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Bahnhofplatz

«Geknorz am Bahnhof muss weg»

Nur in Nuancen unterschieden sich die Meinungen im Einwohnerrat zur anstehenden Neugestaltung des aktuell keineswegs einladenden Bahnhofplatzes. Es sei der «richtige Zeitpunkt», diese Aufgabe anzupacken.

Fritz Thut

Dass es in Sachen Beseitigung des «Lenzburger Schandflecks» endlich konkret vorwärtsgeht, freute alle Redner in der Debatte über den Kredit von 230 000 Franken für die Durchführung eines Projektwettbewerbes für die Neugestaltung des Bahnhofplatzes, der schliesslich ohne Gegenstimme angenommen wurde.

Meinrad Müller (FDP), Sprecher der Geschäftsprüfungs- und Finanzkommission (GPFK), fand die stadträtliche Vorlage «sehr gut». Der beantragte Kredit sei eine «sinnvolle Investition». Die «enge und unübersichtliche Situation» am Lenzburger Bahnhof sei «keine gute Visitenkarte» für die Stadt, hielt Müller fest.

Der GPFK-Sprecher skizzierte auch den weiteren Fahrplan. Das Ergebnis des Projektwettbewerbs soll im nächsten Frühling vorliegen. Innert einem Jahr soll das Projekt ausgearbeitet sein, und 2011 sollen Rat und Volk darüber abstimmen können. Momentan geht man von einer dannzumaligen Investitionssumme von 10 bis 11 Millionen Franken aus.

«Nicht zwingend schön»

Für Michael Häusermann (SVP) ist das «wilde Durcheinander, speziell während den Pendlerzeiten», nicht befriedigend. «Das Geknorz auf dem Bahnhofplatz muss weg», lautete seine Forderung, wobei er zu bedenken gab, dass der Platz «nicht zwingend schön werden muss, sondern praktisch».

Bei der Beurteilung der Wettbewerbseingaben müssten «alle Bedürfnisse berücksichtigt werden»; der Motorfahrzeugverkehr dürfe nicht vergessen werden: «Wir wollen eine durchgehende Strasse, keine Sackgasse.»

Naturgemäss andere Schwerpunkte forderte Stefan Zantop (Grüne): «Dieses Projekt muss lange halten, da ist es gut, wenn man von Beginn weg stark auf Nachhaltigkeit achtet.» Seinen Antrag, dem Beurteilungsteam auch einen speziellen Verkehrsplaner zuzuordnen, wurde nach einer Ergänzung von Stadtammann Hans Huber zurückgezogen: Die Verkehrplanungskomponente ist beim wettbewerb-organisierenden Büro schon berücksichtig.

Für Heidi Krähenbühl (SP) ist nun der «richtige Zeitpunkt» für diese Vorlage. Die Neugestaltung des Bahnhofplatzes wird gemäss aktueller Planung mit der Verlegung der Seetalbahn-Haltestelle vor den Bahnhof-Haupteingang koordiniert.

Womit man beim nächsten Problem wäre. Speziell die SVP forderte in der Debatte, dass die Stadt in den Verhandlungen mit den SBB «härter» auftreten soll. Laut den Grünen «geht das Geknorz mit dem Bahnhofgebäude und den Perrons ja weiter».