Der Pakt verlangt unter anderem eine Entlöhnungspolitik, die der sich ausbreitenden Armut entgegentritt. Zu diesem Zweck soll die internationale Zusammenarbeit gestärkt werden. Für den Pakt hatten sich unter anderem auch die Präsidenten Frankreichs und Brasiliens, Sarkozy und Lula, stark gemacht.
ILO-Generalsekretär Juan Somavia zeigte sich erfreut über die Zustimmung zum Pakt. Er verwies darauf, dass in der jetzigen Weltwirtschaftskrise insbesondere die armen Länder nicht über die Möglichkeiten verfügten, um die Folgen der Krise zu lindern.
Laut ILO dürften wegen der Krise weltweit bis zu 240 Millionen Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen sein. An der Internationalen Arbeitskonferenz im Genfer Palais des Nations nahmen rund 4000 Delegierte aus 182 Staaten teil, vor allem Arbeitsminister, Gewerkschafter und Arbeitgebervertreter.
Auch die Schweizer Delegation an der Genfer Konferenz stimmte für den Beschäftigungspakt. Als Leiter der Arbeitnehmerdelegation sprach Vasco Pedrina vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB) in einer Mitteilung von einer löblichen, gleichzeitig aber auch zynischen Haltung.
Das von den Gewerkschaften als zu klein kritisierte dritte Impulsprogramm für die Wirtschaft, das der Bundesrat Mitte Woche beschlossen hatte, stehe "in krassem Widerspruch" zu den im Beschäftigungspakt enthaltenen Grundsätzen, kritisierte Pedrina in einem Communiqué.