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Solaroffensive

Kampf um «Perle des Landschaftsparks Binntal»: Im Wallis formiert sich Widerstand gegen Mega-Solarkraftwerk

Ausgerechnet im Landschaftspark Binntal soll ein ganzes Tal der Gewinnung von Solarstrom geopfert werden. Nun formiert sich in der Region Widerstand. 

Unberührte Landschaft, grossflächig überbaut: Mit dieser Visualisierung wollen die Gegner des Solarkraftwerks die öffentliche Meinung kippen. 
Bild: HO IG Saflischtal

Im Oberwallis formiert sich Widerstand gegen das Grossprojekt Grengiols Solar: Ausgerechnet im Landschaftspark Binntal soll nach Plänen des Hoteliers und ehemaligen SP-Präsidenten Peter Bodenmann ein riesiges Solarkraftwerk mit einer Fläche von fünf Quadratkilometern entstehen. Die Gemeinde steht hinter dem Projekt. Und mit der vom Parlament in der Herbstsession im Eiltempo beschlossenen Solarinitiative sind die Chancen auf eine Verwirklichung deutlich gestiegen.

Nun organisiert sich aber auch im Oberwallis der Widerstand. Am Freitag gingen die in der IG Saflischtal organisierten Gegner des Projekts an die Öffentlichkeit. Laut eigenen Angaben hat die IG bereits 200 Mitglieder. Ihre wichtigste Waffe im Kampf gegen das Gigaprojekt: Visualisierungen.

Diese sollen der Öffentlichkeit aufzeigen, welche Dimensionen das Projekt hat. «Die IG Saflischtal ist überzeugt, dass ein Meinungswechsel stattfindet, wenn die Bevölkerung sehen kann, wie das Tal und die Viehweiden mit einer überdimensionierten Solaranlage aussehen würden», heisst es in einer Mitteilung vom Freitag.

«Keine Überlebenschance» für die Alpwirtschaft

Die Interessengemeinschaft macht geltend, dass die Anlage innerhalb eines regionalen Naturparks von nationaler Bedeutung zu liegen käme: «Das Saflischtal ist eine Perle im Landschaftspark Binntal», heisst es in der Mitteilung. Auch die Alpwirtschaft in der Region habe neben einer Solaranlage der geplanten Grössenordnung keine Überlebenschance.

Die IG macht auch technische Einwände geltend: So seien die Hänge im Gebiet steil, von Runsen durchzogen und instabil. Im Winter sei zudem mit Schneeverwehungen, starken Winden und bis zu zehn Meter Schnee in Mulden zu rechnen. Und nicht zuletzt warnt die IG vor astronomischen Kosten: Diese kämen bei über 2,7 Milliarden Franken zu liegen, wovon 1,5 Milliarden allein vom Bund bezahlt werden müssten.