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Klingnau

Kommt das regionale Sportstadion?

Der Gemeinderat Klingnau hat den Kreditantrag für den Bau eines Fussballplatzes im «Grie» zurück- gestellt. Gesucht wird nach einer regionalen Lösung unter Beteiligung der Gemeinden Böttstein, Döttingen und Klingnau.

Angelo Zambelli

Gemeindeammann Peter Bühlmann (Klingnau) begründet die Rückstellung mit der Erkenntnis, dass es «besser ist, das Projekt auf Eis zu legen und die Machbarkeit einer regionalen Lösung zu prüfen, als etwas zu bauen, das nicht geeignet ist, die Platzprobleme der Region auf längere Sicht zu lösen».

Damit entspricht der Klingnauer Gemeinderat den Forderungen mehrerer Anwohner, die im Februar eine Einsprache gegen den geplanten zusätzlichen Fussballplatz im «Grie» eingereicht hatten. In ihrer Petition forderten die Einsprecher ein multifunktionales Stadion mit regionalem Charakter in unmittelbarer Nachbarschaft zum Oberstufenschulhaus «Schützenmatt».

Den vorgesehenen Standort im «Grie» beurteilten die Petitionäre als «unzweckmässig und in jeder Hinsicht unpassend». Das Projekt sei aus verkehrstechnischer wie auch aus naturschützerischer Sicht falsch platziert.

Diese Sicht der Dinge nimmt der Gemeinderat Klingnau ernst: «Obwohl es uns wehtut, das Projekt ‹Grie› zu sistieren, wollen wir alles unternehmen, um den Anliegen der Anwohner gerecht zu werden», sagt Bühlmann. Der Gemeindeammann verweist auf die akute Platznot sowohl des FC Klingnau als auch des FC Döttingen, die beide grosse Juniorenabteilung führen und in der Meisterschaft auch einige Aktivmannschaften stellen.

«Im Interesse dieser Vereine sollte ein Projekt bis in zwei Jahren realisiert sein. Dazu braucht es unter anderem auch eine Zusammenarbeit unter den Vereinen.» Beim nunmehr zurückgestellten Projekt habe die Gefahr von Einsprachen der Anwohner bestanden, was den Bau mit Sicherheit verzögert hätte, sagt Bühlmann.

«Unser Klub, aber auch der FC Döttingen und der FC Energie Beznau, der den Platz auf der Beznau-Insel in absehbarer Zeit verlieren wird, brauchen möglichst schnell eine möglichst gute Lösung.»

Bevor ein konkreter Standort für eine regionale Sportanlage evaluiert werden kann, muss laut Bühlmann eine Auslegeordnung der Gemeinden und der drei Vereine vorgenommen werden, um Antworten auf die wichtigsten Fragen zu erhalten: Wer hat welche Bedürfnisse und wo bieten sich welche Möglichkeiten an?

Dass eine regionale Lösung für die Gemeinde Klingnau dank den finanzstarken Partnern NOK und Döttingen attraktiver wäre als ein Alleingang, will Bühlmann nicht verhehlen: «Im Vordergrund steht aber nach wie vor eine Lösung, die sich langfristig bewährt und die mit möglichst wenig Opposition der Bevölkerung realisiert werden kann.»

«Halten still und warten ab»

Karl Frey, der die von 48 Personen unterschriebene Einsprache initiiert hat, zeigt sich erfreut über das Vorgehen des Klingnauer Gemeinderats. Für ihn ist es nicht selbstverständlich, dass der Gemeinderat bereit ist, auf einen Alleingang zu verzichten.

«Wir halten vorläufig still und warten die weitere Entwicklung ab», sagt Frey und stellt gleichzeitig fest, dass sich die ablehnende Haltung der Anwohner zum Projekt «Fussballplatz Grie» wegen der zu erwartenden Lärm- und Verkehrsemissionen nicht verändert habe.