Im zweiten Quartal 2009 haben die Preise für Wohneigentum im Kanton Zürich um 3,8 Prozent angezogen. Gegenüber dem Vorjahresquartal betrug das Plus gar satte 5,8 Prozent, Der Zürcher Wohneigentumsindex verzeichnet damit den höchsten Anstieg seit dem dritten Quartal 2007 und liegt neu auf dem Stand von 225,51 Punkten, wie die Zürcher Kantonalbank (ZKB) mitteilt. Berechnungsbasis mit einem Wert von 100 ist das erste Quartal 1980.
Angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit und der rückläufigen Konsumentenausgaben erwartet die ZKB für den Rest des laufenden Jahres «eine Seitwärtsbewegung der Preise», wie sie in ihrem neuesten Immobilienbarometer schreibt.
Peripherie wieder gefragt
In den Gemeinden rund um den Zürichsee und in der Stadt Zürich sind die Preise für Wohneigentum zwischen April und Juni im Vergleich mit dem Vorquartal um 2,2 Prozent und im Vergleich mit dem Vorjahreswert um 7,1 Prozent gestiegen. Im restlichen Kanton ist der Wohneigentumsindex gegenüber dem ersten Quartal 2009 gleich um 4,4 Prozent nach oben geklettert. Verglichen mit dem Vorjahresquartal resultierte ein Anstieg um 5,2 Prozent.
Der Zürcher Wohneigentumsindex wird im Auftrag der ZKB quartalsweise errechnet. Der qualitätsbereinigte Immobilienpreisindex misst die Preissteigerung von Wohneigentum im Kanton Zürich seit 1980. Der Index basiert nach Angaben der Kantonalbank auf Daten von rund 22 000 Transaktionen von Einfamilienhäusern und Stockwerkeigentum.
Es wird weiterhin gebaut
Weiter gestiegen sind laut der ZKB im zweiten Quartal 2009 auch die Angebotsmieten. Innert Jahresfrist verteuerten sich die Mieten in der ganzen Schweiz um 2,9 Prozent, im Vergleich mit dem ersten Quartal 2009 um 0,4 Prozent. Die grossen Wohnungen verteuerten sich mit 2,6 Prozent innert Jahresfrist etwas geringer als der Schweizer Durchschnitt, so die ZKB in ihrem Immobilienbarometer. Die kleinen Wohnungen wurden in derselben Zeitspanne um 2,9 Prozent und die Wohnungen in der Grossregion Zürich um 3 Prozent teurer.
Die Bautätigkeit liegt nach Einschätzung der Kantonalbank «immer noch auf hohem Niveau». In den Quartalszahlen des Bundesamtes für Statistik sei ein leichter Rückgang bei den Baubewilligungen sichtbar. Die Zahl der Wohnungen im Bau stieg hingegen leicht an, ebenso die Zahl der im Kanton Zürich neu erstellten Wohnungen.
Die Zahl der Wohnungen im Bau lag im ersten Quartal 2009 mit rund 13 700 Einheiten leicht über dem Niveau des vierten Quartals 2008. Im Jahresvergleich ergibt sich ebenfalls eine leichte Steigerung: Im ersten Quartal 2008 waren rund 13 200 Wohnungen im Bau. Für das Jahr 2009 erwartet die ZKB laut ihrem Immobilienbarometer «eine nachlassende Baukonjunktur, die gegen Ende des Jahres besonders spürbar werden wird».
Wohnungen sind schnell vermietet
Wohnungen und Häuser, die im Kanton Zürich zur Vermietung ausgeschrieben werden, werden gemäss der ZKB «weiterhin schnell vom Markt absorbiert». Im Wirtschaftsraum Zürich betrug die durchschnittliche Absorptionsdauer im zweiten Quartal 2009 rund 16 Tage, so die Kantonalbank. Der Wert für die gesamte Schweiz lag mit 20 Tagen etwas höher. (wi)