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Mangellage

Lieferengpässe und Energieschock machen der Schweizer Wirtschaft zu schaffen

Laut einer Umfrage der Economiesuisse sind 60 Prozent der Unternehmen von Lieferschwierigkeiten betroffen. Dazu kommt der Fachkräftemangel und die Angst vor Rationierungen. 

Die Energiekrise verteuert die Schweizer Produktion. (Archivbild)
Bild: Keystone

In vielen Branchen fehlt es an Vorprodukten und Rohstoffen, 60 Prozent der Firmen berichten von anhaltenden Lieferschwierigkeiten. Dies ist das Resultat einer Umfrage des Wirtschaftsverbands Economiesuisse. Besonders betroffen seien weiterhin Halbleiter. «Es fehlen nicht nur Chips, sondern auch gewisse Kunststoffe und chemische Erzeugnisse,» heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch.

Zu schaffen macht den Unternehmen auch der Mangel an qualifiziertem Personal. «Jedes dritte Unternehmen gibt an, nicht genügend Fachkräfte zu finden», schreibt die Economiesuisse. Grund dafür ist das veränderte Verhalten der Arbeitnehmenden nach der Pandemie. Diese hatten während der Coronazeit stillgehalten, nun nehmen die Wechsel wieder zu.

Schweizer Produkte wegen Energiekrise fünf Prozent teurer

Bereits stehen die Unternehmungen aber vor einer noch grösseren Herausforderung: «Mehr als ein Drittel der Befragten hat Probleme bei der Energiebeschaffung», heisst es in der Mitteilung. Dabei gehe es hauptsächlich um die enorm steigenden Preise für Strom und Gas. Die Beschaffungskosten für Strom seien teilweise um das Achtfache gestiegen, der Gaspreis um das Vierfache, so die Mitteilung. Die Unternehmen würden dadurch zu Preisaufschlägen gezwungen.

«Sämtliche Branchenvertreter meldeten zurück, dass die Absatzpreise in ihrem Sektor bereits erhöht werden mussten», heisst es in der Mitteilung. In den kommenden Monaten dürften die Produkte der Schweizer Industrie damit um rund fünf Prozent teurer werden.

Energiemangel bedroht die Existenz vieler Betriebe

Sorge bereitet der Wirtschaft gemäss Umfrage die Aussicht auf Strom-Rationierungen im Winter. Viele Firmen versuchten, sich auf ein Worst-Case-Szenario vorzubereiten, so der Bericht. Im Fokus stünden dabei Investitionen in die Energieeffizienz und erneuerbare Energiequellen. Allerdings stünden insbesondere energieintensive Firmen vor einem «existenzbedrohenden Problem», so Economiesuisse.

Für die Umfrage hatte der Verband 295 Branchenorganisationen nach ihrer Einschätzung gefragt. Die Auswertung zeige ein aktuelles Stimmungsbild, so die Economiesuisse: «Die Ergebnisse erheben keinen Anspruch auf Repräsentativität.»