notifications
Wildtiere

Autopsiebericht liegt vor: Der abgeschossene Luchs war krank

Ein Neuenburger Wildhüter erlegte einen Luchs, der eine Spaziergängerin anfauchte und ein seltsames Verhalten zeigte. Ein Bericht zeigt nun, dass das Tier schwer krank war.
Luchs Diego zeigte keine Scheu vor der Spaziergängerin und ihrem Hund.
Bild: Screenshot/Video Benjamin Blaser

Am Dienstagabend, 9. September, passiert in Colombier NE etwas Seltsames. Eine Spaziergängerin ist mit ihrem Hund unterwegs und begegnet einem Luchs. Die Raubkatze faucht, versetzt der Frau mit der Pfote einen Schlag und lässt sich nicht vertreiben. Polizisten eilen zu Hilfe und bieten einen Wildhüter auf. Dieser entscheidet sich, den Luchs namens «Diego» abzuschiessen - weil er sich nicht artgerecht verhalten habe und geschwächt gewesen sei.

Der Kadaver wurde zur Autopsie ins Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit gebracht. Der Bericht bestätigt die Einschätzung des Wildhüters: Der abgeschossene Luchs war krank. Er litt an Staupe, einer Viruserkrankung. Mehrere innere Organe waren entzündet. Diese Befunde bestätigen, dass der Abschuss des Tieres gerechtfertigt und gesetzeskonform war, teilte der Kanton Neuenburg am Donnerstag mit.

«Diego» war ein Waisenkind und einige Zeit in einem Zoo aufgepäppelt worden, ehe er wieder in Freiheit entlassen wurde. Er näherte sich oft der Zivilisation und hatte einen ungewöhnlichen Speiseplan: Er frass Füchse anstatt Rehe und Gämsen, wie es seine Spezies gewöhnlich tut.

Mehr zum Thema: