeindliche und antisemitische Ideologie», schreiben der Schweizerische-Israelitische Gemeindebund (SIG) und die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS) am Montag in einer gemeinsam versandten Mitteilung.

Die beiden jüdischen Dachverbände zeigen sich darin «entsetzt über die brutalen Angriffe der Hamas» vom Wochenende. «Es war reinster Terror gegen Zivilisten – Männer, Frauen, Kinder und Alte.» Folglich sei es nun «mehr als überfällig, dass sich der Bundesrat und das Parlament klar positionieren und ein Zeichen setzen».

Mit der aktuellen Positionierung der Schweiz, die Hamas nicht verbieten und auch nicht als Terrororganisation einzustufen zu wollen, anerkenne der Bundesrat die palästinensische Organisation als «normaler politischer Akteur» und gebe dieser damit Legitimation. Sprich: Die Hamas könne sich hierzulande auch «frei bewegen, Spenden sammeln und ihre Finanzen abwickeln», schreiben SIG und PLJS. In der EU, den USA und anderen Ländern dagegen sei dies «undenkbar». (sat)

12:55 Uhr

Montag, 9. Oktober

Neues Videomaterial zeigt, wie Hamas Israel beschiessen

Die Hamas hat Filmmaterial veröffentlicht, das zeigt, wie ihre Mitglieder am Samstagmorgen israelische Überwachungssysteme an der Grenze zum Gazastreifen beschädigen, um in den Süden Israels eindringen zu können. Das Videomaterial ist unter anderem auch vom Journalisten Emanuel Fabian, der für die «Times of Israel» arbeitet, auf X veröffentlicht worden.

Die Videos zeigen auch, wie israelische Beobachtungstürme beschossen werden. Zuvor hatte die Terrorgruppe Videos veröffentlicht, die zeigen, wie sie Drohnen einsetzt, um Sprengstoff auf die israelischen Überwachungsanlagen zu werfen.

In den Clips sind offenbar auch israelische Panzer zu sehen, die offenbar per Drohne bombardiert werden, sowie Terroristen, die Teile des Grenzzauns sprengen, um nach Israel einzudringen.

12:47 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Hamas: Vier Israelis bei israelischen Angriffen in Gaza getötet

Bei israelischen Angriffen auf den Gazastreifen sollen nach palästinensischen Angaben auch vier israelische Geiseln getötet worden sein. Dies teilte ein Sprecher der Kassam-Brigaden, dem bewaffneten Flügel der islamistischen Hamas, am Montag mit. Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen. Ein Sprecher der israelischen Armee teilte mit, man sei sich der Berichte bewusst und prüfe sie.

Die Hamas hatte am Samstag bei einem Grossangriff auf das israelische Grenzgebiet unter Zivilisten das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Dabei wurden mindestens 700 Menschen getötet und rund 2400 weitere verletzt. Mehr als 100 Israelis wurden in den Gazastreifen verschleppt. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Bei israelischen Luftangriffen als Reaktion auf den massiven Angriff wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 493 Menschen getötet und mehr als 2700 verletzt. Ein Augenzeuge im Gazastreifen berichtete von massiven Luftangriffen, die noch deutlich stärker seien als bei vorherigen militärischen Auseinandersetzungen mit Israel. (dpa)

12:46 Uhr

Montag, 9. Oktober

Selenski vergleicht Hamas mit Russland

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski zieht eine Parallele zwischen dem Einmarsch Russlands in sein Land und dem Einmarsch der Hamas-Terrorgruppe in Israel. Er sagt: «Der einzige Unterschied besteht darin, dass es sich hier um eine terroristische Organisation handelt, die Israel angegriffen hat, und hier um einen terroristischen Staat, der die Ukraine angegriffen hat».

Wolodimir Selenski.
Bild: Evan Vucci / AP

«Unsere Einigkeit muss und kann das Böse stoppen», so Selenski weiter. «Jeder, der Terror unterstützt, soll die Macht unseres Zorns spüren. Und lasst jeden, der Hilfe braucht, um sich gegen den Terror zu verteidigen, die Kraft unserer Solidarität spüren.» (chm)

12:43 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Kreml äussert Sorge über Kämpfe in Israel

Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel hat sich Russland offiziell besorgt gezeigt. «Wir beobachten mit grosser Sorge, was rund um Israel, im Nahen Osten, passiert», sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag der Agentur Interfax zufolge. Es bestehe die Möglichkeit einer Ausweitung der Eskalation in der Region, fügte er hinzu und rief beide Seiten zum Einstellen der Gefechte auf.

Internationale Beobachter hingegen werfen Russland vor, die Kämpfe in Israel für seinen eigenen Angriffskrieg gegen die Ukraine ausnutzen zu wollen. So hatte das US-amerikanische Institut für Kriegsstudien (ISW) am Samstag geschrieben, der Kreml werfe dem Westen in einer Informationskampagne vor, die Konflikte im Nahen Osten zugunsten der Unterstützung für die Ukraine vernachlässigt zu haben.

Russland hat zudem auch Kontakte zur im Gazastreifen herrschenden Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird. Eine Frage von Journalisten zur Zukunft dieser Kontakte liess Kremlsprecher Peskow am Montag unbeantwortet.

Die Hamas hatte am Samstag bei einem Grossangriff auf das israelische Grenzgebiet unter Zivilisten das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Dabei wurden mindestens 700 Menschen getötet und rund 2400 weitere verletzt. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. (dpa)

12:20 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

EU-Chefdiplomat beruft Dringlichkeitssitzung der EU-Aussenminister ein

Nach dem grossangelegten Angriff der islamistischen Hamas auf Israel sollen die Aussenminister der Europäischen Union an diesem Dienstag zu einem ausserordentlichen Treffen zusammenkommen. «Ich berufe morgen eine Dringlichkeitssitzung der EU-Aussenminister ein, um die Situation in Israel und in der Region zu besprechen», schrieb der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Montag auf der Plattform X (ehemals Twitter). Das Treffen soll im Hybrid-Format stattfinden, also teils persönlich und teils online. (dpa)

12:18 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Entsetzen nach Blutbad der Hamas auf Musikfestival im Süden Israels

Nach dem von der islamistischen Hamas bei einem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste angerichteten Blutbad suchen Angehörige immer noch verzweifelt nach Vermissten. «Ich weiss nicht, ob meine Tochter irgendwo blutend liegt, ich weiss nicht, ob man sie nach Gaza verschleppt hat, ich weiss nicht, ob sie leidet», sagt Ahuwa Maizel am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Das letzte Mal als sie mit ihrer Tochter sprach, sei am Samstagmorgen um kurz nach 7.00 Uhr gewesen. Ihre Tochter Adi habe angerufen und gesagt: «Hier ist ein Massaker, sie richten ein Massaker an, Hunderte Terroristen schiessen um sich.» Dann sei die Verbindung abgebrochen.

«Falls sie jemand gefangen hält, bitte, bitte, bleibt menschlich. Wir haben alle die gleiche DNA, wir sind alles nur Menschen», sagt Maizel unter Tränen. Die Ungewissheit sei nicht auszuhalten. Unschuldige Menschen dürfen nicht zu politischen Zwecken missbraucht werden. «Lasst das keinen neuen Holocaust werden.»

In sozialen Netzwerken teilten Überlebende, wie sie den schrecklichen Überfall der Hamas auf das Supernova Festivals erlebt haben. Arik Nani beschreibt, wie sie stundenlang versuchte, sich in Sicherheit zu bringen. «Wir rannten zu den Feldern und hörten hinter uns ständiges Feuer, sahen Menschen rennen und fallen.

Wir versteckten uns im Gebüsch, während Kugeln über unsere Köpfe flogen», sagt Nani, die diese Woche ihren 26. Geburtstag feiert. Sie werde ihn in Trauer, aber dankbar feiern. «Ich habe nicht gedacht, dass ich es schaffen würde». Sechs Stunden sei sie dehydriert und mit einer Verletzung an der Hand gerannt bis sie es schaffte, in eine Notunterkunft zu kommen.

Andere Augenzeugen berichteten, wie sie mit Autos flüchten wollten und unter Beschuss gerieten. Auf Bildern nach dem unvorstellbaren Überfall sind in der Nähe des Festivalgeländes Dutzende abgebrannte Autos zu sehen. Andere versteckten sich in Büschen und Bäumen. «Sie gingen von Baum zu Baum und schossen. Ich sah, dass überall Menschen starben. Ich war sehr still. Ich habe nicht geweint, ich habe nichts getan», sagte eine Überlebende der «BBC».

Aufnahmen von Kameras an geparkten Autos zeigen die letzten Minuten von verletzten Festivalbesuchern, wie sie von Mitgliedern der von der EU, den USA und Israel eingestuften Terrororganisation Hamas erschossen werden.

Nach Angaben des Rettungsdienst Zaka wurden allein auf dem Festivalgeländer 260 Menschen ermordet. Sanitäter berichteten von unvorstellbaren Szenen vor Ort. Israelischen Medien zufolge sollen zahlreiche Frauen vergewaltigt worden sein, bevor sie getötet oder verschleppt wurden.

Nach offiziellen Angaben wurden bei dem Grossangriff der Hamas, der auch mehreren Orten im Grenzgebiet galt, mehr als 100 Zivilisten in den Gazastreifen entführt, unter ihnen Frauen, Babys, Kleinkinder, Grosseltern. Es wird erwartet, dass die Zahl deutlich höher liegen könnte.

Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. (dpa)

12:12 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Teheran warnt vor Angriffen auf den Iran

Der Iran hat vor Angriffen auf das eigene Land gewarnt. «Sie sollten wissen, dass jeder idiotischen Aktion gegen den Iran mit einer verheerenden Antwort entgegnet wird», sagte Aussenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag in Teheran. Er reagierte damit auf Spekulationen rund um eine mögliche Unterstützung des Irans beim Angriff der Hamas auf Israel und daraus folgenden mutmasslichen Gegenmassnahmen.

In einer Stellungnahme hatte die iranische UN-Mission in New York am Sonntag jegliche Verstrickung des Irans in den Angriff zurückgewiesen. Gleichzeitig bezeichneten die Vertreter der Islamischen Republik die Angriffe der islamistischen Hamas als «legitime Verteidigung gegen die Besatzung».

Kanaani selbst hatte der Hamas nach ihrem Angriff am Samstag gratuliert und diesen als «Wendepunkt» des bewaffneten Widerstands bezeichnet. Ein Militärberater des iranischen Religionsführers Ali Chamenei, der Kommandeur Rahim Safawi, sagte am Samstag: «Wir unterstützen diese Operation und wir sind sicher, dass auch die Widerstandsfront dieses Anliegen unterstützt.»

Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine «Achse des Widerstands» gegen Israel zu schaffen. (dpa)

12:09 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Gaspreis steigt nach vermutetem Leck und Angriff auf Israel

Der europäische Gaspreis ist am Montag über die runde Marke von 40 Euro gestiegen. Am Vormittag kostete der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat an der Börse in Amsterdam bis zu 41,80 Euro je Megawattstunde (MWh). Das waren knapp zehn Prozent mehr als am Freitag. Zuletzt war der Preis vor etwa einer Woche über die 40-Euro-Marke gestiegen.

Am Markt wurde zum einen auf eine Gaspipeline zwischen Finnland und Estland verwiesen, die am Wochenende wegen eines Druckabfalls geschlossen wurde. Ein Leck wird nach Angaben des finnischen Betreibers für möglich gehalten, die Untersuchungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Obwohl der Vorfall bisher keine Bedrohung der europäischen Gasversorgung darstellt, verdeutlicht er die Anfälligkeit des Versorgungsnetzes.

Zum anderen nannten Marktteilnehmer den Angriff der islamistischen Hamas auf Israel als Grund für die Preisaufschläge. Deutlicher als beim Erdgaspreis war die Reaktion der Erdölpreise, die am Montag kräftig zulegten. Grund ist die Furcht, dass sich der Konflikt zwischen der Hamas und Israel ausweiten könnte.

Trotz der jüngsten Anstiege liegt der Preis für europäisches Erdgas deutlich unter dem Niveau, das er im Zuge des russischen Krieges gegen die Ukraine erreicht hatte. Zeitweise wurden im vergangenen Jahr mehr als 300 Euro je Megawattstunde fällig. Russland hatte seine Gaslieferungen nach Europa stark gedrosselt, weshalb Ersatz gefunden werden musste. (dpa)

11:59 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israel verfügt nach Hamas-Grossangriff Abriegelung des Gazastreifens

Israel hat nach dem verheerenden Hamas-Grossangriff mit mehr als 700 Toten im Grenzgebiet eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Verteidigungsminister Joav Galant sagte am Montag, er habe eine entsprechende Anweisung gegeben. «Es wird keinen Strom, keine Lebensmittel und keinen Treibstoff geben.» Man habe es mit Barbaren zu tun und werde dementsprechend handeln.

Das israelische Sicherheitskabinett hatte in der Nacht zum Sonntag bereits einen grundsätzlichen Stopp der Einfuhr von Strom, Brennstoff und Waren in das Palästinensergebiet beschlossen.

Dies war Konsequenz eines Überraschungsangriffs, bei dem die Hamas am Samstag unter israelischen Zivilisten das schlimmste Blutbad in der Geschichte des Landes angerichtet hatte. Bewaffnete Palästinenser drangen über Land, See und Luft vor. Die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte islamistische Palästinenserorganisation feuerte zudem Tausende Raketen auf Israel ab. Das Land reagierte mit Gegenangriffen.

Ein israelischer Militärsprecher erklärte, es sei die Hamas, die selbst bei dem Grossangriff am Samstag die Übergänge nach Israel zerstört habe. Ein Grenzverkehr sei daher gegenwärtig ohnehin nicht möglich. Man werde sich auch mit dem Wiederaufbau nicht beeilen.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen nach UN-Angaben unter sehr schlechten Bedingungen. Der Gazastreifen zieht sich über eine Länge von etwa 40 Kilometer am Mittelmeer entlang und ist etwa sechs bis zwölf Kilometer breit. Die Fläche ist etwas grösser als die von München. Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. Es ist unklar, ob Kairo etwa humanitäre Transporte in den Gazastreifen über die ägyptische Grenze genehmigen würde. (dpa)

11:57 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Einschlag einer Rakete in der Nähe des Ben-Gurion-Flughafens

Eine aus dem Gazastreifen abgefeuerten Raketen schlug in der Nähe des internationalen Flughafens Ben Gurion ein. Videos in den sozialen Medien zeigen, wie Rauch nahe des Flughafens aufsteigt. (cam)

11:50 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Selenski wirft Hamas Stolz auf Gräueltaten vor

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat den Angriff der Hamas auf Israel erneut verurteilt und den militanten Islamisten das Prahlen mit Gräueltaten vorgeworfen. «Niemand kann jemals vergessen, was die Terroristen in Israel getan haben», sagte Selenski am Montag in einer Videoansprache vor Parlamentariern aus den Nato-Mitgliedstaaten in Kopenhagen. Tausende Raketen seien gegen friedliche Städte eingesetzt worden, weder Männer noch Frauen oder Kinder seien verschont geblieben. «Die Terroristen selbst haben der Welt Aufnahmen ihrer Gräueltaten gegeben und waren stolz darauf.»

Rund 300 Parlamentarier aus den 31 Nato-Staaten trafen sich von Freitag bis Montag in Kopenhagen, um über sicherheitspolitische Herausforderungen der Verteidigungsallianz zu sprechen. Dabei ging es in erster Linie um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Selenski zog einen Vergleich zwischen den Grausamkeiten in Israel und denjenigen, die die Ukraine bei der Verteidigung gegen Russlands Angriffskrieg erfahren hat, etwa in dem Kiewer Vorort Butscha. Es handle sich um dasselbe Böse, sagte er. «Der einzige Unterschied ist, dass es dort eine Terrororganisation ist, die Israel angegriffen hat, und hier ein Terrorstaat ist, der die Ukraine angegriffen hat.» Der Iran könne dabei nicht sagen, dass er nichts damit zu tun habe - weder in der Ukraine noch in Israel.

Selenski rief Länder in aller Welt dazu auf, sich gemeinsam und aktiv für die Verteidigung von Menschenleben und für das Völkerrecht einzusetzen. «Wir dürfen dem Terror keine einzige Chance geben», sagte er. Das internationale Recht werde die einzige Kraft sein, die darüber entscheide, wie die Welt in Frieden leben werde. «Wir alle müssen unseren Kindern versprechen können, dass wir ihnen eine Welt hinterlassen werden, die nicht von dem Blut regiert wird, das vom Bösen vergossen wurde, sondern von der Freiheit, die vom Recht garantiert wird», sagte Selenski. (dpa)

11:45 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israel bombardiert weiterhin Ziele in Gaza und Hamas-Fahrzeug

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte hat gemäss eigenen Angaben in den letzten Stunden mehrere Einrichtungen der Terrorgruppen Hamas und Islamischer Dschihad im Gazastreifen getroffen. Dazu gehören ein Munitionslager der Hamas und ein Eingangsschacht zu einem unterirdischen Tunnel sowie zwei Kriegsräume des Islamischen Dschihad. Auch soll ein Fahrzeug der Hamas getroffen worden sein, das versuchte, nach Israel zu gelangen.

Auf X (ehemals Twitter) veröffentlichten die israelischen Verteidigungsstreitkräfte Videos zu den Angriffen. (cam)

11:38 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israel verfügt nach Hamas-Grossangriff Abriegelung des Gazastreifens

Israel hat nach dem verheerenden Grossangriff der islamistischen Hamas eine komplette Abriegelung des Gazastreifens angeordnet. Verteidigungsminister Yoav Gallant erklärte gegenüber der «Times of Israel» : «Es wird keinen Strom geben, keine Lebensmittel, keinen Treibstoff, alles ist geschlossen», sagte Gallant nach einer Lagebeurteilung im IDF-Südkommando in Beerscheba. «Wir kämpfen gegen menschliche Tiere, und wir handeln entsprechend», fügt er hinzu. (cam/dpa)

11:36 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israels Armee vermeldet Kontrolle über Ortschaften im Süden

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben wieder die Kontrolle über die Ortschaften in der Nähe des Gazastreifens erlangt. Zwei Tage nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas käme es allerdings noch zu Zusammenstössen mit Angreifern in dem Gebiet ausserhalb der Ortschaften, teilte ein Sprecher am Montag mit.

Ein palästinensischer Mann trägt ein verwundetes Kind im Al-Shifa Krankenhaus in Gaza-Stadt.
Bild: Bild: Haitham Imad / EPA

Die Hamas hatte am Samstag bei einem Grossangriff auf das israelische Grenzgebiet unter Zivilisten das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Dabei wurden mindestens 700 Menschen getötet und rund 2400 weitere verletzt. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Bei israelischen Luftangriffen als Reaktion auf den massiven Angriff wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 493 Menschen getötet und mehr als 2700 verletzt.

Es herrscht grosse Sorge um das Schicksal von mehr als 100 Israelis, die in den Gazastreifen verschleppt worden sind. (dpa)

11:28 Uhr

Montag, 9. Oktober

«Israel hat kaum eine andere Wahl, als entschieden vorzugehen»: Einschätzung unseres Korrespondenten in Tel Aviv

Angesichts des Ausmasses der Hamas-Attacke auf Israel ist nun gar ein Einmarsch der Armee in den Gazastreifen im Gespräch. (chm)

11:23 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Österreich setzt Finanzhilfe für Palästinenser aus

Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel setzt Österreich die Entwicklungszusammenarbeit mit den Palästinensern aus. «Wir werden alle Zahlungen der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit vorerst auf Eis legen», sagte der österreichische Aussenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) am Montag im Radiosender Ö1. Es handle sich um rund 19 Millionen Euro.

«Das Ausmass des Terrors ist so entsetzlich. Das ist ein derartiger Bruch, dass man nicht zur Tagesordnung übergehen kann», sagte Schallenberg. Österreich werde daher alle Projekte mit den palästinensischen Gebieten «auf den Prüfstand stellen und evaluieren». Über weitere Schritte werde mit den internationalen Partnern beraten.

In Deutschland hatte das Bundesentwicklungsministerium am Sonntag angekündigt, sein gesamtes Engagement für die Region auf den Prüfstand stellen zu wollen. Nach Angaben von Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) umfassen deutsche Entwicklungszusagen für die Palästinensischen Gebiete derzeit insgesamt 250 Millionen Euro.

Die Palästinensische Autonomiebehörde, die in Gegnerschaft zu der von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuften Hamas steht, wird laut Ministerium nicht finanziert. (dpa)

11:17 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Luftalarm in Tel Aviv und Jerusalem

In der israelischen Küstenstadt Tel Aviv, in Jerusalem und anderen Städten Israels hat es am Montag wieder Raketenalarm gegeben. Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Verletzten. Das israelische Fernsehen berichtete, eine Rakete sei auf offenem Gebiet nahe Tel Aviv eingeschlagen.

Militante Palästinenser haben seit Samstag Tausende von Raketen auf Israel abgefeuert. Die meisten davon zielten auf die Grenzorte zum Gazastreifen.

Die Hamas hatte am Samstag bei einem Grossangriff auf das israelische Grenzgebiet unter Zivilisten das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Dabei wurden mindestens 700 Menschen getötet und rund 2400 weitere verletzt. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Bei israelischen Luftangriffen als Reaktion auf den massiven Angriff wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 493 Menschen getötet und mehr als 2700 verletzt.

Es herrscht grosse Sorge um das Schicksal von mehr als 100 Israelis, die in den Gazastreifen verschleppt worden sind. (dpa)

11:11 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Buchungsfenster für Swiss-Flug am Dienstag verzögert sich

Am Wochenende hat die Swiss die kommerziellen Flüge von und nach Israel eingestellt. Am Sonntag dann kündete die Airline an, am Dienstag einen Hin- und Rückflug durchführen zu wollen. Doch dies gestaltet sich offenbar schwieriger als gedacht, wie die Swiss gegenüber SRF angekündigt.

Jedenfalls erklärte eine Swiss-Sprecherin am Montag auf Anfrage von CH Media, Buchungen für den Flug seien noch nicht möglich. Der angekündigte Flug sei erst in Vorbereitung. Einen genauen Zeitpunkt für die Öffnung des Buchungsfensters stehe noch nicht fest. Die Airline will «frühestens Anfang Nachmittag» über das weitere Vorgehen informieren.

Laut der Swiss-Sprecherin kam es bei der Kommunikation des Tel-Aviv-Flugs vom Dienstag zu einem Missverständnis. Zuerst müssten die technischen und organisatorischen Details geklärt werden, ehe der Flug zur Buchung freigegeben werden könne. (sat)

10:58 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

EDA verurteilt Hamas-Angriffe auf Israel

Wie das Schweizerische Aussendepartement (EDA) in einer Stellungnahme schreibt, verurteilt die Schweiz die Angriffe der Hamas auf Israel, einschliesslich der Terrorhandlungen und Raketenangriffe. Weiter fordert die Schweiz die sofortige Freilassung der aller Geiseln, die derzeit in Gaza festgehalten werden.

Wie Bundespräsident Alain Berset auf X schreibt, hat sich die Schweiz entsprechend auch in den Beratungen des UNO-Sicherheitsrats am Sonntagabend eingebracht. Dabei hätte die Schweiz die Angriffe der Hamas auf Israel im höchsten Gremium der UNO «scharf verurteilt».

Das EDA bedauert in seiner Stellungnahme weiter den Verlust der zivilen Opfer und ruft alle Parteien auf, die Zivilbevölkerung zu schützen und die Verpflichtungen des humanitären Völkerrechts zu respektieren.

Die Deeskalation stehe an oberster Stelle und die Schweiz appelliere an die Verantwortlichen, alles zu tun, um einen Waffenstillstand herbeizuführen und eine regionale Eskalation zu vermeiden, heisst es in der Stellungnahme weiter. (cam/sat)

10:49 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israel mobilisiert 300'000 Reservisten – bisher grösste Zahl

Bild: Bild: Atef Safadi / EPA

Israel mobilisiert wegen des Kriegs mit der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Palästinenserorganisation Hamas rund 300'000 Reservisten. Dies sei die grösste Mobilisierung in der israelischen Geschichte in so kurzer Zeit, bestätigte ein Armeesprecher am Montag.

Die Hamas hatte am Samstag bei einem Grossangriff auf das israelische Grenzgebiet unter Zivilisten das schlimmste Blutbad seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Dabei wurden mindestens 700 Menschen getötet und rund 2400 weitere verletzt. 367 Menschen erlitten schwere oder lebensgefährliche Verletzungen.

Bei israelischen Luftangriffen als Reaktion auf den massiven Angriff wurden im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums mindestens 493 Menschen getötet und mehr als 2700 verletzt.

Es herrscht grosse Sorge um das Schicksal von mehr als 100 Israelis, die in den Gazastreifen verschleppt worden sind.

Die Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und bewaffneten Angreifern der Hamas im Grenzgebiet dauerten am Morgen noch an. An rund sieben bis acht Orten in Israel seien noch Spezialkräfte an aktiven Feuergefechten beteiligt, sagte Militärsprecher Richard Hecht. Darüber hinaus sei es nicht auszuschliessen, dass weitere militante Kämpfer in israelisches Gebiet eindringen. «Ich kann den Fakt nicht leugnen, dass immer noch Leute reinkommen», sagte Hecht.

Medienberichten zufolge kam es in der israelischen Stadt Sderot in einem Schwimmbad zu heftigen Schusswechseln mit mehreren israelischen Verletzten. Das israelische Militär teilte mit, die Fallschirmjägerbrigade befinde sich in einem «hartnäckigen Kampf» bei dem Soldaten Sderot durchsuchen, «um die Stadt von Terroristen zu befreien». Sderot liegt etwa einen Kilometer vom Gazastreifen entfernt.

Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. Die Palästinenserorganisation hatte am Samstag einen grossangelegten Überraschungsangriff auf Israel gestartet mit Hunderten Toten. Das Land reagierte mit Gegenangriffen.

Auch am Montag mussten sich Menschen im israelischen Grenzgebiet vor Raketenangriffen aus dem Küstenstreifen in Sicherheit bringen. (dpa)

10:42 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

GRA-Forderung: Bundesrat soll Hamas als Terrororganisation einstufen

Die GRA Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus fordert nach den Angriffen der Hamas auf Israel, dass der Bundesrat, die Hamas als Terrororganisation einstuft, schreibt das SRF. Wie das GRA weiter fordert, soll die zuständige Bundesbehörde die Finanzierungstätigkeiten in der Schweiz verbieten und auf die Verteilung von Hilfsgeldern verzichten. (cam)

10:40 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

US-Senator Schumer kritisiert Chinas Nahost-Haltung bei Peking-Besuch

Der demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, hat Chinas Haltung nach dem Angriff der Hamas auf Israel kritisiert. Er sei enttäuscht über die Erklärung des chinesischen Aussenministeriums, die kein Mitgefühl oder Unterstützung für Israel zum Ausdruck gebracht habe, sagte er am Montag in Peking. Die Äusserungen fielen vor einem Treffen mit Chinas Aussenminister Wang Yi, wie Reporter vor Ort berichteten.

China hatte am Sonntag ein Ende der Gewalt gefordert. Alle Beteiligten sollten «Zurückhaltung üben, das Feuer sofort einstellen, die Zivilbevölkerung schützen und sicherstellen, dass sich die Situation nicht weiter verschlechtert», hiess es in einer Mitteilung. Kritik kam auf, weil China die Grossattacke der Hamas nicht verurteilte.

China sei gegen Gewalt an Zivilisten, sagte Aussenamtssprecherin Mao Ning am Montag in Peking. Die Volksrepublik sei Freund von Israel und Palästina. Eine Lösung des Konflikts sieht Peking nur im Dialog und in der Umsetzung einer «Zwei-Staaten-Lösung» sowie der Gründung eines unabhängigen palästinensischen Staates. (dpa)

10:24 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Gemäss der UNO sind mehr als 123'000 Menschen auf der Flucht

Nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel sind im Zuge des israelischen Gegenangriffs mehr als 123 000 Palästinenser innerhalb des Gazastreifens auf der Flucht. Das teilte das UN-Nothilfebüro (OCHA) in der Nacht auf Montag mit. Die Menschen seien aus Angst um ihre Sicherheit geflüchtet oder weil ihre Häuser zerstört worden seien, hiess es. (cam)

Die israelischen Streitkräfte hätten Wohnhäuser unter Beschuss genommen, berichtete OCHA. Laut dem Ministerium für öffentliche Bauten und Wohnen in Gaza sind 159 Wohneinheiten zerstört und 1210 schwer beschädigt worden. Durch die israelischen Luftangriffe entstanden laut OCHA auch Schäden an Wasser- und Sanitärinfrastruktur für mehr als 400 000 Menschen sowie an mehreren Gesundheitseinrichtungen.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen nach UN-Angaben unter sehr schlechten Bedingungen. Der Gazastreifen zieht sich über eine Länge von etwa 40 Kilometer am Mittelmeer entlang und ist etwa sechs bis zwölf Kilometer breit. Die Fläche ist etwas grösser als die von München. Die Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets. Ägypten trägt diese mit. Auch eine Flucht über das Meer ist für Menschen aus Gaza unmöglich. (dpa)

10:14 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Dax nach Angriff auf Israel mit Verlusten

Der Dax hat nach der jüngsten Erholung am Montag wieder Verluste erlitten. Für Verunsicherung sorgt der Angriff der Hamas auf Israel, der auch die Ölpreise kräftig anziehen lässt. Der überraschend deutliche Rückgang der deutschen Industrieproduktion im August gab unter dem Strich kaum Impulse.

In der ersten Handelsstunde sank der Dax um 0,82 Prozent auf 15 105,26 Punkte. Damit rückt wieder das jüngste Tief seit Ende März bei 14 948 Punkten in den Fokus. Am Freitag hatte der deutsche Leitindex nach dem monatlichen US-Arbeitsmarktbericht mit deutlichen Gewinnen sein Wochenminus eindämmen können. Der MDax der mittelgrossen Unternehmen verlor am Montagvormittag 0,68 Prozent auf 25 229,47 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um knapp ein Prozent bergab.

Auch zwei Tage nach dem massiven Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter. Die israelische Luftwaffe bombardiert weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen, während die USA als Reaktion auf den Konflikt einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer verlegen.

Die Industrieproduktion, die den vierten Monat in Folge zurückgegangen sei, sieht Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank als «Hinkebein der deutschen Wirtschaft». Diese dürfte im dritten Quartal geschrumpft sein. Doch immerhin nährten die besser als erwartet ausgefallenen Auftragseingänge «die Hoffnung, dass die Talsohle langsam durchschritten ist», so der Experte weiter.

Am deutschen Markt stand Vitesco mit dem Übernahmeangebot von Schaeffler im Mittelpunkt. Der Autozulieferer, dessen Eigentümerfamilie über eine Holdingstruktur bereits knapp 50 Prozent an dem Antriebsspezialisten hält, bietet den anderen Vitesco-Aktionären 91 Euro je Papier in bar. Schaeffler will zudem im Zusammenhang mit der angestrebten Transaktion seine Vorzugsaktien in Stammpapiere mit Stimmrecht umwandeln lassen. Während die Vitesco-Aktien an der MDax-Spitze um rund 20 Prozent auf 90,55 Euro nach oben sprangen und ein Rekordhoch erreichten, sackten Schaeffler als grösster Verlierer im Nebenwerte-Index SDax um 7,6 Prozent ab.

Angesichts der jüngsten Ereignisse im Nahen Osten waren die zuletzt wenig gesuchten Rüstungstitel gefragt. Rheinmetall führten mit plus 5,7 Prozent die kurze Gewinnerliste im Dax an, während Hensoldt als einer der besten MDax-Werte um 12,4 Prozent anzogen.

Dagegen litt MDax-Schlusslicht Lufthansa mit minus 3,4 Prozent ähnlich wie andere Airline-Titel unter den deutlich steigenden Ölpreisen, die tendenziell die Kerosinkosten befeuern. Laut Analyst Christian Henke vom Broker IG schürt der aktuelle Nahost-Konflikt die Angst vor einer Ölverknappung.

Derweil trat zu Beginn der neuen Woche eine Änderung im SDax in Kraft: Nach der Übernahme des Softwareanbieters Suse durch den Finanzinvestor EQT nimmt der Abfüllanlagenhersteller Krones dessen Platz ein. Mit einem Kursrückgang um 1,2 Prozent konnten sich dessen Aktien dem schwachen Markttrend aber nicht entziehen. (dpa)

09:49 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Weiter Kämpfe im Süden Israels zwischen Militär und Hamas-Angreifern

Die Kämpfe zwischen israelischen Soldaten und Angreifern der islamistischen Hamas im Grenzgebiet haben auch am Montag weiter angedauert. An rund sieben bis acht Orten in Israel seien noch Spezialkräfte an aktiven Feuergefechten beteiligt, sagte Militärsprecher Richard Hecht. Darüber hinaus sei es nicht auszuschliessen, dass weitere militante Kämpfer in israelisches Gebiet eindringen. «Ich kann den Fakt nicht leugnen, dass immer noch Leute reinkommen», sagte Hecht.

Medienberichten zufolge kam es in der israelischen Stadt Sderot in einem Schwimmbad zu heftigen Schusswechseln mit mehreren israelischen Verletzten. Das israelische Militär teilte mit, die Fallschirmjägerbrigade befinde sich in einem «hartnäckigen Kampf» bei dem Soldaten Sderot durchsuchen, «um die Stadt von Terroristen zu befreien». Sderot liegt etwa einen Kilometer vom Gazastreifen entfernt.

Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. Die Palästinenserorganisation hatte am Samstag einen grossangelegten Überraschungsangriff auf Israel gestartet mit Hunderten Toten. Das Land reagierte mit Gegenangriffen.

Auch am Montag mussten sich Menschen im israelischen Grenzgebiet vor Raketenangriffen aus dem Küstenstreifen in Sicherheit bringen. (dpa)

09:47 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Yoni Ashers Familie im Gazastreifen entführt: « Wenn ihr wollt, könnt ihr mich nehmen.»

Hamas-Terroristen haben Zivilisten und Soldaten in den Gazastreifen verschleppt. Der Israeli Yoni Asher weiss nicht, wo seine Frau und seine zwei Töchter sind. Auf einem Video konnte er seine Familie identifizieren. In einem Video macht er nun einen verzweifelten Appell an die Entführer.

09:44 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Prominente entsetzt nach Hamas-Angriff – «Mein Herz ist gebrochen»

Prominente aus Film und Musik haben sich entsetzt über den beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gezeigt und den Angehörigen der Opfer ihr Mitgefühl ausgedrückt. «Mein Herz ist gebrochen», schrieb die israelisch-amerikanische Schauspielerin Natalie Portman auf Instagram. Kinder, Frauen und ältere Menschen seien ermordet und aus ihrem Zuhause entführt worden. «Ich bin entsetzt über die barbarischen Taten», schrieb die Portman weiter. Ihr Herz klopfe für die Familien aller Betroffenen.

Portman ist nicht die einzige Prominente, die sich zu Wort meldete. Schauspielerin Jamie Lee Curtis («Everything Everywhere All at Once») zeigte sich ebenfalls bestürzt: «Für Juden in aller Welt wird das Leben nie wieder normal sein. Dies ist unsere neue Normalität. Ich habe keine Worte - nur Tränen und Schmerz.»

Gal Gadot schickte den Angehörigen ihre Gebete: «Mein Herz schmerzt.» Popstar Madonna postete ein Video von den Ereignissen und schrieb dazu: «Stellen Sie sich vor, das würde Ihnen auch passieren? Es ist unfassbar.» Ebenfalls zu Wort meldeten sich Madonna-Manager Guy Oseary, «Star Wars»-Schauspieler Mark Hamill und Modell Bar Refaeli.

Die Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Sie töteten nicht nur Hunderte Israelis, sondern verschleppten nach israelischen Angaben auch mehr als 100 Menschen, darunter Frauen, Kinder und Alte, in den Gazastreifen. Im Gegenzug bombardierte die israelische Luftwaffe unterdessen weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen. (dpa)

09:19 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Polen und Ungarn führen Evakuierungsflüge durch

Nach Grossangriffen der islamistischen Hamas auf Israel hat Ungarn 215 Staatsbürger aus Tel Aviv ausgeflogen. Die beiden Flugzeuge der ungarischen Luftwaffe landeten am frühen Montagmorgen auf dem Budapester Flughafen, teilte Aussenminister Peter Szijjarto auf seiner Facebook-Seite mit. Zugleich dankte er den Luftfahrtbehörden Israels, Zyperns, Griechenlands, der Türkei, Bulgariens und Rumäniens für die rasche Erteilung der nötigen Genehmigungen. Die beiden eingesetzten Flugzeuge vom Typ Airbus A319 dienen als Flugbereitschaft für die ungarische Regierung.

Drei Evakuierungsflüge mit Polen aus Israel in Warschau gelandet

Polens Luftwaffe hat die ersten polnischen Staatsbürger aus Israel in Sicherheit gebracht. Nach der Landung einer Regierungsmaschine in den frühen Morgenstunden seien nun auch zwei Militärtransportmaschinen vom Typ Hercules auf dem Flughafen in Warschau gelandet, teilte Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak am Montag auf der Plattform X mit.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP hatte das zuerst eingetroffene Regierungsflugzeug vom Typ Boeing 120 polnische Bürger aus Israel zurückgebracht, darunter auch eine Gruppe von Schülern einer Musikschule. Blaszczak schrieb nun von mehr als 120 weiteren Menschen, die mit den Militärtransportern ausgeflogen wurden. Die Regierungsmaschine sei bereits wieder auf dem Weg nach Israel, um die nächsten Bürger von dort in Sicherheit zu bringen.

Rumänien fliegt 245 Menschen aus Israel aus

Angesichts der Sicherheitslage in Israel nach Grossangriffen der islamistischen Hamas hat Rumänien 245 seiner Bürger aus Tel Aviv ausgeflogen. Dazu gehören auch zwei Pilger-Gruppen. Das teilte das rumänische Aussenministerium am Montag mit. Vier Flugzeuge seien nach Israel geflogen, zwei davon von der staatlichen Airline Tarom und zwei von privaten Fluggesellschaften. Vor Ort kümmerten sich rumänische Diplomaten der Vertretungen aus Tel Aviv und Ramallah um die auszufliegenden Bürger. Zudem habe Bukarest ein Krisen-Einsatzteam für diese Menschen nach Israel geschickt. (dpa)

09:23 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Swiss führt am Dienstag einen Flug von Tel Aviv nach Zürich durch

Wie SRF berichtet, führt die Swiss laut dem EDA am Dienstag einen Flug nach Tel Aviv durch. Der Flug wird ab Zürich nach Tel Aviv durchgeführt und wieder zurück.

Am Montag wurden die Buchungen für den Flug freigeschaltet. Für betroffene Personen in Notfällen stehe die EDA-Helpline in Bern zur Verfügung, heisst es weiter. (cam)

09:17 Uhr

Montag, 9. Oktober

Zehn Nepalesen sterben bei Angriff auf Israel

Bei dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel sind auch zehn Nepalesen getötet worden. Sie hätten auf einem Bauernhof im Kibbuz Alumim in der Nähe von Gaza gearbeitet, teilte die nepalesische Botschaft in Tel Aviv am Sonntagabend mit. Sie seien Teil eines Programms der israelischen Regierung gewesen, im Zuge dessen nepalesische Studierende mehrere Monate lang landwirtschaftliche Arbeit in Israel verrichten können, hiess es weiter. Die Botschaft suche zudem nach mindestens einer vermissten Person. Mindestens vier weitere Nepalesen seien verletzt worden.

Für Menschen aus dem armen Himalaya-Land Nepal ist das viel reichere Israel ein beliebtes Land zum Arbeiten. Rund 4500 Nepalesen seien dort als Hausangestellte oder Altenpfleger tätig, teilte Aussenminister Narayan Prakash Saud mit. 265 weitere seien Teil des Landwirtschaftsprogramms der israelischen Regierung. (dpa)

08:47 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israelisches Militär hat in 20 Stunden 800 Ziele angegriffen

Auf X (ehemals Twitter) gab das israelische Militär Details zu den jüngsten Luftschlägen bekannt. Innerhalb der vergangenen 20 Stunden ist das Militär vier Angriffswellen im Gazastreifen geflogen. Dabei sind mehr als 800 Ziele angegriffen worden.

Im Post heisst es weiter, dass bei jeder Welle zwischen 50 und 60 Kampfflugzeuge beteiligt waren. Insgesamt haben Kampfjets demnach seit Kriegsbeginn wurde bereits mehr 3000 Bomben auf Gaza abgeworfen. (cam)

08:11 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Die Kämpfe in Gaza gehen weiter: Israel setzt Angriffe auf Hamas-Bewaffnete fort

Die israelische Luftwaffe hat nach den überraschenden Grossangriffen militanter Palästinenser auch in der Nacht zum Montag weitere Ziele im Gazastreifen attackiert. Auf beiden Seiten kamen bislang Hunderte von Menschen ums Leben.

06:01 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

«Auf Menschen geschossen wie auf einem Schiessstand» – Augenzeugen berichten von Flucht bei Musikfestival

Eine Grosszahl der beim Hamas-Angriff getöteten Israeli sind Menschen, die am Wochenende das Nova Musikfestival nahe an der Grenze zum Gazastreifen besucht hatten. Bislang wurden mindestens 260 Besucherinnen und Besucher tot aufgefunden. Auf den sozialen Medien kursieren Videos, die eine Vorstellung davon geben, was sich am Samstag in den frühen Morgenstunden zugetragen hat. Eine Besucherin erzählte gegenüber dem US-Sender CNN die Geschehnisse.

Der Raketenbeschuss habe gegen 6:30 Uhr morgens begonnen, sagte Tal Gibly, eine Besucherin, gegenüber CNN. Dreissig Minuten später rannten sie und Hunderte andere Besucher um ihr Leben, als militante Kämpfer aus dem Gazastreifen auf sie schossen. «Wir konnten uns nicht einmal verstecken, weil wir uns auf einem offenen Platz befanden», sagte sie gegenüber CNN. «Alle gerieten in Panik und begannen, ihre Sachen zu nehmen.»

Als die Teilnehmer in ihren Autos zu flüchten begonnen, hätten sich die Strassen verstopft und niemand konnte sich mehr bewegen, so Gibly. Ab da seien die Schüsse gefallen. Auf Videos, die Gibly aufgenommen hat, ist gemäss CNN ein israelisches Militärfahrzeug zu sehen, das gegen den Verkehrsfluss fährt. Israelische Soldaten sind wenige Kilometer entfernt ebenfalls angegriffen worden. Im Video ist jemand zu hören, der schreit: «Vorwärts! Vorwärts! Fahr vorwärts!»

In diesem Moment, so Gibly, gerieten sie und ihre Freunde in Panik, verliessen das Auto und begannen zu rennen. Sie sei in den Wald gerannt und schliesslich in ein anderes Auto gestiegen, das vorbeifuhr, so die junge Frau. Am Strassenrand habe sie zahlreiche Tote und Verletzte gesehen. Eine Szene sei ihr besonders im Gedächtnis geblieben: ein Konzertbesucher, der ausserhalb eines Lieferwagens erschossen wurde, und ein weiterer Toter auf dem Beifahrersitz des Fahrzeugs.

«Es war so schrecklich und wir wussten nicht, wohin wir fahren sollten, um nicht auf diese bösen ... Menschen zu treffen», sagte sie. «Ich habe viele Freunde, die sich stundenlang im Wald verirrt haben und dann erschossen wurden, als wäre es ein Schiessstand.»

Gibly versuche immer noch, mit ihren Freunden, die ebenfalls auf dem Konzert waren, in Kontakt zu kommen. Sie sagt, sie wisse nicht, ob andere überlebt hätten, gefangen genommen worden seien oder Schlimmeres.

In einem Video der internationalen Nachrichtenagentur BNO sind zudem Drohnen-Bilder zu sehen, welche die Szene einen Tag später zeigen. Darauf sind zum Beispiel die verlassenen und teilweise zerstörten Autos der Besuchenden zu sehen. (lak/watson.ch)

05:51 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

UN-Sicherheitsrat ohne einmütige Verurteilung der Hamas-Angriffe

Der Weltsicherheitsrat hat sich bei einer Dringlichkeitssitzung zu den Angriffen auf Israel laut US-Medienberichten auf keine einmütige Verurteilung der islamistischen Hamas verständigen können. Es seien bei der Sitzung hinter verschlossenen Türen am Sonntag keine Beschlüsse getroffen worden, berichtete der US-Fernsehsender CNN unter Berufung auf Ratsmitglieder. «Ich möchte nicht näher darauf eingehen, was in dem Briefing wirklich besprochen wurde, aber es gibt eine ganze Reihe von Ländern, die die Angriffe der Hamas verurteilt haben», wurde der Vize- Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen, Robert Wood, zitiert.

Offensichtlich hätten aber nicht alle Länder die Angriffe der Hamas verurteilt, wurde Wood zitiert. Die USA hatten vor der Sitzung des mächtigsten Gremiums deutlich gemacht, dass sie eine Verurteilung der Hamas von allen Ratsmitgliedern erwarteten. «Es ist wichtig, dass die Weltgemeinschaft diese nicht provozierte Invasion und die terroristischen Angriffe und Aktivitäten, die stattgefunden haben und noch stattfinden, auf das Schärfste verurteilt», sagte Wood anschliessend.

Die Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Sie töteten nicht nur Hunderte Israelis, sondern verschleppten nach israelischen Angaben auch mehr als 100 Menschen, darunter Frauen, Kinder und Alte, in den Gazastreifen. Im Gegenzug bombardierte die israelische Luftwaffe unterdessen weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen. (dpa)

05:31 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israel setzt Kampf gegen Hamas-Angreifer fort – mehr als 1000 Tote

Auch zwei Tage nach dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter. Die israelische Luftwaffe bombardierte weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen. Man habe unter anderem ein Gebäude angegriffen, in dem Angehörige der Hamas untergebracht waren, teilten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Montagmorgen in ihrem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit.

Zugleich seien mehrere Kommandozentralen der Hamas attackiert worden, darunter eine von Mahmad Kaschta, einem hochrangigen Mitglied der Marine. Die IDF habe ferner eine operative Einrichtung der Hamas ins Visier genommen, die sich in einer Moschee in der Stadt Dschabalia befunden habe, hiess es.

Israel habe im Süden rund 100'000 Reservisten zusammengezogen, erklärte ein Sprecher der israelischen Streitkräfte in der Nacht zum Montag. Die Aufgabe sei, dass die Hamas am Ende des Krieges militärisch nicht mehr in der Lage sein werde, Israelis zu bedrohen. Zugleich werde man dafür sorgen, dass die Hamas den Gazastreifen nicht mehr regieren könne. Die Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an.

