Wenn George Clooney eine 17 Jahre jüngere Frau heiratet, gibt es Applaus.
Wenn Heidi Klum einen 16 Jahre jüngeren Mann liebt, hagelt es Spott. Woran liegt’s? Warum gelten Altersunterschiede als «normal», wenn der Mann älter ist und als «lächerlich», wenn die Frau älter ist?
Carina Majer, Online-Journalistin beim St.Galler Tagblatt, hat Beziehungsberaterin Fabia Handschin gesprochen. Handschin trifft in ihrer St.Galler Praxis immer öfter auf Frauen, die nach einer Trennung plötzlich jüngere Männer daten – nicht aus Trotz, sondern weil sich etwas verändert hat: die Rollenbilder. Die Ansprüche. Die Art, wie sie lieben. Ein Klient von Handschin sagte einmal: «Ich habe meine Jugend gegen Erfahrung getauscht und das fühlt sich verdammt gut an.»
Journalistin Majer erzählt von ihrer Recherche und warum viele Frauen erst spät entdecken, dass sie sich zu jüngeren Männern hingezogen fühlen. Sie kritisiert Kommentare auf Social Media, die mehr über unsere Gesellschaft sagen als über die Paare selbst. Szenen wie im Film «Pretty Woman», in dem sich eine 20-Jährige in einen 40-Jährigen verliebt, seien out. «Und Frauen über 40 finden ihren Platz auch ausserhalb der Mutter- oder Grossmutter-Rolle», sagt Majer.
Warum erregen ungleiche Paarkonstellationen noch immer so viel Aufregung? Verbirgt sich dahinter gar die Wut von Frauenhassern, die ältere Frauen schon mal als «Milf» abwerten, als «mother I’d like to f***»? Warum lieben wir in Altersklischees? Und wie geht man damit um, wenn die Partnerin älter ist?
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