notifications
Fall Mahsa Amini

Iran weist EU-Kritik am Vorgehen gegen Demonstranten zurück

Seit neun Tagen halten die regimekritischen Proteste an. Auslöser war der Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini, die unter ungeklärten Umständen starb. Der Iran beteuert, der Fall werde untersucht und verurteilt die Kritik der EU. Die hatte die die gewaltsame Niederschlagung der Demonstranten im Iran kritisiert. 

Der Iran hat Kritik der Europäische Union am Vorgehen gegen die andauernden Proteste im Land zurückgewiesen. «Das ist Einmischung in die internen Angelegenheiten des Irans und Unterstützung von Krawallmachern», sagte Aussenamtssprecher Nasser Kanaani am Montag. Der Fall Mahsa Amini werde derzeit untersucht, aber die EU und der Westen ignorierten diese Tatsache und unterstützten Unruhestifter, die die Sicherheit des Irans gefährdeten.

Demonstranten halten weltweit Mahnwachen für die 22-jährige Mahsa Amini.  
Bild: Rounak Amini / EPA

Auslöser der seit neun Tagen anhaltenden regimekritischen Proteste im Iran ist der Tod der 22 Jahre alten Mahsa Amini. Sie war von der Sittenpolizei wegen eines Verstosses gegen die strenge islamische Kleiderordnung festgenommen worden und am 16. September unter ungeklärten Umständen verstorben. Der Tod Aminis löste weltweit grosse Bestürzung und eine Protest-Welle aus.

Die EU hatte die gewaltsame Niederschlagung regimekritischer Demonstrationen im Iran verurteilt. «Für die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten ist der weit verbreitete und unverhältnismässige Einsatz von Gewalt gegen gewaltlose Demonstranten nicht zu rechtfertigen und nicht hinnehmbar», erklärte der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell am Sonntag im Namen der 27 Mitgliedstaaten.

Die EU forderte, dass der Iran die Zahl der Toten und Verhafteten klären, alle gewaltlosen Demonstranten freilassen sowie den Inhaftierten ein ordnungsgemässes Verfahren gewähren müsse. Der Tod von Amini müsse ordnungsgemäss untersucht und die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden. (dpa)