Kamala Harris
Kamala Harris liess sich Zeit für eine Reaktion. Mehrere Stunden nach Bidens Ankündigung, aus dem Rennen für eine zweite Amtszeit auszusteigen, reagierte sie auf der Plattform X. Sie dankte Biden für seine aussergewöhnliche Führung als Präsident. Sie fühle sich geehrt, die Unterstützung Bidens erhalten zu haben. Biden hatte sich für eine Nomination von Harris ausgesprochen. Mitte August findet der Parteitag der Demokraten statt, bei welchem die Partei entscheiden wird, mit welchem Kandidaten oder Kandidatin sie im November antreten will.
Harris schreibt dazu: «Mein Ziel ist es, mir diese Nomination zu verdienen.» Sie wolle alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Demokratische Partei zu einen und Donald Trump zu besiegen.
Barack Obama
Der ehemalige Präsident Barack Obama dankte Joe Biden in einem Statement am Sonntagabend. Während seiner Präsidentschaft von 2008 bis 2016 war Biden Obamas Vize. Dieser sei «einer der einflussreichsten Präsidenten Amerikas und für mich ein lieber Freund und Partner». Ausserdem sei Biden «ein Patriot auf höchstem Niveau».
Nancy Pelosi
Die frühere Sprecherin des Repräsentantenhauses, die demokratische Toppolitikerin Nancy Pelosi, bezeichnete Biden ebenfalls als Patrioten. Seine Vision, seine Werte und seine Führungsstärke würden ihn zu einem der einflussreichsten Präsidenten der US-Geschichte machen.
Chuck Schumer
Der führende Demokrat im US-Senat, Chuck Schumer, hat Bidens Rückzug aus dem Wahlkampf Respekt gezollt. Biden sei nicht nur ein grossartiger Präsident, sondern auch ein wirklich bemerkenswerter Mensch. «Seine Entscheidung war gewiss nicht leicht, aber er hat wieder einmal sein Land, seine Partei und unsere Zukunft an die erste Stelle gesetzt», schrieb Schumer in einer Stellungnahme.
Donald Trump
Bidens Herausforderer Donald Trump meldete sich mit einer schriftlichen Stellungnahme zu Wort. Darin wiederholte der Republikaner seine Lüge, dass Biden die Präsidentenwahl 2020 nur dank Schummeleien gewonnen habe. Er sei nicht fit genug, Präsident zu sein – und sei dies auch nie gewesen. Trump bezeichnete Biden als den «schlechtesten Präsidenten in der Geschichte der USA».
J. D. Vance
Trump hatte vor wenigen Tagen J. D. Vance zu seinem Vizekandidaten im Rennen um die Präsidentschaft ernannt. Für Vance ist klar: Wer nicht fit für die Wiederwahl ist, kann auch nicht Präsident sein. Biden müsse umgehend als Präsident zurücktreten.
Mike Johnson
Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, fordert Joe Biden nach dessen Rückzug aus dem US-Präsidentschaftsrennen dazu auf, unverzüglich sein Amt niederzulegen. «Wenn Joe Biden nicht in der Lage ist, für das Amt des Präsidenten zu kandidieren, dann ist er auch nicht in der Lage, das Amt des Präsidenten auszuüben», schrieb Johnson auf der Plattform X. «Er muss sofort von seinem Amt zurücktreten.»
Johnson bezeichnete den Zeitpunkt von Bidens Rückzug als beispiellos in der amerikanischen Geschichte. «Wir müssen uns darüber im Klaren sein, was gerade passiert ist», schrieb der Republikaner. «Die Demokratische Partei hat ihren Kandidaten etwas mehr als 100 Tage vor der Wahl vom Wahlzettel gestrichen.» Damit habe man «die Stimmen von mehr als 14 Millionen Amerikanern für ungültig erklärt», die in den parteiinternen Vorwahlen der Demokraten für Biden gestimmt hätten.
Bill und Hillary Clinton
Der ehemalige Präsident Bill Clinton und seine Frau, die ehemalige Kandidatin Hillary Clinton, veröffentlichten ein gemeinsames Statement. Darin lobten sie Bidens Verdienste: Er habe das Land aus der Pandemie geführt, Millionen neuer Jobs kreiert sowie die Wirtschaft in Schwung gebracht, die Demokratie und das Ansehen der USA weltweit gestärkt. Bill und Hillary Clinton brachten zudem ihre Unterstützung für Kamala Harris zum Ausdruck. Es gelte, eine weitere Amtszeit von Donald Trump zu vermeiden, der im Statement als «Diktator» bezeichnet wird.
Enkeltochter Naomi Biden
Die Enkeltochter von US-Präsident Joe Biden hat ihren Grossvater nach dessen Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen gewürdigt. Sie sei «einfach nur stolz» auf ihren Grossvater. Er sei nicht nur der effektivste Präsident unserer Zeit gewesen – und werde es auch weiterhin sein, schrieb die 30-Jährige auf der Plattform X. «Unsere Welt ist heute dank ihm in vielerlei Hinsicht besser.»
Bernie Sanders
Mit «Ehre und Würde» habe Biden den USA gedient, schreibt Bernie Sanders. Der demokratische Senator aus Vermont lobt Biden, dieser sei der «arbeiterfreundlichste Präsident in der modernen amerikanischen Geschichte» gewesen.
Donald Tusk
«Lieber Präsident Joe Biden, Sie haben oft schwierige Entscheidungen getroffen, dank derer Polen, Amerika und die Welt sicherer sowie Demokratie und Freiheit stärker sind», schrieb der polnische Ministerpräsident Donald Tusk bei der Online-Plattform X.
Olaf Scholz
Russland
Russland will die Lage nun «genau beobachten». Kremlsprecher Dmitri Peskow erinnerte daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin Biden als berechenbaren Kandidaten eingestuft habe, der für Russland vorzuziehen sei. Doch man müsse geduldig sein bis zur Wahl in vier Monaten. «Wir müssen genau beobachten, was als Nächstes passiert.» Priorität für Russland habe, die Ziele des Kriegs gegen die Ukraine zu erreichen.
Der Vorsitzende der Staatsduma Russlands, Wjatscheslaw Wolodin, forderte, Biden zur Verantwortung zu ziehen. «Biden hat Probleme in der ganzen Welt und in seinem eigenen Land, den Vereinigten Staaten, geschaffen.» Biden sollte nun «zur Rechenschaft gezogen werden: für den entfesselten Krieg in der Ukraine, die Zerstörung der Wirtschaft europäischer Länder, die Sanktionspolitik gegen Russland und andere Länder».