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Bundesrat

Hans-Ueli Vogt: «Habe keine Angst vor der Niederlage» – Junge SVP spricht ihm Unterstützung aus

Die SVP sucht den nächsten Bundesrat. Im Rennen ist auch der Zürcher Rechtsprofessor Hans-Ueli Vogt. In einem Interview sagt er nun, wie er auch ohne Trychler-Hemd Volksnähe zeigen kann. Derweil kann Vogt bereits auf die Unterstützung der Jungen SVP zählen.

Hans-Ueli Vogt an der Delegiertenversammlung der SVP am Samstag in Luzern.
Bild: Keystone

«Ich bin ein Kandidat mit Überzeugungen und Werten, die mit der SVP übereinstimmen», sagt Hans-Ueli Vogt. Der Aspirant auf den Bundesratssitz von Ueli Maurer betont im Interview mit dem «Sonntagsblick» , dass die Zugehörigkeit zu einer gewissen Parteisektion gar nicht so wichtig sei. Trotzdem: Es gebe schon «eine gewisse Relevanz», dass der Kanton Zürich weiterhin in der Regierung vertreten sei.

Auch in Bezug auf die wirtschaftliche Stärke des Kantons: «Im Finanzausgleich ist der Kanton Zürich der Top-Geber, der Kanton Bern ist der Top-Nehmer.» Der Professor für Privat- und Wirtschaftsrecht an der Universität Zürich sagt auch, dass er nie im Trychler-Hemd herumlaufen würde. «In Zürich bedeutet Volksnähe etwas anderes. Zum Beispiel, dass ich mich im Tram oder im Fitness mit Menschen unterhalte, die mich ansprechen, weil sie mich im TV gesehen haben», so Vogt.

Derzeit fünf Kandidaten

Er wehrt sich gegen das Bild der SVP als Bauernpartei: Der Wähleranteil der SVP betrage knapp 30 Prozent, das «können unmöglich nur Menschen sein, die auf dem Land leben.» Zu den Wählerinnen und Wählern gehörten viele Menschen, die «lieber ins Fitnessstudio als auf eine Weide oder in einen Stall gehen.»

Der Kronfavorit für das Amt ist weiterhin der Berner Nationalrat Albert Rösti. Für den kürzlich abgetretenen Nationalrat Vogt ist das aber kein Grund, die Flinte jetzt schon ins Korn zu werfen: «Ich trete an, weil ich keine Angst vor einer Niederlage habe.» Nur wer die Niederlage nicht fürchte, könne «befreit kämpfen», ist sich Vogt sicher.

Neben Vogt und Rösti wollen auch der Berner Ständerat Werner Salzmann und die Regierungsräte Michèle Blöchliger (NW) und Heinz Tännler (ZG) für die SVP in den Bundesrat. Die Findungskommission der Partei will am Montag informieren. Die Wahl durch die Bundesversammlung findet am
7. Dezember statt.

Vogt hat die Stimme der Jungen SVP

Die Junge SVP hat sich indes bereits entschieden, wem sie ihre Unterstützung ausspricht: Am Sonntag teilte die Jungpartei mit, dass sie sich hinter Hans-Ueli Vogt stellt. Der alt Nationalrat habe als einziger SVP-Bundesratskandidat die Absichtserklärung der Jungen SVP unterschrieben. «Er beabsichtigt damit, im Falle einer Wahl in den Bundesrat, mit aller Kraft für die Kernthemen der Jungen SVP einzustehen», heisst es in der Mitteilung.

Zu den in der Erklärung aufgeführten Kernthemen zählt die Jungpartei den Einsatz gegen «jegliche erneuten Corona-Massnahmen», den Kampf gegen Regulierungen und Bürokratie sowie gegen den «grassierenden Woke-Wahn». ( mg/dpo)