Homophobie

«Gut, dass ihr geht, bald regiert hier der Islam»: Warum ein schwuler Schweizer aus Berlin nach Luzern zurückkehrt

Als Beni Durrer vor dreissig Jahren in die deutsche Hauptstadt zog, war Berlin für ihn ein Ort der Freiheit. Seine Heimat empfand er als eng. Heute geht es ihm umgekehrt. Ein Gespräch über eine Stadt, in der mühsam erkämpfte Errungenschaften wieder in Gefahr sind.
«Es fühlt sich leicht an, zu gehen»: René Durrer-Lehmann (links) und Beni Durrer leiden unter den Berliner Verhältnissen.
Foto: Mario Heller

Schon in den 1920er-Jahren galt die Gegend um den Nollendorfplatz im Westen Berlins als bevorzugter Treffpunkt von Homosexuellen; in der Nazi-Zeit verschwand die Szene in den Untergrund, nach dem Krieg blühte sie wieder auf. Wer in der westdeutschen Provinz mit ihren oftmals rigiden Moralvorstellungen gleichgeschlechtliche Neigungen verspürte, für den war West-Berlin ein Fluchtpunkt. Seit einigen Jahren leuchtet die Kuppel des U-Bahnhofs, der hier als Hochbahnstation über der Erde liegt, in den Farben des Regenbogens: Das offizielle Berlin ist stolz auf eine Tradition, die es früher verschämt verschwiegen hätte.

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