Derzeit reiche die humanitäre Hilfe nicht aus um die Bedürfnisse aller rund 300 000 Vertriebenen zu decken, sagt Kellenberger vor den Medien in Genf. Er zeigte sich vor allem besorgt wegen des Mangels an medizinischer Hilfe.
"Die direkten humanitären Folgen des Konflikt sind immens", erklärt der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK). Die Hilfsleistungen müssten erhöht werden.
Das IKRK wolle in allen Lagern überprüfen können, ob dort die vertriebenen Personen korrekt behandelt würden. Zudem wolle das IKRK die Kontakte zwischen den Vertriebenen, deren Angehörigen und der tamilischen Gemeinschaft im Ausland herstellen.
Im Moment habe die humanitäre Organisation Zugang zu einzelnen Lagern, "eine unbefriedigende Situation", wie es Kellenberger ausdrückt. Die Gespräche mit den srilankischen Behörden für eine vollständige Öffnung gingen weiter.
Insgesamt geht Kellenberger von weiter steigenden Hilfsbedürfnissen weltweit aus. Einerseits verschlechtere sich die humanitäre Situation in einigen Ländern massiv. Die Wirtschaftskrise treffe andererseits die Schwächsten besonders hart.
Die Ausgaben des IKRK erreichten im vergangenen Jahr den Rekordwert von über 1,1 Milliarden Franken. Die umfangreichsten Hilfsaktionen des IKRK waren jene in Sudan (109 Mio. Franken), Somalia (102 Mio. Franken), Irak (95 Mio. Franken) und Afghanistan (70 Mio. Franken).