Die Kämpfen setzen sich auch in der Nahct fort und hinterlassen eine Spur der Verwüstung. 
Bild: Bild: Fatima Shbair / AP

Die Hamas benutze Zivilisten als «menschliche Schutzschilde», erklärten Israels Verteidigungskräfte am Montagmorgen in einem Beitrag auf der Plattform x (vormals Twitter). Zudem verstecke sie im Gazastreifen «terroristische Infrastruktur in zivilen Gebieten», «schändet und verstümmelt» Leichen, töte «absichtlich Zivilisten», entführe Zivilisten und halte sie als Geiseln, hiess es in einer mit Fotos versehenen Auflistung von «Kriegsverbrechen der Hamas».

Ein israelischer Militärsprecher bezifferte die Zahl der nach Israel eingedrungenen bewaffneten Palästinenser in der Nacht zum Montag auf etwa 1000. Sie waren am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) in Orte eingedrungen und gingen auf der Suche nach Opfern von Haus zu Haus. Auf einem Festival-Gelände in der Negev-Wüste fanden Einsatzkräfte mindestens 260 Leichen, wie die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka am Sonntagabend berichtete.

Die Palästinenser töteten nicht nur Hunderte Israelis, sondern verschleppten nach israelischen Angaben auch mehr als 100 Menschen, darunter Frauen, Kinder und Alte, in den Gazastreifen.

Ungefähr 700 israelische Zivilisten und Soldaten seien getötet worden, mehr als 2100 weitere Menschen erlitten Verletzungen, teilte der Militärsprecher mit. Viele befänden sich in einem kritischen Zustand, weswegen die Zahl der Todesopfer weiter steigen könnte. Bei den Gegenangriffen des israelischen Militärs kamen im Gazastreifen mindestens 413 Menschen ums Leben, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntagabend mitteilte. Die islamistische Hamas feuerte unterdessen am Sonntagabend weitere Raketen Richtung Israel ab. Im Grossraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes gab es Raketenalarm.

Die Kämpfe im Süden Israels dauerten weiter an, erklärte der Sprecher der israelischen Streitkräfte. «Unsere Soldaten kämpfen und jagen weiter die letzten Terroristen, die sich noch innerhalb von Israels Territorium befinden», sagte er. Bei den israelischen Vergeltungsangriffen im Gazastreifen wurde nach Angaben der Vereinten Nationen auch eine Schule des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) getroffen und schwer beschädigt. Darin hätten sich mehr als 225 Menschen vor Angriffen in Sicherheit gebracht, teilte das Hilfswerk am Sonntag mit. Es seien aber keine Opfer gemeldet worden, hiess es weiter.

Die USA verlegen als Reaktion auf den Konflikt den Flugzeugträger «USS Gerald R. Ford» und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Ausserdem seien Vorbereitungen getroffen worden, um Luftwaffengeschwader der Air Force mit ihren Kampfjets in die Region zu verlegen, teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Israels Streitkräften werde zusätzliche Ausrüstung und Munition zur Verfügung gestellt, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. (dpa)

05:13 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israels Militär: Hamas benutzt Zivilisten als Schutzschilde

Die islamistische Hamas benutzt nach Erkenntnissen des israelischen Militärs Zivilisten als «menschliche Schutzschilde». Zudem verstecke die Hamas im Gazastreifen «terroristische Infrastruktur in zivilen Gebieten», erklärten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am Montagmorgen in einem Beitrag auf der Plattform x (vormals Twitter). In einer mit Fotos versehenen Auflistung von «Kriegsverbrechen der Hamas» führten die IDF des Weiteren an, dass die Hamas Leichen «schändet und verstümmelt», «absichtlich Zivilisten tötet», entführe und als Geiseln halte.

Die Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Sie töteten nicht nur Hunderte Israelis, sondern verschleppten nach israelischen Angaben auch mehr als 100 Menschen, darunter Frauen, Kinder und Alte, in den Gazastreifen. Im Gegenzug bombardierte die israelische Luftwaffe unterdessen weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen. (dpa)

05:00 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

SVP-Nationalrat will Schweizer Hilfsgelder für Palästinenser stoppen – und wirft Linken mangelnde Distanzierung von der Hamas vor

Der Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel bewegt auch im Bundeshaus die Gemüter. SVP-Nationalrat Benjamin Fischer will einen neuen Anlauf starten, um die finanzielle Unterstützung von umstrittenem Schulmaterial in palästinensischen Schulen zu stoppen. (cbe)

03:52 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israel setzt Kampf gegen Hamas-Angreifer fort – mehr als 1000 Tote

Auch fast zwei Tage nach dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter. Die israelische Luftwaffe bombardierte weitere Ziele der Hamas im Gazastreifen. Man habe unter anderem ein Gebäude angegriffen, in dem Angehörige der Hamas untergebracht waren, teilten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Montagmorgen in ihrem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit.

Zugleich seien mehrere Kommandozentralen der Hamas attackiert worden, darunter eine von Mahmad Kaschta, einem hochrangigen Mitglied der Marine. Die IDF habe ferner eine operative Einrichtung der Hamas ins Visier genommen, die sich in einer Moschee in der Stadt Dschabalia befunden habe, hiess es.

Israel habe im Süden rund 100'000 Reservisten zusammengezogen, erklärte ein Sprecher der israelischen Streitkräfte in der Nacht zum Montag. Die Aufgabe sei, dass die Hamas am Ende des Krieges militärisch nicht mehr in der Lage sein werde, Israelis zu bedrohen. Zugleich werde man dafür sorgen, dass die Hamas den Gazastreifen nicht mehr regieren könne. Die Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an.

Der israelische Militärsprecher bezifferte die Zahl der nach Israel eingedrungenen bewaffneten Palästinenser in der Nacht zum Montag auf etwa 1000. Sie waren am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) in Orte eingedrungen und gingen auf der Suche nach Opfern von Haus zu Haus. Auf einem Festival-Gelände in der Negev-Wüste fanden Einsatzkräfte mindestens 260 Leichen, wie die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka am Sonntagabend berichtete.

Die Palästinenser töteten nicht nur Hunderte Israelis, sondern verschleppten nach israelischen Angaben auch mehr als 100 Menschen, darunter Frauen, Kinder und Alte, in den Gazastreifen.

Ungefähr 700 israelische Zivilisten und Soldaten seien getötet worden, mehr als 2100 weitere Menschen erlitten Verletzungen, teilte der Militärsprecher mit. Viele befänden sich in einem kritischen Zustand, weswegen die Zahl der Todesopfer weiter steigen könnte. Bei den Gegenangriffen des israelischen Militärs kamen im Gazastreifen mindestens 413 Menschen ums Leben, wie das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntagabend mitteilte. Die islamistische Hamas feuerte unterdessen am Sonntagabend weitere Raketen Richtung Israel ab. Im Grossraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes gab es Raketenalarm.

Die Kämpfe im Süden Israels dauerten weiter an, erklärte der Sprecher der israelischen Streitkräfte. «Unsere Soldaten kämpfen und jagen weiter die letzten Terroristen, die sich noch innerhalb von Israels Territorium befinden», sagte er. Bei den israelischen Vergeltungsangriffen im Gazastreifen wurde nach Angaben der Vereinten Nationen auch eine Schule des UN-Hilfswerks für Palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) getroffen und schwer beschädigt. Darin hätten sich mehr als 225 Menschen vor Angriffen in Sicherheit gebracht, teilte das Hilfswerk am Sonntag mit. Es seien aber keine Opfer gemeldet worden, hiess es weiter.

Die USA verlegen als Reaktion auf den Konflikt den Flugzeugträger «USS Gerald R. Ford» und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Ausserdem seien Vorbereitungen getroffen worden, um Luftwaffengeschwader der Air Force mit ihren Kampfjets in die Region zu verlegen, teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Israels Streitkräften werde zusätzliche Ausrüstung und Munition zur Verfügung gestellt, erklärte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. (dpa)

03:14 Uhr

MONTAG, 9. OKTOBER

Israels Luftwaffe bombardiert weitere Ziele im Gazastreifen

Die israelische Luftwaffe hat nach den verheerenden Angriffen der islamistischen Hamas weitere Ziele im Gazastreifen bombardiert. Man habe unter anderem ein Gebäude angegriffen, in dem Angehörige der Hamas untergebracht waren, teilten Israels Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Montagmorgen in ihrem Kanal im Nachrichtendienst Telegram mit. Zugleich seien mehrere Kommandozentralen der Hamas attackiert worden, darunter eine von Mahmad Kaschta, einem hochrangigen Mitglied der Marine. Die IDF habe ferner eine operative Einrichtung der Hamas ins Visier genommen, die sich in einer Moschee in der Stadt Dschabalia befunden habe, hiess es.

Die Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Bei dem Angriff wurden laut einem IDF-Sprecher mindestens 700 Menschen in Israel getötet, mehr als 2100 weitere verletzt. Israel startete Gegenangriffe. Dabei wurden mindestens 413 Menschen getötet, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit. Die Hamas feuerte am Sonntagabend weitere Raketen Richtung Israel ab. (dpa)

00:01 Uhr

Montag, 9. Oktober

Nach Grossangriff der Hamas auf Israel – Kämpfe gehen weiter

Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel attackiert Israels Armee eigenen Angaben zufolge weiterhin Stellungen der Gruppe im Gazastreifen. Kampfflugzeuge hätten Ziele der in der Küstenenklave herrschenden Hamas in einem mehrstöckigen Gebäude beschossen, teilte das Militär am Sonntagabend mit. Auch eine Kommandozentrale sei getroffen worden. Ein Boot der Marine zerstörte Armeeangaben zudem drei auf Israel gerichtete Raketenwerfer. Das Militär habe auch den Versuch eines Gaza-Mitglieds vereitelt, auf israelisches Territorium vorzudringen.

Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Bei dem Grossangriff wurden nach dem jüngsten Stand von Sonntagabend mindestens 700 Menschen in Israel getötet. Israel startete Gegenangriffe. Dabei wurden mindestens 413 Menschen getötet, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte. Die Hamas feuerte am Sonntagabend wieder etliche Raketen Richtung Israel ab. (dpa)

23:00 Uhr

Sonntag, 8. Oktober

Raketenalarm im Grossraum Tel Aviv – Explosionen hörbar

Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat es im Grossraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes am späten Sonntagabend wieder Raketenalarm gegeben. In der Küstenmetropole waren Explosionen zu hören, von denen die meisten vermutlich durch das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome ausgelöst wurden. Zuvor heulten unter anderem in südlich von Tel Aviv gelegenen Orten die Warnsirenen.

Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Bei dem Grossangriff wurden nach dem jüngsten Stand von Sonntagabend mindestens 700 Menschen in Israel getötet. Israel startete Gegenangriffe. Dabei wurden mindestens 413 Menschen getötet, wie das Gesundheitsministerium in Gaza mitteilte. (dpa)

22:22 Uhr

Sonntag, 8. Oktober

Auch weitere Tote bei Auseinandersetzungen im Westjordanland

Während Israels Armee noch immer gegen Hamas-Angreifer aus dem Gazastreifen kämpft, dauert auch die Gewalt im Westjordanland weiter an. Bei Konfrontationen mit israelischen Sicherheitskräften wurden am Sonntag in mehreren Orten fünf Palästinenser getötet, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden. Bereits am Samstag waren bei Konfrontationen sechs Palästinenser getötet worden.

Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an. Bei dem Grossangriff wurden nach dem jüngsten Stand von Sonntagabend mindestens 700 Menschen in Israel getötet.

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen getötet. Im selben Zeitraum kamen 213 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben. (dpa)

21:32 Uhr

Sonntag, 8. Oktober

260 Leichen auf Festivalgelände in Israel gefunden

Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen haben Einsatzkräfte allein auf einem Festival-Gelände in Israel bislang mindestens 260 Leichen gefunden. Das berichtete die Nachrichten-Website Ynet unter Berufung auf den Rettungsdienst Zaka am Sonntagabend.

Hamas-Kämpfer attackierten am Samstag die Teilnehmer eines Musikfestivals nahe der Grenze zum Gazastreifen und verschleppten auch zahlreiche Menschen von dort in den Gazastreifen. Medien zitierten Augenzeugen, die von einem Massaker sprachen. Im Netz kursieren Videos, die zeigen sollen, wie die Feiernden vor den Schüssen der Angreifer fliehen.

Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor und griffen Menschen in mehreren Orten in Grenznähe an.

Bei dem Grossangriff wurden nach dem jüngsten Stand von Sonntagabend mindestens 700 Menschen in Israel getötet. Ob die 260 getöteten Festival-Besucher dabei schon mitgezählt wurden, war zunächst unklar. Die Zahl stieg im Laufe des Wochenendes immer weiter, unter anderem da israelische Streitkräfte in angegriffene Orte vorrückten und weitere Leichen entdeckten. (dpa)

21:01 Uhr

Sonntag, 8. Oktober

Uefa verschiebt Spiele in Israel – Schweiz spielt nicht

Die massiven kämpferischen Auseinandersetzungen nach dem Grossangriff der Hamas auf Israel haben auch Einfluss auf die EM-Qualifikation der Schweizer Fussball-­Nati. Die Austragung für die am kommenden Donnerstag angesetzte Partie zwischen Israel und der Schweiz in Tel Aviv wird am Sonntagabend von der Uefa abgesagt.

Eigentlich hätte die Equipe von Murat Yakin am Dienstagnachmittag planmässig um 15.30 Uhr den Flieger am Flughafen Zürich in Richtung Israel bestiegen. Zuvor äusserte sich der Schweizerische Fussballverband wie folgt: «Mit grossem Bedauern haben wir von der Situation in Israel Kenntnis genommen. Der SFV steht im Austausch mit der Uefa, mit dem Fedpol und der Schweizerischen Botschaft in ­Israel». (gav)

20:36 Uhr

Sonntag, 8. Oktober

USA verlegen Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer

Die USA verlegen als Reaktion auf den Grossangriff auf Israel durch die islamistische Hamas einen Flugzeugträger und weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer. Dazu zählten der Flugzeugträger «USS Gerald R. Ford», der Luftwaffenkreuzer «USS Normandy» und vier Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse, teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag mit. Ausserdem seien Vorbereitungen getroffen worden, um Luftwaffengeschwader der Air Force mit ihren Kampfjets in die Region zu verlegen, hiess es weiter.

Die USS Gerald R. Ford ist einer der grössten Flugzeugträger der Welt.
Bild: Bild: Andrew Vaughan / AP

Die USA werden zudem den israelischen Streitkräften zusätzliche Ausrüstung und Munition zur Verfügung stellen, kündigte Verteidigungsminister Lloyd Austin an. Noch am Sonntag werde die erste Lieferung in Bewegung gesetzt, hiess es. Austin sagte, damit betonten die USA ihre Unterstützung für die israelischen Streitkräfte und das israelische Volk.

Die islamistische Hamas hatte am Samstagmorgen von Gaza aus überraschend Raketenangriffe gegen Israel begonnen. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor. Hunderte Israelis wurden getötet, mehrere Tausend verletzt. Hamas-Kämpfer nahmen Geiseln in mehreren israelischen Ortschaften und verschleppten zudem auch Dutzende Menschen in den Gazastreifen. Israel reagierte auf die Attacken mit Gegenangriffen auf den Gazastreifen mit mehreren Hundert Toten und Verletzten. Die Kämpfe und der Beschuss von Israel dauerten am Sonntag an.

Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. (dpa)

19:46 Uhr

Sonntag, 8. Oktober

Israels Präsident macht Iran für Hamas-Angriffe mitverantwortlich

Israels Präsident Izchak Herzog hat den Iran für den Grossangriff der Hamas mitverantwortlich gemacht. Die «unverzeihliche Sünde» sei nicht nur «von einer mörderischen Terrororganisation angeführt» worden, «sondern auch von einer bösen Achse, deren Basis im Iran liegt», sagte er am Sonntagabend in einer Ansprache an die Nation. Irans Stellvertreter arbeiteten unermüdlich daran, Israel zu zersetzen.

