Die Lokführer von Personenzügen würden zu Überstunden gezwungen, heisst es in einer Mitteilung des Verbandes Schweizerischer Lokomotivführer und Anwärter (VSLF). Das Lokpersonal habe so viele Tage erarbeitet, dass "grundsätzlich das Bundesamt für Verkehr einschreiten müsste".
Der VSLF rief deshalb das Schiedsgericht an. Die SBB habe dies zur Kenntnis genommen, sagte Sprecher Reto Kormann dazu und wies gleichzeitig die Kritik zurück. Sicherheit stehe bei der SBB zuoberst. Und dass die Zeitguthaben der Lokführer ansteigen würden, stimme nicht. Das Gegenteil sei der Fall.
Die SBB bschäftigt im Personenverkehr um die 2300 Lokführer. Derzeit gibt es laut Kormann einen Unterbestand von 42 Stellen. Weil SBB Cargo wegen der Wirtschaftskrise zurzeit weniger ausgelastet sei, würden Cargo-Lokführer im Personenverkehr eingesetzt.
Aufsichtsbehörde der SBB ist das Bundesamt für Verkehr (BAV). Konkrete Hinweise auf Missstände lägen nicht vor, sagte Sprecher Gregor Saladin. Das BAV habe 2008 - unabhängig vom Vorgehen des VSLF - eine nächste Überprüfung des SBB-Personenverkehrs ins Programm für 2009 aufgenommen.