
Wie beurteilen sie den Schritt der Credit Suisse, das Schweizgeschäft abzukoppeln?
Ich beurteile die Äusserungen der CS positiv. Offensichtlich sind die Vorbereitungen schon sehr weit gediehen.
Ist die «Too-Big-to-Fail»-Problematik damit entschärft?
Die Problematik wird in der Tendenz sicher entschärft. Das Ausmass ist jedoch schwierig zu beurteilen.
Wäre eine Auftrennung von Investment- und Universalbank nicht effektiver?
Aus Sicht einer einzelnen Bank könnte die Trennung effektiver sein. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist das nicht klar. Hundert kleine Banken, die über Bilanzpositionen miteinander eng verbunden und verwoben sind, sind nicht a priori mit weniger gesamtwirtschaftlichen Risiken verbunden als zehn grosse Banken. Dieses Argument gilt auch hier.
Sind die beiden Grossbanken immer noch zu gross für die schweiz?
Grosse Banken haben Risiken, vor allem wenn sie, gemessen an der Finanzkraft der Schweiz, so gross sind wie die beiden Schweizer Grossbanken. Grosse Banken haben aber auch sehr viele Vorteile für die national und international tätige Industrie. Die Schweiz wäre keine so erfolgreiche Exportnation, wenn es die beiden Schweizer Grossbanken nicht gäbe. Am Schluss ist es eine Frage der Optimierung: Risiken im Vergleich zu den Vorteilen. Problematisch könnte vor allem sein, falls die Schweiz für Gesellschaften garantieren müsste, die mit ausländischen Mitarbeitern schwergewichtig im Ausland tätig sind. Aber genau hier scheint der Vorschlag der Credit Suisse anzusetzen.