Herzog schwor die Menschen auch auf eine lange Dauer der Kampfhandlungen ein. «Ein solcher Krieg endet nicht im Handumdrehen.» Es stünden schwierige Tage bevor. «Wir führen Krieg um unser Zuhause», sagte Herzog weiter. «Der Staat Israel wird auch dieses Mal gewinnen. Wir haben keine andere Wahl.»

Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah hatte zuvor Solidarität mit der Hamas bekundet. Die Hisbollah übernahm am Sonntag auch die Verantwortung für einen Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf von Israel besetzte Gebiete. (dpa)

19:02 Uhr

Sonntag, 8. Oktober

Militärsprecher: Noch immer palästinensische Angreifer in Israel

Nach den Grossangriffen der islamistischen Hamas in Israel sind nach Angaben des israelischen Militärs weiterhin palästinensische Angreifer im Land. «Es gibt immer noch feindliche Kräfte in Israel», sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Sonntagabend, rund 36 Stunden nach Beginn der Attacke aus dem Gazastreifen. Ein Teil der Eindringlinge sei getötet worden, ein Teil sei jedoch noch vor Ort, sagte Hagari weiter. In den vergangenen Stunden dauerten die Kämpfe im Grenzgebiet an. In mehreren Städten mussten sich Menschen erneut vor Raketenangriffen aus dem Gazastreifen in Sicherheit bringen.

Die israelische Armee verlegt Artillerieeinheiten in Richtung der Grenze zu Gaza.
Bild: Bild: Atef Safadi / EPA

Das Militär wies Bewohner von zwei Ortschaften im Grenzgebiet am Abend an, ihre Häuser «aufgrund der Sicherheitslage» nicht zu verlassen.

«Wir befinden uns derzeit mitten in einem Krieg», sagte Hagari. Die israelische Luftwaffe sei in vollem Einsatz, um Ziele im Gazastreifen anzugreifen. Mehr als 50 Kampfflugzeuge hätten demnach in den vergangenen Stunden rund 120 Ziele der von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuften Hamas zerstört. «Die Hamas hat eine grosse Katastrophe über den Gazastreifen gebracht», sagte Hagari. Sie habe Hunderte von Opfern zu beklagen. «Dutzende» feindliche Kämpfer seien gefangen genommen worden.

Die Zahl der Toten in Israel ist derweil auf mindestens 700 gestiegen. Dies berichteten mehrere israelische Medien am Sonntag unter Berufung auf medizinische Kreise. Nach jüngsten Angaben des Gesundheitsministeriums wurden mindestens 2243 Menschen verletzt. (dpa)

18:37 Uhr

MONTAG, 8. OKTOBER

«Ich kann das Gefühl der Angst gar nicht beschreiben»: Fassungslosigkeit in Israel – die Armee bereitet den Gegenschlag vor

Der Angriff der Hamas hat Israel bis ins Mark erschüttert. Mindestens 600 Israeli sind tot, Tausende verletzt. An der Grenze zum Gazastreifen rollen Panzer an. (chmedia)

16:47 Uhr

Sonntag, 8. Oktober

Israel bestätigt: Mindestens 100 Menschen bei Angriffen entführt

Bei den Grossangriffen der islamistischen Hamas sind nach israelischen Angaben mehr als 100 Menschen in Israel entführt worden. Das teilte das Pressebüro der Regierung am Sonntag auf Facebook mit.

Bei den Angriffen aus dem Gazastreifen sind zudem mindestens 600 Menschen in Israel ums Leben gekommen. Mehr als 2000 weitere seien verletzt worden, teilte das Pressebüro der Regierung am Sonntag auf Facebook mit. (dpa)

16:58 Uhr

SONNTAG, 8. OKTOBER

Der Terror-Angriff auf Israel ist perfides Kalkül – und eine Warnung für uns im Westen

Die brutale, beispiellose Attacke der Hamas auf Israel wird den Nahen Osten tiefgreifend verändern. Sie ist aber auch ein Warnzeichen für Europa – vor allem mit Blick nach Russland und Iran. (fho)

15:54 Uhr

Sonntag, 8. Oktober

Gesundheitsministerium meldet 370 Tote im Gazastreifen

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Grossattacke auf Israel sind bislang mindestens 370 Menschen getötet und 2200 verletzt worden. Das teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntag mit. (dpa)

Ein von Bomben getroffenes Gebäude in Gaza Stadt.
Bild: Bild: Hatem Moussa / AP

14:47 Uhr

Sonntag, 8. Oktober

Irans Präsident Raisi telefoniert mit Hamas und Islamischem Dschihad

Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat Irans Präsident Ebrahim Raisi mit dem Chef der Organisation, Ismail Hanija, gesprochen. Getrennt davon telefonierte Raisi auch mit dem Anführer der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad, Sijad al-Nachala, wie die iranische Nachrichtenagentur Isna am Sonntag berichtete. Zum Inhalt der Gespräche wurde zunächst nichts bekannt.

Irans Aussenamtssprecher hatte der Hamas nach ihrem Angriff am Samstag gratuliert und diesen als «Wendepunkt in der Fortsetzung des bewaffneten Widerstands» bezeichnet. Ein hochrangiger Militärberater des iranischen Staatsoberhaupts und Religionsführers Ali Chamenei, der Kommandeur Rahim Safawi, sagte am Samstag: «Wir unterstützen diese Operation, und wir sind sicher, dass auch die Widerstandsfront dieses Anliegen unterstützt.»

Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans erklärter Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine «Achse des Widerstands» gegen Israel zu schaffen. Die Islamische Republik unterstützt auch die Schiitenorganisation Hisbollah im Libanon. (dpa)

14:32 Uhr

Sonntag, 8. Oktober

Mindestens 500 Tote in Israel

Bei den Grossangriffen der islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen sind mindestens 500 Menschen in Israel getötet worden. Das bestätigten am Sonntag medizinische Quellen. Rund 2048 weitere Menschen wurden nach Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums verletzt. Mehrere seien in kritischem Zustand.

Die islamistische Hamas hatte am Samstag von Gaza aus überraschend Grossangriffe gegen Israel begonnen. Die von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Palästinenserorganisation feuerte mehr als 3000 Raketen auf Israel ab. Gleichzeitig drangen am Samstagmorgen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor.

Mehrere Israelis wurden nach Militärangaben in den Gazastreifen verschleppt. Ein Militärsprecher sprach von einer «erheblichen Zahl», genaue Angaben nannte Israel bisher nicht. Israel kündigte am Sonntag eine Evakuierung seiner Grenzorte zum Gazastreifen an. Die Kämpfe dauerten am Sonntag an. (dpa)

11:54 Uhr

Polizist erschiesst israelische Touristen in Ägypten

Bei einem mutmasslichen Anschlag in Ägypten sind zwei Israelis und ein Ägypter getötet worden. Ein weiterer Israeli sei verletzt worden, teilte das israelische Aussenministerium am Sonntag mit. Ein Angreifer in Alexandria habe das Feuer auf eine Reisegruppe eröffnet.

Der regierungsnahe ägyptische Fernsehsender Extra News TV hatte zuvor berichtet, ein ägyptischer Polizist habe wahllos um sich geschossen, während die israelische Gruppe eine Touristenattraktion besucht habe. Als Polizist habe der Schütze eigentlich die Aufgabe gehabt, für Sicherheit in dem Gebiet zu sorgen.

«Der Polizist wurde festgenommen und es werden rechtliche Schritte gegen ihn eingeleitet», berichtete der Sender, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Die ägyptischen Behörden äusserten sich zunächst nicht zu dem Fall. ( dpa )

11:18 Uhr

SONNTAG, 8. OKTOBER

Ranghohes Hamas-Mitglied bei Israels Bombardement in Gaza getötet

Israel hat bei seinen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Grossattacke vom Samstag ein ranghohes Hamas-Mitglied getötet. Der Zivilschutz bestätigte, die Leiche von Aiman Junis sei am Sonntag aus den Trümmern eines Gebäudes im Flüchtlingslager Nuseirat geborgen worden. Bisher sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza 313 Menschen getötet worden. 1990 Palästinenser seien verletzt worden. (dpa)

Das israelische Militär beschiesst zahlreiche Ziele in Gaza, hier den Palestine-Tower in Gaza-Stadt. 
Bild: Bild: Mohammed Saber / EPA

10:29 Uhr

SONNTAG, 8. OKTOBER

Kämpfe entlang der Grenze zu Gaza dauern an

In mehreren Orten in Israel dauern die gewalttätigen Auseinandersetzungen nach Angaben der Kassam-Brigaden der radikal-islamischen Hamas an. In mehreren Gebieten entlang der Grenze zum Gazastreifen werde weiter gekämpft, darunter in den Orten Ofakim, Sderot, Jad Mordechai, Kfar Asa, Beeri, Jatid und Kissufim, erklärt die bewaffnete Gruppierung. (dpa)

09:43 Uhr

SONNTAG, 8. OKTOBER

313 Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Grossattacke auf Israel sind bisher 313 Menschen getötet worden. 1990 Palästinenser seien verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza am Sonntag mit. Unter den Toten und Verletzten seien auch Minderjährige.

Attacke fünf militanter Palästinenser am Strand verhindert

Die israelische Marine hat am Sonntag nach Militärangaben einen neuen Angriff fünf militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet verhindert. «Die Marinesoldaten identifizierten fünf Terroristen, die sich am Zikim-Strand auf israelischem Gebiet versteckt hatten». Sie seien «ausgeschaltet» worden, sagte ein israelischer Armeesprecher. (dpa)

09:09 Uhr

SONNTAG, 8. OKTOBER

Überblick Sonntagmorgen: Hunderte Opfer, tausende Verletzte, dutzende Geiseln

Die Kämpfe dauern auf beiden Seiten weiter an. Die Zahl der Toten stieg den Behörden zufolge in Israel auf mindestens 300, an die 1600 Menschen sollen verletzt sein, Dutzende noch in Geiselhaft. Die israelische Armee teilt mit, die Lage im Süden noch nicht wieder vollständig unter Kontrolle zu haben. Sie arbeitet sich Stück für Stück vor und tötet dabei zahlreiche Hamas-Kämpfer, zuletzt deren zehn in einer besetzten Polizeistation in Sderot.

Aus der Luft bombardiert Israel den Gazastreifen massiv, in der Nacht wurden zehn Hamas-Ziele getroffen. Unter anderem seien ein Geheimdiensthauptquartier sowie eine militärische Einrichtung angegriffen worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza sind dabei bisher 313 Menschen getötet worden. Darunter seien auch 20 Minderjährige, 1788 Palästinenser seien verletzt worden.

Menschen in den Trümmern in Tel Aviv. 
Bild: Bild: Moti Milrod / AP

Netanjahu kündet vernichtende Schläge gegen Hamas an

In der Nacht hat sich zudem das israelische Sicherheitskabinett getroffen. Die Botschaft von Regierungschef Benjamin Netanjahu ist unmissverständlich: man wolle vernichtende Schläge gegen die Hamas führen. Ziel sei, die militärischen und regierungstechnischen Kapazitäten der Hamas und des Islamischen Jihad so zu zerstören, «dass sie für viele Jahre nicht mehr in der Lage und bereit sind, die Bürger Israels zu bedrohen und anzugreifen».

Konkret soll die Einfuhr von Strom-, Brennstoff- und Warenlieferungen in den Gazastreifen gestoppt werden. Das israelische Militär setzt seine massiven Luftschläge im Gazastreifen weiter fort.

Hisbollah beschiesst Israel – Gegenangriff läuft

Die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah-Miliz im Libanon erklärte am Sonntag, sie habe «eine grosse Anzahl von Artilleriegranaten und Lenkraketen» auf israelische Stellungen an der Grenze abgeschossen. Dies «aus Solidarität» mit dem Grossangriff der Hamas, hiess es.

Israel antwortet seinerseits mit Beschuss des Libanons mit Artillerie. Die israelische Artillerie sei dabei, «das Gebiet im Libanon anzugreifen, aus dem ein Schuss abgefeuert wurde», erklärte die israelische Armee am Sonntagmorgen.

Israelischer Angriff auf den Palestine-Tower in Gaza-Stadt am Samstagabend. 
Bild: Bild: Mohammed Saber / EPA

Israel evakuiert Ortschaften in der Nähe von Gaza

Die israelische Armee evakuiert angesichts des Kriegs mit der im Gazastreifen herrschenden Hamas-Organisation die israelischen Ortschaften im Grenzgebiet. Tausende von Menschen sollten an andere Orte in Israel gebracht werden, die Armee erklärte das Gebiet um Gaza herum zum Sperrgebiet.

Gemäss Angaben des israelischen Militärs gibt es noch acht Punkte im Süden des Landes, wo nach möglichen Angreifern gesucht wird. Der Sperrzaun zum Gazastreifen sei an 29 Stellen durchbrochen worden, diese seien inzwischen alle unter Kontrolle. Denkbar sei derzeit auch eine israelische Bodenoffensive. (dpa)

09:05 Uhr

SONNTAG, 8. OKTOBER

Hisbollah übernimmt Verantwortung für Beschuss israelischer Gebiete

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat die Verantwortung für den Raketenbeschuss von durch Israel besetzte Gebiete übernommen. «Auf dem Weg zur Befreiung dessen, was von unserem besetzten libanesischen Land übrig geblieben ist», hiess es in einer Erklärung der eng mit dem Iran verbündeten Hisbollah am Sonntag. Die Beobachtermission der Vereinten Nationen im Libanon, Unifil, bestätigte, dass mehrere Raketen aus dem Südosten Libanons auf das von Israel besetzte Gebiet abgefeuert wurden. Die israelische Artillerie erwiderte nach Angaben eines Sprechers die Angriffe.

In «Solidarität mit dem siegreichen palästinensischen Widerstand und dem Kampf des palästinensischen Volkes» habe eine Brigade der Hisbollah am Sonntagmorgen drei Flächen der «zionistischen Besatzung» im Gebiet der Schebaa-Farmen angegriffen, so die Hisbollah. Die sogenannten Schebaa-Farmen gehören nach Auffassung der UN zu den 1967 von Israel besetzten syrischen Gebieten. Syrien und einigen Parteien im Libanon sehen das Gebiet jedoch als libanesisches Territorium an.

Unter anderem sei eine Radaranlage mit einer grossen Zahl von Artilleriegranaten und Lenkraketen direkt beschossen worden, teilte die Hisbollah mit. Im Gegenzug griff Artillerie der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) das Gebiet an, teilte IDF-Sprecher Daniel Hagari auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Die israelischen Streitkräfte seien auf alle Szenarien vorbereitet. (dpa)

08:09 Uhr

SONNTAG, 8. OKTOBER

256 Palästinenser bei Angriffen Israels getötet

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen als Reaktion auf die Hamas-Grossattacke auf Israel sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza bisher 256 Menschen getötet worden. Darunter seien auch 20 Minderjährige, teilte das Ministerium am Sonntag mit. 1788 Palästinenser seien verletzt worden.

Die israelische Luftwaffe hatte nach dem tödlichen Grossangriff militanter Palästinenser in Israel, bei dem rund 300 Menschen getötet wurden, Ziele der im Gazastreifen herrschenden Hamas beschossen. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Zerstörte Moschee in Gaza. 
Bild: Bild: Yousef Masoud / AP

Nach Angaben der Armee wurden in der Nacht zu Sonntag zehn Hamas-Ziele getroffen. Sie hätten sich in mehrstöckigen Gebäuden befunden. Unter anderem seien ein Geheimdiensthauptquartier sowie eine militärische Einrichtung angegriffen worden.

