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Grandioser Börsenstart: Twitter-Aktie schiesst 75 Prozent nach oben

Twitter ist mit grandiosen Zahlen an der Wall Street in New York gestartet. Die Begeisterung für Twitter-Papiere war beinahe grenzenlos. Die Aktie wurde kurz nach Börsenstart für über 45 Dollar gehandelt. Der Ausgabepreis lag bei 26 Dollar.

Die Aktie des Kurznachrichtendienstes Twitter ist zum Börsendebüt am Donnerstag um mehr als 75 Prozent in die Höhe geschossen.

Im New Yorker Vormittagshandel startete das Papier mit 45,10 Dollar in den Handel. Der Ausgabepreis für die 70 Millionen angebotenen Aktien hatte bei je 26 Dollar gelegen.

Zudem gab es eine Mehrzuteilungsoption über 10,5 Millionen Aktien. Die Nachfrage von Investoren war so hoch, dass die Anteilsscheine 30-fach überzeichnet waren, wie mit dem Börsengang vertraute Personen sagten.

Twitter gab den Ausgabepreis am Mittwochabend standesgemäss in einem seiner sogenannten Tweets bekannt - den 140 Zeichen langen Kurznachrichten, an die man auch Bilder, Videos oder Links zu Webseiten anhängen kann.

Twitter hatte vor zwei Monaten schon den Start der Börsenvorbereitungen zuerst per Tweet verkündet.

Die Einnahmen des Börsengangs belaufen sich auf zunächst 1,8 Mrd. Dollar.

Rechnet man die sogenannte Mehrzuteilungsoption hinzu - extra Aktien, die bei entsprechender Nachfrage auf den Markt kommen - sind es 2,1 Mrd. Dollar. Das Geld fliesst dem Unternehmen nach Abzug der Gebühren für die beteiligten Banken zu.

Zusammen mit den Anteilsscheinen, die bei den Alteigentümern verbleiben, liegt die Bewertung von Twitter zum Ausgabepreis bei 14,2 Mrd. Dollar - recht viel für ein sieben Jahre junges Unternehmen, das Verluste schreibt. Doch der Dienst gilt als ein wichtiges Medium für schnelle Nachrichten.

Pannenstart von Facebook

Zum Vergleich: Facebook ist rund 120 Mrd. Dollar schwer. Kurz nach dem Börsengang im Mai vergangenen Jahres sah das aber noch ganz anders aus: Technische Pannen zum Handelsstart und die Sorge mit Blick auf schwache Werbeeinnahmen auf Smartphones hatten den Facebook-Kurs zwischenzeitlich um die Hälfte fallen lassen. Mittlerweile liegt er um 29 Prozent über dem Preis zum Börsenstart.

Twitter hatte aus dem verpatzten Börsenstart von Facebook seine Konsequenzen gezogen. Das Unternehmen wählte die traditionsreiche New York Stock Exchange statt der rein elektronischen Technologiebörse Nasdaq als Handelsplatz. Zudem wies Twitter ausdrücklich darauf hin, dass zuletzt bereits 70 Prozent der Werbeeinnahmen von mobilen Geräten stammten.

Twitter hat gut 230 Millionen aktive Nutzer, die täglich etwa 500 Millionen Tweets absetzen. Das Unternehmen macht sein Geld vor allem mit Werbebotschaften im Nachrichtenstrom dieser Nutzer.

In den ersten neun Monaten des Jahres hatte sich der Umsatz dadurch auf 422 Mio. Dollar verdoppelt.

Weiterhin mit Verlust

Gleichzeitig lief aber ein Verlust von 134 Mio. Dollar auf, ebenfalls doppelt so viel wie vor einem Jahr. Grund waren hohe Investitionen etwa in die Technik. Die Hoffnung ist, dass die Werbeanzeigen in der Zukunft deutlich mehr einbringen und damit die Kosten decken und einen Gewinn abwerfen. Facebook ist längst profitabel.

Die Twitter-Aktien gehen zum grössten Teil an institutionelle Investoren wie Fonds. Privatanleger können an der Börse zuschlagen zu dem dann gültigen Preis.