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Wohlen

Kein Platz mehr für Gesprächsverweigerer

Vor zwei Wochen wurde Paul Huwiler (CVP) von den bürgerlichen Wohler Ortsparteien bereits als Ammann-Kandidat präsentiert. Nun hat ihn seine Partei fast einstimmig als Herausforderer von Amtsinhaber Walter Dubler nominiert.

Jörg Baumann

«Gesprächsverweigerer haben nichts zu suchen im Gemeinderat», sprach Paul Huwiler an der Nominationsversammlung der CVP Wohlen Klartext. Der Gemeindeammann sei im Grund kein Einzelkämpfer, sondern Mitglied und Coach eines Teams - aber nicht dessen Befehlshaber. Ein vollamtlicher Ammann müsse die nebenberuflich arbeitenden Ratsmitglieder von Aufgaben entlasten, die sie zeitlich nicht zu leisten vermögen, meinte Huwiler.

Der CVP-Gemeinderat stellte in Aussicht, dass er nach einer Wahl zum Gemeindeammann das frostige Klima durch ein Tauwetter aufwärmen wolle. Seine Ratskollegen Doris Becker und Matthias Jauslin hätten die Situation im Wohler Gemeinderat mit deutlichen Worten beschrieben. Becker hatte den Führungsstil des heutigen Gemeindeammanns Walter Dubler kritisiert, Jauslin ihn gar zum Verzicht aufgefordert. «Leider kann ich nichts beschönigen», sagte Paul Huwiler dazu.

Den «Superman» gibt es nicht

Huwilers Nomination war unbestritten. Der frühere Einwohnerrats- und Parteipräsident Arthur Fischer blieb mit seiner Ansicht allein, dass er lieber einen Kandidaten gehabt hätte, der nicht schon dem Gemeinderat angehört. Den «Superman», den man sich auf diesem Posten wünsche, gebe es nicht, sagte Huwiler.

Allenfalls kämen weitere Kandidaten ins Spiel, vermutete Guido Benz, Präsident der Finanzkommission. Die Kandidatur Huwilers sei der Ansatz einer möglichen Lösung. Jakob Albert Kuhn forderte, eine starke Persönlichkeit zum Gemeindeammann zu wählen. Hinter vorgehaltener Hand habe ihm «jemand aus dem Gemeindehaus bestätigt, dass die Stimmung nicht so günstig sei für das amtierende Oberhaupt».

Auf dem kürzlich präsentierten bürgerlichen Sechserticket vermisst Werner Huber die unabhängigen Kandidaten, die nicht in die bestehenden Wirren verstrickt sind. In dieser Situation könnte die CVP nach dem zweiten Wahlgang einen dritten Kandidaten bringen.

Keine Absprachen unter Parteien

CVP-Präsident Roger Waeber betonte, dass mit dem Sechserticket keine Absprache verbunden sei, dass die Parteien ihre Kandidaten gegenseitig unterstützen müssten. Ariane Gregor teilte mit, dass auch sie mit «potenziellen Anwärtern» gesprochen habe. Fündig wurde aber auch sie nicht. «Wir müssen den zweiten Wahlgang gut vorbereiten», forderte Herbert Koch. Und Jean Kissling, wie Koch früher Einwohnerrat, glaubte, «dass viele Kandidaten im ersten Wahlgang Mühe haben werden».