Parallel dazu habe die israelische Armee zwei Banken beschossen, die der Hamas zur Finanzierung von Terroraktivitäten gegen israelische Zivilisten dienten. Auch eine Waffenproduktionsstätte der militanten Organisation Islamischer Dschihad in Gaza sowie Waffenlager seien getroffen worden. (dpa)

07:06 Uhr

SONNTAG, 8. OKTOBER

Israel meldet Beschuss aus dem Libanon und kündigt Gegenangriff an

Israel ist nach Angaben eines Militärsprechers aus dem Libanon beschossen worden. Artillerie der israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) würden das Gebiet im Libanon, von dem aus kurz zuvor auf israelisches Gebiet geschossen worden sei, unter Feuer nehmen, teilte IDF-Sprecher Daniel Hagari am Sonntag auf der Plattform X (vormals Twitter) mit. Die israelischen Streitkräfte seien auf alle Szenarien vorbereitet und würden auch weiterhin die Sicherheit der Bewohner Israels schützen. (dpa)

06:16 Uhr

SONNTAG, 8. OKTOBER

Israel tötet zehn Angreifer in Sderot

Israelische Einsatzkräfte haben nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmassliche Hamas-Angehörige an einer Polizeistation getötet. Wie die Nachrichten-Webseite Ynet am frühen Sonntagmorgen unter Berufung auf die Polizei berichtete, seien nach einem etwa 20-stündigen Gefecht «etwa zehn bewaffnete Terroristen neutralisiert» worden. Die Polizeistation sei wieder unter Kontrolle gebracht worden, hiess es. Die Angreifer hätten sich verschanzt gehabt und das Feuer eröffnet. (dpa)

06:03 Uhr

SONNTAG, 8. OKTOBER

Israel bombardiert auch in der Nacht weiter den Gazastreifen

Die israelische Luftwaffe hat auch in der Nacht zum Sonntag weitere Ziele im Gazastreifen attackiert. Auf beiden Seiten kamen bislang Hunderte von Menschen ums Leben.

Ziel sei es, die militärischen und regierungstechnischen Kapazitäten der islamistischen Hamas und des Islamischen Dschihad so zu zerstören, «dass sie für viele Jahre nicht mehr in der Lage und bereit sind, die Bürger Israels zu bedrohen und anzugreifen», gab das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts am frühen Sonntagmorgen bekannt. Die Einfuhr von Strom, Brennstoff und Waren in den Gazastreifen wurde gestoppt.

Bild aus Tel Aviv am Sonntag nach den Raketenangriffen aus Gaza. 
Bild: Bild: Oded Balilty / AP

Netanjahu: Beginn eines langen und schwierigen Kriegs

«Wir beginnen einen langen und schwierigen Krieg, der uns durch einen mörderischen Angriff der Hamas aufgezwungen wurde», sagte Netanjahu nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts. «Wir werden alle Orte, an denen die Hamas organisiert ist und sich versteckt, in Trümmerinseln verwandeln», hatte er zuvor in einer Ansprache gesagt.

Regierungschef Israels: Benjamin Netanjahu.
Bild: Screenshot: Twitter

Die Bewohner des Gazastreifens forderte er auf: «Flieht jetzt von dort, denn wir werden überall und mit all unserer Kraft handeln». Israel werde Rache nehmen. «Dieser Krieg wird Zeit brauchen», so der israelische Premier. «Es liegen noch herausfordernde Tage vor uns.»

Hamas-Kämpfer entführen und töten in israelischen Orten

Unterstützt von einem Hagel Tausender Raketen waren Hamas-Kämpfer aus dem blockierten Gazastreifen am Samstag in nahe gelegene israelische Städte eingedrungen. Dabei töteten sie mehrere Menschen und verschleppten eine unbekannte Zahl Soldaten und Zivilisten, darunter laut Medien auch Kinder, in den Gazastreifen. Mehrere israelische Städte, darunter die Küstenmetropole Tel Aviv wurden zum Ziel heftiger Raketenangriffe.

Der Sprecher der Hamas, Ghazi Hamad, erklärte unterdessen dem Sender BBC, die Gruppe habe direkte Unterstützung für den Angriff vom Iran erhalten. Der Iran habe sich verpflichtet, «den palästinensischen Kämpfern bis zur Befreiung Palästinas und Jerusalems beizustehen». Die Hamas wird von der EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Ghazi Hamad, Sprecher der Hamas spricht bei BBC.
Bild: Bild: BBC

Mindestens 300 tote Israelis, über 230 tote Palästinenser

Bislang kamen in Israel nach Medienberichten mindestens 300 Menschen ums Leben. Rund 1590 Menschen seien verletzt. Die Angriffe trafen Israel am jüdischen Feiertag Simchat Tora (Freude der Tora) vollkommen überraschend.

Auf palästinensischer Seite wurden mindestens 232 Menschen getötet und knapp 1700 verletzt, meldete das Gesundheitsministerium im Gazastreifen.

Geiseln aus Haus befreit

Israelische Soldaten konnten nach Medienberichten Geiseln, die in einem Haus in Ofakim festgehalten worden seien, wieder befreien. Sie hätten das Gebäude gestürmt und zehn Terroristen getötet, berichtete die Nachrichten-Website Ynet und der Sender i24NEWS. Drei israelische Soldaten seien verletzt worden.

Die erste Phase ende jetzt mit der «Vernichtung des grössten Teils der feindlichen Kräfte, die in unser Gebiet eingedrungen sind», hiess es nach der Sitzung des israelischen Sicherheitskabinetts. Zugleich habe man eine Offensivphase eingeleitet, die solange fortgesetzt werde, bis die Ziele erreicht seien. «Wir werden die Sicherheit der Bürger Israels wiederherstellen und wir werden siegen», hiess es.

Zusammenstösse auch im Westjordanland

Unterdessen geht die Gewalt auch im Westjordanland weiter. Bei Zusammenstössen mit der israelischen Armee wurden am Samstag in mehreren Orten sechs Palästinenser getötet, darunter ein 13 Jahre alter Junge, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte. Ein weiterer Mann wurde palästinensischen Angaben zufolge nach einem versuchten Messerangriff von israelischen Soldaten erschossen.

Gespräche für israelische Notstandsregierung

Im Hintergrund liefen unterdessen in Israel am Abend Gespräche über die Bildung einer Notstandsregierung. Regierungschef Benjamin Netanjahu habe den beiden Oppositionsführern Jair Lapid und Benny Gantz den Eintritt in eine Notstandsregierung angeboten, teilte ein Sprecher von Netanjahus Likud-Partei mit. Zuvor hatte Lapid bereits die Bereitschaft dazu signalisiert. Medienberichten zufolge soll ein Treffen zwischen Lapid und Gantz jedoch ohne Einigung geblieben sein. (dpa)

22:31 Uhr

Samstag, 7. OKTOBER

Konfrontationen mit Israels Armee - mehrere Palästinenser getötet

Während die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas Israel mit einem Grossangriff überzogen hat, geht die Gewalt auch im Westjordanland weiter. Bei Zusammenstössen mit der israelischen Armee wurden am Samstag in mehreren Orten sechs Palästinenser getötet, darunter ein 13 Jahre alter Junge, wie das Gesundheitsministerium in Ramallah mitteilte.

Ein weiterer Mann wurde palästinensischen Angaben zufolge nach einem versuchten Messerangriff von israelischen Soldaten erschossen. Bei Konfrontationen in mehreren Orten im Westjordanland wurden nach Angaben des Roten Halbmonds 33 Menschen unter anderem durch Schüsse, Granatsplitter und Tränengas verletzt.

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen getötet. Im selben Zeitraum kamen 207 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben. (dpa)

22:12 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Netanjahu: Werden Hamas in Gaza besiegen - Krieg wird «Zeit brauchen»

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu.
Bild: Bild: Abir Sultan / Pool / EPA

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel eine harte Reaktion im Gazastreifen angekündigt. «Wir werden alle Orte, an denen die Hamas organisiert ist und sich versteckt, in Trümmerinseln verwandeln», sagte Netanjahu am Samstagabend in einer Ansprache. Bewohner des Gazastreifens forderte er auf: «Flieht jetzt von dort, denn wir werden überall und mit all unserer Kraft handeln». Israel werde Rache für diesen schwarzen Tag nehmen. Die Hamas wird von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft.

Gleichwohl kündigte Netanjahu lange andauernde Kampfhandlungen an. «Dieser Krieg wird Zeit brauchen», sagte Netanjahu. «Es liegen noch herausfordernde Tage vor uns.» (dpa)

21:08 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Biden: Israel hat ein Recht auf Selbstverteidigung

Im neu aufgeflammten Konflikt mit der islamistischen Terrororganisation Hamas hat US-Präsident Joe Biden dem Staat Israel die Unterstützung der Vereinigten Staaten zugesichert. «Die USA stehen an der Seite Israels», sagte Biden am Samstag im Weissen Haus. Die Welt habe «abstossende Bilder» aus Israel mit Tausenden Raketen sehen müssen, die auf Städte herabregnen, erklärte er weiter. «Israel hat ein Recht darauf, sich selbst und sein Volk zu verteidigen», hatte Biden schon zuvor in einer Pressemitteilung unterstrichen.

«Die Vereinigten Staaten warnen alle anderen Gruppen, die Israel gegenüber feindselig eingestellt sind, aus dieser Situation Kapital schlagen zu wollen», hatte Biden erklärt. «Und die Unterstützung meiner Regierung von Israels Sicherheit ist felsenfest und standhaft.» Biden habe am Samstag mit Premierminister Benjamin Netanjahu gesprochen und werde weiter in engem Kontakt mit ihm stehen, teilte das Weisse Haus mit.

Ähnlich unterstützend hatten sich zuvor auch Aussenminister Anthony Blinken und eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA geäussert. «Die USA verurteilen uneingeschränkt die grundlosen Angriffe auf israelische Zivilisten durch Hamas-Terroristen», teilte Adrienne Watson am Samstag mit. (dpa)

20:39 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Neue Zahlen zu Toten und Verletzten

Bei den Grossangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel sind mindestens 200 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 1100 weitere seien verletzt worden, hiess es am Samstagabend aus medizinischen Quellen in Israel.

Im Gazastreifen sind nach dem Beschuss der israelischen Armee als Folge der Grossangriffe auf Israel mindestens 232 Menschen getötet und knapp 1700 verletzt worden. Das teilte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Samstagabend mit. (dpa)

20:12 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Raketenalarm im Grossraum Tel Aviv - mehrere Verletzte

Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel hat es im Grossraum Tel Aviv und anderen Städten des Landes erneut Raketenalarm gegeben. Bei den Angriffen wurden mehrere Menschen verletzt, drei davon schwer, wie der Rettungsdienst Magen David Adom meldete. Ob die Menschen durch die Angriffe selbst oder auf der Flucht verletzten, war zunächst unklar. Israelische Medien berichteten unter Berufung auf die Feuerwehr, ein Gebäude in Tel Aviv sei von Raketen getroffen und eingestürzt. Zwei Menschen seien gerettet worden.

Über der Küstenmetropole waren am Samstagabend zahlreiche Explosionen zu hören, von denen die meisten vermutlich durch das israelische Raketenabwehrsystem Iron Dome ausgelöst wurden. Zuvor heulten in mehreren Städten des Landes die Warnsirenen.

Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas teilte am Abend mit, es seien 150 Raketen auf Israel abgeschossen worden. Grund sei, dass Israel ein Wohnhaus im Gazastreifen attackiert habe. Die israelische Luftwaffe beschoss als Reaktion auf den Grossangriff der Hamas auf Israel am Samstagmorgen Ziele der Organisation im Gazastreifen.

Israels Armee griff die zwei mehrstöckigen Gebäude eigenen Angaben nach an, weil diese von der Hamas für terroristische Aktivitäten genutzt worden seien. «Die Terrororganisation Hamas platziert ihre militärischen Mittel bewusst im Herzen der Zivilbevölkerung im Gazastreifen.» Die Armee habe die Anwohner zuvor zum Verlassen des Gebäudes aufgefordert. ( dpa)

19:30 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

«Das ändert alles»: Die Eindrücke unseres Korrespondenten in Israel

Mit einem grossangelegten Terrorangriff hat die islamistische Hamas Israel überrumpelt und mutmasslich Dutzende Geiseln genommen. Die tief zerstrittene israelische Gesellschaft stellt sich auf Krieg ein, doch der Schaden ist kaum mehr zu beheben.

19:26 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Israel will Stromversorgung im Gazastreifen einstellen

Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel will das Land die Stromversorgung im Gazastreifen kappen. «Ich habe die Anordnung unterzeichnet, die das Elektrizitätsunternehmen anweist, die Stromversorgung des Gazastreifens einzustellen», schrieb Energieminister Israel Katz am Samstagabend auf der Plattform X (vormals Twitter). Die Küstenenklave ist für seine Energieversorgung auf Treibstoffimporte angewiesen.

Bei einem Überraschungsangriff hatte die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas am Samstag Tausende von Raketen auf Israel abgefeuert. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser nach Israel vor und entführten nach Angaben des israelischen Militärs auch Israelis in den Gazastreifen. Die israelische Luftwaffe beschoss als Reaktion auf den Grossangriff Ziele der Organisation im Gazastreifen. (dpa)

19:01 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Irans Staatsoberhaupt bekräftigt Drohungen gegen Israel

Irans Religionsführer und Staatsoberhaupt hat nach dem Angriff der Hamas auf Israel alte Drohungen gegen Israel bekräftigt. Die palästinensische Bewegung sei heute «energischer, lebendiger und besser vorbereitet denn je», sagte Ajatollah Ali Chamenei laut einer Mitteilung am Samstag. «Dieses Krebsgeschwür wird, so Gott will, durch das palästinensische Volk und die Widerstandskräfte in der gesamten Region endgültig ausgerottet werden», sagte Chamenei weiter.

Seit der Staatsgründung im Jahr 1979 gilt Israel als Erzfeind der Islamischen Republik. Die politische und geistliche Führung in Teheran spricht dem jüdischen Staat das Recht zu existieren ab. Seit den 1990er Jahren hat der Iran seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine «Achse des Widerstands» gegen Israel zu schaffen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bezeichnet den Iran ebenfalls als «wichtigsten Feind» und schloss in der Vergangenheit auch mehrfach ein militärisches Vorgehen nicht aus, falls der weiter am Bau einer Atombombe arbeitet. (dpa)

18:46 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Arabische Welt fordert Ende der Gewalt - und übt Kritik an Israel

Mehrere arabische Staaten haben nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel ein Ende der Gewalt gefordert - gleichzeitig aber auch scharfe Kritik an der israelischen Politik geäussert. Das Golfemirat Katar etwa machte alleine Israel für die Eskalation verantwortlich und verwies auf «ständige Verletzungen der Rechte des palästinensischen Volkes», wie die staatliche Nachrichtenagentur QNA am Samstag berichtete.

Saudi-Arabien forderte ein sofortiges Ende der Eskalation. Gleichzeitig warnte die Regionalmacht vor einer «Entziehung der legitimen Rechte des palästinensischen Volkes». Mit den zwei heiligsten Stätten des Islams gilt das sunnitische Königreich in der arabischen Welt als wichtige Schutzmacht der Palästinenser. Gleichzeitig laufen derzeit Gespräche zwischen dem einflussreichen Ölstaat und Israel unter US-Vermittlung über eine mögliche Normalisierung ihrer Beziehungen. Dies könnte Experten zufolge folgenreiche Veränderungen in der Region auslösen.

Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) drangen auf eine umgehende Waffenruhe. Das Aussenministerium forderte in einer Mitteilung «Bemühungen um einen gerechten und umfassenden Frieden». Gewalt, Spannungen und Instabilität in der Region müssten verhindert werden. Die VAE schlossen vor drei Jahren in einem historischen Schritt einen Friedensvertrag mit Israel.

