Die offizielle Entgegennahme der Strafanzeige Banons bedeutet, dass die Staatsanwälte nun entscheiden müssen, ob genügend Beweise für eine Anklage gegen Strauss-Kahn vorliegen, gegen den in New York bereits Ermittlungen wegen versuchter Vergewaltigung einer Hotelangestellten laufen.
Banon hatte am Dienstag Strafanzeige gegen Strauss-Kahn erstattet. Sie wirft dem ehemaligen IWF-Direktor vor, sie 2003 während eines Interviews in einer Wohnung sexuell angegriffen zu haben. Die Verjährungsfrist für versuchte Vergewaltigung beträgt in Frankreich zehn, die für sexuelle Nötigung drei Jahre.
In New York, wo Strauss-Kahn die versuchte Vergewaltigung eines Zimmermädchens zur Last gelegt wird, trafen sich seine Verteidiger und die Staatsanwaltschaft zu einem Gespräch. Das zweistündige Treffen sei konstruktiv verlaufen, sagte Anwalt Benjamin Brafman, ohne auf Fragen einzugehen.
Die Staatsanwaltschaft teilte nach dem Treffen lediglich mit, die Untersuchung laufe weiter. Es seien keine Entscheidungen getroffen worden. Die nächste Anhörung vor Gericht ist für den 18. Juli geplant.
Absprachen (plea bargain) zwischen Verteidigung und Staatsanwaltschaft kommen in den USA häufig vor: Damit kann zum Beispiel ein Verdächtiger mit dem Eingeständnis von Taten eine Haftstrafe vermeiden.