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Georgien

Georgiens Präsident gerät durch Demonstrationen in Bedrängnis

Bei gewalttätigen Protesten in der georgischen Hauptstadt Tiflis sind in der Nacht fast 30 Menschen verletzt worden. Unter den Verletzten seien auch sechs Polizisten, teilte das Innenministerium mit.

Tausende Oppositionsanhänger protestierten vor dem Parlament gegen die Regierung von Präsident Michail Saakaschwili. Hunderte Demonstranten versuchten laut Fernsehberichten, über einen Zaun in ein Polizeigebäude zu gelangen. Die Polizei ging mit Schlagstöcken gegen die Eindringlinge vor.

Sicherheitskräfte hätten das Gebäude von der Innenseite des Zauns verteidigt, sagte die georgische Vize-Innenministerin Eka Sguladse im Fernsehen. 22 Demonstranten, sechs Polizisten und ein Journalist seien bei den Ausschreitungen verletzt worden.

Nach Angaben eines Sprechers des Innenministeriums forderten die Demonstranten die Freilassung von drei Oppositionellen, die angeblich in dem Gebäude festgehalten wurden.

Die Proteste sind die bislang grössten gegen Saakaschwili seit dem Krieg gegen Russland im August. Der Regierungschef sieht sich seit dem Konflikt wachsendem Widerstand in der Bevölkerung ausgesetzt.

Bereits seit Anfang April gehen Oppositionelle immer wieder in Tiflis auf den Strasse. Die Opposition kritisiert, dass Saakaschwili mit seinem autoritären Führungsstil die Werte der von ihm angeführten Rosenrevolution im Jahr 2003 verrate.