Der Irak betonte seine Unterstützung für das palästinensische Volk. Die Angriffe der Hamas seien eine «natürliche Folge der systematischen Unterdrückung», der sich das palästinensische Volk ausgesetzt sehe, hiess es in einer Mitteilung des Büros des irakischen Premierministers. Iraks Regierung rief angesichts der Lage die Arabische Liga zu einer Sitzung auf. 2022 war mit Ministerpräsident Mohammed Schia al-Sudani ein Mann im Irak an die Spitze der Regierung gerückt, der breite Unterstützung iranischer Gruppen erhält. Der Iran sieht Israel als Erzfeind an. (dpa)

18:06 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Israelischer Militärsprecher: Kämpfe an fast zwei Dutzend Orten

Nach dem Grossangriff der islamistischen Hamas auf Israel dauerten am Abend die Kampfhandlungen an fast zwei Dutzend Orten an. «Wir kämpfen an 22 Orten», sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Samstag. Es gebe keine Gemeinde im Süden Israels, in der keine Streitkräfte seien. «Es gibt Gemeinden, die von Terroristen befreit wurden, aber wir möchten das Gebiet weiter durchsuchen, bevor wir dies bekannt geben», sagte Hagari weiter.

Ein israelischer Soldat im umkämpften Sderot.
Bild: Keystone

In den Orten Ofakim und Beeri sei es zu Geiselnahmen gekommen. «Dort sind Spezialeinheiten mit hochrangigen Kommandeuren im Einsatz und es kommt zu scharfen Feuergefechten», sagte Hagari. «Wir befinden uns im Krieg.» In allen Gebieten seien Strassensperren errichtet worden.

Hagari warnte darüber hinaus vor vielen Falschmeldungen. «Es hiess, Nimrod Aloni (ein Spitzengeneral) sei entführt worden, das stimmt nicht. Sie sagten, Avi Rosenfeld (Kommandeur der Gaza-Division) sei entführt worden, das stimmt nicht.» Ziel sei es nun, «dass alle Terroristen getötet werden und dass alle Gemeinden von Terroristen befreit werden». Bis dahin sollen sich die Bewohner in der Nähe des Gazastreifens weiter in ihren Häusern einschliessen. (dpa)

17:55 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

UN-Nahost-Vermittler warnt vor «gefährlichem Abgrund»

Der UN-Koordinator für den Friedensprozess im Nahen Osten, Tor Wennesland, hat grosse Sorge um die Zivilbevölkerung in Israel und im Gazastreifen. In einer Erklärung aus Jerusalem rief der Norweger am Samstag alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf. «Dies ist ein gefährlicher Abgrund, und ich appelliere an alle, sich davon zurückzuziehen», teilte Wennesland mit.

Er verurteilte die Angriffe militanter Palästinenser aus dem Gazastreifen auf breiter Front gegen Israel von Samstagmorgen. «Dies sind abscheuliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung, die sofort eingestellt werden müssen», teilte er mit. (dpa)

17:38 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Militärsprecher bestätigt Entführung von Israelis

Die Zahl der Opfer der Hamas-Grossattacke in Israel schnellt immer weiter in die Höhe. Nun bestätigt das Militär Berichte, dass mehrere Israelis in den Küstenstreifen verschleppt wurden.

Kämpfer der islamistischen Hamas haben nach Angaben des israelischen Militärs Israelis in den Gazastreifen entführt. Darunter seien auch Soldaten, bestätigte am Samstag ein Sprecher der Armee, ohne Angaben zur Zahl der Entführten zu machen. Zuvor kursierten in sozialen Medien zahlreiche Videos von israelischen Geiseln. Die genaue Zahl bleibt ungewiss. (dpa)

16:20 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Mindestens 100 Tote in Israel nach Attacke aus Gaza

Bei den Grossangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel sind mindestens 100 Menschen ums Leben gekommen. Dies berichteten israelische Medien am Samstag unter Berufung auf medizinische Kreise. Rund 900 weitere seien verletzt worden.

In einem Überraschungsangriff hatte die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas am Samstag Tausende von Raketen auf Israel abgefeuert. Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser über Land, See und Luft nach Israel vor. Nach Medienberichten töteten sie in Ortschaften in Grenznähe zahlreiche Israelis. Einige Angreifer hätten sich auch mit Geiseln in Häusern verschanzt. Mehrere Israelis seien in den Gazastreifen verschleppt worden. In sozialen Medien kursierten zahlreiche Videos von israelischen Geiseln, die sich aber nicht unabhängig überprüfen liessen.

Die israelische Luftwaffe beschoss als Reaktion auf den Grossangriff Ziele der Organisation im Gazastreifen. Dabei wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza von Samstagnachmittag 198 Menschen getötet und mehr als 1600 verletzt. Die Hamas wird von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. (dpa)

15:59 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Weltsicherheitsrat soll Dringlichkeitssitzung wegen Nahost abhalten

Angesichts der Gewalteskalation in Nahost soll der Weltsicherheitsrat in New York zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen kommen. Der genaue Zeitpunkt für das unter anderem von Malta beantragte Treffen des mächtigsten Gremiums der Vereinten Nationen stand zunächst nicht fest. Das sagten mehrere Diplomatinnen und Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur. Als möglicher Termin wurden Sonntag oder Montag genannt.

In einem Überraschungsangriff hatten militante Palästinenser seit Samstagmorgen mehrere Tausend Raketen auf Israel abgefeuert. Ausserdem drangen Bewaffnete über Land, Luft und See auf israelisches Gebiet vor. Bei den Angriffen auf Israel sind Rettungskräften zufolge zahlreiche Menschen getötet worden. Hunderte weitere seien verletzt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. (dpa)

15:46 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Palästinensische Behörden melden fast 200 Tote im Gazastreifen

Im Gazastreifen sind nach dem Beschuss der israelischen Armee als Folge der Grossangriffe auf Israel 198 Menschen getötet und mehr als 1600 verletzt worden. Das teilte das Gesundheitsministerium im Gazastreifen am Samstag mit. Bei den Attacken aus dem Gazastreifen auf Israel kamen dort zudem mindestens 40 Menschen ums Leben, wie der Rettungsdienst Magen David Adom mitteilte. Die israelischen Rettungskräfte hätten zudem Hunderte Verletzte behandelt.

Neben Attacken mit mehreren Tausend Raketen auf israelische Ortschaften drangen Armeeangaben zufolge auch bewaffnete Palästinenser bei dem Überraschungsangriff über Land, See und Luft nach Israel vor. Es kam zu schweren Kämpfen mit israelischen Soldaten. Zudem gab es unbestätigte Berichte über Geiselnahmen und Entführungen in den Gazastreifen. Das Land wurde nach Angaben der Armee in Kriegsbereitschaft versetzt. (dpa)

14:59 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

USA verurteilen Hamas-Angriffe als Terror

Im Konflikt zwischen der Hamas und dem Staat Israel haben sich die Vereinigten Staaten klar an die Seite Israels gestellt. «Die USA verurteilen uneingeschränkt die grundlosen Angriffe auf israelische Zivilisten durch Hamas-Terroristen», teilte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Adrienne Watson, am Samstag mit. Es gebe niemals eine Rechtfertigung für Terrorismus, hiess es weiter. «Wir stehen eng an der Seite der Regierung und der Bevölkerung in Israel und sprechen unser Beileid für die israelischen Leben aus, die in diesen Angriffen verloren gegangen sind», teilte Watson mit.

In einem Überraschungsangriff hatten militante Palästinenser seit Samstagmorgen mehrere Tausend Raketen auf Israel abgefeuert. Ausserdem drangen Bewaffnete über Land, Luft und See auf israelisches Gebiet vor. Bei den Angriffen auf Israel sind Rettungskräften zufolge zahlreiche Menschen getötet worden. Hunderte weitere seien verletzt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. (dpa)

14:49 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Selenski: Israel hat Recht auf Selbstverteidigung

Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat nach dem Grossangriff der militanten Hamas das Recht Israels auf Selbstverteidigung betont. Terror dürfe keinen Platz in der Welt haben, weil er sich nicht gegen ein bestimmtes Land oder Personen richte, sondern gegen die ganze Menschheit, schrieb Selenski am Samstag auf Facebook. «Das Recht Israels auf Selbstverteidigung steht ausser Frage.»

Die Ukraine verteidigt sich selbst seit fast 20 Monaten gegen eine grossangelegte russische Invasion. Für Bürger der Ukraine in Israel sei in den Konsularvertretungen eine Anlaufstelle eingerichtet worden, schrieb er. (dpa)

14:16 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Einschätzung: Einen solchen Angriff hat Israel noch nie erlebt

Die Ereignisse überschlagen sich, nachdem Hamas-Terroristen nach Israel eingedrungen sind. Über 40 Israelis wurden getötet, über 740 verletzt. Israelis wurden nach Gaza verschleppt, unter ihnen Kinder. Es herrschen Angst, Chaos und es gibt zu viele unbeantwortete Fragen – ein erster Versuch einer Einschätzung:

13:52 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Schweizer Armeechef Süssli auf Israelbesuch, aber nicht im Konfliktgebiet

Der Schweizer Armeechef Thomas Süssli ist seit Freitag in Israel. Er sei wohlauf, sein Besuch finde ausserhalb des von den Angriffen aus dem Gazastreifen betroffenen Sektors statt, teilte das Schweizer Verteidigungsdepartement gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit.

Der noch bis am Sonntag andauernde Arbeitsbesuch von Süssli werde vorläufig weitergeführt. Die Lage werde aber laufend überprüft und es wären Anpassungen möglich. Die Sicherheit der Delegation habe höchste Priorität. Zu Details und Stationen des Arbeitsbesuchs von Süssli äusserte sich das VBS mit Verweis auf die Sicherheit nicht weiter. (dpa)

13:40 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Israelische Luftwaffe beschiesst nach Hamas-Angriff Ziele in Gaza

Die israelische Luftwaffe beschiesst erneut Ziele in Gaza. Dutzende Kampfjets seien an dem Angriff beteiligt gewesen, teilte ein Sprecher der israelischen Armee mit. Es seien 17 Militäranlagen und vier Kommandozentren der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas angegriffen worden, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird.

Raketen flogen am Samstagmorgen aus dem Gazastreifen Richtung Israel. Jetzt feuert Israel zurück und schickt Kampfjets nach Gaza. 
Bild: Bild: Fatima Shbair / AP

Die Hamas hatte den Beginn einer «Militäroperation» gegen Israel verkündet. Die militante Organisation Islamischer Dschihad teilte mit, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. Nach Medienberichten nahmen bewaffnete Männer auch in mehreren israelischen Ortschaften Geiseln. (dpa)

13:18 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

EU-Aussenbeauftragter Borrell: «Geiseln müssen sofort freigelassen werden.»

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell äussert sich erneut via X (Twitter): «Die Nachrichten über Zivilisten, die in ihren Häusern oder nach Gaza als Geiseln genommen werden, sind entsetzlich», schreibt er. Er fordert die sofortige Freilassung der Geiseln. Dieses Vorgehen verstosse gegen Völkerrecht.

Israelische Sicherheitskräfte in der Nähe der Stadt Ashkelon im Süden des Landes. Sie bekämpfen militante Palästinenser, welche in auf israelisches Gebiet eingedrungen waren. 
Bild: Bild: Atef Safadi / EPA

In sozialen Medien wird über Gefangennahmen von sowohl israelischen Soldaten wie Zivilisten durch Palästinenser berichtet. Offiziell bestätigt sind die Berichte bisher nicht. (dpa)

12:51 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Mindestens 22 Menschen erschossen, mindestens 70 Schwerverletzte

Bei den Grossangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel sind Einsatzkräften zufolge mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Sie seien durch Schüsse getötet worden, berichtete der Rettungsdienst Magen David Adom am Samstag. Unter den Todesopfern sei auch ein Sanitäter. Der Rettungsdienst habe zudem Hunderte Verletzte behandelt. Zuvor hatten israelische Medien die Zahlen unter Berufung auf Magen David Adom veröffentlicht. Demnach gab es auch mindestens 70 Schwerverletzte.

Neben Attacken mit mehreren Tausend Raketen auf israelische Ortschaften drangen nach Armeeangaben auch bewaffnete Palästinenser nach Israel vor. Es kam zu schweren Kämpfen mit israelischen Soldaten, es gibt unbestätigte Berichte von Geiselnahmen und Entführungen in den Gazastreifen. In Tel Aviv, Jerusalem und anderen Städten Israels heulten laut Armee Warnsirenen. (dpa)

12:14 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Blutige Strassenkämpfe: Menschen verbarrikadieren sich und rufen um Hilfe

Der Polizeipräsident Israels, Kobi Shabtai, äussert sich zum aktuellen Vorgehen. Die Polizei sei zusammen mit der Armee, Spezialeinheiten und anderen zusätzlichen Kräften in den Gazastreifen geschickt worden. Man wisse, dass Zivilisten an allen möglichen Orten verbarrikadiert seien.

Sicherheitskräfte evakuieren Israelis. 
Bild: Bild: Tsafrir Abayov / AP

Gemäss Berichten gebe es derzeit blutige Strassenkämpfe. Von Massakern, auch gegen die Zivilbevölkerung, ist die Rede. Die Angreifer dringen in die Orte ein, Aufnahmen und Berichte von Menschen aus Israel zeigen, wie verzweifelt sie angesichts der eskalierten Lage sind und wie überraschend die Angriffe kamen. Sie rufen um Hilfe.

In israelischen und internationalen Medien oder auf Social Media wird vermeldet, dass Hamas-Kämpfer durch die Strassen der Ortschaften ziehen, in Häuser eindringen, Geiseln nehmen und Menschen töten.

Die israelische Zeitung « Jedioth Aharonoth » zitiert verzweifelte Menschen, die sich verbarrikadiert hatten: «Wir werden angegriffen und niemand kommt uns zu Hilfe.» Oder:

«Wir sind in unserem Luftschutzbunker und verstehen nicht, was hier passiert. Man hört viele Schüsse. Wir sind alle hier in totaler Stille, verstehen nicht, was passiert und fühlen uns verlassen.»

Demnach richte sich der Angriff ausschliesslich gegen Zivilisten. Die Zeitung zitiert weiter: «Sie schlachten uns ab, es gibt keine Armee und niemanden hier.» Ein weiterer Israeli wird mit den folgenden Worten zitiert: «Terroristen gehen zwischen den Häusern umher und versuchen einzudringen.»

Sicherheitskräfte gehen von Zone zu Zone

«Wir rufen alle auf, hinter verschlossenen Türen zu bleiben, wir werden am Ende alle erreichen. Wir bewegen uns von einer Zone zur nächsten.» sagte Polizeipräsident Kobi Shabtai weiter. Es gebe eine «ganze Reihe von Terroristen», die an verschiedenen Orten bereits getötet wurden. «Leider gibt es auch Opfer unter unseren Streitkräften und Zivilisten, die in der Nähe waren. Ich rufe die Öffentlichkeit auf, Zurückhaltung und Geduld zu zeigen und sich in ihren Häusern einzuschliessen.» (dpa)

11:30 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Überblick: Zusammenfassung um 11.30 Uhr

Die islamistische Hamas hat am Samstagmorgen vom Gazastreifen aus Israel massiv aus der Luft, am Boden und von See aus angegriffen. Ziel der gegen 2500 Raketen waren vor allem Süd- und Zentralisrael, teils bis Jerusalem und Tel Aviv.

Gleichzeitig drangen bewaffnete Palästinenser am Boden in den Süden Israels ein und sorgten dort für Terror. Gemäss der radikal-islamischen Hamas, welche im Gazastreifen das Sagen hat, wurden dabei Israelis entführt, als Geiseln genommen oder getötet. Berichten zufolge wurden mehr als 200 Israelis verwundet und mehrere getötet. Die israelische Polizei schätzt, dass sich derzeit 60 Terroristen an 14 Orten im ganzen Land aufhalten.

