Der Direktor der Steuerbehörde, Attilio Befera, bestätigte gegenüber der italienischen Nachrichtenagentur Ansa, Untersuchungen eingeleitet zu haben.
Das Bundesamt für Justiz (BJ) in Bern hatte keine Informationen zu einem möglichen Gesuch aus Italien. Es sei aber möglich, dass das Gesuch direkt an die zuständigen Kantonsbehörden ergangen sei, sagte BJ-Sprecher Folco Galli auf Anfrage.
Mit dem Vermögen des 2003 verstorbenen Konzernchefs beschäftigt sich derzeit bereits ein Gericht in Norditalien, weil Agnellis Tochter Margherita Agnelli de Pahlen bisher unbekannte Reichtümer ihres Vaters im Ausland vermutet.
Ausgangspunkt ist ein Erbschaftsstreit. Die Agnelli-Tochter Margherita hat gegen ihre Mutter Marella und drei Vermögensverwalter ein Verfahren angestrengt.
Margherita Agnelli de Pahlen wolle die genaue Höhe des Gesamtvermögens erfahren. Sie ging davon aus, dass ihr Erbe höher sei als bisher angenommen. Sollte der italienische Fiskus eine Steuerhinterziehung in Milliarden-Höhe nachweisen, dürfte das für die Erben teuer zu stehen kommen.
Der Genfer Anwalt Edmond Tavernier wollte auf Anfrage keine Angaben zum Verfahren machen. Er sagte lediglich, dass seine Mandantin Margherita Agnelli de Pahlen im Waadtland wohnhaft sei.