Der gewaltsame Tod des Jurastudenten Javier Ordóñez im Zuge einer Polizeikontrolle in Bogotá im September 2020 hatte tagelange gewaltsame Proteste und Zusammenstösse mit den Sicherheitskräften ausgelöst, bei denen Polizeiwachen, Dutzende Autos und Busse, Geschäfte und Banken beschädigt und teilweise in Brand gesetzt wurden. Vor allem in der Hauptstadt Bogotá kam es zu schweren Krawallen. Dem Bericht zufolge wurden neben Ordóñez 13 Menschen getötet und mindestens 75 weitere durch Schüsse verletzt. Für mindestens elf der 14 Todesfälle macht der nun vorgelegte Bericht die Polizei und deren überzogene Gewaltanwendung verantwortlich.
Die beiden am Tod von Ordóñez beteiligten Polizisten hatten Medienberichten zufolge die Einhaltung von Corona-Vorschriften kontrolliert und dem 46-Jährigen sowie seinen Freunden vorgeworfen, auf der Strasse Alkohol getrunken zu haben. Auf einem Video ist zu sehen, wie die Beamten Ordóñez zu Boden drücken und ihm wiederholt mit einer Elektroschockwaffe zusetzen. Anschliessend wurde er Berichten zufolge auf eine Wache gebracht, wo Beamte ihn geschlagen haben sollen. Schliesslich soll Ordóñez zwar ins Krankenhaus gebracht worden, dort aber bereits tot angekommen sein.
"Die Ereignisse von Gewalt, Missbrauch und Polizeibrutalität, die in den frühen Morgenstunden des 9. September mit der Ermordung von Javier Ordóñez durch Mitglieder der Nationalen Polizei begannen, lösten eine der schwersten Menschenrechtsverletzungen in der Geschichte der Stadt Bogotá aus", heisst es in dem Bericht. (sda/dpa)