Als eine Reaktion auf den Angriff bombardierten israelische Kampfflugzeuge den von der Hamas kontrollierten Gazastreifen am Mittelmeer. Militärtrupps versuchen die Eindringlinge zurückzudrängen.

Hamas spricht von «Militäroperation» gegen Israel

Der israelische Geheimdienst wurde vom Zeitpunkt der Attacke offenbar überrascht. Die Hamas sprach von einer gezielten «Militäroperation» gegen Israel. Sie habe beschlossen, «israelischen Verbrechen» - wie er es nannte - ein Ende zu setzen, sagte Militärchef Mohammed Deif in einer Botschaft.

Wie genau die militanten Palästinenser trotz strenger Grenzkontrollen nach Israel vordringen konnten, war zunächst unklar. Gemäss Richard Hecht, Sprecher der israelischen Armee, es seien unter anderem Gleitflieger eingesetzt worden. Die Zahl der Angreifer konnte er nicht benennen; «Es waren nicht ein oder zwei.»

Netanjahu erklärt Kriegszustand: «Wir befinden uns im Krieg»

Israel wurde offiziell in Kriegsbereitschaft versetzt. «Bürger Israels, wir sind im Krieg», sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einer ersten Reaktion. Und der israelische Verteidigungsminister Joav Galant: «Die Hamas hat heute Morgen einen schweren Fehler begangen und einen Krieg gegen den Staat Israel begonnen.» Israelische Soldaten kämpften «an allen Stellen, an denen eingedrungen wurde».

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Bild: Screenshot: Twitter

Er rief die Bürger dazu auf, den Anweisungen der Behörden Folge zu leisten und sagte: «Israel wird diesen Krieg gewinnen.» Die israelische Armee nannte ihre Verteidigungsaktion «Iron Swords» (Eiserne Schwerter). Die Kriegsbereitschaft ermöglicht es der Armee beispielsweise Reservisten zu mobilisieren. Zehntausende solcher Reservisten der israelischen Armee sollen mobilisiert werden.

Lage hatte sich zuletzt zugespitzt

Die augenscheinlich länger vorbereiteten Attacken aus dem Gazastreifen kamen für Israel unerwartet. Im besetzten Westjordanland hatte sich die Lage allerdings zuletzt wieder zugespitzt. Seit Donnerstag waren dort vier Palästinenser bei eigenen Anschlägen oder Konfrontationen mit der Armee getötet worden.

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen getötet. Im selben Zeitraum kamen mehr als 200 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben. (ckr/dpa)

11:22 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Botschaft an arabische Länder, die Verhältnis zu Israel «normalisiert» haben

Der Angriff der Palästinenser auf Israel sei auch eine Botschaft an die arabischen Länder, die ihre Beziehungen zu Israel normalisiert haben. Das sagte Ghazi Hamad, der Sprecher der Hamas und ehemaliger stellvertretender Aussenminister der Regierung im Gazastreifen, gegenüber dem Sender «Al Jazeera».

«Ich denke, es ist beschämend für sie. Ich fordere alle arabischen Länder auf, die Beziehungen zu Israel abzubrechen, denn es ist kein Staat, der an Frieden oder Koexistenz glaubt oder daran, ein guter Nachbar zu sein», so Hamad. Israel sei ein feindlicher Staat, der gestoppt werden müsse. (dpa)

11:20 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Mindestens 22 Tote

Bei den massiven Angriffen aus dem Gazastreifen auf Israel wurden israelischen Medien zufolge mindestens 22 Menschen getötet und mindestens 70 schwer verletzt. Mehrere Medien beriefen sich dabei auf den Rettungsdienst Magen David Adom. In weiteren Berichten hiess es unter Berufung auf mehrere behandelnde Krankenhäuser, dass rund 200 Menschen verletzt worden seien. (dpa)

10:46 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Netanjahu spricht zu Israelis

«Wir befinden uns im Krieg und wir werden gewinnen», sagt der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu in einer Botschaft an die Israelis.

Gemäss dem israelischen Sender «13» sind sieben Gemeinden unter der Kontrolle der Hamas: Sderot, Nahal Oz, Kfar Haza, Magen, Sufa Beheri und das Generalkommando von Gaza.

Die israelische Polizei schätzt, dass sich derzeit 60 Militante im Land aufhalten. Das berichtet die israelische Zeitung «Haaretz». Zudem titelt das Blatt: «Mehrere Tote, Hunderte Verwundete, unbekannte Anzahl von Geiseln». (dpa)

09:59Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Schweiz verurteil Raketenangriff

Das Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA hat sich zum Angriff geäussert. Auf X wird das Ende der Gewalt und der Schutz der Bevölkerung gefordert.

Und auch die EU verurteilt die Angriffe. EU-Ratspräsident Charles Michel schreibt auf X: Die wahllosen Angriffe gegen Israel und seine Bevölkerung haben unschuldigen Bürgern Terror und Gewalt angetan, er verurteile die Angriffe aufs Schärfste. «Meine Gedanken sind bei allen Opfern.»

«Wir verurteilen die Angriffe der Hamas aufs Schärfste», schreibt auch Josep Borell, Vertreter der EU für Aussen- und Sicherheitspolitik. (dpa)

09:19 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Hamas spricht von Entführungen - Berichte von zivilen Opfern

Aus Kreisen der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas-Organisation verlautete, es seien auch Israelis in den Küstenstreifen entführt worden. Dafür gab es aber von Seiten der israelischen Armee zunächst keine Bestätigung.

Brennende Autos nach dem Raketenangriff in Ashkelon. 
Bild: Bild: Ohad Zwigenberg / AP

Derweil gibt es unbestätigte Berichte von mehreren zivilen Opfern. In sozialen Medien wird berichtet, dass es auf Strassen in israelischen Orten zahlreiche Tote gegeben habe. So schreibt etwa «OSINTdefender», ein Newsdienst-Monitor spezialisiert auf Konfliktregionen, auf X von hunderten möglichen Todesopfern. Palästinensische Kämpfer würden durch die Strassen im Süden Israels streifen und wahllos Menschen töten.

Israelischer Polizist bei einer Strassenblockade in der Nähe von Ashkelon. 
Bild: Bild: Abir Sultan / EPA

Der Nahostanalyst Joe Truzman verfolgt die Vorgänge derzeit eng und geht von einer «signifikanten Opferzahl» aus. (dpa)

09:13 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Israels Armee erklärt nach massiven Angriffen aus Gaza Kriegszustand

Die israelische Armee hat am Samstag den Kriegszustand erklärt. Die Ausrufung des Kriegszustandes ermöglicht es der israelischen Armee, aussergewöhnliche Schritte zu ergreifen und Reservisten zu mobilisieren.

Israelische Soldaten in der Nähe von Ashkelon. 
Bild: Bild: Ohad Zwigenberg / AP

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant sagte in einem Statement:

«Die Hamas hat einen grossen Fehler gemacht heute Morgen und einen Krieg gegen den Staat Israel gestartet. Das israelische Militär kämpft an jedem Ort gegen den Feind. Ich rufe alle Bürger Israels auf, die Sicherheitsanweisungen zu befolgen. Der Staat Israel wird diesen Krieg gewinnen.»

08:58 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Opferzahl steigt auf vier

Dem Bürgermeister von Kuseife zufolge ist die Zahl der Todesopfer auf vier angestiegen. Das teilte Abd al-Aziz Nassara gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender Kan mit. (dpa)

08:54 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Netanjahu trifft sich mit Sicherheitskabinett

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte am Nachmittag in Tel Aviv das sogenannte Sicherheitskabinett in Tel Aviv zu dringenden Beratungen versammeln. Zuvor war im Militärhauptquartier ein Gespräch mit ranghohen Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Armee geplant. (dpa)

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Bild: Bild: Abir Sultan / Pool / EPA

08:52 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Hamas: 5000 Raketen abgefeuert

Der palästinensischen Organisation Hamas zufolge wurden in den letzten drei Stunden über 5000 Raketen auf Süd- und Zentralisrael abgefeuert.

Andere Quellen sprechen von 2200 abgefeuerten Raketen. Zum Vergleich: Während der Eskalation 2021 wurden in 11 Tagen 4400 Raketen abgeschossen, wie Nahost-Analyst Joe Truzman auf X schreibt:

Eine Rakete wird aus dem Gazastreifen abgeschossen.
Bild: Bild: Mohammed Saber / EPA

08:47 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Schusswechsel auf den Strassen

Im Zuge der massiven Angriffe aus dem Gazastreifen auf Israel sind nach Armeeangaben auch mehrere bewaffnete Palästinenser auf israelisches Gebiet eingedrungen. Das Militär teilte am Samstag mit, mehrere Terroristen seien auf israelischem Gebiet und rief die Einwohner der Grenzorte am Rande des Küstenstreifens dazu auf, in ihren Häusern zu bleiben.

Augenzeugen berichteten von Schusswechseln auf der Strasse. Unklar war, wie die Angreifer aus dem Gazastreifen die streng geschützte Grenze überwinden konnten. In sozialen Medien kreiste unter anderem ein Video, das einen Drachenflieger zeigte. Dies konnte allerdings zunächst nicht unabhängig überprüft werden. (dpa)

Ein israelisches Militärfahrzeug ist in Richtung Gaza unterwegs.
Bild: Bild: Ohad Zwigenberg / AP

08:41 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

«Aussergewöhnliche Sicherheitssituation» rund um Gazastreifen

Israels Verteidigungsminister Joav Galant rief eine «aussergewöhnliche Sicherheitssituation» in einem Umkreis von bis zu 80 Kilometern Entfernung vom Gazastreifen aus. Dies ermögliche es der israelischen Armee, Zivilisten besser zu schützen. Die Einwohner der israelischen Grenzregion wurden aufgerufen, ihre Häuser nicht zu verlassen.

Irone-Dome-Gegenangriff in Ashdod nach Raketenangriffen aus Gaza gegen Israel.
Bild: Bild: Abir Sultan / EPA

08:35 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Raketenalarm auch in Jerusalem

Auch in Jerusalem hat es nach Armeeangaben am Samstag Raketenalarm gegeben. Militante Palästinenser feuerten vom frühen Morgen an in einer Überraschungsattacke Hunderte von Raketen auf israelische Ortschaften ab. Auch in der Küstenmetropole Tel Aviv gab es Raketenalarm, ein Haus wurde getroffen. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas hatte den Beginn einer Militäroperation gegen Israel erklärt. (dpa)

08:28 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Israel mobilisiert Reservisten

Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant hat die Mobilisierung von Reservisten genehmigt. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums teilte mit, dies solle «entsprechend des Bedarfs der israelischen Armee» geschehen.

Ein getroffenes Gebäude in der Stadt Gedera. 
Bild: Bild: Abir Sultan / EPA

Bei den Angriffen wurden nach ersten Erkenntnissen eine Frau getötet und 15 weitere Menschen verletzt. Die Armee teilte auch mit: «Einige Terroristen sind aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet vorgedrungen.» (dpa)

08:19 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Israel beschiesst als Reaktion Ziele im Gazastreifen

Nach massiven Raketenangriffen aus dem Gazastreifen auf Israel hat die israelische Luftwaffe nach Angaben von Augenzeugen am Samstag Ziele in dem Küstenstreifen beschossen. Es gab zunächst keine Angaben zu Verletzten. Ein Sprecher der israelischen Armee bestätigte die Luftangriffe.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen nach UN-Angaben unter sehr schlechten Bedingungen. Die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. (dpa)

08:03 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

60-jährige Frau getötet – Rettungsdienst ruft zu Blutspenden auf

Der Rettungsdienst Magen David Adom teilte mit, eine etwa 60 Jahre alte Frau sei bei einem direkten Treffer nahe Gedera tödlich verletzt worden. Zwei Menschen hätten bei den Angriffen aus Gaza schwere Verletzungen erlitten. Laut Rettungsdienst wurden weitere Menschen im Süden und in der Küstenebene in Krankenhäuser gebracht.

Auch in der Küstenmetropole Tel Aviv wurde nach Armeeangaben ein Haus getroffen. Es war zunächst unklar, ob es dabei Verletzte gab. Der Rettungsdienst rief wegen eines Mangels an Blutkonserven zu dringenden Blutspenden im Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv auf. Sanitäter berichteten ausserdem von Verletzten bei den Raketenangriffen im Bereich der Ortschaften Aschkelon, Gedera und Javne. (dpa)

07:49 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Hamas-Militärchef spricht von Beginn einer «Militäroperation» gegen Israel

Nach den massiven Raketenangriffen auf Israel aus dem Gazastreifen hat die dort herrschende islamistische Hamas den Beginn einer «Militäroperation» gegen Israel erklärt. Hamas habe beschlossen, israelischen «Verbrechen» ein Ende zu setzen, sagte der Hamas-Militärchef Mohammed Deif in einer Botschaft am Samstagmorgen. (dpa)

07:33 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Verletzte und eine Tote

Sanitäter berichteten von Verletzten bei den Raketenangriffen im Bereich der Ortschaften Aschkelon, Gedera und Javne. Bei einem direkten Treffer in einem Gebäude bei Gedera sei eine 70-jährige Frau lebensgefährlich verletzt worden, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. (dpa)

07:18 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Bewaffnete Palästinenser aus Gaza nach Israel eingedrungen

Militante Palästinenser im Gazastreifen haben am Samstagmorgen überraschend Dutzende Raketen auf Ziele in Israel abgefeuert. In verschiedenen Städten des Landes heulten die Warnsirenen, wie die Armee mitteilte. Auch in Tel Aviv war Raketenalarm zu hören.

Israelische Feuerwehr bekämpft Feuer nach Raketenangriff aus Gaza.
Bild: Bild: Tsafrir Abayov / AP

Das Militär rief die Einwohner der südlichen und zentralen Landesteile auf, in geschützten Bereichen zu bleiben. Israel feiert gerade das jüdische Fest Simchat Tora (Freude der Tora). Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wollte im Verlauf des Tages Sicherheitsberatungen mit Vertretern des Verteidigungsministeriums und der Armee abhalten. (dpa)

Eine Rakete wird aus dem Gazastreifen abgefeuert.
Bild: Bild: Mohammed Saber / EPA

07:11 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Situation seit langem angespannt

Der massive Angriff aus dem Gazastreifen kam als Überraschung. Die Lage besonders im besetzten Westjordanland hatte sich allerdings zuletzt wieder zugespitzt. Seit Donnerstag waren dort vier Palästinenser bei eigenen Anschlägen oder Konfrontationen mit der Armee getötet worden.

Beim Angriff wurden Menschen verletzt.
Bild: Bild: Tsafrir Abayov / AP

Die Sicherheitslage in Israel und dem Westjordanland ist seit langem angespannt. Seit Jahresbeginn wurden 27 Israelis, eine Ukrainerin und ein Italiener bei Anschlägen getötet. Im selben Zeitraum kamen mehr als 200 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben.

Israel hatte 1967 das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt. (dpa)

07:11 Uhr

SAMSTAG, 7. OKTOBER

Lage hatte sich im letzten Monat zugespitzt

An der Gaza-Grenze war es im vergangenen Monat mehrfach zu gewaltsamen Protesten gekommen. Dabei wurden auch Sprengsätze auf Soldaten geworfen, mehrere Palästinenser wurden durch Schüsse verletzt. Die israelische Luftwaffe griff angesichts der Vorfälle mehrmals Posten der im Gazastreifen herrschenden militanten Palästinenserorganisation Hamas an.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen nach UN-Angaben unter sehr schlechten Bedingungen. Die von EU, USA und Israel als Terrororganisation eingestufte Hamas hatte 2007 gewaltsam die alleinige Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Küstengebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. (dpa)